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BAG-Report 02-2012 - BAG Bau Holz Farbe

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Song Gao<br />

Die Lehrerbildung für berufliche Schulen in China am Beispiel der Fachrichtung<br />

<strong>Bau</strong>technik<br />

Mit der Entwicklung der chinesischen<br />

Gesellschaft ist auch der Bedarf an beruflich<br />

qualifizierten Facharbeitern sehr<br />

schnell gestiegen. Eine zunehmend<br />

große Anzahl von Berufsbildungslehrkräften<br />

ist erforderlich, um die Modernisierung<br />

des Landes zu sichern und<br />

auszubauen. Nach der sogenannten<br />

Kulturrevolution in den 1970er Jahren<br />

wurde das Bildungssystem in China<br />

stark reformiert. Mit der Hinwendung<br />

des Landes zu einer offeneren Politik<br />

seit 1979 wurde auch der Ausbau der<br />

chinesischen Berufsbildung forciert.<br />

Beruflicher Bildung wird seither eine<br />

große Antriebsfunktion für die ökonomische<br />

und soziale Entwicklung des<br />

Landes zugeschrieben. Die Zahl der<br />

Ausbildungsplätze und die Vielfalt der<br />

Fachrichtungen wurden erweitert, womit<br />

sich zugleich der Bedarf an Berufsbildungslehrkräften<br />

erhöht hat.<br />

1 Die Entwicklung der Lehrerbildung<br />

für berufsbildende Schulen in<br />

China von 1979 bis heute<br />

Die Geschichte der chinesischen Berufsschullehrerausbildung<br />

ist kurz. Vor<br />

1979 sind die meisten Berufsschullehrer<br />

Absolventen der Berufsschule oder<br />

der Technikschule, die in der Regel<br />

nach ihrem Ausbildungsabschluss direkt<br />

als Lehrer in den Berufsschulen<br />

beschäftigt wurden. Erst in den 1980er<br />

Jahren wurde mit einer systematischen<br />

Lehrerausbildung für die Berufsschule<br />

begonnen. Um die Nachfrage<br />

an Berufsbildungslehrkräften zu<br />

erfüllen, wurde in China zunächst eine<br />

Reihe von Lehrerbildungszentren für<br />

berufliche Schulen gegründet. Nach<br />

dem Muster der Lehrerbildung für die<br />

Grund- und der Mittelschule gründete<br />

die ehemalige Erziehungskommission<br />

(das heutige Bildungsministerium) im<br />

Jahr 1979 die erste technische pädagogische<br />

Hochschule in Jilin. Später<br />

wurden zehn weitere technisch-pädagogische<br />

Hochschulen in China ausgebaut.<br />

Derzeitig gibt es noch acht<br />

dieser Hochschulen, nachdem ein Teil<br />

mit allgemeinen Hochschulen zusammengelegt<br />

wurde. In den mittleren und<br />

späten achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts<br />

begann China, die Lehrerbildung<br />

für die berufsbildende Schule von<br />

der allgemeinen Hochschule und einigen<br />

guten beruflichen Schulen zu lösen.<br />

Nach 1989 beauftragte die damalige<br />

Erziehungskommission folgende<br />

renommierte Universitäten zum Aufbau<br />

von Instituten für Berufsbildung:<br />

die Universität Tianjin, die Universität<br />

Zhejiang, die landwirtschaftliche Universität<br />

Hunan, die technische pädagogische<br />

Hochschule Hebei, die Tongji<br />

Universität Shanghai, die Südosten<br />

Universität Nanjing, die Xi‘an Jiaotong<br />

Universität und die Sichuan Universität.<br />

Diese Universitäten zeichnen sich<br />

durch ein sehr gutes ingenieurwissenschaftliches<br />

Studium aus, das für die<br />

Lehrerbildung nutzbar ist.<br />

Derzeitig verfügt China über kein einheitliches<br />

System der Berufsschullehrerbildung.<br />

Ein Teil der chinesischen<br />

Berufsschullehrer studiert an den<br />

technisch-pädagogischen Hochschulen<br />

oder an den Instituten für Berufsbildung<br />

der allgemeinen Hochschulen, an<br />

denen pädagogische Kenntnisse vermittelt<br />

werden. Die Absolventenzahlen<br />

reichen jedoch bei Weitem nicht, um<br />

den Bedarf an den Berufsschulen zu<br />

decken. Zudem entspricht die Qualität<br />

des Studiums (Bildungsniveau der Absolventen)<br />

an den technisch-pädagogischen<br />

Hochschulen meist nicht den<br />

Erfordernissen zur Entwicklung einer<br />

modernen Wirtschaft, da sich diese<br />

Hochschulen oft noch auf dem Niveau<br />

der achtziger Jahre befinden. Aufgrund<br />

des großen Lehrermangels an den beruflichen<br />

Schulen kommt deshalb weiterhin<br />

ein großer Teil der Lehrkräfte<br />

auch von solchen allgemeinen Hochschulen,<br />

an denen keine pädagogischen<br />

Kenntnisse vermittelt werden.<br />

Zusammenfassend kann die heutige<br />

Situation so dargestellt werden: An den<br />

Hochschulen gibt es insgesamt 32 Institute<br />

für die Berufsschullehrerbildung,<br />

in denen viele Lehrer für die Tätigkeit<br />

in beruflichen Schulen ausgebildet<br />

werden. Heute gibt es in China viele<br />

Lehrerfortbildungszentren, die für<br />

eine Tätigkeit in beruflichen Schulen<br />

qualifizieren und meistens von den<br />

Hochschulen betreut werden. Sie<br />

gehören teilweise zu den vom Staat<br />

ausgezeichneten beruflichen Mittelschulen.<br />

56 der Einrichtungen sind<br />

staatliche Zentren der Lehrerbildung<br />

für Berufsschulen, die vom Staat finanziell<br />

besonders gefördert werden,<br />

50 Zentren davon liegen an den<br />

Hochschulen.<br />

2 Zugangsvoraussetzungen<br />

Die meisten Lehramtsstudenten der<br />

technischen pädagogischen Hochschulen<br />

oder der allgemeinen Hochschulen<br />

in China sind Absolventen<br />

der Oberstufe der Mittelschule und<br />

haben die Hochschulaufnahmeprüfung<br />

bestanden. Manche Lehramtsstudenten<br />

der technisch-pädagogischen<br />

Hochschulen absolvieren<br />

zunächst die Berufsschule und legen<br />

anschließend die entsprechende<br />

Hochschulaufnahmeprüfung für ein<br />

Studium zum Lehramt an berufsbildenden<br />

Schulen ab. Sie beginnen ein<br />

fünfjähriges Hochschulstudium einschließlich<br />

eines einjährigen Studienkollegs,<br />

in dem allgemeinbildende<br />

Kenntnisse vermittelt werden. Diese<br />

Kenntnisse erwerben Studierende,<br />

die von den Oberstufen der Mittelschule<br />

kommen, bereits während<br />

ihrer Schulzeit. Die Hochschulen<br />

unterscheiden zwei Arten von Hochschulaufnahmeprüfungen,<br />

die von<br />

der Qualifikation der Studierenden,<br />

d.h. ihrem bisherigen Bildungsverlauf<br />

und der Art der Hochschule, an<br />

der das Studium absolviert werden<br />

soll, abhängen. Die Studierenden<br />

an den Instituten für Berufsbildung<br />

der Hochschulen sind in der Regel<br />

Absolventen der beruflichen Schule<br />

und nehmen nach der bestandenen<br />

Hochschulaufnahmeprüfung ein vierjähriges<br />

Studium an der Hochschule<br />

auf. Derzeitig können die Studie-<br />

<strong>BAG</strong>-<strong>Report</strong> <strong>02</strong>/<strong>2012</strong><br />

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