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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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»Das ist Zauberei, ein re<strong>den</strong>des Papier; kein roter Krieger nimmt ein solches in die Hände, <strong>den</strong>n es würde<br />

später alle seine Gedanken, Worte und Thaten verraten.«<br />

Das war dem <strong>Oelprinz</strong>en natürlich lieb. Er hoffte zu entkommen, das war dann mit der Anweisung<br />

natürlich weit besser, als ohne dieselbe.<br />

Mittlerweile war der Tag so weit vorgeschritten, daß es am See schon dunkel zu wer<strong>den</strong> begann. Die<br />

Indianer wären hier über Nacht geblieben, doch trieb sie der Oelgeruch davon. Die Gefangenen wur<strong>den</strong> auf<br />

ihre Pferde gefesselt; dann ritten sie davon, durch die Schlucht zurück und dann ein Stück in <strong>den</strong> Wald<br />

hinein, wo es Wasser gab. Hier saßen sie ab, ban<strong>den</strong> die Gefangenen an drei Bäume und trafen ihre<br />

Vorbereitungen zum Lagern. Sie schienen sich an dieser Stelle vollständig sicher zu fühlen; aber hätten sie<br />

gewußt, was hinter ihnen geschah, so wären sie gewiß so weit wie möglich fortgeritten.<br />

Mokaschi nämlich, der Häuptling der Nijoras, war, als die fünf Weißen ihn verlassen hatten, so vorsichtig<br />

gewesen, die Spuren der<br />

Navajokundschafter noch einmal genauer zu untersuchen. Er hatte vorher schon gesehen, daß außer <strong>den</strong><br />

zwei Ermordeten noch ein dritter dagewesen war; nun wollte er wissen, wo dieser hingekommen war.<br />

Nach längerem Suchen fand er die Fährte; sie führte auf einem Umwege auf die Spur der Bleichgesichter<br />

und dann hinter <strong>den</strong>selben her.<br />

»Dieser Navajo will sich an <strong>den</strong> Mördern rächen. Er folgt ihnen; daraus ist zu schließen, daß der<br />

Kriegertrupp, zu welchem er gehört, sich in derselben Richtung befindet. Wir wer<strong>den</strong> ihm nachreiten und<br />

diese Navajos gefangen nehmen.«<br />

So sagte der Häuptling und ritt zunächst in die gerade entgegengesetzte Richtung, bis er eine tief versteckte<br />

Lichtung im Walde erreichte, wo ungefähr dreißig Nijorakrieger lagerten, Das waren die Kundschafter,<br />

welche dem eigentlichen großen Kriegertruppe voranritten. Mit diesen Leuten kehrte er zu der Fährte der<br />

Weißen und des Navajo zurück und folgte derselben. Dabei gebrauchte er die Vorsicht, einen einzelnen<br />

seiner Leute weit vorauszusen<strong>den</strong>.<br />

Sie kamen bis in die Nähe der Schlucht, welche auf <strong>den</strong> Oelsee mündete. Dort versteckten sie sich. Nach<br />

kurzer Zeit sahen sie <strong>den</strong> Navajokundschafter aus der Schlucht kommen und eiligst fortspringen. Einer der<br />

Nijoras machte eine Bewegung, als ob er auf ihn schießen wolle; der Häuptling machte eine abwehrende<br />

Handbewegung und flüsterte ihm zu:<br />

»Laß ihn laufen! Er wird bald wiederkommen und andre Navajos mitbringen. Die fangen wir dann.«<br />

Schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit zeigte es sich, daß er ganz richtig vermutet hatte, <strong>den</strong>n der<br />

Kundschafter kehrte mit sieben andern zurück, mit <strong>den</strong>en er in die Schlucht hineinritt. Sie wollten am Ende<br />

derselben von <strong>den</strong> Pfer<strong>den</strong> steigen und die Weißen überfallen.<br />

Die Nijoras warteten. Mokaschi wunderte sich nicht wenig, als er die Navajos dann mit nur drei Weißen<br />

aus der Schlucht kommen sah. Er hatte sie in dem Augenblicke, an welchem er sie aus derselben<br />

herauskommen sah, überfallen wollen, gab aber seinen Leuten nun einen Wink, noch versteckt zu bleiben.<br />

Er wollte erst sehen, warum zwei Weiße fehlten. Darum ließ er die Feinde fort und ging dann mit noch<br />

einigen seiner Leute durch die Schlucht nach dem »finstern Wasser«. Sie suchten so schnell, aber auch so<br />

vorsichtig wie möglich <strong>den</strong> ganzen Rand desselben ab, doch ohne eine Spur der fehlen<strong>den</strong> Bleichgesichter<br />

zu entdecken.<br />

»Fort können sie nicht sein,« sagte Mokaschi. »Sie leben nicht mehr, und da wir ihre Leichen nicht sehen,<br />

sind sie gewiß in das Wasser geworfen wor<strong>den</strong>.«

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