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Zugänge zum wissenschaftlichen Schreiben in Form von ...

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Ähnlich wie die beklemmende Frage, was die Anderen denken könnten, ist<br />

auch die Befürchtung, das Schreibprodukt könne den E<strong>in</strong>druck erwecken, der<br />

Verfasser sei nicht <strong>in</strong>telligent. Aufgrund dieses Gefühls scheuen sich viele<br />

Studierende, über ihre Arbeit zu sprechen und bleiben mit ihren Fragen und<br />

dem Wunsch nach Rückmeldung alle<strong>in</strong>e (Kruse 2005, 26).<br />

Zu all diesen Problemen und Befürchtungen kommt noch erschwerend h<strong>in</strong>zu,<br />

dass viele wissenschaftliche Texte, mit denen sich Studierende befassen müssen,<br />

<strong>von</strong> schlechter Qualität s<strong>in</strong>d, da sie die behandelten Inhalte viel zu komplex<br />

und kompliziert ausdrücken. Bei den Studierenden entsteht so fälschlicherweise<br />

der E<strong>in</strong>druck, es gelte die Regel: Je schwieriger e<strong>in</strong> Text aufgrund<br />

se<strong>in</strong>er vertrackten Ausdrucksweise zu verstehen sei, desto besser sei dessen<br />

Qualität (Pyer<strong>in</strong> 2003, 36 f.).<br />

Dieser Teil beschäftigte sich mit den Emotionen der Studierenden gegenüber<br />

dem <strong>Schreiben</strong>. Dass diese negativen Emotionen <strong>in</strong> solcher Dichte auftreten,<br />

liegt größtenteils daran, dass den Studierenden e<strong>in</strong> sie schützender Raum<br />

fehlt, <strong>in</strong> dem sie sich als schreibend erleben und entwickeln können. Die Folgen<br />

und Gründe dieses Missstandes s<strong>in</strong>d u.a. das Fehlen <strong>von</strong> qualifizierten<br />

Rückmeldungen durch Dozierende; ke<strong>in</strong>e konkreten Arbeitsaufträge sowie zu<br />

weit gefasste Themen, über welche die schriftliche Arbeit verfasst werden<br />

soll; Mangel an Grundlagen<strong>in</strong>formationen über das wissenschaftliche Ausdrücken<br />

<strong>von</strong> Sachverhalten und der fehlende Austausch über den Schreibprozess<br />

(Kruse und Püschel 1994, 40ff.).<br />

2.2 <strong>Schreiben</strong> als schlecht geförderte Metakompetenz<br />

Lange Zeit wurden die Schreibprobleme der Studierenden ausschließlich mit<br />

ihrer psychischen Konstitution, ihrer mangelnden Zielstrebigkeit und ihrem<br />

fehlenden Ehrgeiz <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht. Dass die Ursache für diese Probleme<br />

weniger global psychischer Natur ist, sondern dem Umstand der Des<strong>in</strong>formation<br />

über die Kompetenzen des Wissenschaftlichen <strong>Schreiben</strong>s zu verdanken<br />

war, ist relativ neu (Kruse und Püschel 1994, 40).<br />

Das <strong>Schreiben</strong> ist e<strong>in</strong>e Fähigkeit, die im Studium vorausgesetzt und nicht oder<br />

nur selten spezifisch gefördert wird. Die entsprechenden Projekte und Semi-<br />

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