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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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so leicht bemerkt wer<strong>den</strong> wie ein ganzer Trupp.«<br />

Er trabte fort und hielt dann an. Man sah, daß er sein Rohr nach dem Walde richtete. Dann kehrte er zurück<br />

und sagte.<br />

»Ihr müßt wissen, daß der Chellyfluß jetzt Wasser hat. Er fließt da, wohin wir wollen, in einem tiefen<br />

Thale. Die steilen Seiten desselben tragen Wald; da aber die verdunstende Feuchtigkeit nur in dem Thale,<br />

nicht über dasselbe hinaus zu wirken vermag, reicht dieser Wald nur bis zum Rande des Thales herauf,<br />

nicht aber in die Ebene hinein. Er bildet oben einen sehr schmalen Saum, <strong>den</strong> ich mit meinem Fernrohre<br />

ab- gesucht habe. Wenn die Nijoras da oben lagerten, hätte ich sie sehen müssen. Sie wer<strong>den</strong> sich also<br />

unten in der Tiefe, am Flusse, befin<strong>den</strong>. Reiten wir also vorwärts!«<br />

Die Dämmerung ist in jenen Gegen<strong>den</strong> sehr kurz; es wurde schnell dunkel, und nun konnte man sicher sein,<br />

vom Rande des Flußthales aus nicht gesehen zu wer<strong>den</strong>. Nur eine kleine Viertelstunde später hörte man an<br />

<strong>den</strong> Huftritten der Pferde, daß der Bo<strong>den</strong> grasig gewor<strong>den</strong> war, und gleich darauf erreichte man <strong>den</strong> Saum<br />

des Waldes. Hier wurde angehalten und abgestiegen.<br />

Ein Feuer anzubrennen, davon konnte keine Rede sein. Man mußte der Nähe der Indianer wegen im<br />

Dunkeln und zugleich so fern von ihnen bleiben, daß, falls vielleicht ein Pferd wieherte, sie dies nicht<br />

hören konnten. Dazu war natürlich notwendig, zu wissen, an welcher Stelle sie sich befan<strong>den</strong>. Old<br />

Shatterhand und Win<strong>net</strong>ou waren überzeugt, gar nicht fern von der Gegend zu sein, über welcher die Geier<br />

geschwebt hatten; die Indianer mußten also ziemlich nahe sein. Die bei<strong>den</strong> Genannten gingen fort, um zu<br />

rekognoszieren. Sie drangen in <strong>den</strong> Wald ein, und es verging weit über eine halbe Stunde, ehe einer von<br />

ihnen, nämlich Old Shatterhand, zurückkehrte.<br />

»Wir befin<strong>den</strong> uns gerade an der richtigen Stelle; es ist wirklich zu loben, mit welchem Scharfsinne der<br />

Apache uns geleitet hat. <strong>Der</strong> Rand des Waldes ist hier kaum dreißig Schritte breit; dann steigt er in das Thal<br />

hinab. Wir sind ziemlich weit hinuntergestiegen, was bei dieser Dunkelheit keine leichte Sache war, und<br />

sahen dann Feuer; wir zählten drei, doch ist es möglich, daß noch mehrere brennen, welche wir nicht sehen<br />

konnten. Aus dieser Zahl der Feuer ist zu schließen, daß sich nicht nur die dreißig Kundschafter, sondern<br />

alle Kriegsmannschaften der Nijoras da unten befin<strong>den</strong>. Wir wer<strong>den</strong>, wenn wir <strong>den</strong> Gefangenen loshelfen<br />

wollen, einen schweren Stand haben.«<br />

»Und wo ist Win<strong>net</strong>ou?« fragte Sam.<br />

»Ich kehrte zurück, um euch Bericht zu erstatten. Wenn wir beide länger fortblieben, konntet ihr euch leicht<br />

beunruhigen. <strong>Der</strong> Apache ist vollends hinunter, um sich genau umzusehen. Ich <strong>den</strong>ke, daß wir ihn vor<br />

Verlauf einer Stunde nicht zurückerwarten können. Das Terrain ist sehr schwierig, und ein Lager zu<br />

umschleichen, in welchem so viele Feuer brennen, das erfordert große Behutsamkeit und lange Zeit.«<br />

Es zeigte sich, daß er noch zu wenig gesagt hatte, <strong>den</strong>n es vergingen fast zwei volle Stun<strong>den</strong>, bis der<br />

Apache sich wieder sehen ließ. Er setzte sich zu Old Shatterhand nieder und sagte:<br />

»Win<strong>net</strong>ou hat außer <strong>den</strong> drei Feuern noch zwei weitere gesehen; es sind also fünf, an <strong>den</strong>en wohl über<br />

dreihundert Nijoras lagern.«<br />

»Also ganz, wie wir dachten. Wer ist der Anführer? Hast du ihn entdeckt?«<br />

»Ja. Es ist Mokaschi, <strong>den</strong> du auch kennst.«<br />

»<strong>Der</strong> "Büffel", ein Krieger, <strong>den</strong> ich achte. Wenn wir als Freunde kämen, würde er uns gewiß nicht feindlich<br />

empfangen.«

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