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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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»So ist es erst später gekommen?«<br />

»Ja, vorgestern.«<br />

»Vor - ge - - stern?« wiederholte der Bankier dieses Wort. »Ich verstehe Euch wieder nicht, Sir.«<br />

»Nicht? Na, da muß ich deutlicher wer<strong>den</strong>. Ihr habt doch Augen und seht also die große Menge toter Fische<br />

schwimmen?«<br />

»Natürlich.«<br />

»Was mag wohl schuld an ihrem Tode sein?«<br />

»Das Oel, ganz selbstverständlich. Kein Fisch kann im Petroleum leben.«<br />

»Schön! Wie lange wer<strong>den</strong> diese Tiere wohl tot sein?«<br />

»Vielleicht zwei Tage, länger nicht, sonst wären sie mehr von der Verwesung ergriffen.«<br />

»Und wo haben sie sich bei Lebzeiten befun<strong>den</strong>? Sind sie etwa hier unter <strong>den</strong> Bäumen herumspaziert?«<br />

Da antwortete Rollins im Tone des Gekränktseins:<br />

»Ich möchte doch bitten, zu be<strong>den</strong>ken, daß ich kein Knabe, sondern ein Mann bin. Ich bin auch nicht<br />

geistesschwach und weiß sehr wohl, daß diese Fische hier im See gelebt haben.«<br />

»Sehr gut, Mr. Rollins! Jetzt habe ich Euch da, wohin ich Euch haben wollte. Die Fische sind seit zwei<br />

Tagen tot, haben also bis vorgestern hier im See gelebt. Im Petroleum können sie nicht leben. Seit wann<br />

also wird sich das Oel hier auf dem Wasser befin<strong>den</strong>?«<br />

Erst jetzt ging dem Bankier das Licht auf, welches ihm angezündet wer<strong>den</strong> sollte. Er sprang von seinem<br />

Sitze empor, starrte auf Old Shatterhand nieder, ließ seinen Blick auch über die andern schweifen, bewegte<br />

die Lippen, als ob er re<strong>den</strong> wolle, brachte aber kein einziges Wort hervor.<br />

»Nun, Sir, wollt Ihr mir keine Antwort geben? Wenn es seit vorgestern hier eine Sorte von Petroleum gibt,<br />

welches in einer Raffinieranstalt künstlich gereinigt wor<strong>den</strong> ist, so möchte man doch wohl fragen, wie<br />

dieser hochinteressante und unbegreifliche Fall zu erklären ist. Die Antwort werdet Ihr da in der Höhle<br />

fin<strong>den</strong>. Geht hinein, Mr. Rollins.«<br />

»Das werde ich; das werde ich!« rief der Bankier aus. »Es kommt mir ein Gedanke, der so außeror<strong>den</strong>tlich<br />

ist, daß ich ihn gar nicht auszu<strong>den</strong>ken vermag. Kommt mit, Mr. Baumgarten! Ihr seid bisher mein Gefährte<br />

gewesen und müßt auch jetzt, in diesem Augenblicke, bei mir sein.«<br />

Er zog <strong>den</strong> Buchhalter von seinem Sitze empor und verschwand mit ihm in der Höhle. Die außerhalb<br />

derselben Befindlichen horchten. Es waren einige Rufe zu hören; dann vernahm man das Zusammenstoßen<br />

und Rollen von Fässern; hierauf stürzte der Bankier heraus und rief in großer Aufregung:<br />

»Welch ein Schwindel! Welch ein raffinierter Betrug! Das Oel ist in diese Gegend transportiert wor<strong>den</strong>, um<br />

mir mein Geld abzulocken!«<br />

»Seht Ihr das nun ein?« fragte ihn Old Shatterhand. »Was habt Ihr <strong>den</strong>n in der Höhle gefun<strong>den</strong>?«

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