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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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Indessen hatten die andern Gefangenen diese Verwirrung benützt, teils davonzulaufen, teils auf ihren<br />

Pfer<strong>den</strong>, von <strong>den</strong>en sie noch nicht gestiegen waren, davonzureiten. Das gab ein wütendes Geschrei und<br />

heilloses Durcheinander. Die Kavalleristen mußten sich zerstreuen, um jedem einzelnen Entrinnen<strong>den</strong><br />

nachzujagen, und so gab es nur vier oder fünf, welche sich hinter Buttler hermachten - ganz vergeblich;<br />

sein Vorsprung war zu groß und sein Pferd das schnellere; sie verloren ihn aus <strong>den</strong> Augen und kehrten<br />

schimpfend wieder um. Er aber jagte unaufhaltsam weiter, bis er vor sich einen Reiter erblickte; es war der<br />

Scout, sein neuer Verbündeter, der ihn froh bewillkommte. Beide suchten zunächst ein sicheres Versteck<br />

gegen die Verfolger auf und folgten dann am nächsten Morgen, um sich zu rächen, <strong>den</strong> Spuren des<br />

Wagenzuges, welcher ihnen nur eine Tagereise voraus war. - - -<br />

Zweites Kapitel.<br />

Im Mogollongebirge.<br />

Am kleinen Rio San Carlos, einem Nebenflusse des Rio Gila, stand ein Rancho, welcher nach seinem<br />

damaligen Besitzer Forners Rancho genannt wurde. Es gehörte diesem Amerikaner eine große Strecke<br />

Weidelandes; zur Feldwirtschaft war nur der am Flusse gelegene Teil desselben geeig<strong>net</strong>. Das Haus war<br />

nicht groß, aber sehr stark aus Steinen gebaut und von einer ebenso starken, doppelt mannshohen Mauer<br />

umgeben, welche in regelmäßigen Zwischenräumen von schmalen Schießscharten unterbrochen wurde,<br />

hier in dieser abgelegenen und gefährlichen Gegend eine sehr notwendige Einrichtung. <strong>Der</strong> Hof, welchen<br />

diese Mauer umschloß, war so groß, daß Forner im Falle einer Feindseligkeit von seiten der Indianer seinen<br />

ganzen Viehbestand in <strong>den</strong>selben zu retten vermochte.<br />

Es war jetzt die beste Jahreszeit; die Steppe trug dichtes, grünes Gras, in welchem sich zahlreiche Rinder<br />

und Schafe gütlich thaten; auch einige Dutzend Pferde weideten im Freien, von mehreren Knechten<br />

bewacht, welche, ihres friedlichen Amtes waltend, miteinander Karten spielten. Das breite, gegen <strong>den</strong> Fluß<br />

gerichtete Mauerthor stand weit offen. Eben jetzt erschien der Ranchero unter demselben, eine echte,<br />

sehnige und kräftige Hinterwäldlergestalt. Er überflog mit scharfem aber zufrie<strong>den</strong>em Blicke die<br />

wei<strong>den</strong><strong>den</strong> Her<strong>den</strong> und beschattete dann seine Augen mit der Hand, um hinaus in die Ferne zu sehen. Da<br />

nahm sein Gesicht <strong>den</strong> Ausdruck der Spannung an; dann wendete er sich um und rief über <strong>den</strong> Hof hinüber:<br />

»Hallo, Boy, stell' die Brandyflasche bereit! Es kommt einer, der ihr auf <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> sehen wird.«<br />

»Wer?« fragte derjenige, dem dieser Ruf gegolten hatte, nämlich sein Sohn, dessen Gesicht an einem<br />

Fenster des Hauses erschien.<br />

»<strong>Der</strong> <strong>Oelprinz</strong>.«<br />

»Kommt er allein?«<br />

»Nein. Es sind zwei Reiter mit einem Packpferde bei ihm.«<br />

»Well; wenn sie ebenso trinken wie er, kann ich lieber gleich mehrere Flaschen herausstellen.«<br />

Vor dem Hause lagen zehn oder zwölf Steinquader, welche so geord<strong>net</strong> waren, daß der größte, mittelste,<br />

<strong>den</strong> Tisch vorstellte, während die andern, kleineren, als Sessel dienten. <strong>Der</strong> Sohn kam bald aus dem Hause<br />

und stellte drei volle Schnapsflaschen nebst einigen Gläsern auf diesen Tisch; dann schritt er über <strong>den</strong> Hof<br />

herüber, um <strong>den</strong> Ankömmlingen an der Seite des Vaters entgegenzusehen.<br />

Diese hatten das jenseitige Ufer des Flüßchens erreicht und trieben ihre Pferde in das nicht tiefe Wasser

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