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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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»Das wenige Wasser, welches wir haben, reicht kaum für uns und unsre Tiere.«<br />

»Ich sehe aber doch weder eure Krieger noch eure Pferde. Wo befin<strong>den</strong> sie sich?«<br />

»Auf der Jagd; sie wer<strong>den</strong> aber bald zurückkehren.«<br />

»Dann müßt ihr Wasser übrig haben. Warum verweigerst du es uns?«<br />

»Ich kenne euch nicht.«<br />

»Siehst du nicht, daß Frauen und Kinder bei uns sind? Wir sind also friedlich gesinnte Leute. Wir müssen<br />

trinken. Wenn du uns kein Wasser gibst, wer<strong>den</strong> wir es uns suchen.«<br />

»Ihr werdet es nicht fin<strong>den</strong>.«<br />

»Meinst du, daß weiße Männer keine Augen haben?«<br />

»Sucht! Dann werde ich erfahren, ob ihr sehen könnt.«<br />

Er wendete sich ab und that so, als ob er nichts mehr von ihnen wissen wolle. Das war dem braven Hobble-<br />

Frank zu viel; er sagte in zornigem Tone zu seinem Vetter Droll:<br />

»Was <strong>den</strong>kt <strong>den</strong>n der Kerl eegentlich, wer und was wir sind? Wenn mir's einfällt, so gebe ich ihm eene<br />

Kugel durch <strong>den</strong> Kopp, nachher wird er schon höflicher wer<strong>den</strong>. Wir sind auserlesene, peremierende Leute,<br />

die Haare zwischen <strong>den</strong> Zähnen haben, und lassen uns nich wie Vagabun<strong>den</strong> von der hohen Pforte weisen.<br />

Ich schlage vor, in ernster Kompression mit diesem konsistenten Manne zu schprechen. Oder nich?«<br />

»Ja,« antwortete der geborene Altenburger in seinem heimatlichen Dialekte; »es is nich sehr angenehm,<br />

Dorscht zu habe und keen Wasser zu bekomme; aber finde wer'n mersch je<strong>den</strong>falls; mer dürfe nur bloß<br />

suche.«<br />

Die Reiter stiegen ab, um nach einem vorhan<strong>den</strong>en Quell zu suchen. Feuchtigkeit war genug da, <strong>den</strong>n es<br />

wuchs Gras in der Nähe des Pueblo, und gar nicht fern von demselben gab es mehrere kleine Gärten mit<br />

Mais, Melonen und andern Gewächsen, deren Gedeihen fleißiges Begießen voraussetzte. Aber das<br />

Gesuchte wollte sich trotz alles Forschens nicht entdecken lassen, so daß Frank schließlich unmutig ausrief<br />

-<br />

»Dummköpfe sind wir, weiter nischt! Wenn Old Shatterhand oder Win<strong>net</strong>ou mit ihrer anwesen<strong>den</strong><br />

Gegenwart hier vorhan<strong>den</strong> wären, hätten sie das Wasser längst gefun<strong>den</strong>; ja, ich gloobe sogar, daß sie es<br />

riechen thäten.«<br />

»Dieser berühmten Krieger bedarf es nicht,« meinte da Schi-So, der Häuptlingssohn, welcher sich an <strong>den</strong><br />

bisherigen Bemühungen nicht beteiligt, sondern <strong>den</strong>selben leise lächelnd zugesehen hatte. &"Man muß<br />

nach<strong>den</strong>ken, anstatt zu suchen.«<br />

»So? Na, da <strong>den</strong>ke doch 'mal nach!«<br />

Man sieht, daß unter <strong>den</strong> sich näher stehen<strong>den</strong> Personen der Reisegesellschaft das Sie oder Ihr dem Du<br />

gewichen war. Es widerstrebte dem Hobble-Frank, von dem Jünglinge, der fast noch ein Knabe war, an<br />

Scharfsinn übertroffen zu wer<strong>den</strong>.<br />

»Das habe ich schon gethan,« antwortete dieser.

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