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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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Diese ernsten Worte hatten <strong>den</strong> Erfolg, daß der Bankier sich erkundigte:<br />

»Was wollt Ihr sagen, Sir? Welche Presse meint Ihr?«<br />

»Die, welche sich da hinter mir am Chelly befindet. Ihr scheint schnurstracks in dieselbe hineinreiten zu<br />

wollen. Kehrt um, Mesch'schurs, sonst geratet ihr zwischen die Skalpmesser der bei<strong>den</strong> Stämme, die<br />

einander abschlachten wollen, und was da von euch übrig bleiben wird, das können die Geier und<br />

Prairiewölfe fressen. Hört auf mich; ich meine es gut mit euch!«<br />

Ein Blick in sein offenes Gesicht, in seine ehrlichen Augen genügte zu der Ueberzeugung, daß er die<br />

Wahrheit redete. Darum fragte Rollins:<br />

»Meint Ihr wirklich, daß die Gefahr so groß ist?«<br />

»Ja, das meine ich. Habe heut früh Spuren gesehen, welche mir zeigten, daß sich die Kundschafter schon<br />

gegenseitig beschleichen. Das ist stets etwas, was sich jeder kluge Mann zur Warnung dienen läßt. Müßt ihr<br />

<strong>den</strong>n unbedingt und gerade jetzt nach dieser Gegend? Könnt ihr diesen unvorsichtigen Ritt nicht<br />

aufschieben bis auf bessere, friedlichere Zeiten?«<br />

»Hm, das könnten wir thun. Wenn Ihr behauptet, daß die Gefahr so groß ist, so halte ich es allerdings für<br />

besser -«<br />

»Nichts da!« fiel ihm der <strong>Oelprinz</strong> in die Rede. »Kennt Ihr diesen Mann hier? Wollt Ihr ihm mehr glauben<br />

und vertrauen als uns? Wenn er sich vor einer Spur im Grase fürchtet, so ist das seine Sache, aber nicht die<br />

unsrige.«<br />

»Aber Kuriere pflegen erfahrene Leute zu sein; er scheint die Wahrheit zu sprechen, und wenn es sich ums<br />

Leben, also um alles handelt, so ist es nicht geraten, tollkühn zu sein. Ob unser Geschäft heut oder einige<br />

Tage später zu stande kommt, das macht wohl keinen Unterschied.«<br />

»Es macht einen! Ich habe gar keine Lust, mich ewig hier herumzudrücken, Sir.«<br />

»Ah, es handelt sich um ein Geschäft!« lächelte der Kurier.<br />

»Well, da gehöre ich nicht dazu. Habe meine Pflicht gethan und euch gewarnt; mehr kann man nicht von<br />

mir verlangen.«<br />

Bei diesen Worten ergriff er die Zügel, um seinen Pony wieder in Bewegung zu setzen.<br />

»Wir verlangen gar nicht mehr,« fuhr ihn der <strong>Oelprinz</strong> an. »Wir haben überhaupt gar nichts von Euch<br />

verlangt, und Ihr konntet also Eure Meinung recht gut für Euch behalten. Macht Euch fort von uns!«<br />

<strong>Der</strong> Kurier ließ sich auch durch dieses Verhalten nicht aus der Fassung bringen, sondern antwortete im<br />

Tone eines Lehrers, der seinem Schüler eine Ermahnung gibt:<br />

»So ein Grobian wie Ihr ist mir noch nicht vorgekommen; es reiten doch recht verschie<strong>den</strong>e Menschen im<br />

Westen hin und her!«<br />

Und sich an <strong>den</strong> Bankier wen<strong>den</strong>d, fuhr er fort:<br />

»Ehe ich dem Befehle dieses großmächtigen Gentleman Gehorsam leiste und mich "fort von Euch mache",<br />

muß ich Euch noch eins sagen, nämlich: Wenn es sich in dieser Gegend um ein Geschäft handelt, so ist es

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