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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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»Warum begeht Ka Maku <strong>den</strong> großen Fehler, mir zu drohen? Er kennt mich doch und weiß also sehr<br />

genau, daß er meine Kugel im Kopf hätte, ehe die Spitze seines Messers mich erreichte, oder seine Hand<br />

die Flinte gegen mich richten könnte.«<br />

Er hatte während dieser Worte mit einem schnellen Griffe seine bei<strong>den</strong> Revolver gezogen und hielt ihm die<br />

Mündungen derselben entgegen. Zugleich hatte auch Win<strong>net</strong>ou seine bei<strong>den</strong> Drehpistolen in <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong><br />

und hielt sie <strong>den</strong> drei andern Roten vor, indem Old Shatterhand in ruhigem Tone weiter sprach:<br />

»Ich versichere euch bei dem großen Manitou, <strong>den</strong> die roten Männern verehren, daß bei der leisesten<br />

Bewegung eurer Waffen die unsrigen blitzen und knallen wer<strong>den</strong>! Old Shatterhand bricht nie sein Wort;<br />

das wißt ihr ebenso gut wie jeder andre Indianer! Ihr kennt diese kleinen Gewehre hier in meinen Hän<strong>den</strong>,<br />

in <strong>den</strong>en zweimal sechs Schüsse stecken. Mein Bruder Win<strong>net</strong>ou wird euch jetzt eure Messer und Gewehre<br />

wegnehmen. Wer sich dagegen wehrt, ja, wer nur eine kleine Bewegung des Widerstandes macht, erhält<br />

sofort eine Kugel. Ich habe es gesagt, und es gilt, Howgh!«<br />

Dieses letzte Wort ist eine indianische Bekräftigung. Old Shatterhand wollte mit demselben sagen, daß er<br />

gesonnen sei, seine Drohung unbedingt auszuführen. Sein Auge senkte sich mit gebieterischem Blicke in<br />

dasjenige des Häuptlings, welcher es nicht wagte, sich zu regen, als der Apache ihm das Messer und die<br />

Flinte wegnahm. Auch die drei andern regten sich nicht, als sie von Win<strong>net</strong>ou entwaff<strong>net</strong> wur<strong>den</strong>. Nach<br />

dem dies geschehen war, fuhr Old Shatterhand fort:<br />

»Die roten Männer sehen, wie die Sache steht; sie befin<strong>den</strong> sich in unsrer Gewalt. Nur das Eingeständnis<br />

der Wahrheit kann sie retten. Ka Maku mag meine Fragen beantworten! Warum hat er einige Gefangene<br />

mit dem <strong>Oelprinz</strong>en vorsätzlich entfliehen lassen?«<br />

»Es sind keine Gefangene bei uns gewesen,« zischte der Häuptling grimmig.<br />

»Und auch jetzt befin<strong>den</strong> sich keine im Pueblo?«<br />

»Nein.«<br />

»Ka Maku lügt. Er müßte doch wohl wissen, daß Win<strong>net</strong>ou und Shatterhand nicht junge, unerfahrene<br />

Burschen sind, welche sich täuschen lassen. Wir wissen, daß Sam Hawkens, Parker und Stone sich bei euch<br />

befin<strong>den</strong>.«<br />

Das zuckende Auge des Häuptlings verriet seinen Schreck, doch antwortete er nicht.<br />

»Auch noch zwei andre weiße Krieger, Frank und Droll genannt, stecken bei euch. Dazu ein<br />

Häuptlingssohn der Navajos und sein junger, weißer Freund, auch noch vier andre weiße Männer nebst<br />

ihren Frauen und Kindern. Will Ka Maku dies eingestehen?«<br />

»Kein Mensch ist da, kein einziger,« lautete die Antwort. »Bin ich ein elender, räudiger Hund, daß ich so<br />

mit mir sprechen lassen muß?«<br />

»Pshaw! Ich werde noch ganz anders mit dir sprechen! Wer<strong>den</strong> die drei andern roten Krieger vielleicht<br />

zugeben, was ihr Häuptling so unklug ist, zu leugnen?«<br />

Diese Frage war an die Begleiter Ka Makus gerichtet.<br />

»Er hat die Wahrheit gesagt,« antwortete einer von ihnen. »Es gibt keinen Gefangenen bei uns.«

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