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Interview mit Jesus! - Wissen der besonderen Art!

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Perspektiven<br />

Schizophrenie <strong>mit</strong> System<br />

Warum ein Berliner Urteil zur Freiheit <strong>der</strong> Forschung unzumutbar ist<br />

Gerichtsurteile sollten eigentlich<br />

Klarheit verschaffen.<br />

Doch nun hat ein Urteil zu<br />

einem beson<strong>der</strong>s brisanten Thema mehr<br />

unbeantwortete Fragen geschaffen als zu<br />

einer Klärung beigetragen. Richter des<br />

Berliner Verwaltungsgerichts sind zu <strong>der</strong><br />

Erkenntnis gekommen - die sie in Urteilsform<br />

öffentlich gemacht haben - daß<br />

sich die ihrer Meinung nach unantastbare,<br />

weil verfassungsrechtlich zugesicherte<br />

„Freiheit <strong>der</strong> Forschung“ nicht vereinbaren<br />

lasse <strong>mit</strong> einem Verbot von selbst<br />

extrem grausamen Tierversuchen, wie<br />

es eigentlich im Tierschutzgesetz vorgesehen<br />

ist.<br />

Beim ersten Hören und Lesen des<br />

Urteils werden sich viele engagierte Tierschützer<br />

betroffen und zum Protest aufgerufen<br />

fühlen. Doch bei eingehen<strong>der</strong><br />

Würdigung dieses Skandal-Urteils - und<br />

es handelt sich um ein solches - wird<br />

deutlich, daß seine Wirkung und Bedeutung<br />

nicht nur beschränkt bleibt auf tierschützerische,<br />

gegen Tierversuche gerichtete<br />

Bestrebungen und Absichten.<br />

Son<strong>der</strong>n daß es eine direkte Verbindung<br />

gibt zum Umgang <strong>mit</strong> dem geistigen<br />

Heilen, zu den vielfältigen Aktivitäten<br />

von Heilern.<br />

Zunächst einmal: Eine forschende<br />

<strong>Wissen</strong>schaft, die vom Lebe-Wesen, und<br />

das heißt: von <strong>der</strong> Leidensfähigkeit <strong>der</strong><br />

Tiere nichts wissen will, die kann uns<br />

nicht ungefragt zugemutet werden. Zumal<br />

sich die Vertreter dieser <strong>Wissen</strong>schaft<br />

auf die Bevölkerung, auf ihren<br />

angeblichen Willen berufen. <strong>Wissen</strong>schaftler,<br />

die an ein Forschen gehen und<br />

erst einmal nicht nach dem Ziel, dem<br />

Sinn und Zweck und vor allem nicht<br />

nach den Auswirkungen ihrer Forschungsarbeit<br />

fragen, stattdessen auf diese<br />

Weise „grenzenlos“ groteske „Forschungsergebnisse“<br />

<strong>der</strong> unsäglichsten <strong>Art</strong><br />

gerade in <strong>der</strong> Medizin produzieren - die<br />

Fachliteratur ist üppig gefüllt <strong>mit</strong> Forschungsberichten,<br />

die aus Narrenveranstaltungen<br />

zu stammen scheinen - solche<br />

<strong>Wissen</strong>schaftler neigen durchaus dazu,<br />

Horrorkapitel <strong>der</strong> Menschheitsgeschichte<br />

zu schreiben, wie die leidensvollen Erfahrungen<br />

aus <strong>der</strong> Zeit des Nazi-Regimes<br />

und seiner <strong>Wissen</strong>schaftler krass genug<br />

gezeigt haben. Obendrein: Eine medizinische<br />

Forschung, die vorgibt Leiden<br />

lin<strong>der</strong>n und heilen zu wollen, dafür aber<br />

zusätzliches und noch mehr Leiden<br />

schafft, stellt eine Perversion des Heilungsgedankens<br />

par exellence dar.<br />

Dabei fällt auf, daß die akuten o<strong>der</strong><br />

potentiellen Patienten - für <strong>der</strong>en Wohl<br />

und in <strong>der</strong>en Namen doch angeblich die<br />

Tierversuchsforschung nur praktiziert<br />

wird - bisher noch nie von den Forschern<br />

<strong>der</strong> medizinischen <strong>Wissen</strong>schaften und<br />

<strong>der</strong> Pharma-Industrie gefragt wurden,<br />

ob sie die Mittel, Methoden und Medikamente<br />

überhaupt in Anspruch nehmen<br />

wollen, die Ergebnis <strong>der</strong> Tierversuchsforschung<br />

sind.<br />

An<strong>der</strong>s herum : Man frage doch endlich<br />

öffentlich und offiziell, wer nach<br />

tierversuchsfreien Forschungsergebnissen<br />

verlangt und nach bzw. <strong>mit</strong> diesen als<br />

Kranker behandelt werden möchte. Umfragen<br />

zum Generalthema Tierversuche<br />

weisen nachdrücklich darauf hin, daß<br />

sich <strong>mit</strong>tlerweile eine Mehrheit <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

gegen die „Segnungen“ <strong>der</strong><br />

Forschung <strong>mit</strong> Tierversuchen ausspricht.<br />

In wessen Namen also forschen diese<br />

<strong>Wissen</strong>schaftler <strong>der</strong> Grausamkeit eigentlich?<br />

Auf wen wollen sie sich berufen,<br />

ohne gefragt zu haben?<br />

Doch wichtig ist, den Gedanken noch<br />

weiterzuführen: Viele kranke Menschen<br />

haben sich in den vergangenen Jahren<br />

und Jahrzehnten auch ganz real gegen<br />

die Medizin <strong>der</strong> orthodoxen <strong>Wissen</strong>schaft<br />

und Forschung entschieden, indem sie<br />

einen Heiler suchten bzw. aufsuchten.<br />

Und plötzlich - bei diesem Thema<br />

Heiler und Heilen auf geistige <strong>Art</strong> - ist<br />

von grenzenloser Freiheit nicht mehr die<br />

Rede. Erstaunlich doch letztlich unannehmbar<br />

ist, daß <strong>der</strong> Kranke „grenzenloser“<br />

Forschungsarbeit für sein angebliches<br />

Wohl zuzustimmen habe - daß er<br />

aber gleichzeitig nicht die kleine und<br />

eigentlich selbstverständliche Freiheit haben<br />

soll, selbst zu entscheiden, wem er<br />

sich ausliefert o<strong>der</strong> wem er sich anvertraut.<br />

Diese Unterscheidung ist von weitreichen<strong>der</strong><br />

Bedeutung.<br />

Ungezählt viele Menschen haben<br />

durch den Kontakt zu einem Heiler, <strong>der</strong><br />

fernab <strong>der</strong> herkömmlichen schulmedizinischen<br />

Mittel und Methoden (be)handelte,<br />

die Befreiung von Leiden und<br />

Beschwerden gefunden, zu <strong>der</strong> ihnen<br />

konventionell praktizierende Ärzte nicht<br />

verhelfen konnten.<br />

Das bedeutet aber auch und vor allem:<br />

Sie haben zu einem Vertrauensverhältnis<br />

gefunden, das sie zuvor oft jahre- o<strong>der</strong><br />

gar jahrzehntelang vergeblich gesucht<br />

haben.<br />

Dennoch werden Heiler, die nachweisliche<br />

ernstzunehmende Erfolge durch die<br />

<strong>Art</strong> ihrer Behandlung von Kranken und<br />

von Krankheiten haben, inquisitorisch<br />

verfolgt. Unter Berufung auf Gesetzesparagraphen<br />

und Behördenerlässe, die<br />

nicht einmal dem Kranken selbst das<br />

Recht auf freie Behandlungswahl zugestehen<br />

sollen.<br />

„Wir haben das Recht, auf alle erdenkliche<br />

<strong>Art</strong> krank zu werden - aber wir<br />

haben nicht das Recht, auf alle erdenkliche<br />

Weise wie<strong>der</strong> gesund zu werden!“<br />

faßte ein Kenner auf dem vergangenen<br />

Heiler-Kongreß in Basel die schizophrene<br />

Situation zusammen. Natürlich hat<br />

dieses zwiegespaltene System Methode.<br />

Natürlich soll auf <strong>der</strong> einen Seite im<br />

Übermaß gewährt werden, was auf <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Seite im Übermaß verweigert<br />

wird, weil es selbstverständlich auch um<br />

wirtschaftliche Interessen geht, die <strong>der</strong><br />

Motor für diese Praxis sind.<br />

Angesichts dieser Diskrepanz, bei diesem<br />

weitgehenden Mißverständnis des<br />

SEPTEMBER 1994<br />

CHRISTALL<br />

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