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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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Beteuerungen zu sein, <strong>den</strong>n sie gaben einander die Hände mehreremal; dann gingen Buttler und Poller<br />

miteinander nach vom, wo sie dem Ranchero erklärten, daß sie aufbrechen wollten. Sie wollten das, was sie<br />

verzehrt hatten, bezahlen, aber er nahm nichts, da sein Rancho kein Wirtshaus sei; dann ritten sie fort, ohne<br />

daß jemand - natürlich Grinley ausgenommen - etwas über ihre Namen und Absichten erfahren hatte. Sie<br />

waren nicht einmal darnach gefragt wor<strong>den</strong>.<br />

Kurze Zeit darauf kam Grinley herbeigeschlendert. Er that, als ob er sich nun ausgeruht habe, und setzte<br />

sich wieder an seinen Platz, indem er Frank und Droll höflich grüßte und ihnen ein möglichst offenes und<br />

ehrliches Gesicht zeigte, um ihr Vertrauen zu erwecken. <strong>Der</strong> Bankier konnte sich jedoch nicht halten; er<br />

sagte:<br />

»Master Grinley, hier sitzen zwei gute Bekannte von Win<strong>net</strong>ou und Old Shatterhand, nämlich Mr. Droll<br />

und Mr. Hobble-Frank, welche nicht an Eure Petroleumquelle glauben wollen. Was sagt Ihr dazu?«<br />

»Was ich dazu sage?« antwortete der Gefragte gleichmütig, »ich sage, daß ich ihnen das gar nicht<br />

übelnehmen will. In Sachen, wo es sich um so große Summen handelt, muß man vorsichtig sein. Ich habe<br />

ja selbst auch nicht eher daran geglaubt, als bis meine Oelproben von mehreren Sachverständigen<br />

untersucht wor<strong>den</strong> waren. Wenn es <strong>den</strong> Herren Spaß macht, mögen sie mit uns reiten, um sich zu<br />

überzeugen, was für eine mächtige Menge von Oel der Platz enthält.«<br />

»Sie wollen hier auf Win<strong>net</strong>ou und Old Shatterhand warten.«<br />

»Dagegen kann ich gar nichts haben; aber da ich mein Placer weder an Old Shatterhand noch an Win<strong>net</strong>ou<br />

verkaufen will, so bin nicht ich es, der auf diese bei<strong>den</strong> zu warten hat.«<br />

»Aber wenn nun ich warten möchte?«<br />

»So fällt es mir nicht ein, Euch zu hindern. Ich zwinge keinen Menschen mit mir zu gehen. Wenn ich<br />

hinüber nach Frisko reite, finde ich Kapitalisten genug, welche sofort dabei sind und mich nicht unterwegs<br />

im Stiche lassen. Wer mir nicht glaubt, der mag daheim bleiben.«<br />

Er goß ein volles Glas Brandy hinunter und ging dann hinaus zu seinem Pferde.<br />

»Da habt ihr es,« meinte der Bankier. »Sein Verhalten muß euch vollständig überzeugen, daß er seiner<br />

Sache sicher ist.«<br />

»Das ist er allerdings,« antwortete der Hobble-Frank. »Aber ob diese Sache eine gerechte oder ungerechte<br />

ist, wird sich erst später herausstellen.«<br />

»Ich habe ihn beleidigt, und er wird nicht hier warten. Es versteht sich ganz von selbst, daß ich ihn nicht<br />

allein fortlassen kann, sondern mit ihm gehen muß, <strong>den</strong>n ich mag auf das außeror<strong>den</strong>tliche Geschäft, auf<br />

welches ich mit ihm eingegangen bin, nicht verzichten. Ihr werdet doch wohl zugeben, daß euer Mißtrauen<br />

noch gar nichts beweist.«<br />

»Für Euch wahrscheinlich nicht; aber wir hielten es für unsre Pflicht, Euch zur Vorsicht zu mahnen. Wir<br />

haben gesagt, daß da oben, wohin Ihr wollt, kein Petroleum gefun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> kann; damit soll freilich nicht<br />

direkt behauptet wer<strong>den</strong>, daß Euer Grinley partout ein Betrüger sei, <strong>den</strong>n er kann sich ja selbst geirrt haben.<br />

Doch will ich Euch freimütig gestehen, daß mir sein Gesicht nicht gefällt. Was mich betrifft, so würde ich<br />

es mir zehnmal überlegen, ehe ich ihm mein Vertrauen schenkte.«<br />

»Ich danke Euch für Eure Aufrichtigkeit, bin aber nicht der Meinung, daß man einen Menschen für sein<br />

Gesicht verantwortlich machen kann, <strong>den</strong>n er hat es sich nicht selbst gegeben.«

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