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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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Mr. Rollins? Gefällt es Euch?«<br />

Aus seinem Staunen wie aus einem Traume erwachend holte dieser tief Atem und antwortete:<br />

»Wie er mir gefällt? Welche Frage! Ich glaube, die alten Griechen hatten ein Wasser, über welches die<br />

Verstorbenen nach der Unterwelt fuhren. So wie der See hier muß dieses Wasser ausgesehen haben, gewiß<br />

so und nicht anders.«<br />

»Weiß nichts von diesem griechischen Gewässer, möchte aber doch behaupten, daß es mit unserm<br />

Gloomy-water nicht zu vergleichen ist, <strong>den</strong>n ich glaube nicht, daß es dort Petroleum wie hier gegeben hat.<br />

Steigt ab, Sir, und untersucht das Oel; wir wollen einen Rundgang um <strong>den</strong> See machen!«<br />

Die Reiter verließen ihre Sättel; sie mußten die Pferde anbin<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n diese schnaubten und stampften und<br />

wollten fort. <strong>Der</strong> pe<strong>net</strong>rante Petroleumgeruch war ihnen zuwider. Grinley trat hart an das Wasser heran,<br />

schöpfte mit der Hand, beroch und betrachtete es und sagte dann in triumphierendem Tone zu dem Bankier:<br />

»Hier habt Ihr die Dollars zu Millionen schwimmen, Sir; überzeugt Euch selbst!«<br />

Rollins schöpfte ebenso, ging weiter und schöpfte wieder; er untersuchte das Wasser an verschie<strong>den</strong>en<br />

Stellen; er sagte kein Wort; er schüttelte und schüttelte nur immer wieder <strong>den</strong> Kopf. Er schien sprachlos<br />

gewor<strong>den</strong> zu sein; aber seine Augen leuchteten und in seinen Zügen arbeitete die außeror<strong>den</strong>tliche<br />

Erregtheit, welche sich seines Innern bemächtigt hatte. Seine Bewegungen waren hastig und dabei<br />

unsicher, fast taumelnd; seine Hände zitterten und er schien alle Kraft zusammennehmen zu müssen, um<br />

endlich mit beinahe überschnappender Stimme ausrufen zu können:<br />

»Wer hätte das gedacht! Wer hätte das nur <strong>den</strong>ken können! Mr. Grinley, ich finde alles, alles, was Ihr<br />

gesagt habt, hier übertroffen!«<br />

»Wirklich? Freut mich, Sir, freut mich ungeheuer!« lachte der <strong>Oelprinz</strong>. »Seid Ihr nun endlich überzeugt,<br />

daß ich ein ehrlicher Mann bin, der es aufrichtig mit Euch gemeint hat?«<br />

Rollins streckte ihm beide Hände entgegen und antwortete:<br />

»Gebt Eure Hände her; ich muß sie Euch schütteln und drücken. Ihr seid ein Ehrenmann, wie ich noch<br />

keinen gefun<strong>den</strong> habe. Verzeiht es uns, daß wir in unserm Vertrauen einigemal unsicher gewor<strong>den</strong> sind!<br />

Wir waren nicht schuld daran!«<br />

»Weiß es, weiß es, Sir, « nickte Grinley in biederer Weise. »Diese Frem<strong>den</strong> machten Euch an mir irre.<br />

Hättet nicht auf sie hören sollen; ist jetzt aber alles gut, alles! Untersucht das Oel, Sir!«<br />

»Habe schon, habe es untersucht.«<br />

»Nun, und -«<br />

»Es ist das schönste, das reinste Erdöl, welches zu haben ist. Woher kommt es? Hat der See einen Zufluß?«<br />

»Nein, nur diesen kleinen Abfluß. Es muß eine unterirdische Quelle da sein, eine oder vielleicht zwei: eine<br />

für das Wasser und eine für das Erdöl. Ihr seht, man braucht das letztere nur so abzuschöpfen und in die<br />

Fässer zu füllen.«<br />

Rollins wußte vor Entzücken weder aus noch ein. Baumgarten war nüchterner und bemerkte auf die letzten<br />

Worte: »Ja, man braucht nur abzuschöpfen; aber was dann, wenn abgeschöpft wor<strong>den</strong> ist? Wann und wie

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