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Ausgewählte Dokumente während der - Fundacja Polsko ...

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Staatsangehörigkeit Polen, die aus den Gebieten stammten, die mit dem Dekret Hitlers vom<br />

8. und 12. Oktober 1939 ins Reich einverleibt wurden (Schlesien, die Wojewodschaft Posen mit<br />

dem Gebiet um Lodz, Pommern, Nordmasowien und das Gebiet um Suwałki – so genannte<br />

eingeglie<strong>der</strong>te Ostgebiete). Offiziell ging es hier um Personen, die zur Eindeutschung nicht geeignet<br />

waren. Im Falle <strong>der</strong> polnischen Arbeiter, die aus dem GG deportiert wurden, trug man<br />

in diese Rubrik staatlos ein. Diese Menschen wurden theoretisch als Personen mit polnischer<br />

Staatsangehörigkeit betrachtet, aber diese wurde ihnen abgenommen bzw. nicht bestätigt,<br />

weil das Dritte Reich den polnischen Staat nicht anerkannte. Im Falle <strong>der</strong> Personen mit einer<br />

an<strong>der</strong>en als <strong>der</strong> deutschen Nationalität, die aus dem Distrikt Galizien und aus Białystok umgesiedelt<br />

wurden, kamen manchmal Eintragung wie ungeklärt vor. Einen noch an<strong>der</strong>en Status<br />

hatten polnische Staatsbürger aus dem östlichen Grenzland <strong>der</strong> zweiten Republik Polen, das<br />

nach dem Beginn des Krieges mit <strong>der</strong> UdSSR unter <strong>der</strong> deutschen Besatzung war. Hier war die<br />

Regel <strong>der</strong> Deutschen gültig, laut <strong>der</strong> alle Personen, die vor dem 22. Juni 1941 auf dem Gebiet<br />

<strong>der</strong> UdSSR wohnten als Ostarbeiter gehalten wurden, unabhängig davon, welche Nationalität<br />

sie deklariert haben (Ausnahme waren Deutsche) und von ihrer Staatsangehörigkeit vor September<br />

1939. Diese Regel betraf die Bewohner <strong>der</strong> Ostseerepubliken, des Bezirks Białystok<br />

und des Distriktes Galizien.<br />

Die Rubrik <strong>der</strong> Volkszugehörigkeit im Arbeitsbuch für Auslän<strong>der</strong> muss allerdings differenziert<br />

betrachtet werden, da die Eintragungen manchmal nicht <strong>der</strong> Wirklichkeit entsprachen. Polnische<br />

Staatsbürger, die z.B. vom Distrikt Galizien zur Zwangsarbeit deportiert wurden, gaben<br />

absichtlich die ukrainische Nationalität an, weil sie wussten, dass die ukrainischen Arbeiter in<br />

Deutschland besser behandelt wurden als polnische Bürger. Manchmal hat die ukrainische Verwaltung<br />

die Polen o<strong>der</strong> Personen, die ihre Nationalität nicht bestimmen konnten, absichtlich<br />

„ukrainisiert“, um auf diese Weise ihre ethnische Überlegenheit auf bestimmten Gebiet zu beweisen.<br />

Wie<strong>der</strong>um fuhren die Polen aus dem Generalbezirk Litauen zur Zwangsarbeit als Litauer<br />

und wurden wie ausländische Arbeiter aus den Län<strong>der</strong>n, mit denen das Dritte Reich keinen<br />

Krieg führte, behandelt (Restriktionen gegen diese Personen erfolgten erst 1944). Eine an<strong>der</strong>e<br />

Nationalität deklarierten auch Personen jüdischer Nationalität, um auf diese Weise Repressionen<br />

und Tod zu entfliehen. Für sie war die Entscheidung über die Fahrt zur Zwangsarbeit ein<br />

Versuch, vor dem Tod zu flüchten.<br />

Es kam oft vor, dass die Menschen <strong>während</strong> <strong>der</strong> Registrierung einen an<strong>der</strong>en Beruf angaben,<br />

als den wirklich von ihnen ausgeübten. Am meisten vermied man die Angabe des Berufs eines<br />

Landwirtes, weil dies mit <strong>der</strong> Deportation zur Zwangsarbeit enden konnte. Einen an<strong>der</strong>en Beruf<br />

deklarierten auch vor allem auch Menschen, die durch ihr gewöhnlich nach gegangenem<br />

Metier höchst wahrscheinlich <strong>der</strong> deutschen Rüstungsindustrie nützlich waren.<br />

Mit Personaldaten in Arbeitsbüchern (o<strong>der</strong> in an<strong>der</strong>en <strong>Dokumente</strong>n, die die Zwangsarbeit<br />

<strong>während</strong> <strong>der</strong> Deportation bestätigen) muss man vorsichtig sein. In den eingetragenen polnischen<br />

Nachnamen und Eigennamen (fonetische Schreibweise), sowie in den Geburtsdaten<br />

usw. kommen häufig Fehler vor.<br />

Arbeitsbücher können die Vermerke <strong>der</strong> alliierten und polnischen Institutionen aus dem Jahr<br />

1945 und den Jahren danach haben. Die <strong>Dokumente</strong> <strong>der</strong> Personen, die in den von PUR organisierten<br />

Transporten in die Heimat zurück kamen, wurden an Kontrollpunkten gestempelt. Es<br />

kam auch vor, dass die Arbeitgeber weitere Beschäftigung <strong>der</strong> Personen nach dem Kriegsende<br />

in Arbeitsbüchern bestätigten, so lassen sich auch Eintragungen mit einem Datum nach Mai<br />

1945 finden<br />

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