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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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hörten, was sie sich mitzuteilen hatten.<br />

»Was sagt mein roter Bruder zu dieser Spur?« fragte Old Shatterhand seinen Freund. »Ich habe noch selten<br />

eine Fährte gefun<strong>den</strong>, welche so schwer zu verstehen ist.«<br />

Win<strong>net</strong>ou blickte gerade vor sich hin, in die Luft hinein, als ob die Erklärung dort zu lesen sei, und<br />

antwortete mit der ihm eigenen Bestimmtheit, der man es stets anhörte, daß jede Täuschung ausgeschlossen<br />

sei:<br />

»Wir wer<strong>den</strong> morgen dreierlei Menschen sehen- Bleichgesichter und Krieger von zwei roten Nationen.«<br />

»Ja, das meine ich auch. Die Roten wer<strong>den</strong> Navajos und Nijoras sein. Diese drei Parteien befin<strong>den</strong> sich in<br />

diesem Augenblicke am Gloomy-water, um einander zu beschleichen.«<br />

»Mein weißer Bruder hat das richtige erraten, wie immer und stets. Erst sind hier fünf Pferde geritten; das<br />

waren die Bleichgesichter, <strong>den</strong>en wir folgen. Dann kam ein einzelner Reiter und später folgte ein Trupp,<br />

welcher wohl aus dreimal zehn Männern bestehen kann.«<br />

Nach diesen Worten blickte er nach Westen, um sich über <strong>den</strong> Stand der Sonne zu unterrichten, und fuhr<br />

dann fort:<br />

»Es wäre wohl vorteilhaft, noch heute das Gloomy-water zu erreichen; aber die Zeit ist zu kurz und die<br />

Gefahr dabei zu groß. Was sagt Old Shatterhand dazu?«<br />

»Ich gebe dir recht. Ehe wir am Wasser ankämen, würde es Nacht sein, also zu spät, um noch etwas<br />

vornehmen zu können. Wir wür<strong>den</strong> nichts sehen, dafür aber im Gegenteile von <strong>den</strong> Fein<strong>den</strong> bemerkt<br />

wer<strong>den</strong>. Und schließlich ist zu be<strong>den</strong>ken, daß unser Trupp nicht nur aus Kriegern oder Männern<br />

zusammengesetzt ist.«<br />

»Sehr richtig! Wir können erst morgen früh, wenn es hell gewor<strong>den</strong> ist, an das Wasser und wer<strong>den</strong> also<br />

baldigst Lager machen.«<br />

»Wo?«<br />

»Win<strong>net</strong>ou kennt einen Ort, welcher eine Stunde vom Gloomy-water entfernt ist. Dort kann man sogar ein<br />

Feuer anbrennen, welches weder gesehen noch gerochen wer<strong>den</strong> kann. Meine Brüder mögen mir dorthin<br />

folgen!«<br />

Damit war für ihn die Sache entschie<strong>den</strong> und geord<strong>net</strong>; er ritt weiter, ohne sich umzusehen, ob die andern<br />

ihm auch folgten. Old Shatterhand aber blieb halten, <strong>den</strong>n er sah mit leisem Lächeln, daß die Westmänner<br />

jetzt von <strong>den</strong> Pfer<strong>den</strong> stiegen, um nun auch ihrerseits die Fährte zu untersuchen. Es war jenes gutmütigüberlegene<br />

Lächeln, mit welchem zum Beispiel ein Klaviervirtuos die »berühmten« Klosterglocken oder<br />

das ebenso bekannte Gebet einer Jungfrau spielen hört.<br />

Sie suchten hin und her, teilten sich leise ihre Meinungen mit und schienen nicht einig wer<strong>den</strong> zu können.<br />

Da mahnte Old Shatterhand endlich:<br />

»Macht, daß ihr fertig werdet, Mesch'schurs! Win<strong>net</strong>ou ist schon weit fort und wird soeben dort im Wald<br />

verschwin<strong>den</strong>.«<br />

»Ja, Sir,« antwortete Sam Hawkens, indem er sich kratzte, »ihr beide habt gut re<strong>den</strong>, ihr seid Meister;

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