Interview mit Jesus! - Wissen der besonderen Art!
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Editorial<br />
Kritik zur Kritik<br />
Wer mag schon Kritik? Wohl kaum jemand<br />
wünscht sich mehr o<strong>der</strong> weniger<br />
deutlich kritisiert zu werden und<br />
gesagt zu bekommen: Das ist nicht gut, was du<br />
machst und wie du es machst! Das kannst und<br />
solltest du an<strong>der</strong>s/besser machen! Das solltest du<br />
unterlassen! Hier irrst du...<br />
CHRISTALL - die junge Zeitschrift von einer<br />
beson<strong>der</strong>en <strong>Art</strong> - wird bei kritischer Betrachtung<br />
und Beurteilung sicher nicht ausgespart werden.<br />
Doch natürlich hat sich die Redaktion ihrerseits<br />
vorgenommen - wie in <strong>der</strong> Null-Ausgabe angekündigt<br />
- selbst auch kritisch zu sein. Das wollen wir<br />
nicht mißverstanden wissen als eine eigenwerbewirksame<br />
Marotte, <strong>mit</strong> <strong>der</strong> wir nun gegen alles zu<br />
Felde ziehen, was sich z.B. unter <strong>der</strong> Rubrik „Esoterik“<br />
tut und regt.<br />
Son<strong>der</strong>n wir verbinden an<strong>der</strong>e Kriterien <strong>mit</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Art</strong> von Kritik, die wir meinen. Es geht uns auf<br />
keinen Fall um eine Kritik, die letztlich nur <strong>der</strong><br />
eitlen Selbstdarstellung dient, geleitet von dem bekannten<br />
überheblichen Motto „Wir wissen alles<br />
besser“. Besserwisser wollen wir nicht sein.<br />
Unsere Kritik hat daher von vornherein und grundsätzlich<br />
eine an<strong>der</strong>e Absicht und einen an<strong>der</strong>en<br />
Anspruch: Orientierung zu ermöglichen und zu<br />
verschaffen. Das sehen wir sogar als eine Aufgabe<br />
und Verpflichtung an. Denn wer eine solche Zeitschrift<br />
wie CHRISTALL schreibt, zusammenstellt<br />
und herausgibt, <strong>der</strong> hat für die Leser auch Stellvertreter-Funktion.<br />
In dem Sinn, als die ganze Fülle des<br />
Angebots und Materials zu diesem beson<strong>der</strong>en Thema<br />
„Bewußtsein - Heilen - Spiritualität“ kompetent<br />
zusammengetragen, gesichtet, geordnet und - in <strong>der</strong><br />
Tat - beurteilt werden muß.<br />
Das stößt, wir wissen es nur zu gut, auf den<br />
Wi<strong>der</strong>spruch so mancher Esoteriker, die sich auf<br />
den spirituellen Weg gemacht haben und <strong>der</strong> Meinung<br />
sind, beides - Spiritualität und Kritik - vertrügen<br />
sich nicht. Dabei wird das Mißverständnis transportiert,<br />
daß wir in einer heilen spirituellen Welt<br />
leben - von <strong>der</strong> wir bisher noch weit entfernt sind -<br />
und daß „spirituelle“ Menschen leisezutreten haben,<br />
sozusagen opferlamm-geduldig <strong>mit</strong> einem ständigen<br />
„verständnisvollen“ Lächeln im Gesicht alles<br />
kritiklos hinzunehmen haben.<br />
Wir teilen in <strong>der</strong> CHRISTALL-Redaktion diese<br />
Meinung und Vorstellung von „spiritueller Liebe“<br />
nicht. Natürlich wird kritische Beurteilung immer<br />
auch von subjektiven Elementen geprägt. Das gilt<br />
für die CHRISTALL-Mitarbeiter wie für an<strong>der</strong>e in<br />
diesem Bereich Engagierte. Doch gerade dann, wenn<br />
nur die eigene beschränkte Sicht des Geschehens für<br />
einen selbsternannten Propheten das Maß aller Dinge<br />
ist - und das ist lei<strong>der</strong> nicht selten so - gerade<br />
dann, so meinen wir, ist (auch unsere) korrigierende<br />
und Orientierung gebende Kritik als Gegenpol notwendig.<br />
Die nicht nur deutlich sein kann son<strong>der</strong>n<br />
manchmal auch unmißverständlich nachdrücklich<br />
sein muß....<br />
Zum Beispiel<br />
dann, wenn ein -<br />
mehr selbstberufener<br />
als berufener -<br />
Heiler ohne ausreichendes<br />
Rüstzeug<br />
von sich verbreitet,<br />
vielleicht sogar<br />
überzeugt glaubt,<br />
er könne Krebserkrankungen<br />
<strong>mit</strong> einem<br />
buchstäblichen<br />
Hand-Umdrehen<br />
heilen. Und<br />
sich dann, wenn<br />
die weitgehende, doch letztlich skrupellose Verheißung<br />
nicht erfüllt wird, auf ein angebliches „Karma“<br />
des Kranken beruft, das lei<strong>der</strong> niemand „auflösen“<br />
könne.<br />
Auch unter diesem extremen Grad von Dreistheit<br />
spielt sich so viel ab, daß unsere Absicht zur kritischen<br />
Wachsamkeit und wachsamen Kritik sicher<br />
ausreichend genug begründet ist.<br />
Nicht ohne Grund wurde schon zu Zeiten <strong>der</strong><br />
biblischen Geschichte vor den vielen „falschen Propheten“<br />
gewarnt (siehe dazu das „<strong>Interview</strong> <strong>mit</strong><br />
<strong>Jesus</strong>“ ab Seite 12), <strong>der</strong>en Zahl noch zunehmen statt<br />
geringer werden wird in einer Zeit, die als sogenannte<br />
„Endzeit“ für entsprechende Stimmung<br />
sorgt.<br />
Doch diese „falschen Propheten“ sind durchaus<br />
auch zu verstehen als Teil einer Entwicklung, die<br />
dann zu mehr Bewußtsein, Erkenntnis und Spiritualität<br />
führt, wenn sie kritisch beschrieben und das<br />
heißt: geför<strong>der</strong>t wird.<br />
In diesem Sinn verstehen auch wir von CHRIST-<br />
ALL uns als Teil einer spirituellen Entwicklung, an<br />
<strong>der</strong> wir Sie, die Leser, <strong>mit</strong> allen Gegensätzlichkeiten<br />
teilhaben lassen möchten.<br />
SEPTEMBER 1994<br />
CHRISTALL<br />
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