03.11.2013 Aufrufe

Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

seiner Augen bewies, daß seine Begierde heftig erregt wor<strong>den</strong> war; »aber ich will hoffen, daß alles wirklich<br />

so ist, wie Ihr sagt.«<br />

»Kann es anders sein, Sir? Kann ich Euch belügen, da Ihr doch dann, wenn wir an Ort und Stelle kommen,<br />

<strong>den</strong> Betrug sofort erkennen würdet? Ich habe noch keinen einzigen Dollar von Euch verlangt, sondern Ihr<br />

bezahlt mich erst dann, wenn Ihr Euch überzeugt habt, daß ich Euch nicht täusche und der Handel ein<br />

ehrlicher ist. Ein Betrug könnte doch nur dann möglich sein, wenn ich die Bedingung stellte, vorher bezahlt<br />

zu wer<strong>den</strong>.«<br />

»Ja, Ihr habt da so gehandelt, daß ich Euch für einen ehrlichen Mann halten muß; das will ich gern<br />

zugeben.«<br />

»Dazu kommt, daß Ihr mich nicht bar, sondern in Anweisungen auf San Francisco bezahlen werdet.«<br />

»Ihr wollt doch hoffentlich nicht damit sagen, daß Ihr bezweifelt, daß diese Anweisungen in Frisco<br />

honoriert wer<strong>den</strong>?«<br />

»Fällt mir nicht ein! Ich weiß, daß Eure Unterschrift selbst für eine Million gut sein würde. Aber sagt mir<br />

doch einmal, ob Ihr diese Anweisungen bereits jetzt in der Tasche tragt!«<br />

Ein aufmerksamer Beobachter hätte wohl bemerkt, daß er bei dieser Frage einen Ausdruck der Spannung<br />

auf seinem Gesichte nicht ganz zu unterdrücken vermochte. Sein Blick war mit schlecht verhehlter<br />

Begierde auf <strong>den</strong> Bankier gerichtet, und das hatte seinen guten Grund.<br />

<strong>Der</strong> angebliche Petroleumfund war Schwindel; Rollins sollte getäuscht und nach der Zahlung mit seinem<br />

Buchhalter ermordet wer<strong>den</strong>. Hätte er die Summe bar bei sich gehabt, so wäre sie ihm schon längst<br />

abgenommen wor<strong>den</strong>, und er lebte nicht mehr. Trug er nun die fertig ausgestellten Anweisungen in seiner<br />

Tasche, so war das ebensogut wie bares Geld, und man brauchte sich mit ihm keinen Augenblick länger zu<br />

befassen. Eine Kugel in <strong>den</strong> Kopf, dem Buchhalter auch eine, und der <strong>Oelprinz</strong> befand sich so gut wie im<br />

Besitze des Geldes. Waren diese Papiere aber noch nicht fertig, so mußte die Komödie weiter- und bis zu<br />

Ende gespielt wer<strong>den</strong>.<br />

Rollins beachtete weder <strong>den</strong> bösen Blick noch <strong>den</strong> Gefühlsausdruck des Fragen<strong>den</strong> und antwortete:<br />

»Warum wollt Ihr das wissen, Sir?«<br />

»Weil es von großer Wichtigkeit für mich und auch für Euch ist. Wir befin<strong>den</strong> uns in der Wildnis, wo man<br />

seines Lebens oder wenigstens seines Eigentumes niemals sicher ist. Das habt Ihr ja im Pueblo erfahren.<br />

Wie nun, wenn wir überfallen und beraubt wer<strong>den</strong>, wenn man Euch die Papiere abnimmt und mit ihnen<br />

nach Frisco reitet, um das Geld zu erheben?«<br />

»Das wird nicht geschehen, <strong>den</strong>n ich bin vorsichtig gewesen. Ich habe zwar Formulare mitgenommen, aber<br />

sie sind nicht ausgefüllt und unterschrieben.«<br />

»Das ist recht; das beruhigt mich. Aber wie wollt Ihr sie ausfüllen? Meint Ihr, daß da oben am Chellyflusse<br />

Federn wachsen und statt des Wassers Tinte fließt?«<br />

»Habt keine Sorge! Ich bin natürlich mit einigen Federn versehen und habe auch ein kleines Fläschchen<br />

Tinte bei mir. Was übrigens <strong>den</strong> gestrigen Vorgang im Pueblo betrifft, so wundre ich mich allerdings<br />

darüber, daß es diesem Häuptlinge Ka Maku nicht eingefallen ist, uns die Taschen auszuleeren. Ich kann<br />

mir das wirklich nicht erklären.«<br />

»O, die Erklärung ist doch so einfach wie nur möglich. Die Roten waren mit der Gefangennahme so

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!