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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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»Ueberlassen! Ist mir nicht eingefallen. Genommen hat er sie mir und und mir als Bezahlung zwei - zwei -<br />

ich darf es gar nicht sagen, gegeben.«<br />

»Sagen Sie es nur! Ich muß es wissen.«<br />

»Deutsch bring ich es nicht heraus. Lateinisch wird es Colaphus genannt.«<br />

»Colaphus ist Ohrfeige. Also zwei Ohrfeigen haben Sie von ihm bekommen?«<br />

»Ja, und was für welche! Fortissimo!«<br />

»Das war die beste That, die dieser Mensch in seinem Leben begangen hat!«<br />

»Bitte, bitte, wertester Herr Hawkens! Ein Komponist und Musenjünger, dem man zwei so gewaltige<br />

Maulschellen gibt, der - -«<br />

»<strong>Der</strong> hat sie verdient, und auch noch einige dazu!« fiel Sam ihm in die Rede. »Ich werde Sie viel, viel<br />

schärfer im Auge behalten als bisher. Machen Sie sich jetzt zum Aufbruche fertig; wir fahren weiter!«<br />

Eine Stunde später setzte sich der Wagenzug in Bewegung. Voran ritt Sam Hawkens, welcher an die Stelle<br />

des bisherigen Führers getreten war. -<br />

Buttler war fest entschlossen, <strong>den</strong> Rat des Scouts zu befolgen; er kannte sonst keinen andern Weg, der zur<br />

Rettung führen konnte.<br />

Also Unwohlsein heucheln! Er hatte dies heute gleich nach seinem Erwachen seinen Leuten mitgeteilt, sie<br />

aber gewarnt, damit nicht etwa zu früh zu beginnen, da dies Verdacht erregt hätte. Darum stellte er sich erst<br />

dann, als ungefähr die Hälfte des Weges zurückgelegt wor<strong>den</strong> war, angegriffen, fuhr sich mit <strong>den</strong><br />

gefesselten Hän<strong>den</strong> nach dem Kopfe und stöhnte dabei. Dem Lieutenant mußte dies auffallen; er erkundigte<br />

sich nach der Ursache und erhielt zur Antwort, daß der gestrige Kolbenhieb das Gehirn erschüttert haben<br />

müsse. Buttler wurde schwächer und schwächer; er begann im Sattel zu wanken, so daß er rechts und links<br />

je einen Kavalleristen bekam, die ihn stützen mußten. Als dieselbe Schwäche sich dann auch noch bei<br />

einigen andern Gefangenen zeigte, wurde der Offizier besorgt und gab <strong>den</strong> Befehl zu halten und abzusitzen.<br />

Natürlich stiegen die Soldaten zuerst ab, um dann <strong>den</strong> Finders die Riemen, mit <strong>den</strong>en sie an die Pferde<br />

befestigt waren, von <strong>den</strong> Beinen zu nehmen. Buttler war der erste, mit dem dies geschah; er wurde vom<br />

Pferde gehoben und sank sofort auf die Erde nieder. Infolge dieser sehr großen Schwäche glaubte man, für<br />

ihn keine besondere Aufmerksamkeit nötig zu haben, und wendete diese vielmehr seinen Leuten zu. Das<br />

beabsichtigte er. Er hatte gesehen, daß das Pferd des Lieutenants das beste von allen war; es stand abseits<br />

ledig, <strong>den</strong>n der Offizier war natürlich auch abgestiegen. Während die Kavalleristen also für Buttler keinen<br />

Blick der Beobachtung hatten, sprang er plötzlich auf, schnellte zu dem Pferde hin, warf sich trotz seiner<br />

zusammengebun<strong>den</strong>en Hände in <strong>den</strong> Sattel, ergriff die Zügel und jagte davon - westwärts, weil er dort von<br />

dem Scout erwartet wurde.<br />

Das war so schnell geschehen, und der Schreck lähmte die Glieder der Kavalleristen in der Weise, daß der<br />

Flüchtling einen ganz bedeuten<strong>den</strong> Vorsprung erreicht hatte, ehe hinter ihm der erste Schrei des Zornes und<br />

der Ueberraschung erscholl.<br />

»Schießen, schießen! Schießt ihn aus dem Sattel; aber trefft das Pferd nicht etwa!« rief der Offizier.<br />

Alle eilten nach <strong>den</strong> Pfer<strong>den</strong>, an deren Sätteln die Gewehre hingen. Darüber verging viele Zeit, und da das<br />

Pferd nicht getroffen wer<strong>den</strong> sollte, war das Zielen schwer. Endlich krachten einige Schüsse, aber weil zu<br />

hoch gezielt, gingen die Kugeln über <strong>den</strong> Flüchtling weg; dann befand er sich außerhalb des<br />

Schußbereiches.

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