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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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anzusehen, daß sie sich über das Erscheinen und Verhalten des Kuriers, besonders über seine Warnungen,<br />

nicht wenig ärgerten. Sie warfen im Weiterreiten ebenso wie der <strong>Oelprinz</strong> besorgt forschende Blicke auf<br />

Rollins und Baumgarten, um an ihren Mienen abzulesen, welchen Eindruck diese Warnungen gemacht<br />

hatten.<br />

Die Stimmung war eine ganz andre als vorher; es wurde nicht gesprochen, und jeder schien mit seinen<br />

Gedanken zu thun zu haben, bis nach einiger Zeit die Sonne verschwand und ein zum Nachtlager passender<br />

Ort gefun<strong>den</strong> wurde. Um ein Abendessen brauchten sie sich nicht zu sorgen, weil der <strong>Oelprinz</strong> auf dem<br />

Pueblo hinreichend mit Proviant versehen wor<strong>den</strong> war. Sie verzehrten es schweigend, und erst als es völlig<br />

dunkel gewor<strong>den</strong> war, fiel das erste Wort aus Baumgartens Munde:<br />

»Brennen wir ein Feuer an?«<br />

»Nein,« antwortete Grinley.<br />

»Also seid Ihr doch auch besorgt von wegen der Indianer?«<br />

»Besorgt? Nein! Ich kenne diese Gegend und die Roten, die es in derselben gibt, viel besser als der Kurier,<br />

der wohl zum erstenmal hierhergekommen ist. Von Sorge oder gar Angst kann keine Rede sein, doch<br />

braucht die Vorsicht immerhin nicht vernachlässigt zu wer<strong>den</strong>. Wenn der Mann Spuren gesehen hat, so ist<br />

es nicht notwendig, daß sie gerade von Kundschaftern herrühren. Dennoch wollen wir lieber kein Feuer<br />

machen. Ihr sollt mir später nicht <strong>den</strong> Vorwurf machen, etwas unterlassen zu haben, was zu unsrer<br />

Sicherheit erforderlich war.«<br />

»Hm!« brummte der Bankier nach<strong>den</strong>klich. »Ihr seid also überzeugt, daß es die Gefahr nicht gibt, von<br />

welcher der Kurier sprach?«<br />

»Für uns nicht; darauf könnt Ihr Euch verlassen. Um Euch vollständig zu überzeugen und ganz zu<br />

beruhigen, will ich, obgleich es ganz und gar nicht nötig ist, ein Uebriges thun und morgen Poller und<br />

Buttler voranschicken.«<br />

Die bei<strong>den</strong> Genannten hatten dies erwartet; sie sagten nichts dazu.<br />

»Warum? Was sollen sie?« fragte der Bankier.<br />

»Unsre Eclaireurs machen, also voranreiten, um dafür zu sorgen, daß Ihr nicht in Gefahr kommt. Ihr seht<br />

also, daß ich allen Möglichkeiten Rechnung trage, und werdet Euch hoffentlich wieder beruhigt fühlen.«<br />

»Schön! Wir brechen also morgen früh nicht alle auf?«<br />

»Nein. Ich bleibe mit Euch und Mr. Baumgarten hier. Nur Buttler und Poller reiten fort. Sie wer<strong>den</strong> scharf<br />

aufpassen und, falls sie eine Gefahr für uns entdecken, sofort zurückkehren, um uns zu warnen.«<br />

»Das beruhigt mich, Mr. Grinley. Dieser Kurier hatte mir doch einigermaßen Angst gemacht.«<br />

Er ahnte nicht, daß die Veranstaltung, welche ihn beruhigte, ganz <strong>den</strong> gegenteiligen Zweck hatte, <strong>den</strong><br />

Betrug vorzubereiten, welchem er zum Opfer fallen sollte.<br />

Da die bei<strong>den</strong> Genannten frühzeitig aufbrechen sollten, so wurde das Gespräch nicht fortgesetzt, sondern<br />

man legte sich schlafen; je einer mußte wachen; die Reihenfolge ergab, daß Baumgarten die erste und der<br />

Bankier die zweite Wache hatte. Als der letztere dann <strong>den</strong> <strong>Oelprinz</strong>en, welcher folgte, geweckt und sich<br />

niedergelegt hatte, blieb dieser wohl eine halbe Stunde lang unbeweglich sitzen; dann beugte er sich zu

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