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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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desselben, in dessen Nähe der leere Eimer lag, dann in das Wasser hinein und erklärte dabei:<br />

»Hier schtan<strong>den</strong> wir, um Wasser für <strong>den</strong> Kaffee zu schöpfen; da sehen Sie zum Beweise ooch <strong>den</strong> Eemer<br />

liegen, <strong>den</strong> wir vor Platzangst weggeworfen haben. Und da im Wasser saß der Ochsenfrosch.«<br />

Da machte der Hobble-Frank ein sehr langes Gesicht, welches aber mehr und mehr einen lustigen<br />

Ausdruck annahm, und fragte:<br />

»Sie haben also genau gesehen, daß es een Ochsenfrosch gewesen is?«<br />

»Na, offen und ehrlich geschtan<strong>den</strong>, haben wir erscht nich so recht gewußt, in welche Klasse von Insekten<br />

das Biest gehören mag; aber unser Herr Kantor hat die Zowolie schtudiert, und mit seiner gütigen Hilfe is<br />

es herausgedüftelt wor<strong>den</strong>, daß es ooch een Ochsenfrosch gewesen is.«<br />

»Ausgezeech<strong>net</strong>, ausgezeech<strong>net</strong>! Das macht mir gewaltigen Schpaß, meine Damen und meine Herren! Und<br />

warum kommen Sie <strong>den</strong>n jetzt mit Laternen und Lampinjongs nach dem Flusse gezogen?«<br />

»Um <strong>den</strong> Ochsenfrosch zu suchen und zu fangen,« antwortete Frau Rosalie.<br />

»Meenen Sie, daß das so leicht sein wird?«<br />

»Na, vor eenem Frosche wer<strong>den</strong> wir uns doch nich fürchten. Er is zwar riesengroß, aber wenn er sich ooch<br />

wehrt, es hilft ihm nischt. Sobald er beißen will, wird er erschossen. Wir haben die Flinten mit, wie Se<br />

sehen.«<br />

Da schlug er ein helles Gelächter auf, durch welches Frau Rosalie sich so beleidigt fühlte, daß sie zornig<br />

sagte:<br />

»Feixen Se nich so! Es is keen Schpaß, so bei nachtschlafender Zeit und wenn es dunkel wird, off eenen<br />

Ochsenriesen -- Froschriesenochsen - - Riesenochsenfr - - -«<br />

Sie hielt einen Augenblick verlegen inne; da Frank noch lauter lachte als vorher, stemmte sie die Fäuste in<br />

die Hüften und schrie ihn an:<br />

»Sie sind wohl übergeschnappt, Sie Lachmeier, Sie? Ich möchte bloß wissen, wo Sie Ihre Bildung<br />

hernehmen, daß Sie in Gegenwart eener so reschpektabeln Dame, wie ich bin, nich ernsthaft bleiben<br />

können. So een Lachtauber, wie Sie, is mir wirklich im ganzen Leben noch nich vorgekommen!«<br />

Er gab sich die größte Mühe, <strong>den</strong> Lachreiz zu bemeistern, und antwortete ihr, als ihm dies gelungen war:<br />

»Und wenn eener seine Bildung mit Scheffeln messen könnte, hier müßte er lachen. Een Ochsenfrosch soll<br />

das gewesen sein, een Ochsenfrosch!«<br />

Er fing von neuem an zu lachen. Da faßte sie ihn bei <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Oberarmen, schüttelte ihn und rief:<br />

»Kommen Sie nur zu sich! Sie müssen ja sonst die Maulschperre kriegen, Sie ewiger Lachullrich, Sie! Is<br />

<strong>den</strong>n een Ochsenfrosch gar so 'was Lächerliches?«<br />

»Ochsenriesenfrosch - Riesenfroschochse - Froschriesenochse!« lachte er weiter. »Mich, <strong>den</strong> berühmten<br />

und gelehrten Hobble-Frank für eenen Ochsenfrosch zu halten! Das is schtark; das is zu schtark; das geht<br />

wahrhaftig über alle Begriffe und logischen Estimationen!«

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