Ausgewählte Dokumente während der - Fundacja Polsko ...
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Lagerausweis – ein Dokument, das für die Zwangsarbeiter ausgestellt wurde, die nach <strong>der</strong><br />
Deportation ins Reich in speziellen Gemeinschaftslagern einquartiert wurden. Der abgebildete<br />
Lagerausweis beinhaltet außer <strong>der</strong> Identitätsdaten auch Informationen über den Beschäftigungsort.<br />
Auf <strong>der</strong> Rückseite sind Notizen über den Erhalt von Tabak, Seife und über weitere<br />
Son<strong>der</strong>zuteilungen. Ein solches Gemeinschaftslager wurde oft von einem Delegierten <strong>der</strong><br />
Deutschen Arbeitsfront (DAF) beaufsichtigt, <strong>der</strong> meist auch über gewisse Polizeikompetenzen<br />
verfügte. Das Sammeln <strong>der</strong> Arbeitskräfte in Sammellagern war üblich für große Industriegebiete<br />
und Städte. Meist wurden diese Gemeinschaftslager in leer stehenden öffentlichen o<strong>der</strong><br />
industriellen Gebäuden eingerichtet. Es konnten ehemalige Tanz- und Kinosäle, Feuerwachen<br />
o<strong>der</strong> geschlossene Industriebetriebe sein. Weil die ausgewählten Gebäude früher allerdings<br />
einem an<strong>der</strong>en Zweck dienten, waren die Bade- und Waschräume, sowie die Waschküchen,<br />
aber auch die Küchen nicht ausreichend vorhanden o<strong>der</strong> ausgestattet. Die Inneneinrichtung<br />
bestand generell nur aus sehr einfachen Geräten bzw. Möbeln. Es kam auch vor, dass Decken<br />
zum Schlafen fehlten, so litten die Lagerbewohner an Kälte. Im Sommer herrschte lästige Hitze<br />
und Mief in Baracken. Immer größere Kriegszerstörungen, fehlende Reparatur- und Baumaterialien<br />
und zunehmen<strong>der</strong> Bedarf an billigerer Arbeitskraft verursachten, dass gegen Ende<br />
des Krieges in den Gemeinschaftslagern große Überfüllung herrschte. Ein lästiges Problem<br />
waren auch die Insekten. Diese Schwierigkeit war sogar unter <strong>der</strong> deutschen Bevölkerung bekannt.<br />
Weiterhin wurden die Sammellager mit Stacheldraht umgeben, dadurch ähnelten sie<br />
den Straflagern. Weil in den Lagern eben diese schlechten Bedingungen herrschten und sie<br />
den Anschein von Sklavenarbeit erweckten, weigerten sich einige Unternehmen, Zwangsarbeiter<br />
aus Westeuropa in diese Sammellager einzuquartieren.<br />
Lagerausweis – Sammellager<br />
Berlin-Rudow<br />
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