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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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»Ja. Doch hüte dich, mich betrügen zu wollen! Was du mir auch sagen magst, ich werde dir kein Wort eher<br />

glauben, als bis ich mich von der Wahrheit desselben überzeugt habe.«<br />

Nun wendete sich Poller an <strong>den</strong> Kantor und forderte ihn auf zu erzählen.<br />

Nach einigem Widerstreben berichtete dieser, ohne daran zu <strong>den</strong>ken, wie Poller gehandelt hatte und daß er<br />

ihn als Feind zu betrachten habe. <strong>Der</strong> frühere Führer der Auswanderer hörte mit Staunen von Old<br />

Shatterhand und Win<strong>net</strong>ou. Die Erzählung des Emeritus wurde von dem Häuptling unterbrochen, welcher<br />

mißtrauisch war und das lange Zwiegespräch, von welchem er kein Wort verstand, nicht dul<strong>den</strong> wollte.<br />

Poller aber beruhigte ihn mit der Versicherung:<br />

»Ich erfahre da Dinge, welche für dich sehr wichtig sind. Ich muß diesen Verrückten ausfragen, was lange<br />

Zeit erfordert, weil sein Verstand nicht mehr ganz bei ihm ist. Laß mich also nur sprechen; du wirst dann<br />

später sehen, daß ich jetzt als Freund von euch handle.«<br />

Endlich war der Kantor mit seiner Erzählung fertig; Poller wußte alles und wendete sich an <strong>den</strong> Häuptling:<br />

»Das Wichtigste sollst du gleich zuerst erfahren: Da oben auf der Höhe befin<strong>den</strong> sich die zwei<br />

berühmtesten Männer des wil<strong>den</strong> Westens. Wirst du erraten, wen ich meine?«<br />

»Etwa Old Shatterhand?«<br />

»Ja.«<br />

»Und Win<strong>net</strong>ou, der Häuptling der Apachen?«<br />

»Auch dieser.«<br />

»Uff, uff! Du redest die Wahrheit?«<br />

»Es ist so, wie ich sage. Sie sind gekommen, euch zu überfallen.«<br />

»Da wer<strong>den</strong> sie sterben müssen. Woher kommen sie, wo stecken sie, und wie viele Leute sind bei ihnen?«<br />

Poller gab ihm genaue Auskunft, <strong>den</strong>n es fiel ihm gar nicht ein, <strong>den</strong> Häuptling zu belügen und irre zu<br />

führen. Er rech<strong>net</strong>e auf die Dankbarkeit der Roten. Die hervorragendsten Krieger derselben stan<strong>den</strong> in der<br />

Nähe und hörten Pollers Worte. Als dieser mit seinen Mitteilungen zu Ende war, blickte der Häuptling eine<br />

Zeit lang sinnend vor sich nieder und sagte dann, zu <strong>den</strong> Indianern gewendet:<br />

»Meine Brüder haben gehört, was dieses Bleichgesicht gesprochen hat. Aber die Zungen der Weißen haben<br />

zwei Spitzen, von <strong>den</strong>en die eine mit Trug und die andre mit Falschheit endet. Wir müssen uns überzeugen,<br />

ob unsre Ohren die Wahrheit oder die Lüge vernommen haben. Es mögen also Kundschafter, die ich jetzt<br />

auswählen werde, zur Höhe steigen.«<br />

Er ging von Feuer zu Feuer, um die Krieger zu bezeichnen, welche er für befähigt hielt, Leute wie<br />

Win<strong>net</strong>ou und Old Shatterhand zu beschleichen; dann sah man diese, nur mit ihren Messern bewaff<strong>net</strong>, sich<br />

vorsichtig entfernen. Hierauf kam der Häuptling zu Poller zurück und sagte, auf <strong>den</strong> Kantor zeigend:<br />

»Da dieses Bleichgesicht von einem Geiste, welcher nichts verlangt, als singen zu dürfen, besessen ist, so<br />

soll ihm von uns nichts Böses geschehen. Er wird ungefesselt hin und her gehen können, wie es ihm<br />

beliebt; aber sobald es ihm einfallen sollte, zu entfliehen, bekommt er eine Kugel. Sag' ihm das!«

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