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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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aber erkannte Forner, daß die Gesellschaft nicht nur aus Männern bestand; es waren auch Frauen und<br />

Kinder dabei. Einige Reiter hatten Pferde; die übrigen saßen auf Maultieren.<br />

Voran ritt ein kleiner Kerl, welcher in einem großen und viel zu weiten bockledernen Jagdrocke stak. Von<br />

dem Gesichte waren wegen eines außeror<strong>den</strong>tlich starken Bartwuchses nur zwei kleine, listig blickende<br />

Aeuglein und eine Nase zu sehen, welche fast erschreckende Dimensionen besaß. Dieses Männchen war<br />

Sam Hawkens, welcher mit seinen bei<strong>den</strong> Gefährten Dick Stone und Will Parker die Leitung der<br />

Auswandererkarawane übernommen hatte und mit derselben von dem erst projektierten Wege abgewichen<br />

war, weil das Verbleiben auf demselben zu viel Zeit erfordert hätte. Er ließ sein altes Maultier, die »Mary«,<br />

aus dem langsamen Marschschritte in Galopp fallen, hielt sie vor Forner an und grüßte:<br />

»Good day, Sir! Nicht wahr, diese Niederlassung wird Forners Rancho genannt?«<br />

»Ay, Master, das ist so,« antwortete der Farmer, indem er erst <strong>den</strong> Kleinen und dann die nachfolgen<strong>den</strong><br />

Reiter musterte. »Ihr scheint wohl Emigranten zu sein, Master?«<br />

»Yes, wenn Ihr nämlich nichts dagegen habt.«<br />

»Ist mir recht, wenn ihr nur ehrliche Kerls seid. Wo kommt ihr her?«<br />

»Ein wenig von Tucson herauf.«<br />

»Da habt ihr einen bösen Weg gehabt, zumal Kinder bei euch sind. Und wo wollt ihr hin?«<br />

»Gegen <strong>den</strong> Colorado zu. Ist der Ranchero daheim?«<br />

»Yes, wie ihr seht. Ich bin es selbst.«<br />

»So sagt, ob wir bis morgen früh bei Euch rasten dürfen?«<br />

»Soll mir recht sein; <strong>den</strong>n ich hoffe, daß ich es nicht zu bereuen brauche, wenn ich euch diese Erlaubnis<br />

gebe.«<br />

»Wer<strong>den</strong> Euch nicht fressen; darauf könnt Ihr Euch verlassen. Und was wir vielleicht von Euch entnehmen,<br />

das wer<strong>den</strong> wir gern bezahlen.«<br />

Er stieg ab. <strong>Der</strong> <strong>Oelprinz</strong> hatte erst fern gestan<strong>den</strong>, war aber näher gekommen und hatte alles gehört. Er<br />

wußte nun, daß er die Auswanderer vor sich hatte, von <strong>den</strong>en er von seinem Bruder und dem ungetreuen<br />

Führer gehört hatte. Die im Hofe befindlichen Personen kamen auch an das Thor, und zwar grad in dem<br />

Augenblicke, in welchem die Gesellschaft dort anlangte, um abzusteigen. Das ging aber nicht so glatt, wie<br />

man erwartet hatte. <strong>Der</strong> Maulesel, auf welchem Frau Rosalie saß, schien seinen Kopf für sich zu haben; er<br />

wollte sie nicht herablassen, sondern weiterlaufen. <strong>Der</strong> Hobble-Frank trat als stets galantes Kerlchen<br />

herbei, um ihr behilflich zu sein, und das empörte <strong>den</strong> Maulesel in der Weise, daß er mit allen vier Beinen<br />

zugleich in die Luft ging und sie abwarf. Die Frau hätte sicher einen schweren Fall gethan, wenn Frank<br />

nicht so gewandt gewesen wäre, sie aufzufangen. Aber anstatt ihm dafür dankbar zu sein, riß sie sich von<br />

ihm los, gab ihm einen sehr kräftigen Rippenstoß und fuhr ihn zornig an:<br />

»Sheep's-head!« - was so viel wie Schafskopf bedeutet.<br />

»Sheep's-nose - Schafsnase!« antwortete er in seiner wohlbekannten Zungenfertigkeit.<br />

»Clown - Grobian!« fuhr sie wütend fort, indem sie ihm die geballte Rechte entgegenstreckte.

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