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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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Nachdem man die Schlucht passiert hatte, lenkte Win<strong>net</strong>ou, welcher an der Spitze ritt, nach dem Walde, in<br />

welchem die Nijoras die Nacht zugebracht hatten. Man kam auf ihre Fährte; sie führte zur Höhe empor und<br />

dann jenseits in ein langes Thal hinab, welches auf eine ebene Savanne mündete, welche eine solche<br />

Ausdehnung besaß, daß man ihre Grenzen nicht sehen konnte. Die Spur der Indianer führte in<br />

schnurgerader Richtung in diese Ebene hinein.<br />

Hier brauchte man nicht besorgt zu sein, unerwartet auf Feinde zu treffen, <strong>den</strong>n es wäre jede Annäherung<br />

schon von weitem zu bemerken gewesen. Darum duldeten es die bei<strong>den</strong> Führer, daß ihre Gefährten sich<br />

ganz nach ihrem Belieben bewegten und sich laut miteinander unterhielten.<br />

<strong>Der</strong> Kantor war durch die Auskunft, um welche er <strong>den</strong> Hobble-Frank gebeten hatte, nicht befriedigt<br />

wor<strong>den</strong>; darum machte er sich an die Seite desselben und fragte:<br />

»Herr Franke, wür<strong>den</strong> Sie mir einen Gefallen erweisen?«<br />

»Warum <strong>den</strong>n nich? Aber was für eenen <strong>den</strong>n?«<br />

»Ich habe bemerkt, daß Sie bei Old Shatterhand gut stehen. Ihnen erfüllt er vielleicht <strong>den</strong> Wunsch, mit<br />

welchem er mich abweisen würde.«<br />

»So? Wenn Sie das <strong>den</strong>ken, da haben Sie das Richtige getroffen. Ich erfreue mich der ganz besondern<br />

Freundschaft und Egalität dieses berühmten Mannes.«<br />

»Dann ersuchen Sie ihn doch einmal, ein Lied zu singen, und wenn es auch nur eine einzige Strophe wäre!<br />

Wollen Sie das?«<br />

»Nee, lieber Freund, ich will nich!«<br />

»Nicht? Warum nicht?«<br />

»Ich will ihn bitten, sich bei eenem Grizzlybären schlafen zu legen oder eenen wil<strong>den</strong> Büffel bei <strong>den</strong><br />

Hörnern anzufassen; das würde er thun, <strong>den</strong>n er is der Mann dazu. Aber singen? Nee, das kann ich ihm<br />

nich zumuten; da würde er mich schön heimleuchten, hörnse 'mal. Versuchen Sie es selber; ich will mir da<br />

die Finger nich verbrennen. Uebrigens, Sie re<strong>den</strong> nur immer von der Musik Ihrer Oper, aber nich von dem<br />

Texte dazu. Haben Sie <strong>den</strong> schon?«<br />

»Nein.«<br />

»Na, da is aber keene Zeit zu verlieren. Wen<strong>den</strong> Sie sich schleunigst an eenen Dichter, der das nötige<br />

Talent besitzt!«<br />

»Ich ge<strong>den</strong>ke selbst <strong>den</strong> Text fertig zu bringen.«<br />

»So? Sie selber?« fragte Frank, indem er ihn mit einem kurzen Seitenblicke maß. &"Haben Sie <strong>den</strong>n die<br />

Wissenschaft vom richtigen Verschmaße schtudiert? Können Sie die Hel<strong>den</strong>, welche Sie aus <strong>den</strong> Kulissen<br />

schieben wollen, in die eenzelnen Zeilen und Wörter zerlegen, daß sie sich ooch richtig reimen?«<br />

»Ich hoffe es. Uebrigens würde ich hier vergeblich nach einem Dichter suchen.«<br />

»So? I der tausend! Sie <strong>den</strong>ken also wohl, es is keener da?«<br />

»Ja.«

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