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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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»Möchte es bezweifeln. <strong>Der</strong> Mann sieht genau so aus, als ob er wisse, was er sagt. Stan<strong>den</strong> wir nicht wie<br />

Schulbuben vor ihm? Es wird am besten sein, uns aus dem Staub zu machen, ehe er wiederkommt!«<br />

»Wagt das nicht, Mr. Baumgarten! Er scheint noch mehr Krieger in der Nähe zu haben. Wenn wir uns<br />

entfernten, würde er sich mit ihnen an unsre Fersen heften, und dann wären wir verloren, während es so<br />

noch möglich ist, daß er uns laufen läßt. Warten wir also!«<br />

Es verging über eine Viertelstunde, ehe die Nijoras wiederkamen. Als sie herangekommen waren, sagte<br />

Mokaschi:<br />

»Die Rache steht bereits hinter dir, und das Verderben wird dich ereilen, ohne daß ich die Hand an dich<br />

lege. Es sind nicht zwei, sondern drei Navajos gewesen. <strong>Der</strong> dritte hat im Eingange Wache gehalten und<br />

wohl alles gesehen, ohne die Mordthat verhindern zu können. Er wird seine Moccassins auf deine Fährte<br />

setzen und dir folgen, bis sein Messer dir im Herzen sitzt. Dein Skalp sitzt nicht fester auf deinem Haupte,<br />

als ein Regentropfen, <strong>den</strong> der Wind vom Zweige schüttelt. Ich habe keinen Teil an dir, weder im Guten<br />

noch im Bösen. Warum wollt ihr nach dem Chellyflusse? Was sucht ihr dort?«<br />

»Ein Stück Land,« erklang es kleinlaut aus dem Munde des seiner Sache vorher so sichern <strong>Oelprinz</strong>en.<br />

»Gehört es dir?«<br />

»Ja.«<br />

»Wer hat es dir geschenkt?«<br />

»Niemand.«<br />

»Und <strong>den</strong>noch behauptest du, daß es dir gehöre!«<br />

»Ja. Es ist ein Tomahawk-Improvement.«<br />

»Es thut mir leid, daß ich das hören muß.«<br />

»Warum?«<br />

»Weil das ein Räuber- und Diebeswort ist! Ein Stück Land am Chellyflusse! Es ist dein! Und hier steht<br />

Mokaschi, der Häuptling der Nijoras, welche die rechtmäßigen Herren und Besitzer der ganzen<br />

Chellygegend sind! Ihr räudigen Hunde! Was wür<strong>den</strong> die Bleichgesichter jenseits des großen Meeres<br />

sagen, wenn wir hinüberkämen und behaupteten, daß ihr Land unser sei? Wir aber sollen es uns gefallen<br />

lassen, daß sie über uns herfallen und uns alles nehmen! Ein Stück Land am Chellyflusse, welches dir<br />

gehört, obgleich du es von uns weder gekauft noch geschenkt erhalten hast! Meine Faust sollte dich<br />

niederschlagen, doch ist sie zu stolz, dich zu berühren. Macht euch fort von hier, fort nach dem Landfetzen,<br />

nach welchem eure Seelen schreien! Setzt euch darauf und ihr braucht gar nicht lange zu warten, so wird er<br />

euch die blutige Ernte bringen!«<br />

Er streckte die Hand gebieterisch nach dem nördlichen Ausgange aus. Sie stiegen schnell auf ihre Pferde<br />

und trabten eiligst fort, im tiefsten Herzen froh, <strong>den</strong> Ort, der ihnen so gefährlich wer<strong>den</strong> konnte, mit heiler<br />

Haut verlassen zu dürfen.<br />

Um die Worte und das Verhalten des Häuptlings zu verstehen, muß man wissen, auf welche Weise sich die<br />

Weißen in <strong>den</strong> Besitz von Ländereien zu setzen pflegten. Nach dem sogenannten Heimstättengesetz kann<br />

nämlich jedes Familienhaupt und jeder einundzwanzigjährige Mann, welcher entweder Bürger ist oder

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