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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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ihnen dann zu folgen hätten, doch der <strong>Oelprinz</strong> belehrte sie eines andern:<br />

»Das würde unklug und unzulänglich sein. Sie gehen als Späher, haben sich also überall umzusehen und<br />

müssen langsam reiten; wir wür<strong>den</strong> sie also bald einholen und wären gezwungen, wieder und wieder<br />

zurückzubleiben. Da ist es doch entschie<strong>den</strong> besser, daß wir ihnen Zeit lassen, <strong>den</strong> ganzen Weg zu machen<br />

und <strong>den</strong> Weg in einem ununterbrochenen Ritte auszukundschaften.«<br />

»Und wann folgen wir?«<br />

»Morgen früh.«<br />

»So spät!«<br />

»Es ist das nicht zu spät. Ihr habt ja selbst verlangt, daß keine Vorsicht versäumt wer<strong>den</strong> möge. Treffen die<br />

bei<strong>den</strong> unterwegs Feinde, so kehren sie zurück, um es uns zu mel<strong>den</strong>. Kommen sie bis heute abend nicht<br />

wieder, so ist das ein sicheres Zeichen, daß wir nichts zu befürchten haben, <strong>den</strong>n es ist ihnen nichts<br />

aufgestoßen. Dann können wir morgen, nachdem unsre Pferde sich heute gut ausgeruht haben, die Strecke<br />

bis zum Ziele mit doppelter Schnelligkeit zurücklegen.«<br />

Das leuchtete ihnen ein, da sie keine Erfahrungen besaßen und also Grinley, ohne ihn zu kritisieren, für<br />

alles sorgen ließen.<br />

<strong>Der</strong> Tag verging, und es wurde Abend, ohne daß Buttler und Poller zurückkehrten, was die drei<br />

Zurückgebliebenen in eine heitere, zuversichtliche Stimmung versetzte. <strong>Der</strong> Bankier konnte während der<br />

ganzen Nacht nicht einen Augenblick lang schlafen; er befand sich in fieberhafter Aufregung. Also<br />

morgen, morgen war der große Tag, an dem er das größte und bedeutendste Geschäft seines Lebens<br />

abzuschließen hatte, ein so glänzendes Geschäft, wie es ihm in keinem Traum vorgekommen war! <strong>Oelprinz</strong><br />

sollte er wer<strong>den</strong>, Besitzer einer unerschöpflichen Petroleumquelle! Sein Name sollte neben <strong>den</strong> Namen der<br />

größten Millionäre genannt wer<strong>den</strong>; ja, er würde wohl in kurzer Zeit zu <strong>den</strong> berühmten sogenannten<br />

»Vierhundert« von New York gehören! Das ließ ihm keine Ruhe. Er hatte, als der Tag graute, wohl kaum<br />

einen Versuch gemacht, die Augen zu schließen, und weckte Grinley und Baumgarten, um sie zum<br />

Aufbruche zu mahnen.<br />

Sie waren gern bereit dazu, und als die Sonne am Horizonte erschien, hatten sie mit ihren ausgeruhten<br />

Pfer<strong>den</strong> schon einige Meilen zurückgelegt.<br />

Die Gegend, durch welche sie kamen, war bergig; die Höhen trugen dichte Wälder, und die Thäler hatten<br />

sich mit saftigem Grase geschmückt. In dem letzteren fan<strong>den</strong> sie von Zeit zu Zeit die Fährte ihrer<br />

vorangerittenen Gefährten. Es wurde Mittag, wo <strong>den</strong> Pfer<strong>den</strong> eine Ruhestunde gegönnt wer<strong>den</strong> mußte.<br />

»Wir wer<strong>den</strong> bald einen dazu passen<strong>den</strong> Ort fin<strong>den</strong>,« sagte der <strong>Oelprinz</strong>, »einen tiefen Thalkessel, dessen<br />

Sohle die Sonne auf der südlichen Seite nicht treffen kann. Dort ist es kühl. In einer Viertelstunde sind wir<br />

dort.«<br />

Sie befan<strong>den</strong> sich jetzt auf einer ziemlich steil ansteigen<strong>den</strong> Lehne; als sie dieselbe hinter sich hatten,<br />

senkte sich das mit Nadelbäumen bestan<strong>den</strong>e Terrain so schnell abwärts, daß sie absteigen und ihre Pferde<br />

führen mußten, um sie zu schonen.<br />

»Nun noch zweihundert Schritte,« sagte Grinley, »dann seht ihr das Thal gerade vor euch liegen. Es ist<br />

nicht groß, und mitten in demselben liegt ein riesiger Felsblock, neben welchem eine mehrhundertjährige<br />

Blutbuche steht.«<br />

Als sie diese Entfernung zurückgelegt hatten, blieben seine Begleiter halten, ganz überrascht von dem

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