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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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»Vor allen Dingen müssen wir die Frie<strong>den</strong>spfeife rauchen, wenn ich mich nicht irre.«<br />

»Mit diesen Indianern?«<br />

»Ja, mit dem Häuptlinge wenigstens. Du weißt doch je<strong>den</strong>falls, daß man eines Roten erst dann sicher ist,<br />

wenn man das Calummet mit ihm geraucht hat.«<br />

»Das weeß ich wohl. Aber da hätten wir doch draußen roochen sollen!«<br />

»Warum?«<br />

»Um eben unsrer Sicherheit willen.«<br />

»Es gab ja keine Zeit dazu.«<br />

»Die hätten wir uns trotz des schlechten Wetters nehmen sollen. Jetzt schtecken wir in diesem Keller und<br />

wenn die Roten es nich offrichtig mit uns meenen, so is es grad so gut, als ob - - alle tausend Deixel!<br />

Siehste, daß die Geschichte schon losgeht? Da ziehen sie die Leiter in die Höhe. Haltet sie fest; haltet sie<br />

fest!«<br />

Er eilte hin und sprang mit ausgestreckten Armen in die Höhe, um die Leiter noch zu ergreifen, kam aber<br />

zu spät; sie verschwand oben durch die Oeffnung.<br />

»Da habt ihr die Bescherung!« rief er zornig. »Jetzt schtecken wir in der Patsche, grad wie Pythagoras im<br />

Fasse!«<br />

»Das war wohl Diogenes,« verbesserte Sam.<br />

»Schweig!« fuhr ihn Frank an. »Was verschtehst du von Diogenes! Das is der Zwerg beim Heidelberger<br />

Fasse. Ich aber meene dasjenige Faß, in welchem Pythagoras schteckte, als der große Georginenzüchter<br />

Galilei zu ihm kam und ihn bat: »Karo, Karo, gib mir meinen Leviathan wieder!« Als guter Deutscher mußt<br />

du wissen, daß das kurz nach der Schlacht im Teutoburger Walde geschah, wo Dschingis Khan dem<br />

General Moreau alle beede Beene wegschießen ließ. Das eene flog nach Blasewitz, wo es die berühmte<br />

Gustel von Blasewitz in der Nähe von Wallensteens Lager fand, und das andre nach Loschwitz ins<br />

Schillerhäuschen, wo Schiller grad damals seinen Trompeter von Sigmaringen dichtete. Er und die Gustel<br />

haben nachher die Beene zusammengetragen und oberhalb Dres<strong>den</strong> bei Räcknitz unter vier Lin<strong>den</strong><br />

begraben. Ich bin selbst dort gewesen und habe das Denkmal, welches off seine Beene gesetzt wor<strong>den</strong> is,<br />

mit meinen eegenen zwee Oogen gesehen. Is das nich Beweis genug? Willst du nu noch immer mit mir<br />

schtreiten?«<br />

»Nein,« lachte Sam. »Aber die Sache mit der Leiter kommt mir nun auch einigermaßen be<strong>den</strong>klich vor.<br />

Warum hat man sie hinaufgezogen? Hat man sie vielleicht schnell für ein andres Stockwerk gebraucht? Das<br />

wäre bei diesem Wetter ja wohl leicht möglich. Laßt einmal sehen, ob wir alle beisammen sind!«<br />

Es stellte sich heraus, daß der Bankier und sein Buchhalter fehlten. Darum meinte Sam Hawkens befriedigt:<br />

»Da bin ich beruhigt. Die gehören zu uns und müssen also auch noch zu uns herab. Die Leiter ist schnell<br />

anderwärts gebraucht wor<strong>den</strong>, wenn ich mich nicht irre.«<br />

»Aber warum hat mer da obe zugemacht und <strong>den</strong> Deckel offs Loch gelegt?« warf Droll ein.<br />

»Das fragst du noch?« antwortete Frank. »Ich schäme mich wahrhaftig, daß du mein Vetter und

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