BAG-Report 02-2012 - BAG Bau Holz Farbe
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Interkulturalität auf <strong>Bau</strong>stellen<br />
Beruf Bereich Auszubildende 2008<br />
absolut<br />
davon ausländische<br />
Auszubildende<br />
Anteil in<br />
Prozent<br />
Beton- und Stahlbetonbauer/in Handwerk 1.218 72 5,9<br />
Beton- und Stahlbetonbauer/in Industrie 927 36 3,9<br />
Dachdecker/in Handwerk 5.664 177 3,1<br />
Kanalbauer/in Industrie 246 3 1,2<br />
Maurer/in Handwerk 9.237 426 4,6<br />
Maurer/in Industrie 543 24 4,4<br />
Straßenbauer/in Handwerk 2.916 108 3,7<br />
Straßenbauer/in Industrie 1.674 57 3,4<br />
Zimmerer/in Handwerk 6.480 96 1,5<br />
Zimmerer/in Industrie 222 6 2,7<br />
insgesamt 29.127 1.005 3.5<br />
Tabelle 1: Auszubildende mit ausländischer Staatsangehörigkeit in ausgewählten <strong>Bau</strong>berufen (eigene Berechnungen<br />
nach den Statistiken des BIBB)<br />
sozialwissenschaftliches Konstrukt zu<br />
verstehen ist… In der empirischen Berufsbildungsforschung<br />
des BIBB wird<br />
meist die aktuelle Staatsangehörigkeit<br />
und die Muttersprache (bzw. die als<br />
Erstes erlernte/-n Sprache/-n) herangezogen,<br />
teilweise auch das Geburtsland<br />
und in Deutschland verbrachte<br />
Zeiten. Unterschiedliche Definitionen<br />
führen jedoch nicht nur zu quantitativen<br />
Unterschieden der jeweils als<br />
Personen mit Migrationshintergrund<br />
bestimmten Gruppe, sondern können<br />
auch qualitative Konsequenzen nach<br />
sich ziehen, wenn man zu unterschiedlichen<br />
Aussagen, z.B. hinsichtlich des<br />
Bildungserfolgs, kommt“ (BUNDES-<br />
INSTITUT FÜR BERUFSBILDUNG<br />
2010, S. 186).<br />
In den vom Bundesinstitut für Berufsbildung<br />
geführten Ausbildungsstatistiken<br />
zu den einzelnen Berufen wird lediglich<br />
eine ausländische Staatsangehörigkeit<br />
der Auszubildenden erfasst. Der Anteil<br />
ausländischer Auszubildender im dualen<br />
System der Berufsausbildung betrug<br />
2008 insgesamt 4,5 %, in den Produktionsberufen<br />
3,6 % (vgl. a.a.O., S.<br />
184). Die Anzahl ausländischer Auszubildender<br />
in den <strong>Bau</strong>berufen entspricht<br />
weitgehend dieser Größenordnung,<br />
wie die folgende Auflistung zeigt:<br />
Der im Verhältnis zm Anteil an der<br />
Wohnbevölkerung insgesamt sehr geringe<br />
Prozentsatz ausländischer Auszubildender<br />
ist darauf zurückzuführen,<br />
dass die Ausbildungsbeteiligungsquote<br />
von Jugendlichen mit ausländischer<br />
Staatsangehörigkeit um 50 % geringer<br />
ist als die Quote deutscher Jugendlicher.<br />
Als Zwischenfazit zur Relevanz der<br />
Interkulturalität im <strong>Bau</strong>gewerbe kann<br />
an dieser Stelle festgehalten werden,<br />
dass auf den <strong>Bau</strong>stellen – und hier<br />
insbesondere auf Großbaustellen –<br />
Arbeitskräfte aus vielfältigen Nationen<br />
und mit sehr unterschiedlichen<br />
Status arbeiten. Dabei scheint das<br />
entscheidende Differenzkriterium<br />
nicht die nationale Zugehörigkeit<br />
oder nationale Herkunft innerhalb<br />
einer Belegschaft zu sein. Bedeutungsvoller<br />
scheint die Diskrimination<br />
zwischen den bei einheimischen<br />
Unternehmen Beschäftigten – gleich<br />
welcher Nationalität – auf der einen<br />
Seite und den befristet zugewander-<br />
<strong>BAG</strong>-<strong>Report</strong> <strong>02</strong>/<strong>2012</strong><br />
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