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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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allemal ein gefährliches, auch in ganz gewöhnlichen, friedlichen Zeiten; wenn es aber selbst unter <strong>den</strong><br />

gegenwärtigen Verhältnissen keinen Aufschub erlei<strong>den</strong> darf, so ist es nicht bloß ein gefährliches, sondern<br />

geradezu ein verdächtiges. Nehmt Euch also in acht, Sir, daß es Euch dabei nicht an Kopf und Kragen<br />

geht!«<br />

Er wollte fort; da zog der <strong>Oelprinz</strong> sein Messer und schrie ihn an:<br />

»Das war eine Beleidigung, Mensch! Soll ich dir diesen spitzen Stahl zwischen die Rippen geben? Sag<br />

noch ein einziges Wort, so thue ich es!«<br />

Da blitzten aber auch schon die Läufe zweier Revolver in <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> des Kuriers und noch mehr blitzten<br />

seine Augen, als er ihm, verächtlich lachend, antwortete:<br />

»Versuch's doch einmal, my boy! Thu augenblicklich das Messer fort, sonst schieße ich! Hier sind zwölf<br />

Kugeln, Mesch'schurs. Wer von euch nur die bloße Hand gegen mich bewegt, dem schieße ich ein Loch<br />

durch seine arme Seele. Also fort mit dem Messer, Mensch! Ich zähl' bis drei! Eins - - zwei - - -«<br />

Es war ihm anzusehen, daß es ihm ernst war, seine Drohung wahr zu machen; darum ließ es Grinley<br />

wohlweislich nicht bis zur Drei kommen, sondern steckte sein Messer ein, ehe sie ausgesprochen wurde.<br />

»So ist's richtig!« lachte der Kurier. »Ich wollte Euch auch nicht geraten haben, es darauf ankommen zu<br />

lassen. Für heut ist's genug; aber sollten wir uns vielleicht noch einmal begegnen, so werdet Ihr noch viel<br />

mehr von mir lernen!«<br />

Nun ritt er fort und hielt es nicht der Mühe wert, sich einmal umzusehen. Grinley griff nach seinem<br />

Gewehre, um es auf ihn zu richten; da legte der Buchhalter ihm die Hand auf <strong>den</strong> Arm und sagte in beinahe<br />

strengem Tone:<br />

»Macht keine weiteren Dummheiten, Sir! Wollt Ihr <strong>den</strong> Mann erschießen?«<br />

»Keine weiteren Dummheiten?« wiederholte der <strong>Oelprinz</strong> Baumgartens Worte. »Habe ich <strong>den</strong>n schon<br />

welche gemacht?«<br />

»Allerdings!«<br />

»Wieso?«<br />

»Eure Grobheit, Euer ganzes Verhalten war eine. <strong>Der</strong> Mann meinte es offenbar gut mit uns, und ich kann<br />

wirklich keinen Grund ersehen, der Euch veranlassen konnte, ihn in solcher Weise zu behandeln!«<br />

Grinley wollte ihm eine zornige Antwort geben, besann sich aber eines andern und erwiderte:<br />

»Bin ich grob gegen ihn gewesen, so seid Ihr es jetzt gegen mich; lassen wir das sich gegenseitig aufheben.<br />

<strong>Der</strong> Kerl war, indem er Euch warnte, ein Hasenfuß.«<br />

»Aber als Ihr mit dem Messer an ihn wolltet, benahm er sich gar nicht wie ein solcher, sondern Ihr waret<br />

es, der beigeben mußte!«<br />

»Das ist gar keine Schande. <strong>Der</strong> Teufel mag ruhig zusehen, wenn ihm zwei sechsfach gela<strong>den</strong>e Läufe auf<br />

die Brust gerichtet wer<strong>den</strong>! Doch genug hiervon; reiten wir weiter!«<br />

Buttler und Poller hatten sich während dieser ganzen Scene äußerst ruhig verhalten, doch war ihnen

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