03.11.2013 Aufrufe

Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

und versicherte:<br />

»Er muß schon fort sein, ehe ich meinen Posten angetreten habe; macht, daß ihr ihn findet, sonst kann's<br />

leicht eene Dummheet geben.«<br />

»Wer<strong>den</strong> ihn schon bringen, wenn ich mich nicht irre,« nickte Sam. »Wenn wir einen Halbkreis gehen,<br />

müssen wir unbedingt auf seine Spur kommen. <strong>Der</strong> Mond scheint zwar nicht hell, aber ich <strong>den</strong>ke, daß wir<br />

sie <strong>den</strong>noch bemerken wer<strong>den</strong> - soll ihm diesmal schlecht ergehen, wenn wir ihn erst haben.«<br />

Hawkens und Frank gingen eine Strecke westwärts am Waldessaume hin, um dann ostwärts einen<br />

Halbkreis zurückzuschlagen, dessen Mittelpunkt das Lager war. Sie waren gezwungen, tief gebückt zu<br />

gehen, um die Spur erkennen zu können. Da sie <strong>den</strong> Gesuchten nicht sehen konnten, nahmen sie an, daß er<br />

sich ziemlich weit entfernt hatte.<br />

Droll folgte ihnen mit seinen Blicken, bis er sie nicht mehr sah; er war besorgt wegen des unvorsichtigen<br />

Kantors und lenkte also unwillkürlich die Schärfe seiner Sinne in die Ebene hinaus und stand auch so, daß<br />

er derselben das Gesicht zukehrte. Daher sah er nicht, daß jetzt drei Indianer aus dem Waldessaume<br />

hervortraten und sich mit unhörbaren Schritten nach ihm hinbewegten. Plötzlich fühlte er zwei Hände an<br />

seinem Halse. Er wollte rufen, brachte aber nur ein kurzes Röcheln hervor; dann streckte ihn ein Hieb mit<br />

dem stumpfen Tomahawk besinnungslos zu Bo<strong>den</strong>.<br />

Sam Hawkens und der Hobble hatten wohl zwei Drittel ihres Weges zurückgelegt, ohne eine Spur des<br />

Gesuchten zu fin<strong>den</strong>, da vernahmen sie plötzlich einen lauten Kriegsschrei von Win<strong>net</strong>ou, und nur einen<br />

Augenblick später erklang die Stimme Old Shatterhands:<br />

»Wacht auf, der Feind ist - - -«<br />

Weiter kam er nicht; die Worte endeten in einem Gurgeln, welches bis zu ihnen drang.<br />

»Herrgott, nun sind wir überfallen wor<strong>den</strong>! Schnell hin!« rief Frank und machte eine Drehung, um sich<br />

nach dem Lager zurückzuwen<strong>den</strong>. Da wurde er von Sam ergriffen und zurückgehalten.<br />

»Bist du toll?« raunte ihm dieser mit unterdrückter Stimme zu. »Horch! Es ist schon vorbei. Wir können<br />

nichts mehr thun.«<br />

Es ertönte jetzt ein vielstimmiges indianisches Siegesgeheul. <strong>Der</strong> Hobble-Frank versuchte, sich loszureißen<br />

und rief:<br />

»Ich muß aber hin, ich muß! Wollen wir unsre Freunde abmurksen lassen, ohne ihnen beizuschtehen?«<br />

»Leise, leise, du Unglücksrabe!« ermahnte Sam. »Ich sage dir, daß wir ihnen nur nützen können, wenn wir<br />

nicht hingehen. Es hat gar keinen Kampf gegeben; sie sind im Schlafe überfallen wor<strong>den</strong>; das kann uns<br />

beruhigen.«<br />

»Beruhigen? Bist du <strong>den</strong>n bei Troste und Verschtand? Daß unsre Kamera<strong>den</strong> überfallen wor<strong>den</strong> sind, das<br />

soll uns beruhigen? Soll ich ihnen nich zu Hilfe kommen? Laß mich los, sonst kannst du eene Kugel durch<br />

deine Phrenologie kriegen!«<br />

Er rang mit Sam; dieser hielt ihn aber fest und belehrte ihn:<br />

»Be<strong>den</strong>ke <strong>den</strong> Mondschein! Die Feinde sehen uns doch kommen und schießen uns nieder, ehe wir für unsre<br />

Kamera<strong>den</strong> auch nur einen Finger rühren können. Es ist ihnen nichts geschehen, grad weil sie im Schlafe

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!