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Der Oelprinz Über den Autor ... - thule-italia.net

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»Ihr waret doch der Führer dieser Halunken. Wie kommt es, daß man Euch Euren Lohn in dieser Weise<br />

gegeben hat?«<br />

»Weil man mich in dem Verdacht hatte, gemeinschaftliche Sache mit euch machen zu wollen.«<br />

»Das war aber doch nicht wahr?«<br />

»Erst allerdings nicht; die Absicht kam mir dann später. Ich heiße Poller, Sir, und möchte, daß Ihr<br />

Vertrauen zu mir habt. Es steht hundert gegen eins zu wetten, daß Ihr verloren seid; ich aber möchte Euch<br />

gern retten.«<br />

»Ist das Euer Ernst?«<br />

»Ja; ich schwöre es Euch zu. Diese Kerls haben mich schwer beleidigt und ich bin nicht der Mann, dies<br />

ungerächt hingehen zu lassen. Allein kann ich nichts machen. Wenn Ihr mir aber helfen wollt, so sollen sie<br />

sicher und gewiß ihren Lohn haben.«<br />

»Helfen? Hier kann niemand helfen, weder Ihr mir, noch ich Euch.«<br />

»Denkt das nicht! Ich bin überzeugt, daß sie mich morgen freigeben. Man wird euch auf die Pferde bin<strong>den</strong><br />

und nach Tucson transportieren. Ich werde euch folgen; darauf gebe ich Euch mein Wort!«<br />

»Bin Euch dankbar, Sir! Kann mir aber nichts nützen. Es wird mir unmöglich sein, fortzukommen.«<br />

»Pshaw! Habe da einen guten Gedanken. Steht Ihr etwa so fest zu Euren Leuten, daß ihr nicht frei sein<br />

wollt, ohne daß auch sie loskommen?«<br />

»Unsinn! Jeder ist sich selbst der Nächste. Wenn ich nur mich rette, so mögen sie immerhin baumeln.«<br />

»Well, dann sind wir eins. Sagt ihnen, daß sie sich während des Rittes so stellen sollen, als ob der<br />

Kolbenhieb, <strong>den</strong> jeder bekommen hat, schlimme Nachwehen habe. Taumelt auf dem Pferde hin und her;<br />

stellt Euch so schwach wie möglich. Es sollte mich wundern, wenn dieser Lieutenant nicht einmal halten<br />

ließe, damit Ihr Euch erholen könnt. Da muß man Euch die Fesseln von <strong>den</strong> Füßen nehmen. Dann könnt Ihr<br />

Euch, selbst wenn die Hände dann zusammengebun<strong>den</strong> bleiben, rasch des schnellsten Pferdes bemächtigen<br />

und davon reiten, natürlich zurück, wo ich Euch erwarte. Man wird überrascht sein und Euch nicht gleich<br />

folgen; dadurch bekommt Ihr Vorsprung. Kommt uns dann später einer nahe, so habe ich meine gute<br />

Büchse und schieß ihn vom Pferde herunter.«<br />

Buttler antwortete nicht gleich; er überlegte und sagte erst nach einer längeren Weile:<br />

»Euer Vorschlag ist der einzige, welcher helfen kann; ich werde ihn befolgen. Komme ich wirklich frei,<br />

dann dreimal wehe diesem "Kleeblatte" und allen diesen Deutschen! Wir wollen zusammenhalten, Master<br />

Poller.«<br />

Hiermit war das heimlich geführte Gespräch, von welchem der Wächter nichts bemerkt hatte, beendet.<br />

Buttler fühlte sich einigermaßen beruhigt und schlief dann sogar ein.<br />

Zu erwähnen wäre noch, daß Sam einige Soldaten unter der Führung des Häuptlingssohnes nach dem<br />

Lagerplatze der Finders gesandt hatte, um sich der dort zurückgebliebenen Pferde und ihres Wächters zu<br />

bemächtigen, was auch gelungen war.<br />

Kaum graute der Morgen, so stand man vom Lager auf. Erst wurde von <strong>den</strong> Vorräten, welche die

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