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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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lassen?«<br />

»Auf keinen Fall. Wir folgen diesem Grinley, der sehr wahrscheinlich auch noch andre Namen führt, und<br />

ich <strong>den</strong>ke, daß wir ihn noch zur rechten Zeit einholen wer<strong>den</strong>. Bin sehr neugierig, zu erfahren, auf welche<br />

Weise er das Oel aus der Erde gezaubert hat oder noch hervorzaubern will!«<br />

Sie waren sehr schnell geritten und befan<strong>den</strong> sich jetzt nicht sehr weit mehr von der Stelle, an welcher der<br />

gefesselte Häuptling mit seinen Leuten zurückgelassen wor<strong>den</strong> war.<br />

Old Shatterhand erzählte ihnen, wie derselbe in seine und Win<strong>net</strong>ous Hände gefallen war, und fügte dann<br />

hinzu:<br />

»Er hat alles geleug<strong>net</strong> und verdient eine Strafe. Ich bin als ein Freund der Roten bekannt und lebe gern mit<br />

ihnen in Frie<strong>den</strong>, darum möchte ich mit Ka Maku so glimpflich wie möglich verfahren. Will sehen, ob er<br />

mir doch nicht vielleicht ein Eingeständnis macht. Wenn er euch sieht, merkt er sofort, wie die Sache steht;<br />

ich will also voranreiten; folgt mir langsam nach. Wenn ihr euch genau nördlich haltet, kommt ihr grad<br />

nach dem Felsen, hinter dem wir die Gefangenen zurückgelassen haben.«<br />

Es war sehr dunkel, und ein andrer hätte sich in dieser ebenen Gegend, in welcher nichts als Anhalt und<br />

Merkmal diente, wohl kaum zurechtgefun<strong>den</strong>; Old Shatterhand aber durfte sich auf seinen Ortssinn<br />

verlassen und erreichte sein Ziel mit derselben Genauigkeit, als ob es nicht in dunkler Nacht, sondern am<br />

hellen Tage gewesen wäre.<br />

Er war überzeugt, die vier Roten in der Lage anzutreffen, in welcher er sie verlassen hatte, <strong>den</strong>noch aber<br />

mußte er vorsichtig sein. Sie konnten auf irgend eine Weise die Möglichkeit gefun<strong>den</strong> haben, sich frei zu<br />

machen, und nun auf ihn und Win<strong>net</strong>ou warten, um sich zu rächen, Darum stieg er in angemessener<br />

Entfernung von dem Pferde, pflockte dasselbe an und schlich sich zu Fuße nach dem Felsen hin. Als er so<br />

nahe an diesen gekommen war, daß er ihn sehen konnte, legte er sich nieder und kroch auf <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> und<br />

Füßen weiter. Bald hatte er <strong>den</strong> hohen, breiten Stein links vor sich, machte einen kurzen Bogen und sah<br />

dann die Gefangenen liegen. Sie konnten frei sein und ihre Stellung aus Hinterlist beibehalten haben;<br />

darum ließ er sich noch nicht hören, sondern kroch so leise bis hinter <strong>den</strong> Häuptling heran, daß dieser nicht<br />

das geringste Geräusch zu vernehmen vermochte. Dann erhob er die Hand und betastete das in die Erde wie<br />

ein Pfahl gegrabene Gewehr, an welches Ka Maku festgebun<strong>den</strong> wor<strong>den</strong> war. Die Riemen befan<strong>den</strong> sich<br />

noch in derselben Lage wie vorher; sie waren nicht gelöst wor<strong>den</strong>. Da richtete er sich auf und stellte sich,<br />

wie plötzlich aus der Erde gewachsen, vor <strong>den</strong> Gefangenen hin.<br />

»Die Zeit wird Ka Maku lang gewor<strong>den</strong> sein,« begann Old Shatterhand. »Er hat, da er einen Knebel im<br />

Munde trägt, nicht einmal mit seinen Gefährten sprechen können. Ich werde ihm die Stimme<br />

wiedergeben.«<br />

Er zog ihm <strong>den</strong> Knebel aus dem Munde und fuhr fort:<br />

»<strong>Der</strong> Häuptling hat Zeit gehabt, sich zu besinnen. Wenn er bereit ist, mir zu gestehen, daß sich Gefangene<br />

in seinem Pueblo befin<strong>den</strong>, werde ich ihn freilassen, ohne daß ihm etwas weiteres geschieht.«<br />

Ka Maku schloß aus der Stellung dieser Worte, daß Old Shatterhand noch nichts Genaues wisse, und war<br />

infolgedessen entschlossen, nichts zu gestehen. Da er Old Shatterhands Art und Weise kannte, war er<br />

überzeugt, daß sein Leben sich nicht in Gefahr befand. Also nichts gestehen und lieber hier noch<br />

angebun<strong>den</strong> liegen, bis seine Leute kommen wür<strong>den</strong>, ihn zu befreien. Er nahm an, daß sie dies bald nach<br />

Tagesanbruch thun wür<strong>den</strong>. Er sah nur Old Shatterhand. Wo war Win<strong>net</strong>ou? Um dies zu erfahren, fragte er:<br />

»Warum kommt nicht der Häuptling der Apachen, um mit mir zu re<strong>den</strong>?«

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