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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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Er verließ mit seinen Begleitern <strong>den</strong> See und kehrte zu dem Verstecke der andern zurück. Dort blieben die<br />

Pferde unter der Aufsicht von zwei Wächtern zurück; mit <strong>den</strong> übrigen achtundzwanzig Männern machte er<br />

sich zu Fuße hinter <strong>den</strong> Navajos her. Diese waren je<strong>den</strong>falls nicht weit entfernt, da der Abend<br />

hereinzubrechen begann, und also anzunehmen war, daß sie bald lagern wür<strong>den</strong>.<br />

Es war gerade noch so hell, daß man ihre Spuren erkennen konnte; sie führten in <strong>den</strong> Wald hinein, wo sie<br />

dann nicht mehr zu sehen waren. Mokaschi ließ sich dadurch nicht stören. Um die Gesuchten zu fin<strong>den</strong>,<br />

brauchte er nur die bisherige Richtung einzuhalten.<br />

Es dauerte auch gar nicht lange, so bemerkte er erst einen Brandgeruch und gleich darauf <strong>den</strong> Schein eines<br />

kleinen indianischen Lagerfeuers. Er blieb halten und flüsterte seinen Leuten zu:<br />

»Diese Navajos sind keine Krieger, sondern junge Knaben, welche keinen Verstand besitzen. Welcher<br />

Kundschafter brennt des Nachts ein Feuer an! Meine Brüder mögen sie umzingeln und, sobald ich <strong>den</strong><br />

Kriegsruf hören lasse, sich auf sie werfen. Wir müssen sie lebendig haben, um sie an <strong>den</strong> Marterpfahl<br />

bin<strong>den</strong> zu können.«<br />

Die Nijoras huschten wie unhörbare Schatten unter <strong>den</strong> Bäumen hin. Mokaschi schlich sich möglichst nahe<br />

zum Feuer heran und nahm sich einen Navajo ins Auge, <strong>den</strong> er fassen wollte. Als er sich nach einigen<br />

Minuten sagen konnte, daß seine Leute bereit seien, stieß er <strong>den</strong> bekannten, schrill durch <strong>den</strong> Wald<br />

schnei<strong>den</strong><strong>den</strong> Ruf aus und sprang mitten unter die Navajos hinein, um <strong>den</strong> Betreffen<strong>den</strong> zu packen. In<br />

demselben Augenblicke wiederholten seine Krieger das Kriegsgeschrei und warfen sich von allen Seiten<br />

auf die Feinde, welche eine solche Ueberrumpelung für ganz unmöglich gehalten hatten und so überrascht,<br />

so erschrocken waren, daß sie für <strong>den</strong> Augenblick gar nicht an Widerstand dachten. Sie wur<strong>den</strong><br />

überwältigt, ohne daß auch nur einer von ihnen Zeit fand, nach dem Messer, Gewehre oder Tomahawk zu<br />

greifen.<br />

»Gott sei Dank!« raunte der <strong>Oelprinz</strong> seinen bei<strong>den</strong> Gefährten zu. »Wir sind nun gerettet!«<br />

»Oder nicht!« antwortete Poller.<br />

»O, gewiß. Mokaschi hat uns ja schon einmal fortreiten lassen. Aus welchem Grunde sollte er uns jetzt<br />

festhalten?«<br />

»Aus gar keinem. Diese roten Halunken fragen eben gar nicht nach Grün<strong>den</strong>.«<br />

»Wartet es ab! Ihr werdet sehen, daß ich recht habe.«<br />

Niemand hatte auf dieses kurze, leise Gespräch geachtet. Die Navajos lagen gebun<strong>den</strong> auf der Erde; die<br />

Nijoras teilten sich in ihre Waffen. Mokaschi stand hoch aufgerichtet am Feuer und gebot:<br />

»Die Söhne der Navajos mögen mir sagen, welcher von ihnen ihr Anführer ist!«<br />

»Ich bin es,« antwortete der älteste.<br />

»Wie ist dein Name?«<br />

»Ich werde das "schnelle Roß" genannt.«<br />

»Dieser Name mag zutreffend sein. Auf der Flucht vor dem Feinde wirst du noch schneller als der Mustang<br />

der Prairie sein.«

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