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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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Hier mußte man sehr scharfe Augen besitzen, wenn man die Spur der Nijoras nicht verlieren wollte. Es war<br />

wirklich außeror<strong>den</strong>tlich und wurde von <strong>den</strong> übrigen auch bewundert, mit welcher Sicherheit Win<strong>net</strong>ou,<br />

der an der Spitze ritt, Zeichen fand und deutete, welche keiner der übrigen Reiter, Old Shatterhand<br />

natürlich ausgenommen, zu entdecken vermochte.<br />

Um die Mitte des Tages wurde der Frauen und Kinder wegen Halt gemacht. Man gönnte ihnen eine Ruhe<br />

von zwei Stun<strong>den</strong>; dann ging es wieder vorwärts, bis gegen Abend der Apache anhielt und wieder von dem<br />

Pferde stieg. Old Shatterhand that dasselbe.<br />

»Warum hier halten?« fragte Sam Hawkens. »Wollen wir an dieser ö<strong>den</strong> Stelle, die sich gar nicht dazu<br />

eig<strong>net</strong>, die Nacht verbringen?«<br />

»Nein,« antwortete der Apache. »Die Vorsicht gebietet uns, hier zu warten, bis es dunkel ist.«<br />

»Warum?«<br />

»Weil wir nur noch eine halbe Stunde bis zum Chelly zu reiten haben. Dort gibt es Wald, in welchem die<br />

Nijoras wahrscheinlich kampieren wer<strong>den</strong>. Da die Gegend eben ist, wür<strong>den</strong> sie uns kommen sehen und sich<br />

verstecken, um uns zu überfallen. Darum müssen wir warten, bis es Nacht gewor<strong>den</strong> ist und sie uns nicht<br />

bemerken können.«<br />

»Aber dann können wir auch sie nicht sehen!«<br />

»Wir wer<strong>den</strong> sie fin<strong>den</strong>, wenn nicht heut, so morgen ganz gewiß.«<br />

Die andern stiegen nun auch ab und lagerten sich im Kreise. Am nördlichen Horizonte sah man einige<br />

Geier schweben. Sie zogen sehr enge Kreise. Old Shatterhand machte auf diese Vögel aufmerksam und<br />

sagte:<br />

»Wo Geier sind, gibt es entweder Aas oder sonstiges Futter. Sie fliegen nicht fort, sondern bleiben an<br />

derselben Stelle; es gibt also dort Beute für sie. Ich vermute, daß die Nijoras dort ihr Lager haben.«<br />

»Mein weißer Bruder hat es erraten,« stimmte Win<strong>net</strong>ou bei. »Diese Vögel zeigen uns <strong>den</strong> Weg. Wir<br />

wer<strong>den</strong> das Lager noch heut beschleichen.«<br />

»Müssen dabei aber sehr vorsichtig sein. Diese dreißig Nijoras haben <strong>den</strong> weiten Weg von dem Gloomywater<br />

bis zum Chelly in einer Tour zurückgelegt. Wenn Kundschafter dies thun, weiß man, was es zu<br />

bedeuten hat: Sie sind dahin zurückgekehrt, von wo sie ausgegangen sind. Ich vermute also, daß dort am<br />

Chelly alle Krieger des Nijorastammes versammelt sind, um <strong>den</strong> Zug gegen die Navajos zu beginnen.«<br />

»Dann wären ihnen die Gefangenen abgeliefert wor<strong>den</strong>,« meinte Hawkens, »und es wäre nun doppelt<br />

schwer und gefährlich, sie zu befreien.«<br />

»Sie wer<strong>den</strong> frei,« sagte Win<strong>net</strong>ou in seiner bestimmten Weise; »nur darf auf unsrer Seite keine<br />

Unvorsichtigkeit vorkommen.«<br />

Als es soweit war, daß man nach einer Viertelstunde die Dämmerung erwarten konnte, wurde weiter<br />

geritten. Noch ehe es zu dunkeln begann, sah man, daß der Horizont sich im Nor<strong>den</strong> wie ein schwarzer<br />

Strich abzeich<strong>net</strong>e.<br />

»Das ist der Wald des Chellyflusses,« erklärte Old Shatterhand. »Bleibt hier halten! Ich werde allein<br />

weiterreiten, bis ich ihn durch mein Fernrohr absuchen kann. Ein einzelner Reiter kann von dort aus nicht

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