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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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»Wir können nicht, <strong>den</strong>n wir sind gefesselt,« antwortete Rollins.<br />

»Das ist schlimm, sehr schlimm, <strong>den</strong>n da vergeht eine kostbare Zeit, weil ich zu euch hinunter muß.«<br />

Er kam zu ihnen hernieder, betastete ihre Fesseln und schnitt dieselben durch. Sie stan<strong>den</strong> auf und dehnten<br />

ihre Glieder, um das stockende Blut wieder in Umlauf zu bringen. Dabei erkundigte sich Rollins:<br />

»Das werde ich Euch nie vergessen, Sir! Aber sagt mir doch einmal wie es Euch gelungen ist, hier - - -«<br />

»Pst, still!« fiel ihm der <strong>Oelprinz</strong> in die Rede. »Davon später. Jetzt haben wir keine Zeit. Es gilt, schnell<br />

fortzukommen, da je<strong>den</strong> Augenblick jemand nach euch sehen kann; dann wären wir verloren. Kommt also<br />

schnell herauf! Aber richtet euch nicht etwa in die Höhe, <strong>den</strong>n da würdet ihr sofort gesehen. Wir müssen<br />

uns kriechend entfernen.«<br />

Er stieg empor, und sie folgten ihm. Oben legten sie sich glatt auf das Dach nieder.<br />

»Schaut hinauf!« flüsterte er ihnen zu. »Seht ihr die Wächter?«<br />

Sie sahen im hellen Sternenscheine Indianer auf <strong>den</strong> oberen Terrassen stehen. In ihrer Unerfahrenheit fiel<br />

es ihnen gar nicht auf, daß grad hier unten bei ihnen, wo ein Posten doch am notwendigsten gewesen wäre,<br />

keiner stand. Und noch viel weniger kamen sie auf <strong>den</strong> Gedanken, daß sie von <strong>den</strong> Wächtern da oben recht<br />

gut gesehen wur<strong>den</strong> und das Gebaren des <strong>Oelprinz</strong>en nichts war als die reine Spiegelfechterei. Er ließ das<br />

Loch offen und die Leiter in demselben stecken und raunte ihnen zu:<br />

»Folgt mir ganz leise bis hin zum Rande, wo ich eine Leiter angelegt habe. Wenn wir nicht gesehen wer<strong>den</strong><br />

und erst unten sind, dann haben wir nichts mehr zu fürchten.«<br />

Sie krochen nach der Kante der ersten Terrasse und sahen dort die Leiter lehnen. Auch das fiel ihnen nicht<br />

auf. Sie stiegen einer nach dem andern hinunter und befan<strong>den</strong> sich nun außerhalb des Pueblo.<br />

»Endlich, endlich!« sagte da der <strong>Oelprinz</strong>. »Es ist gelungen. Nun schnell fort von hier!«<br />

»Noch nicht, Mr. Grinley,« sagte der gewissenhafte Buchhalter. »Unsre Gefährten sind doch je<strong>den</strong>falls<br />

auch gefangen?«<br />

»Allerdings.«<br />

»Wollen wir sie stecken lassen? Wir haben wohl die Pflicht, ihnen---«<br />

»Unsinn!« fiel ihm der andre in die Rede. »Was fällt Euch ein! <strong>Der</strong> Häuptling hat gelogen. Seine Krieger<br />

sind nicht auf der Jagd, sondern hier. Was können wir drei gegen sechzig bis siebzig wohlbewaff<strong>net</strong>e<br />

Indianer thun? Wir wür<strong>den</strong> ins sichere Verderben rennen. Seid froh, daß ich euch herausgeholt habe! Jedes<br />

längere Verweilen muß uns Verderben bringen.«<br />

»Das mag richtig sein; aber es thut mir doch leid um die, welche wir nicht retten können.«<br />

»So, die wer<strong>den</strong> schon selbst für sich sorgen. Es sind ja tüchtige Kerls dabei, welche gewiß einen Ausweg<br />

fin<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.«<br />

»Das beruhigt mich. Aber wie kommen wir fort? Man wird uns wahrscheinlich verfolgen. Ja, wenn wir<br />

unsre Pferde und Waffen hätten! Auch unser Gepäck wird uns fehlen.«

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