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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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eschäftigt, daß sie zum Plündern zunächst gar keine Zeit fan<strong>den</strong>; dies sollte später geschehen.«<br />

»Meint Ihr, daß sie es auch auf unser Leben abgesehen hatten?«<br />

»Natürlich! Ihr wäret auf alle Fälle beim Anbruche des Morgens an <strong>den</strong> Marterpfahl gebun<strong>den</strong> wor<strong>den</strong>.«<br />

»Dann haben wir beide euch dreien viel, sehr viel zu verdanken, und es thut mir um unsre armen Gefährten<br />

um so mehr leid. Wahrscheinlich lebt in diesem Augenblicke kein einziger mehr.«<br />

»Ja,« fügte Baumgarten hinzu, »ich mache mir die bittersten Vorwürfe, daß wir fortgeritten sind und nur an<br />

uns gedacht haben. Es war unbedingt unsre Pflicht, alles zu versuchen, sie auch zu retten.«<br />

»Das sagt Ihr nur, weil Ihr Euch jetzt in Sicherheit befindet und es Euch nun wohl leicht erscheint, diese<br />

Leute aus dem Innern des Pueblo herauszuholen. Ich aber gebe Euch die Versicherung, daß dies nicht nur<br />

ungeheuer schwierig, sondern sogar unmöglich gewesen wäre. Wir hätten unser Leben nicht etwa bloß<br />

gewagt, sondern es unbedingt verloren, ohne damit <strong>den</strong> andern <strong>den</strong> geringsten Nutzen gebracht zu haben.<br />

Ich bin hier im wil<strong>den</strong> Westen erfahren, und Ihr könnt also jedes Wort glauben, welches ich Euch sage. Wir<br />

brauchen uns nicht <strong>den</strong> geringsten Vorwurf zu machen; ja, ich behaupte im Gegenteile, daß unsre Flucht<br />

<strong>den</strong> Gefährten nützlicher gewesen ist, als wenn wir geblieben wären, um sie zu retten, und dabei unser<br />

Leben ohne Vorteil für sie eingebüßt hätten.«<br />

»Wieso?«<br />

»Weil sie dadurch Zeit gewonnen haben. Die Roten sind, sobald sie heut früh unser Entkommen<br />

entdeckten, sicher sofort aufgebrochen, um uns zu verfolgen; sie haben also keine Zeit, ihre Gefangenen<br />

schon heut zu martern und zu töten. Ich rechne einen Tag, daß sie uns folgen, und einen Tag, daß sie<br />

zurückkehren; das gibt eine Frist von zwei Tagen, und man weiß, was in zwei Tagen alles geschehen kann,<br />

zumal wenn es sich um so tüchtige, erfahrene und kühne Leute handelt. Ja, Ihr könnt sehr ruhig sein!«<br />

»Hm,« brummte der Bankier, »was ihr da sagt, scheint Hände und Füße zu haben. <strong>Der</strong> Hobble-Frank ist<br />

zwar ein origineller Kauz, aber gewiß kein Mann, der sich gemächlich niederstechen läßt, von Droll<br />

möchte ich dasselbe sagen, und nun gar diese drei Jäger, welche sich das "Kleeblatt" nennen, die haben<br />

noch viel weniger <strong>den</strong> Eindruck auf mich gemacht, als ob sie mit sich scherzen ließen.«<br />

»Ihr meint Sam Hawkens?« fragte Buttler.<br />

»Ja, ihn und Dick Stone und Will Parker. Das sind Westmänner, wie sie im Buche stehen. Ihr habt sie nicht<br />

gesehen, Mr. Buttler und Mr. Poller, und ich habe euch noch nicht erzählt, wie sie mit <strong>den</strong> deutschen<br />

Auswanderern zusammengetroffen sind. Das müßt ihr hören, um zu wissen, was für tüchtige Männer sie<br />

sind.«<br />

»Waret Ihr dabei, Sir?« fragte Poller.<br />

»Nein; aber während des Rittes von Forners Rancho nach dem Pueblo wurde es erzählt; daher weiß ich es.«<br />

Und nun berichtete er, was er gehört hatte. Er ahnte dabei nicht, daß Buttler und Poller die Sache noch viel<br />

besser und genauer wußten als er, weil sie ja dabei gewesen waren. Als er geendet hatte, fragte er sie:<br />

»Müssen das nicht tüchtige Kerls sein, da sie mit <strong>den</strong> berüchtigten Finders in dieser Weise umgesprungen<br />

sind?«<br />

»Ja,« antwortete Buttler mit einem erzwungenen Lächeln. »Besonders scheint dieser Hawkens eine

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