03.11.2013 Aufrufe

Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

nicht, daß er im Auftrage handelte und ihnen ihr Schicksal nur deshalb in so düsterer Farbe malte, damit sie<br />

ihrem vermeintlichen Retter später um so dankbarer sein möchten.<br />

Dieser Besuch des Häuptlings drückte <strong>den</strong> Bankier vollständig nieder, und auch Baumgarten war bei<br />

weitem nicht mehr so zuversichtlich wie vorher. Schon morgen früh am Marterpfahle! Das war ja<br />

entsetzlich schnell und die Zeit viel, viel zu kurz zu einer möglichen Rettung!<br />

Sie teilten sich ihre Befürchtungen mit; sie zermarterten sich das Gehirn, um einen Ausweg zu fin<strong>den</strong>; sie<br />

begannen wieder, an ihren Fesseln zu zerren, so daß dieselben ihnen in das Fleisch schnitten, doch ohne<br />

<strong>den</strong> geringsten Erfolg. Da - - es waren wohl einige Stun<strong>den</strong> vergangen, hörten sie wieder ein Geräusch. Sie<br />

blickten nach oben. <strong>Der</strong> Deckel wurde weggeschoben, und ein Kopf erschien über der Oeffnung.<br />

»Pst, pst, Mr. Rollins, seid Ihr etwa da unten?« hörten sie in unterdrücktem Tone fragen.<br />

»Ja, ja!« antwortete der Genannte, vor Freude laut, weil er Hoffnung schöpfte.<br />

»Leise, leise! Wenn man etwas von uns hört, bin ich verloren. Ist vielleicht Mr. Baumgarten bei Euch?«<br />

»Ja, ich bin auch hier,« antwortete der Deutsche.<br />

»Endlich, endlich finde ich euch! Ich habe euch unter tausend Todesgefahren gesucht, um euch zu retten.<br />

Habt ihr euch gewehrt? Seid ihr etwa verwundet?«<br />

Es klang eine fast liebevolle Besorgnis aus diesen Worten.<br />

»Nein, wir sind gesund und unbeschädigt,« antwortete Rollins.<br />

»So wartet eine kleine Weile; ich will sehen, ob es mir gelingt, eine Leiter herbeizuschaffen. Es stehen<br />

zwar überall Wächter da oben, aber ich will, um euch zu retten, gern mein Leben wagen.«<br />

<strong>Der</strong> Kopf verschwand aus der Oeffnung.<br />

»Gott sei Dank! Wir wer<strong>den</strong> entkommen!« seufzte der Bankier, indem er sich durch einen tiefen, tiefen<br />

Atemzug erleichterte. »Das war Grinley, unser <strong>Oelprinz</strong>. Nicht?«<br />

»Ja,« antwortete der Buchhalter. »Zwar konnte ich sein Gesicht nicht sehen, aber ich habe ihn an der<br />

Stimme erkannt, obgleich er nur flüstern durfte.«<br />

»Er holt uns heraus; er riskiert sein Leben, um uns zu befreien. Ist das nicht brav, außeror<strong>den</strong>tlich brav von<br />

ihm?«<br />

»Sehr!«<br />

»Da sieht man wieder einmal, wie sich Leute, die sonst scharfsinnig sind, in einem Menschen irren können!<br />

Man wollte ihn zum Betrüger stempeln. Jetzt können wir die feste Ueberzeugung haben, daß er unser<br />

vollstes Vertrauen verdient, Ihr seht, wie ehrlich und treu er ist. ich werde gewiß nicht wieder an ihm<br />

zweifeln.«<br />

Jetzt erschien der <strong>Oelprinz</strong> wieder an der Oeffnung. Er ließ eine Leiter herab und forderte die bei<strong>den</strong> mit<br />

leiser Stimme auf:<br />

»Es ist mir gelungen. Da habt ihr die Leiter. Kommt herauf!«

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!