Kurai-Anat - Das schwarze Herz (Journal)

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Kurai-Anat - Das schwarze Herz 12.07.2405 Die Reparatur unseres Schiffes, die Chamsin, ist abgeschlossen und wir verlassen am frühen Morgen den Hafen von Orsamanca Richtung KanThaiPan. Wir werden auf unserer Reise ca. 8.000 km zurücklegen, erst durch das „Meer der fünf Winde“, dann durch die Sagara-Straße, um Rawindra herum in das „Meer der Seejungfrauen“. An einem Abend auf der monatelangen Reise erzählt Zlatan, wie er zu einem Teil seines Fetischs gekommen ist, dem Schweif eines Schwarzwolfs, der den Hauptteil seines Gürtels darstellt. „Früh morgens, am 27.04.2405, sitzt Zlatan mit seinen tierischen Gefährten auf einer Lichtung im Karmodin, dem Zauberwald in Moravod. Plötzlich brechen fünf Schwarzwölfe aus Osten aus dem Wald, es scheint als sei der Anführer des Rudels schwer verletzt. Auf moravisch spricht der Anführer zu Zlatan und bittet eindringlich: „Hilf uns!“. Man kann die Verfolger des Rudels bereits durch den Wald näher kommen hören. Wolfsgeheul dringt aus dem Wald auf die Lichtung. Kurz entschlossen sagt Zlatan seine Hilfe zu, diesen seltenen und sehr intelligenten Wölfen bis zum Tode beizustehen. Kurz bevor die Verfolger auf die Lichtung kommen, schickt Zlatan seine Gefährten Arkadi, Beshaba und Gruxy in Sicherheit, sie sollen sich verstecken. Nur Cyric bleibt bei ihm. Die vier Schwarzwölfe, der verletzte Anführer, Cyric und Zlatan stellen sich zum Kampf in einer Schlachtreihe auf. Aus dem Wald stürmen zehn Dunkelwölfe, angeführt von einem riesigen Schneewolf, der mehr als doppelt so groß ist wie ein normaler Schneewolf und rot leuchtende Augen hat. Zlatan zaubert schnell eine Rindenhaut auf sich. Die Schwarzwölfe gruppieren sich um ihren Anführer und Zlatan herum, als die Dunkelwölfe angreifen. Einigen Dunkelwölfen gelingt es durch gewagte Sprünge, hinter die Reihe aus Schwarzwölfen zu kommen, so dass eine Flucht unmöglich erscheint. Der große Schneewolf konzentriert seine Angriffe auf den Anführer der Schwarzwölfe. Aus der Nähe betrachtet sieht Zlatan die gewaltige Schulterhöhe (1,20m) und die unglaubliche Größe dieses Exemplars (ca. 2m lang). Die rot leuchtenden Augen blicken mit einer mehr menschlichen als tierischen Intelligenz auf seinen Gegner. Zlatan greift mit seiner Streitaxt „Steinherz“ ebenfalls den Schneewolf an, genau wie der Anführer der Schwarzwölfe. Mit Schrecken stellt Zlatan fest, dass die Bisswunden des Schneewolfes, die er vom Anführer der Schwarzwölfe erhalten hat, sehr schnell wieder verheilen. Zwei mächtige Schläge später, die Zlatan mit aller Kraft (und des Schicksals Hilfe…) ausgeführt hat, geht der Schneewolf zu Boden. Die Wunden, die ihm mit der magischen Axt beigebracht wurden, heilen nicht mehr. Nachdem der Schneewolf am Boden liegt, stellt sich ein Dunkelwolf als Anführer des verbleibenden Rudels heraus. Zlatan überlässt Cyric den Gegner, den sie vor sich haben und wendet sich dem Anführer zu. Der Kampf wendet sich zu Gunsten der Schwarzwölfe. Einige der Dunkelwölfe ziehen sich schwer verletzt zurück. Doch erst als Zlatan auch den neuen Anführer der Dunkelwölfe getötet hat, ergreift das restliche Rudel die Flucht. Nach dem Kampf lecken sich die Wölfe ihre Wunden. Cyric ist schwer verletzt, wird aber keine bleibenden Schäden zurück behalten. Der Anführer der Schwarzwölfe sieht aber nicht gut aus, er hat schwere Verletzungen durch den Schneewolf davon getragen. Der Körper des Schneewolfs hat sich nach dem Kampf in einen jungen Mann verwandelt. „Dies ist ein Werwolf“, sagt ihm der Anführer der Schwarzwölfe. Zlatan schlägt dem jungen Mann den Kopf ab, bevor er ihm ein Grab schaufelt. Der Anführer der Schwarzwölfe 1

<strong>Kurai</strong>-<strong>Anat</strong> - <strong>Das</strong> <strong>schwarze</strong> <strong>Herz</strong><br />

12.07.2405<br />

Die Reparatur unseres Schiffes, die Chamsin, ist abgeschlossen und wir verlassen am frühen Morgen den<br />

Hafen von Orsamanca Richtung KanThaiPan. Wir werden auf unserer Reise ca. 8.000 km zurücklegen, erst<br />

durch das „Meer der fünf Winde“, dann durch die Sagara-Straße, um Rawindra herum in das „Meer der<br />

Seejungfrauen“.<br />

An einem Abend auf der monatelangen Reise erzählt<br />

Zlatan, wie er zu einem Teil seines Fetischs gekommen<br />

ist, dem Schweif eines Schwarzwolfs, der den Hauptteil<br />

seines Gürtels darstellt.<br />

„Früh morgens, am 27.04.2405, sitzt Zlatan mit seinen<br />

tierischen Gefährten auf einer Lichtung im Karmodin,<br />

dem Zauberwald in Moravod. Plötzlich brechen fünf<br />

Schwarzwölfe aus Osten aus dem Wald, es scheint als<br />

sei der Anführer des Rudels schwer verletzt. Auf<br />

moravisch spricht der Anführer zu Zlatan und bittet<br />

eindringlich: „Hilf uns!“. Man kann die Verfolger des<br />

Rudels bereits durch den Wald näher kommen hören.<br />

Wolfsgeheul dringt aus dem Wald auf die Lichtung. Kurz<br />

entschlossen sagt Zlatan seine Hilfe zu, diesen seltenen<br />

und sehr intelligenten Wölfen bis zum Tode beizustehen.<br />

Kurz bevor die Verfolger auf die Lichtung kommen,<br />

schickt Zlatan seine Gefährten Arkadi, Beshaba und<br />

Gruxy in Sicherheit, sie sollen sich verstecken. Nur Cyric<br />

bleibt bei ihm. Die vier Schwarzwölfe, der verletzte<br />

Anführer, Cyric und Zlatan stellen sich zum Kampf in<br />

einer Schlachtreihe auf. Aus dem Wald stürmen zehn<br />

Dunkelwölfe, angeführt von einem riesigen Schneewolf,<br />

der mehr als doppelt so groß ist wie ein normaler<br />

Schneewolf und rot leuchtende Augen hat. Zlatan<br />

zaubert schnell eine Rindenhaut auf sich. Die<br />

Schwarzwölfe gruppieren sich um ihren Anführer und<br />

Zlatan herum, als die Dunkelwölfe angreifen. Einigen<br />

Dunkelwölfen gelingt es durch gewagte Sprünge, hinter die<br />

Reihe aus Schwarzwölfen zu kommen, so dass eine Flucht<br />

unmöglich erscheint. Der große Schneewolf konzentriert<br />

seine Angriffe auf den Anführer der Schwarzwölfe. Aus der<br />

Nähe betrachtet sieht Zlatan die gewaltige Schulterhöhe<br />

(1,20m) und die unglaubliche Größe dieses Exemplars (ca.<br />

2m lang). Die rot leuchtenden Augen blicken mit einer mehr<br />

menschlichen als tierischen Intelligenz auf seinen Gegner.<br />

Zlatan greift mit seiner Streitaxt „Steinherz“ ebenfalls den<br />

Schneewolf an, genau wie der Anführer der Schwarzwölfe.<br />

Mit Schrecken stellt Zlatan fest, dass die Bisswunden des<br />

Schneewolfes, die er vom Anführer der Schwarzwölfe<br />

erhalten hat, sehr schnell wieder verheilen. Zwei mächtige<br />

Schläge später, die Zlatan mit aller Kraft (und des Schicksals<br />

Hilfe…) ausgeführt hat, geht der Schneewolf zu Boden. Die<br />

Wunden, die ihm mit der magischen Axt beigebracht wurden,<br />

heilen nicht mehr.<br />

Nachdem der Schneewolf am Boden liegt, stellt sich ein<br />

Dunkelwolf als Anführer des verbleibenden Rudels heraus.<br />

Zlatan überlässt Cyric den Gegner, den sie vor sich haben und wendet sich dem Anführer zu. Der Kampf<br />

wendet sich zu Gunsten der Schwarzwölfe. Einige der Dunkelwölfe ziehen sich schwer verletzt zurück. Doch<br />

erst als Zlatan auch den neuen Anführer der Dunkelwölfe getötet hat, ergreift das restliche Rudel die Flucht.<br />

Nach dem Kampf lecken sich die Wölfe ihre Wunden. Cyric ist schwer verletzt, wird aber keine bleibenden<br />

Schäden zurück behalten. Der Anführer der Schwarzwölfe sieht aber nicht gut aus, er hat schwere<br />

Verletzungen durch den Schneewolf davon getragen. Der Körper des Schneewolfs hat sich nach dem Kampf<br />

in einen jungen Mann verwandelt. „Dies ist ein Werwolf“, sagt ihm der Anführer der Schwarzwölfe. Zlatan<br />

schlägt dem jungen Mann den Kopf ab, bevor er ihm ein Grab schaufelt. Der Anführer der Schwarzwölfe<br />

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sagt Zlatan, er solle auch für ihn ein Grab schaufeln, denn auch er trage jetzt den Fluch des Werwolfs<br />

ebenfalls in sich. So wolle er nicht mehr leben. Zlatan solle dem Fluch und damit seinem Leben durch einen<br />

Schlag mit der Axt ein Ende bereiten, denn sein Rudel könne ihn nicht mehr verletzen. Zlatan will sich aber<br />

so schnell nicht zufrieden geben. Es muss noch eine andere Möglichkeit geben, den Fluch zu bannen. Er<br />

bittet den Anführer der Schwarzwölfe um ein paar Tage Zeit, damit er sich Rat und Hilfe besorgen kann.<br />

Da nur noch einige Tage bis zum nächsten Vollmond sind, hat Zlatan aber nur sehr wenig Zeit. Zlatan lässt<br />

Cyric in der Obhut des Rudels zurück und reist drei Tage nach Schenila zurück. Dort erfährt er von Gloin,<br />

dass die Zaubersprüche Heilen von Krankheit sowie Bannen von Finsterwerk nacheinander auf den<br />

Betroffenen gewirkt werden müssen. Den letzteren Zauber beherrscht Gloin, den anderen leider nicht. Zlatan<br />

macht sich auf die Suche nach einem Heiler, der ihm mit Gloin zusammen helfen könnte. Der Elf Sindiel ist<br />

zwar der Heiler von Schenila, aber kann leider auch nicht helfen. Er kennt auch keinen anderen Heiler in der<br />

näheren Umgebung. Die Dryade im nahen Wald kann Zlatan mit ihren Kenntnissen über Kräuter leider auch<br />

nicht helfen.<br />

Die Hauptstadt Geltin ist zu weit entfernt, obwohl es dort sicher einen Heiler geben würde. Es dauert auch zu<br />

lange, wenn Gloin den Zauber erst noch lernen würde. Selbst in der Anderswelt gibt es niemanden. Zwei<br />

Tage haben wir gesucht, aber leider niemanden gefunden, der dem Anführer der Schwarzwölfe helfen kann.<br />

Da die Zeit langsam knapp wird, reisen wir zum Rudel in den Karmodin zurück.<br />

Nach drei Tagen Rückreise kommt die Gruppe wieder an der Lichtung an. Der Zustand des Anführers hat<br />

sich nicht verbessert, er hat sogar weißes Fell an den Ohren und am Schädel bekommen. Malar, der<br />

Anführer der Schwarzwölfe, bedankt sich bei Zlatan für seine Hilfe im Kampf und sein Bemühen nach einer<br />

Heilung für den Fluch zu suchen. Er möchte getötet werden, seine Leiche soll verbrannt werden, damit der<br />

Fluch keinesfalls weiter besteht. Da er und das ganze Rudel in Zlatan’s Schuld stehen, soll Zlatan den<br />

Schweif des Schwarzwolfes behalten und daraus seinen Fetisch fertigen. Dann wäre sein Tod nicht<br />

umsonst, denn sein Geist könnte zukünftig über Zlatan wachen. Zlatan sammelt Feuerholz, während die<br />

anderen Schwarzwölfe sich von ihrem Rudelführer verabschieden.<br />

Zlatan schlägt Malar den Kopf ab, nimmt den Schweif an sich und verbrennt den Rest der Leiche. Aus dem<br />

Rauch des Totenfeuers entsteht eine Wolke in der Form eines Wolfes. Die Wolke gibt ein leises Seufzen von<br />

sich, bevor die Gestalt des Wolfes in den Schweif fährt, den Zlatan meditierend vor sich hin und her bewegt.<br />

Cyric hat sich wieder erholt, die restlichen Schwarzwölfe ziehen sich in den Wald zurück. Zlatan fertigt aus<br />

dem Schweif und anderen Teilen in den nächsten Wochen seinen Fetisch, in dem ihm Malar als sein<br />

Schutzgeist zur Seite stehen wird. Außerdem werden die Augen von Zlatan kupferfarben wie die von Malar,<br />

sobald er mit dem Fetisch ein Sehen in Dunkelheit zaubert.“<br />

Während der Reise besprechen Rodrego und Ming immer wieder Details der Route, die Rodrego in ein<br />

kleines Buch, das Roteiro einträgt, das bei späteren Reisen als Hilfe dienen soll. Eine unserer Aufgaben auf<br />

dieser Reise ist es, auf dieses Roteiro auf zu passen, falls wir in einem Hafen liegen und Rodrego nicht an<br />

Bord ist. Außerdem besitzt Rodrego ein neuartiges, wertvolles nautisches Instrument: das Astrolabium, mit<br />

dem man seine Position auf dem Meer bestimmen kann. Dieses scheibenförmige Instrument aus Messing<br />

scheint sehr kompliziert zu sein.<br />

16.07.2405<br />

Wir kommen in Sadije, der „Stadt in den Dünen“ an der Küste von Eschar an und ankern. Hier wird Proviant<br />

und Wasser nachgefüllt, außerdem nehmen wir Waren als Proben für die Handelsgilde in KuenKung mit. Die<br />

kleine Stadt besteht zumeist aus niedrigen, weiß gekalkten Häusern. Winzige Gassen schlängeln sich durch<br />

die Häuser. Rodrego, vier Seeleute, Elijana und Zlatan fahren mit dem Beiboot an Land. Rodrego organisiert<br />

die nötigen Einkäufe auf dem Markt, während Elijana und Zlatan eine kleine Runde durch die Stadt drehen.<br />

Wenig später, nachdem wir auch wieder an Bord sind, bringen vier Boote die gekauften Vorräte und Waren.<br />

Die Waren werden in das Frachtdeck verladen, die Vorräte eingelagert. Rodrego hat auch fremdartige<br />

Früchte und Pflanzen gekauft, die in mit Erde gefüllten Körben in den Frachtraum gestellt werden. Während<br />

des Verladens bemerken Lilith, Gloin und Elijana ein merkwürdiges Geräusch aus dem Steuerhaus. Dort<br />

sollte aber zurzeit niemand sein, also gehen sie nachschauen.<br />

Sofort als sie das Steuerhaus betreten, fliegen mehrere Armbrustbolzen an ihnen vorbei. Zwei Eindringlinge,<br />

ganz in schwarz gekleidet und maskiert, gehen hinter dem Kolderstock in Deckung. Die Tür zur<br />

Kapitänskajüte steht offen, dort ist noch ein weiterer Eindringling zu sehen. Unter weiterem Beschuss rücken<br />

Lilith und Elijana zu den Gegnern auf. Der erste Schütze verfehlt Elijana während der Zweite, beim Versuch<br />

Lilith zu treffen, seine Armbrust zerstört. Gloin bringt Licht in das dunkle Steuerhaus, in dem er Bannen von<br />

Dunkelheit zaubert. Elijan zieht beide Langschwerter, schlägt je einmal zu und der erste Gegner liegt in<br />

mehreren Stücken tot vor ihr. Lilith zieht Dolch und Parierdolch und stellt sich dem zweiten Gegner, der<br />

mittlerweile sein Rapier in der Hand hat. Gloin rückt zur Kapitänskajüte vor, wo er zwei weitere schwarz<br />

gekleidete Gestalten entdeckt. Elijana folgt Gloin, der gerade Schwierigkeiten mit seinem Hammer hat (er<br />

lässt ihn fallen…). Elijana zerstückelt den zweiten Eindringling mit zwei Schlägen, was den anderen dazu<br />

ermuntert, aus dem Fenster ins Meer zu springen. Der Gegner von Lilith versucht auch zu fliehen. Auf dem<br />

2


Weg bekommt er noch eine Wurfkeule von Zlatan an den Kopf, bevor ihn Lilith durch einen Stich ins Auge<br />

umbringt. Wenn wir noch mit jemandem reden wollen, müssen wir den Flüchtigen wieder einfangen.<br />

Elijana legt die Schwerter ab und klettert durch das kleine Kajütenfenster und lässt sich ins Meer fallen. Vom<br />

Flüchtigen keine Spur. Elijana sucht unter Wasser weiter und sieht in einiger Entfernung eine zappelnde<br />

Gestalt. Sie taucht zu ihm und packt den Flüchtigen, der scheinbar gerade ertrinkt. Zlatan, der mittlerweile<br />

auf dem Achterdeck Ausschau hält entdeckt die Beiden. Mit Hilfe der Seeleute ziehen wir sie aufs Schiff.<br />

Gloin belebt den Ertrinkenden wieder, während Lilith die Leichen auf Hinweise untersucht. Neben den<br />

<strong>schwarze</strong>n Anzügen und Masken findet Lilith jeweils einen Rapier und einen Parierdolch. Eine der Leichen<br />

trägt einen leeren Schriftrollenbehälter bei sich. Eine Armbrust und einige Bolzen behält sie für sich.<br />

Rodrego schaut in seiner Kajüte nach und sagt, dass glücklicherweise nichts fehlt. Da wir den Gefangenen<br />

nicht verstehen, stellt Rodrego ihn auf scharidisch zur Rede. Dabei findet er heraus, dass ein örtlicher<br />

Händler die Bande engagiert hat, um das Roteiro zu stehlen. Wir übergeben den Gefangenen den örtlichen<br />

Behörden. Rodrego lässt die restlichen Vorräte und Waren verstauen, dann legen wir ab. Am Abend gibt es<br />

fremdartige, süße Köstlichkeiten, die er eingekauft hat. Die so genannten „Kokosnüsse“ sind faszinierend…<br />

22.07.2405<br />

Wir segeln durch die Sagara-Straße als ein ganzer Schwarm Delfine anfängt, Kapriolen vor der Chamsin<br />

aufzuführen. Lilith beobachtet die Meeressäuger fasziniert. Dabei fühlt sie sich auf einmal von der Welt<br />

entrückt und träumt, mit den Delfinen zu schwimmen. Plötzlich sieht sie, in vom Sturm zerwühlter See, ein<br />

Schiff mit zerrissenen Segeln auf und ab schlingern. Ein riesiges, schlangenartiges Meeresungeheuer taucht<br />

aus den Tiefen auf und bewegt sich auf das Schiff zu. Und dann wacht sie auf, als sie von einem Delfin mit<br />

Wasser voll gespritzt wird. Sie erzählt uns davon, was sie gerade gesehen hat. Sie glaubt, das Schiff könne<br />

die Chamsin gewesen sein. Eine Prophezeiung? Es könnte eine Vision gewesen sein, gibt Zlatan zu<br />

bedenken. Die Ahnen oder Naturgeister weisen ihren Nachfahren in seiner Heimat so manchmal den Weg<br />

oder geben verschleierte Hinweise auf eine mögliche Zukunft. Manche sagen, es ist wahr, was man sieht.<br />

Andere halten es für Hirngespinste der Schamanen. Wir reden mit Kapitän Rodrego darüber, der sagt, dass<br />

am „Kap der mächtigen Winde“ die Reise wohl am gefährlichsten sei. Wir werden die Route deswegen aber<br />

nicht ändern. Zlatan interviewt noch ein paar der Delfine mit Tiersprache, findet aber nur heraus, dass die<br />

riesige Seeschlange nicht in der Nähe ist. Sie sei noch weit weg, sagen die Delfine ihm.<br />

23.07.2405<br />

Am frühen Morgen werden alle von einem Schrei an Deck geweckt. Einer der Seeleute auf Wache hat eine<br />

„<strong>schwarze</strong> Hand“ auf dem Deck herum krabbeln sehen. Eine kleine <strong>schwarze</strong> Hand, die einfach so herum<br />

gelaufen sei, wie als sei sie einem kleinen Schariden abgehackt worden. Rodrego sagt, dass wir uns darum<br />

kümmern sollen. Wir durchsuchen das Deck und lösen ein paar festgezurrte Fässer von der Reling. Dahinter<br />

scheint irgendetwas zu sein, denn Cyric knurrt die Fässer an. Eine junge Tarantel hat sich hinter den<br />

Fässern versteckt. Bei dem Versuch sie zu fangen, entkommt die Spinne mehrmals. Cyric findet sie hinter<br />

einem weiteren Fass. Zlatan hebt das Fass an, die Tarantel klettert über seine Hand. Er kann sie gerade<br />

noch abschütteln, bevor er gebissen wird. Elijana versucht, die Tarantel mit einem Schlaf außer Gefecht zu<br />

setzen. Dabei läuft sie ganz rot an und scheint fast zu explodieren. <strong>Das</strong> muss wehgetan haben…<br />

Zwischen einigen zusammen gerollten Tauen finden wir die Tarantel wieder. Elijana schläfert sie ein und<br />

Zlatan nimmt sie vorsichtig auf, um sie in einen Eimer zu stecken. Der Eimer wird mit einem Sack<br />

verschlossen, damit die Spinne nicht entkommen kann. Lilith überlegt, ob sie die junge Tarantel nicht als<br />

Haustier behalten könnte. Zlatan könnte sie zähmen, das würde aber einige Zeit in Anspruch nehmen. Er<br />

denkt darüber nach.<br />

Gegen Mittag wird noch eine weitere Tarantel entdeckt, die bei der Jagd in unserer Kabine verschwindet.<br />

Wir suchen danach und fangen sie. Zlatan kontrolliert, dass die erste Spinne nicht aus dem Eimer<br />

entkommen ist. Da die noch da ist, haben wir wohl mehrere Spinnen an Bord. Zlatan überlegt, wo die<br />

Spinnen wohl hergekommen sind. Da fallen ihm die Palmen, die wir in Sadije an Bord genommen haben auf.<br />

Die Wurzeln stecken zusammen mit einiger Erde in großen Körben. Zlatan beobachtet die Palmen einige<br />

Minuten. Er entdeckt eine weitere kleine Tarantel, die an einer Palme empor klettert. Er zaubert Zähmen und<br />

nimmt die Spinne in seine Hand. Gerade als er Elijana bittet, ihm den Eimer für die Spinnen zu holen, sieht<br />

er, wie eine sehr viel größere Tarantel an seinem Bein auftaucht. Die große Mutterspinne versucht Zlatan zu<br />

beißen, kommt aber nicht durch die lederne Hose hindurch. Zlatan entdeckt während dessen noch sechs<br />

weitere kleine Spinnen, die ebenfalls an der Palme sind. Mit einem Macht über die belebte Natur verzaubert<br />

er alle sieben Spinnen und lässt sie in den Eimer laufen.<br />

Später entdeckt Elijana noch eine weitere kleine Spinne unter einem Stuhl in der Messe. Wir fangen sie mit<br />

einem Sack und sie landet bei den anderen Spinnen im Eimer. Hoffentlich waren das alle Spinnen.<br />

24.07.2405<br />

Zlatan wird von Elijana sehr früh morgens geweckt. Sie hat einen ihrer Stiefel in der Hand. Verwundert fragt<br />

Zlatan, was los ist. Elijana sagt: „Da ist eine Spinne drin. Kümmere Dich darum. Sofort!“ Es ist wesentlich<br />

schwieriger als gedacht, die Tarantel aus dem Stiefel zu bekommen, ohne dass sie Schaden nimmt.<br />

3


Sämtliche Versuche mit sanftem Schütteln und Stöckchen scheitern. Die Spinne widersetzt sich hartnäckig.<br />

Zu guter letzt versucht Zlatan die Spinne mit Hand aus dem Stiefel zu bekommen. Prompt wird er gebissen<br />

und die Tarantel ist immer noch im Stiefel. Bevor das Gift richtig wirken kann, zaubert Gloin vorsorglich<br />

Bannen von Gift und verhindert so Schlimmeres. Danach verliert Zlatan die Geduld trotz täglicher Übungen<br />

im „Schattenboxen“ und wirft den Stiefel auf das Deck. Dabei purzelt die Spinne heraus und Lilith fängt sie<br />

mit einem umgedrehten Eimer ein. Auch diese Spinne findet ihr neues Zuhause bei den bereits gefangenen<br />

Taranteln im Eimer. Rodrego findet das zwar nicht gut, aber Zlatan will sie bei nächster Gelegenheit an Land<br />

aussetzen statt sie zu töten.<br />

In den darauf folgenden Tagen wird noch die ein oder andere Spinne entdeckt. Die meisten werden<br />

gefangen, manchmal kommt Zlatan aber zu spät und die Seeleute haben sie schon erschlagen.<br />

Am Nachmittag bekommen wir eine hitzig Diskussion zwischen Rodrego und der Mannschaft mit, in der es<br />

darum geht eine Rast an der Korallenküste einzulegen um Schätze zu sammeln, wobei Rodrego zu<br />

bedenken gibt, dass wir schon recht spät dran sind und daher keine Zeit für solche Unterbrechungen haben.<br />

Zlatan schlägt vor das wir zwei Stunden hier ankern, die Mannschaft sich vergnügen kann und wir dann<br />

ohne weitere Aufregung weiter reisen. Also werfen wir den Anker in einer Entfernung von rund 30<br />

Steinwürfen von der Küste, da es mit dem Schiff zu gefährlich wäre näher an die Küste zu gelangen.<br />

Zlatan und Elijana gehen mit den Matrosen auf das Ruderboot und fahren an eine Stelle wo das Wasser drei<br />

bis vier Meter tief ist. Dorf befestigen sie das Boot an einem Felsen damit es nicht abdriftet. Zwei der<br />

Matrosen bleiben auf dem Boot und halten nach Raubfischen Ausschau. Sie vereinbaren als Warnsignal, für<br />

den Fall das Raubfische auftauchen sollten, ein lang andauerndes Klopf-Geräusch, welches die Tauchenden<br />

problemlos unter Wasser wahrnehmen sollten. Elijana und Zlatan lassen sich von den Matrosen das<br />

Tauchen beibringen, was beim Suchen nach Schätzen äußerst hilfreich sein könnte.<br />

Nach ungefähr einer Stunde hören die Tauchenden ein Klopf-Geräusch, das keinen natürlichen Ursprung zu<br />

haben scheint. Zurück im Boot sehen sie drei verdächtig ausschauende Rückenflossen, welche anscheinend<br />

Haien gehören, die ihre Kreise um die Riffe ziehen. Als ein Hai auf 15m Entfernung herankommt, versucht<br />

Zlatan mit Hilfe von Tiersprache Kontakt mit ihm auf zu nehmen, in dem er seinen Kopf unter die<br />

Wasseroberfläche taucht und mit dem Hai spricht. Der angesprochene Hai zieht nun immer kleinere Kreise<br />

um das Boot und hofft das Zlatan ins Wasser kommt, weil er solch großen Hunger hat. Zlatan erzählt ihnen<br />

das er in einiger Entfernung einen leckeren Fischschwarm gesehen hat, woraufhin die Haie in diese<br />

Richtung abziehen. Daraufhin begeben sie sich wieder ins Wasser und suchen weiter nach Schätzen.<br />

Allerdings dauert es nicht lange und das Warnsignal ertönt erneut. Doch diesmal ziehen die Haie in einiger<br />

Entfernung Richtung Ufer ab, wodurch die Schatzsuche unbehelligt fortgesetzt werden kann. Nachdem<br />

Elijana sich beim Tauchen den Kopf gestoßen hat und nur mühsam die Orientierung wieder gefunden hat,<br />

macht sie eine sehr unangenehme Bekanntschaft mit den Tentakeln von Quallen die bei einer Berührung<br />

brennende Verletzungen erzeugen. Woraufhin sie sich dazu entschließt die Matrosen auf dem Boot<br />

abzulösen und eine Weile wache zu halten. Zlatan leistet ihr dabei Gesellschaft.<br />

Da auch ihr nächster Tauchgang nicht ganz so glimpflich verläuft, entscheidet sie sich ihre Tauchübungen<br />

für eine Meditation zu unterbrechen. Im Ruderboot kann man nicht wirklich gut meditieren, weshalb sie sich<br />

dazu entscheidet auf einen der Felsen zu klettern und dort zu meditieren. Beim Erklimmen des glitschigen<br />

Felsens rutscht sie ab und schrammt am Felsen entlang, wodurch sie sich diverse kleinere und mittlere<br />

blutende Wunden zuzieht.<br />

Elijana macht sich auf den Weg zurück zum Ruderboot, als die zwei Matrosen die neben ihr schwimmen<br />

plötzlich streitend abtauchen, weil sie etwas entdeckt haben. Obwohl Zlatan ihr mehrmals zuruft das sie an<br />

Bord kommen soll, weil sie die Haie anlocken wird, taucht Elijana den Matrosen hinterher und entdeckt, dass<br />

es sich bei dem Fund um eine Truhe handelt, die sehr tief im Meeresgrund eingesunken ist. Mit Hilfe von<br />

Macht über das Selbst braucht Elijana nicht mehr zum Luftholen aufzutauchen und versucht somit ohne<br />

lästige Unterbrechungen die Truhe aus dem schlammigen Boden zu befreien.<br />

Zlatan´s Neugier veranlasst ihn dazu nach zu schauen warum Elijana nicht mehr auftaucht. Allerdings wird<br />

er von den beiden Matrosen, die zusammen mit Elijana versuchen die Truhe zu bergen recht unsanft<br />

vertrieben. Er solle doch an einer anderen Stelle nach Muscheln tauchen. Da Zlatan keinen Ärger haben will,<br />

sucht er die nächste Muschelbank auf und tauscht dort weiter nach Schätzen bis er das Warnsignal erneut<br />

vernimmt. Somit taucht er auf und sieht in 10m Entfernung die Haie. Mit Hilfe des Zaubers Zähmen kann er<br />

die Haie davon überzeugen, dass sie ihn nicht fressen wollen, woraufhin sie zu der Stelle schwimmen, an<br />

der Elijana und die zwei Matrosen tauchen. Zur gleichen Zeit vernimmt auch Elijana das Klopfen und macht<br />

sich auf den Weg zum Boot. Allerdings entscheiden sich die beiden Matrosen dafür, dass der Schatz<br />

wichtiger ist und sie zuerst den Schatz bergen wollen und dann zum Boot schwimmen. Da Elijana es nicht<br />

mit ihrem Gewissen vereinbaren kann die zwei Männer alleine zu lassen dreht sie um, um ihnen zu helfen.<br />

Die Haie kreisen genau über der Position an der Elijana und die Matrosen nach dem Schatz tauchen.<br />

Nach einiger Zeit schaffen die drei Tauchenden es die Kiste aus dem Boden zu befreien. Mit einiger<br />

Kraftanstrengung schaffen sie es, die Kiste zu öffnen. Am Anfang tauchen nur einige Kleidungsstücke auf,<br />

aber bei genauerem nachschauen tritt noch ein Schriftrollenbehälter zu Tage. Den Haien wird es zu<br />

langweilig und sie ziehen nach einiger Zeit ab. Da sie nichts weiter Interessantes bergen konnten kehren die<br />

4


Schatzsucher zurück zum Boot und machen sich, weil es schon langsam Dunkel wird auf den Weg zum<br />

Schiff.<br />

Auf dem Rückweg zum Schiff tuscheln die Matrosen sehr angestrengt darüber, das Elijana nicht zum<br />

Luftholen auftauchen musste. An Bord angekommen überreichen sie den aus Knochen bestehenden<br />

Schriftrollenbehälter dem Kapitän zur Aufbewahrung bis zum Abend.<br />

Als Zlatan nach den Spinnen sehen will, stellt er fest, dass der Eimer leer ist. Anscheinend haben die<br />

Matrosen die Spinnen im Meer versenkt. Abends, nachdem Elijana ein Erkennen der Aura auf den<br />

Schriftrollenbehälter gewirkt hat, ohne eine Aura erkennen zu können, öffnen sie den Behälter. Der Behälter<br />

beinhaltet einen Beutel mit zwei Edelsteinen je 150 GS und eine Schriftrolle Zauberwirklichkeit. Elijana<br />

vereinbart mit den zwei Matrosen, dass sie versuchen wird die Schriftrolle zu einem angemessenen Preis zu<br />

verkaufen. Zur Sicherheit werden die Rolle und die zwei Edelsteine dem Kapitän übergeben, damit keiner<br />

misstrauisch sein muss.<br />

26.07.2405<br />

Direkt nach der Ankunft in Jagdischpur steigt der Kapitän in sein Ruderboot, um sich mit dem Kapitän der<br />

Kayananda zu unterhalten. Er will den Aufenthalt hier sehr kurz halten und untersagt diesbezüglich auch den<br />

Besuch bei der Magiergilde. Elijana und Zlatan begleiten den Kapitän auf dem Ruderboot, allerdings geht er<br />

alleine an Bord der Kayananda.<br />

Nach rund 15 Minuten kehrt er wieder zum Ruderboot zurück und wir setzten kurze Zeit später unsere Reise<br />

fort. Der nächste Halt soll in Aurangabad vorgenommen werden, wo wir dann eventuell auf die Kayananda<br />

warten.<br />

28.07.2405<br />

Am frühen Vormittag herrscht helle Aufregung an Deck. In einem der letzten Wasserfässer schwimmt eine<br />

tote Spinne, wodurch das Wasser ungenießbar ist. Wir beschließen nach einer Anlegemöglichkeit Ausschau<br />

zu halten um neues Wasser an Bord zu nehmen. Woraufhin der Kapitän die Chamsin näher an die Küste<br />

navigiert.<br />

Gegen Abend erspähen wir einen Klippenbereich wo sich ein Süßwasser-Wasserfall befindet, wie Zlatan<br />

durch einen Erkundungsflug von Gruxy in Erfahrung bringt. Woraufhin der Kapitän das Schiff wendet, da in<br />

ungefähr einer halben Stunde Entfernung eine Anlegemöglichkeit ist.<br />

01.08.2405<br />

Bis auf Ciara begleiten wir alle die Matrosen auf den Weg zum Wasserfall. Nach einem längeren Fußmarsch<br />

kommen wir an einem See an. Am gegenüberliegenden Ufer erscheinen eigenartige grauhäutige große<br />

Wesen mit einem aus ihrem Kopf wachsenden Tentakel und zwei enormen Eckzähnen die wider die Natur<br />

nach oben wachsen. Zlatan und Gloin fallen auf einmal um und regen sich nicht mehr. Lilith zieht aus ihrem<br />

Ärmel einen kleinen Pfeil. Es scheint sich um einen Blasrohrpfeil zu handeln. Elijana und Lilith versuchen<br />

sich in Deckung zu bringen, als Elijana ebenfalls zu Boden geht und sich nicht mehr rührt. Lilith kann kleine<br />

<strong>schwarze</strong> Menschen mit Knochen in den Haaren ausmachen. Lilith kann zwei dieser Menschen<br />

verscheuchen aber auch sie fällt nach kurzer Zeit, getroffen durch einen Pfeil in einen gelähmten Zustand.<br />

Auch wenn wir uns nicht mehr bewegen können, bekommen wir sehr wohl mit, wie sie versuchen und zu<br />

berauben.<br />

Als Cyric sie anknurrt und angreift, nehmen die Räuber, die sich um Gloin und Zlatan kümmern wollen,<br />

Reißaus. Die beiden Eingeborenen nehmen Lilith das Kästchen mit der Feuerperle aus dem Rucksack,<br />

schütteln dieses und schlagen es solange auf einen Stein, bis es aufspringt. Als sie es in die Luft halten<br />

scheint die Sonne so intensiv in die Kugel, dass die Männchen sich vor dem leuchtenden Rot erschrecken,<br />

das Kästchen fallen lassen und davonlaufen. Zum Glück fällt die Kugel weich und explodiert nicht.<br />

Als ein lautes Tröten ertönt rennen alle kleinen Menschen davon. Gloin kann sich als erster wieder bewegen<br />

und zieht uns alle an das Ufer. Dort neutralisiert er das Gift in unseren Körpern mit Bannen von Gift,<br />

wodurch wir schnell wieder mobil sind und unsere Sachen einsammeln können. Zlatan erklärt uns, dass es<br />

sich bei den grauen Ungeheuern um Pflanzenfresser handelt, die Elefanten genannte werden sollen. Wir<br />

füllen das Fass und brechen zum Schiff auf. Nachdem Elijana uns erst in die falsche Richtung führt, kommen<br />

wir doch noch auf den richtigen Weg und erreichen das Schiff um endlich wieder weiterfahren zu können.<br />

Abends sorgt Zlatan für große Diskussionen unter den Matrosen, weil er für seinen Wolf einen Hasen töten<br />

will, sich aber in gleicher Weise darüber aufregt hat, dass sie die Spinnen umgebracht haben.<br />

04.08.2405<br />

Bei der Ankunft in Aurangabad stellen wir fest, dass es sich hier um eine natürliche Lagune handelt. Wir<br />

werden von einem kleinen schnellen Boot in Empfang genommen. An Bord kommen ein anscheinend<br />

adeliger junger Mann mit einem kleinen Affen auf der Schulter, seine Leibwachen und ein Dolmetscher. Bei<br />

dem jungen Mann handelt es sich um Singhapala, dem Sohn des Radschas. Während wir noch damit<br />

beschäftigt sind ein Gespräch mit Singhapala zu beginnen springt der Affe von der Schulter und rennt quer<br />

über das Deck, um dann an einem der Masten hinauf zu klettern. Der junge Mann ruft dem Affen etwas<br />

5


hinterher was wie Hallepasch klingt und anscheinend der Name des Affen ist. Der Dolmetscher übersetzt für<br />

uns was der junge Mann sagt: „500 GS für Denjenigen der den Affen einfängt!“. <strong>Das</strong> lassen sich die<br />

Matrosen nicht zweimal sagen und klettern wie wild dem Affen hinterher. Auch wir geben unser Bestes um<br />

den Affen einzufangen. Während Lilith ein paar Leckereien von Zlatan nimmt um sich auf einen der<br />

Quermaste zu setzen und zu warten bis der Affe zu Ihr kommt, versucht Zlatan den Affen mit Hilfe noch<br />

Macht über die belebte Natur aufzuhalten. Allerdings wird er von seinem eigenen Zauber getroffen und ist so<br />

geblendet das er vorläufig nichts mehr sehen kann. Anscheinend hat das Medaillon, welches der Affe um<br />

den Hals trägt den Zauber zum Zauberer zurückgeworfen. Zlatan versucht mittels Tiersprache Kontakt mit<br />

dem Affen aufzunehmen, dieser reagiert aber keineswegs auf ihn. Gloin versucht den Affen mittels eines<br />

spiegelnden Goldstücks anzulocken, was zwar eine Weile dauert, aber letztendlich dazu führt, dass zwei<br />

Matrosen den Affen einfangen können.<br />

Nachdem wir diese Aufregung hinter uns gebracht haben will Elijana eine Magiergilde aufsuchen, um die<br />

Schriftrolle zu verkaufen. Also fragen wir uns eher schlecht als recht durch. Es dauert ungefähr zwei<br />

Stunden und kostet uns fünf GS aber dann haben wir endlich einen brauchbaren Hinweis wo sich die<br />

Magiergilde befinden könnte. Wir suchen den Ort auf, an dem sie sein soll, aber die Umgebung lässt nicht<br />

wirklich darauf schließen. Wir sind es eigentlich gewohnt das Magiergilden recht prunkvoll erscheinen und<br />

angesehen werden, aber hier ist es ganz anders. Die Magiergilde befindet sich in einer Seitenstraße, welche<br />

von Unrat gesäumt wird. Die Ratten scheinen sich hier sehr wohl zu fühlen, denn wir sehen nicht nur eine<br />

die Straßenseite wechseln.<br />

Elijana klopft an die Tür und diese leuchtet mit jeder Berührung leicht auf. Trotz unserer<br />

Verständigungsprobleme öffnet sich nach kurzer Zeit die Tür. Der Magier bedeutet uns, dass jeder an die<br />

Tür klopfen muss, wenn er eintreten möchte. So werden hier anscheinend die Magiekundigen identifiziert.<br />

Verständlicher Weise leuchtet die Tür bei Lilith nicht auf und der Magier bedeutet Ihr das sie draußen warten<br />

muss, oder wir überlassen ihm die von uns zum Angebot stehende Schriftrolle für Zauberwirklichkeit als<br />

Pfand. Woraufhin wir entscheiden das Lilith draußen warten soll.<br />

Alle außer Lilith und Zlatan betreten das von außen recht kleine Gebäude, welches sich für wahrlich<br />

geräumig herausstellt. Im inneren der Magiergilde herrscht reger Betrieb. Wir nehmen an einem Tisch Platz<br />

und auf einen kurzen wink des Magiers wird uns Tee gereicht, welches mit kleinen braunen Würfeln gesüßt<br />

wird, der Kandis genannt wird. Zudem wird eine Kugel gebracht und auf dem Tisch abgestellt. Durch diese<br />

Kugel kann jeder von uns in seiner Muttersprache reden und wird trotzdem von allen verstanden. Der<br />

ansässige Magier begutachtet als erstes die Schriftrolle und stellt fest, dass sich diese in einem recht guten<br />

Zustand befindet. Daraufhin möchte er erst einmal eine preisliche Vorstellung von uns erfahren über die<br />

dann verhandelt werden kann. Wir verkünden ihm, dass wir einen Gegenwert von 7.000 GS für angebracht<br />

halten, welcher zu einem Teil in Edelsteinen und Goldstücken und zum anderen Teil in Spruchrollen bezahlt<br />

werden soll. Wir einigen uns auf die Spruchrollen: Wachsen, Tiere rufen, Wasseratmen und Staubkämpfer<br />

sowie eine magische Armbrust (+1/+0)* und Edelsteine im Wert von 1.000GS. Zudem tauschen wir noch die<br />

Feuerperle gegen 10 magisch verstärkte Bolzen (+0/+1)* ein.<br />

In der Gaststätte schaffen wir es uns mit Händen und Füßen und 8 GS einen angenehmen Nachmittag zu<br />

verschaffen.<br />

05.08.2405<br />

Wir schauen uns auf dem Markt um, um eine Kostprobe dieser kleinen Würfel für den Tee für Ming zu<br />

beschaffen. Zudem bringen wir noch ein paar scharfe Kräuter zum Probieren mit, welche Chili heißen.<br />

06.08.2405<br />

Am Morgen verlassen wir Aurangabad und verkündet Rodrego das der nächste Teil der Reise gefährlich<br />

wird. Er rechnet mit Sandbänken, Riffen und unbekannten Winden.<br />

Wie von Rodrego vermutet zieht an diesem Tag von Westen her ein starker Sturm auf, der erst am<br />

11.08.2405 wieder aufhört. Durch das Astrolabium kann Rodrego feststellen, dass wir weit nach Osten<br />

abgedriftet sind, was uns effektiv 14 Tage kosten wird, um die Route zu korrigieren.<br />

24.08.2405<br />

Im Laufe des Tages tauchen drei Schiffe auf der Backbord Seite auf, welche sich als Piraten herausstellen.<br />

Die Totenköpfe, die das Schiff zieren, sprechen eine eindeutige Sprache. Die Piraten versuchen uns über<br />

einen Zeitraum von drei Stunden so zu drehen, dass sie uns ohne weiteres entern können. Zwei Schiffe<br />

schaffen es uns zwischen sich zu nehmen. Die Schiffe sind mit Schädeln bespickt und haben eine<br />

Besatzung von jeweils 100 mit Wurfspeeren bewaffneten Piraten. Gloin schürt mit Hilfe von<br />

Feuermeisterschaft aus seiner Waffe eine der Fackeln des einen Schiffes sosehr, dass es Feuer fängt,<br />

wodurch einige Piraten die Flucht ins Wasser ergreifen und das Schiff aus der Bahn gerät und abdriftet. Zur<br />

selben Zeit bereitet Lilith die Brandpfeile für Elijana vor, die damit auf das Hauptsegel des zweiten Schiffes<br />

schießt. Und Ciara attackiert den Ruderer mit Donnerkeil wodurch dieser aus dem Takt gerät und<br />

zusammenbricht.<br />

6


Nun schlendert Gloin auf die andere Seite unseres Schiffes, während Zlatan seine Haut mit Rindenhaut und<br />

seine Keule mit Schwingenkeule verzaubert. Elijana schießt weiterhin auf das Segel. Zlatan verfehlt zu<br />

seinem Bedauern andauernd die Piraten mit seiner Keule, Ciara lässt auf dem Piratenschiff durch den<br />

Zauber Hauch der Betäubung ein unsichtbares Gas entstehen und Gloin lässt auch auf diesem Schiff das<br />

Feuer einer Fackel anwachsen und steckt somit das Schiff in Brand, wodurch dieses ebenfalls abdriftet. <strong>Das</strong><br />

dritte Schiff ist nicht schnell genug um uns einzuholen und versucht nun die über Bord gegangenen Piraten<br />

aufzusammeln. Als die Piraten in ausreichender Entfernung sind kümmert sich Gloin um die Verwundeten.<br />

25.08.2405<br />

Gloin kümmert sich um die Verwundeten und wechselt ihre Verbände.<br />

27.08.2405<br />

Auch die schwere Beinverletzung einer der Matrosen ist nun endlich soweit verheilt das er wieder leichte<br />

Arbeiten aufnehmen kann und keiner intensiven Behandlung mehr bedarf. Als eine ungewohnte Flaute<br />

eintritt und Ming uns von den Mythen der Meerjungfrauen erzählt, brechen diese auch schon durch die<br />

Wasseroberfläche. Zlatan und die Matrosen springen sofort ins Wasser um zu ihnen zu gelangen, während<br />

Gloin sich erst aus seiner Rüstung schält. Als Zlatan eine von ihnen erreicht taucht diese ab und nimmt ihn<br />

ohne Gegenwehr mit sich.<br />

Auch Gloin der nun im Wasser ist, gelangt zu einer Meerjungfrau, welche mit ihm zusammen abtaucht.<br />

Während sie unter Wasser sind bekommt Gloin eine Hand voll Sand und Zlatan eine Muschel geschenkt. Als<br />

sie wieder an die Wasseroberflächen gelangen, hält Zlatan sich die Muschel ans Ohr und kann klar und<br />

deutlich hören worüber sich die Seeleute an Bord unterhalten, obwohl sie viel zu weit entfernt sind um auch<br />

nur das geringste verstehen zu können. An Bord angekommen lassen viele der Matrosen den Sand einfach<br />

auf Deck fallen. Gloin hingegen steckt den Sand in seine Hosentasche und füllt ihn später in eine Flasche.<br />

28.08.2405<br />

Morgens ruft uns Ming zusammen und teilt uns mit das wir ihm noch mitteilen müssen, welche Art von<br />

Geschenken wir aus dem Handelsabkommen erlangen möchten.<br />

An diesem Tag kommt KanThaiPan zum ersten Mal in Sicht. Ein abendlicher Sturm droht das Schiff an der<br />

Küste zerschellen zu lassen, doch durch die rechtzeitige Warnung von Ming kann Rodrego das gerade noch<br />

verhindern. Die Chamsin hat zwar nur leichte Schäden davon getragen, aber Rodrego möchte trotzdem den<br />

nächsten Hafen ansteuern, um die Reparaturen durchführen zu lassen.<br />

04.09.2405<br />

Wir kommen in OnchiRa, einem winzigen Fischerdorf mit einem kleinen Hafen an. Ming äußert zwar seine<br />

Bedenken aufgrund der zu erwartenden Verzögerung, beugt sich aber dann doch Rodregos Willen. Er gibt<br />

nur zu beachten, dass bald das Neumondfest sei und Fremde zu diesem Fest nicht gerne gesehen werden.<br />

Ming begleitet die kleine Truppe aus 4 Matrosen, Rodrego, Lilith, Gloin und Zlatan um zu übersetzen. Ming<br />

verhandelt mit dem Dorfältesten, während wir uns umschauen. Ein ärmliches Fischerdorf, die Hütten aus<br />

Lehm gebaut und weiß gekalkt. Nach kurzer Unterhaltung sagt Ming, dass wir das benötigte Holz im nahen<br />

Wald schlagen können. Gloin beschleicht ein komisches Gefühl, als hätten die Dorfbewohner Angst vor uns.<br />

Er spürt unterschwellige Feindseligkeit und Nervosität. Zlatan begleitet die Matrosen beim Holz schlagen.<br />

Gloin und Lilith bleiben bei Ming. Ming beruhigt Gloin, als der ihm seine Bedenken mitteilt. Die Drei sehen<br />

sich im Dorf um. Eine Qualle, die in der Sonne getrocknet wird, scheint die Hauptbeute der örtlichen Fischer<br />

zu sein.<br />

Nach wenigen Stunden ist das benötigte Holz geschlagen und Zlatan kehrt mit den Seeleuten zurück zum<br />

Hafen. Gerade als das Holz verladen wird, sieht Gloin wie eine schlicht, aber sauber gekleidete Frau näher<br />

kommt. Die anderen Dorfbewohner stellen sich ihr in den Weg, ohne sie jedoch fest zu halten. Sie scheinen<br />

aber offensichtlich etwas dagegen zu haben, dass die Frau zu uns gelangt. Gloin und Lilith gehen ihr<br />

entgegen und begleiten sie zu Ming. Ihr Name ist SchiuMai und sie möchte gerne mit dem Kapitän<br />

sprechen. Kurz darauf trifft auch ihr Ehemann HamaTuan ein. Ming übersetzt ihr Begehren, und dass sie<br />

uns nicht sagen wollen, worum es geht. Sehr feindselige Blicke der anderen Fischer und Dorfbewohner<br />

begleiten die gesamte Unterhaltung. Wir nehmen die Beiden trotzdem mit zu Rodrego auf das Schiff.<br />

Auf der Chamsin werden die Stämme ausgeladen und die Reparaturen beginnen sofort. Nachdem Rodrego<br />

die Arbeit eingeteilt hat, wendet er sich den beiden zu. Wir passen auf, dass sie keinen Blödsinn anstellen.<br />

HamaTuan und SchiuMai sind ein Krämerehepaar und waren mit 30 Bündeln feinstem Edelholz aus dem<br />

südlichen Urwald nach KuenKung unterwegs, als ihre Ochsen krank wurden und schließlich kurz vor diesem<br />

Dorf gestorben sind. Jetzt sitzen sie mit ihrem Wagen hier fest. HamaTuan bittet Rodrego darum, mit nach<br />

KuenKung reisen zu dürfen. Sein ganzes Geld habe er in die Hölzer investiert, die möglichst unbeschädigt<br />

und schnell nach KuenKung gebracht werden müssen. Ansonsten wäre er ruiniert. Auf die offensichtlichen<br />

Feindseligkeiten der anderen Dorfbewohner angesprochen, sagen sie immer nur, dass sie „hier fremd<br />

seien“. Gloin vermutet das ein anderer, schwerwiegender Grund dahinter steckt. Rodrego überlässt uns die<br />

endgültige Entscheidung. Seiner Meinung nach brauchen wir weder weitere Passagiere noch weitere Fracht<br />

7


auf unserer Reise. Gloin ist der Meinung, wir sollten dem Ehepaar helfen und erklärt sich bereit, beim<br />

Transport des Holzes aus dem Dorf zu helfen. Er möchte die Beiden ungern hier lassen.<br />

Es sind 30 große Bündel feinsten Tropenholzes. Man benötigt alleine zwei Mann, um ein Bündel tragen zu<br />

können. Zwei bis drei Fahrten mit dem Beiboot sollten ausreichen, um das Holz an Bord zu schaffen. Ciara<br />

bemerkt, als alle zurück auf dem Schiff sind, dass HamaTuan verhalten hustet. Sie bittet Ming, ihn zu fragen,<br />

ob alles in Ordnung sei. HamaTuan bestätigt dies. Trotzdem möchte Gloin ihn untersuchen. <strong>Das</strong> will er aber<br />

nicht, da es hier unüblich ist, sich von Ausländern untersuchen zu lassen. Gloin und Zlatan werden sich<br />

stattdessen die toten Ochsen ansehen, vielleicht kann man dort etwas erkennen. Nicht das wir noch eine<br />

Krankheit an Bord einschleppen.<br />

Zehn Minuten außerhalb des Dorfes im Urwald, liegen neben dem Weg zwei der vier Zugochsen. Sie haben<br />

keine äußeren Verletzungen, außer dass sich schon einige Aasfresser an ihnen bedient haben. Zlatan fallen<br />

die <strong>schwarze</strong>n Schnauzen der Ochsen auf, was darauf hindeutet, dass sie etwas Giftiges gefressen haben<br />

könnten. Wahrscheinlich haben sie ein paar giftige Pflanzen gefressen und sind darauf hin gestorben. Einen<br />

halben Kilometer weiter vor dem Dorf finden Gloin und Zlatan die anderen beiden toten Ochsen. Sie haben<br />

auch <strong>schwarze</strong> Schnauzen, die Todesursache scheint die gleiche zu sein. Zlatan zaubert ein Freundesauge<br />

auf Gruxy und schaut sich so die unmittelbare Umgebung aus der Luft an. Er sucht nach weiteren Hinweisen<br />

oder toten Tieren, findet aber nichts Außergewöhnliches. Gloin wird die Sache mit dem Husten trotzdem im<br />

Auge behalten. Außerdem werden wir ab jetzt eine Nachtwache halten, nur zur Sicherheit. Wir haben<br />

schließlich einen guten Ruf gegenüber Rodrego zu verlieren.<br />

In der ersten Nachtwache sieht Elijana eine Prozession mit Fackeln aus dem Dorf in Richtung eines Hügels<br />

ziehen. Dort scheinen sich die Dörfler mit einigen Soldaten / Uniformierten zu treffen. Elijana weckt Zlatan.<br />

Beshaba soll mal eine Runde über den Hügel drehen, vielleicht kann Zlatan dann mehr erkennen. Während<br />

Zlatan wieder ein Freundesauge auf die Fledermaus zaubert, entzünden die Dörfler ein großes Feuer auf<br />

dem Hügel. Bis Beshaba den Hügel erreicht hat, ist der Wagen der Krämer schon vollständig verbrannt. Die<br />

Dörfler haben sich schon wieder auf den Rückweg ins Dorf gemacht und die Soldaten sind abgezogen.<br />

Mittlerweile kann man aus dem Dorf fröhliches Lachen, Singen und Klatschen hören. Es scheint etwas zu<br />

feiern zu geben. Beshaba folgt den abziehenden Soldaten, kann aber keine Details erkennen. Es scheinen<br />

ca. 20 Soldaten und weitere 10 unterschiedlich gekleidete / aussehende Personen zu sein.<br />

05.09.2405<br />

Elijana erzählt Ming von den ungewöhnlichen Vorgängen im Dorf während der letzten Nacht. Der kann sich<br />

darauf auch keinen Reim machen. Da die Reparaturen am Nachmittag erst fertig sein werden, setzen Gloin,<br />

Elijana und Lilith noch mal ins Dorf über. Sie gehen zum Hügel und schauen sich die Überreste des Feuers<br />

an. Es scheint sich wirklich um den Wagen der Krämerfamilie zu handeln. Elijana folgt den Spuren der<br />

Soldaten eine Weile, die dem Weg nach KuenKung folgen. Sie kann auch nichts Besonderes erkennen,<br />

außer dass auch ungewöhnliche Spuren darunter sind. Sie kann die Spuren aber nicht einordnen.<br />

Zurück im Dorf fällt Gloin auf, dass die Stimmung der Dorfbewohner sich verändert hat. Sie scheinen nicht<br />

mehr so angespannt und ängstlich wie in den letzten Tagen zu sein. Ein gewisses Misstrauen uns<br />

gegenüber besteht aber immer noch.<br />

09.09.2405<br />

Heute werden wir in KuenKung ankommen, die lange Reise hat uns schließlich an unser Ziel geführt. Wir<br />

können die Stadt schon fast sehen, als sich plötzlich, wie aus dem Nichts, der Himmel verdunkelt. Ein Sturm<br />

zieht auf, schnell, sehr schnell. Die Seeleute fangen an zu beten, bevor sie die Segel reffen und versuchen<br />

alles an Bord zu sichern. Ming sagt nur ein einziges Wort: „Taifun“. Man kann ihm seine Angst davor direkt<br />

ansehen. Rodrego bellt Befehle während er zusammen mit dem Rudergänger alles daran setzt, nicht an der<br />

Küste zu zerschellen. Riesige Wellen erfassen das Schiff, das wild hin und her geworfen wird.<br />

HamaTuan wird fast von Bord gespült, seine Frau SchiuMai kann sich nicht mehr auf den Füßen halten und<br />

fällt an Deck hin. Gloin, Lilith und Elijana wollen sich mit Seilen an Deck festbinden, als der Mast bricht. Die<br />

Trümmer schlagen den Seemann am Backdeck bewusstlos. Lilith und Elijana versuchen gemeinsam<br />

HamaTuan wieder an Bord zu ziehen. Lilith kann ihn packen, ist aber zu schwach, ihn alleine zu ziehen.<br />

Elijana hält Lilith fest, bevor alle von Bord gespült werden. Gloin geht zum bewusstlosen Seemann und gibt<br />

an dessen Stelle die wichtigen Informationen über den Kurs, Wellengang und Hindernisse an Rodrego und<br />

den Steuermann weiter. Der Ausguck ruft: „Land in Sicht!“ Kurz darauf taucht eine riesige <strong>schwarze</strong> Mauer<br />

vor dem Schiff auf. Gerade rechtzeitig kann Rodrego die Chamsin herumreißen, Gloin fällt schmerzhaft auf<br />

Deck. Zlatan hat mittlerweile SchiuMai unter Deck gebracht, die eine große Beule am Kopf hat. Rodrego<br />

steuert das Schiff an der Mauer vorbei in den Hafen, dort wird die See etwas ruhiger und er erlangt die<br />

Kontrolle komplett wieder. Der Sturm lässt hinter den hohen Hafenmauern merklich nach, der Regen nicht.<br />

Die Chamsin hat doch noch mehr Schaden genommen, als zuerst angenommen. Erst im Hafen bemerkt<br />

Rodrego, dass Wasser in den Rumpf eindringt. Wenn wir uns beeilen, können wir die Waren entladen, bevor<br />

sie durch das Wasser beschädigt werden. Wir kümmern uns in erster Linie um das Löschen der Ladung, die<br />

vom Wasser gefährdeten Güter zuerst.<br />

8


Währenddessen reparieren die Seeleute den Schaden am Rumpf und fangen an, das Wasser abzupumpen.<br />

Ming redet derweil mit dem Hafenmeister. Der scheint dummerweise einer anderen Handelsgilde<br />

anzugehören und zeigt kein gesteigertes Interesse daran, Hilfe zu organisieren. Ming kann trotzdem einige<br />

Handkarren mit Plane auftreiben, in denen wir die Waren vor dem Regen geschützt einladen können. Auch<br />

das Edelholz von HamaTuan bringen wir in Sicherheit. Der Hafenmeister sieht uns seelenruhig beim<br />

Schuften zu, ohne etwas zu tun. HamaTuan organisiert den Abtransport seines Holzes. Er bedankt sich mit<br />

vielen Verbeugungen bei uns und bei Ming, bevor er mit SchiuMai im Regen verschwindet. Ming geht voran<br />

zu seinem Haus. Wir ziehen die Karren mit den Waren hinterher. Er hat ein großes, verschachteltes Haus<br />

mit mehreren Innenhöfen in einem der besseren Viertel der Stadt. Er scheint schon zu den vermögenderen<br />

Einwohnern von KuenKung zu gehören.<br />

Nachdem wir die Waren sicher vor dem<br />

Regen untergestellt haben, zeigt Ming<br />

uns ein großes Zimmer (3), in dem wir<br />

wohnen werden. Auf den ersten Blick<br />

sind keine Betten darin, die sind in<br />

Wandschränken versteckt.<br />

Kurz darauf stellt uns Ming seine beiden<br />

(!) Frauen SiTao und MiTei vor. Sie<br />

bringen Handtücher und bitten uns,<br />

ihnen zu folgen. Wir werden in einen<br />

Raum mit zwei großen Waschzubern<br />

geführt, zwischen denen eine Stellwand<br />

aus Papier steht. Ein eigenes Badehaus!<br />

Die Zuber sind schon mit heißem<br />

Wasser gefüllt, die Frauen helfen uns<br />

beim Entkleiden und assistieren beim<br />

Waschen. Danach sammeln sie unsere<br />

durchnässte Kleidung ein. Wir verstehen<br />

kein Wort, aber sie scheinen sehr nett<br />

zu sein. Wir erhalten jeder ein Kleidungsstück, ein großer, flauschiger, weißer Mantel mit Kapuze, der<br />

gleichzeitig zum Abtrocknen dient (Bademantel). Unsere Haare werden gekämmt, die Frauen helfen beim<br />

Anziehen und Abtrocknen.<br />

Danach gibt es etwas zu Essen. An einem viel zu niedrigen Tisch wird auf einer sich drehenden Platte fast<br />

roher Fisch mit etwas das „Leis“ heißt serviert. Dieser „Leis“ ist eine Art gekochtes Getreide, ziemlich<br />

geschmacklos. Die reichhaltig vorhandenen Soßen gleichen das aus. Außer kleinen Schälchen aus weißem<br />

Ton und komisch geformten Löffeln aus demselben Material erhält jeder noch einen Satz Holzstäbchen. Die<br />

sind aber nicht wirklich zum Essen geeignet. Wir nehmen irgendwann die Finger. Es schmeckt zwar<br />

ungewöhnlich, aber durchaus lecker. Zu Trinken gibt es entweder grünen Tee oder Wasser. Zlatan entdeckt<br />

mit geübtem Blick neben dem Tisch eine kleine, weiße Tonflasche. Winzige, weiße Tonbecher stehen<br />

daneben. Schnaps, sagt der Geruchstest. Dieser Schnaps hat es ordentlich in sich. Nach dem zweiten<br />

Schluck denken Zlatan und Gloin über den Import in großem Stil nach Alba und Moravod nach. Damit<br />

müsste sich ordentlich Gold verdienen lassen. Ming sagt, es sei „Leiswein“.<br />

10.09.2405<br />

Wir finden unsere Kleidung am nächsten Morgen gereinigt, geflickt und herrlich duftend vor unserem<br />

Zimmer. Die Schuhe und Stiefel wurden ebenfalls geputzt und geölt. Zum Frühstück gibt es wieder „Leis“,<br />

süße Kartoffeln und kalten Fisch. Dazu wird süßer Wein oder Tee gereicht. Besteck gibt es immer noch<br />

nicht. Da gestern Elijanas Geburtstag war, gibt es auch noch luftige Blätterteigstückchen mit Zuckerguss.<br />

Ming hat schlechte Nachrichten. Er hat erfahren, dass der Fürst Tsiao Tchung vor acht Tagen unerwartet<br />

gestorben ist. Bis sein Nachfolger feststeht, wird also auch die Handelsgilde keine größeren Geschäfte<br />

machen. Die Nachfolge zu regeln kann durchaus einige Wochen in Anspruch nehmen. <strong>Das</strong> liegt an den<br />

ziemlich komplizierten Regeln von herrschenden und befreundeten Familien. Weil ein Sohn seinen Vater<br />

nicht direkt beerben darf, muss erst eine Heirat einer Tochter mit einem Sohn der befreundeten Familie<br />

arrangiert werden. Bei der Familie Tchung ist das die Familie Chi. So wird der Schwiegersohn aus der<br />

Familie Chi dann ein sogenannter Minister und Oberhaupt der Familie Tchung. Gleichzeitig führt er dann<br />

auch die Geschäfte der „Gilde der weißen Schlange“ weiter. In der nächsten Generation geht es dann<br />

umgekehrt von statten.<br />

Die Familie Tchung hat aber nicht nur Freunde. Sie haben zwar die Macht in KuenKung inne und stellen den<br />

Fürsten, aber die Familie Xuan intrigiert dagegen und versucht so mehr Macht zu gewinnen. Der<br />

Hafenmeister gehört zum Beispiel der Familie Xuan an, was wir am Dreizack auf seiner Kleidung erkannt<br />

haben. Die Situation ist also im Moment so, dass eine Tochter der Familie Tchung einen Mann der Familie<br />

Chi heiraten muss, damit die Nachfolge geregelt ist.<br />

9


Da wir dadurch jetzt ein wenig Zeit haben, sehen wir uns mit Ming die große Stadt KuenKung mal näher an.<br />

Ming rät dringend von Ausflügen außerhalb der Stadtmauern ab, da wäre es für Ausländer zu gefährlich.<br />

Etwa 120.000 Einwohner bevölkern die quadratisch angelegte Stadt. Die Stadtmauern und die großen<br />

Straßen, welche die Tore verbinden sind exakt an den vier Himmelsrichtungen ausgerichtet. Es gibt sehr<br />

viele große Tempel und gepflegte Gärten und Parks. Die Tempel, und auch die Paläste der Adligen und<br />

Fürsten liegen im Zentrum der Stadt. Auch diese Gebäude sind meist quadratisch angelegt. Um das<br />

Zentrum herum liegen die Häuser der wohlhabenderen Bürger, zu denen auch Ming gehört. Je näher man<br />

der Stadtmauer kommt, desto ärmer werden die Einwohner, was sich dann auch an Art und Größe der<br />

Häuser widerspiegelt.<br />

Einen Tempel sehen wir uns auch von innen an, den Tempel der Düsternis, welcher der Dunklen Dreiheit<br />

geweiht ist. Wir fühlen uns hier nicht wohl, die drei gesichtslosen Statuen der Götter sehen furchterregend<br />

aus. Als wir den Tempel verlassen, blickt uns ein Mitglied der Familie Xuan, der in rote Roben gekleidet ist,<br />

lange nach.<br />

Beim gesamten Rundgang durch die Stadt werden wir immer unauffällig von den Bewohnern der Stadt<br />

gemustert. Wenn wir es bemerken, lächeln sie nur oder schauen weg. Feindselig scheinen sie aber nicht zu<br />

sein. Auch das Geld ist hier anders als bei uns. Da es hier wenige Edelmetalle gibt, werden die Münzen<br />

auch aus unedlen Metallen hergestellt. Alle Münzen haben ein Loch in der Mitte. Jade und Perlen sind aber<br />

auch gängige Zahlungsmittel. Wenn wir unsere Goldmünzen tauschen wollten, würde ein Loch herein<br />

geschlagen. <strong>Das</strong> heraus geschlagene Gold wäre die Steuer für den Fürsten. Wir lassen Ming ein paar<br />

unserer Perlen in lokale Währung wechseln.<br />

Zu guter Letzt streifen wir noch über die Märkte von KuenKung. Hier scheint man alles kaufen zu können. Es<br />

sind aber auch uns völlig unbekannte Waren und Gegenstände dabei. Wenn wir etwas kaufen wollen,<br />

müssen wir mehr als üblich bezahlen: nur das drei- bis fünffache, wenn Ming für uns verhandelt, sonst das<br />

Zehnfache.<br />

Abends lädt uns Ming in das Gasthaus „LongFu’s Wonne“ ein. Ming hat einen Tisch reserviert (wieder viel zu<br />

niedrig). Die Bedienungen sind sehr freundlich und zuvorkommend. Es gibt, Leis, Fisch, Tee und zum<br />

Nachtisch kandierte Früchte. Weiß geschminkte Frauen spielen auf Lauten ungewöhnlich klingende Musik.<br />

Plötzlich kommt ein elegant und teuer gekleidetes Mädchen herein, die Musik hört auf. Elijana bemerkt, dass<br />

sie etwas in den Händen hält. Gloin denkt, dass sie unter Drogen steht. Bevor wir etwas sagen können, steht<br />

Ming auf, geht zu dem etwa zwölf Jahre alten Mädchen und verbeugt sich mehrmals vor ihr. Er redet auch<br />

mit ihr, sie zeigt aber keine Reaktion, sondern ignoriert Ming. Unbeeindruckt von Ming geht das Mädchen auf<br />

unseren Tisch zu und kniet sich an das Kopfende. Teilnahmslos legt sie einen kleinen grün-gelben, eckigen<br />

Stein auf den Tisch, der anfängt zu Leuchten. Elijana konzentriert sich und stellt mit Erkennen der Aura fest,<br />

dass es keine Aura gibt. Ming, der mittlerweile wieder bei uns am Tisch ist sagt das Mädchen sei GyunYu,<br />

eine Tochter des Hauses Tchung.<br />

Ein völlig in Gelb gekleideter Mann kommt herein, wird vom Wirt aber ignoriert, da dieser immer noch<br />

fasziniert auf das Mädchen schaut. Der Mann scheint mit dieser Behandlung unzufrieden zu sein, herrscht<br />

den Wirt mit piepsiger Stimme an und geht fluchend nach draußen.<br />

Wir sind uns immer noch nicht einig, was wir machen wollen. GyunYu kniet immer noch regungslos vor uns<br />

und schaut den leuchtenden Stein an. Plötzlich stürmen drei, mit Schwertern bewaffnete Kämpfer und ein<br />

Bogenschütze in den Gastraum. Der Bogenschütze zielt auf das Mädchen, die anderen Drei bewegen sich<br />

auf unseren Tisch zu. Sie sehen ziemlich verlottert aus. Da wir unsere Waffen, wie hierzulande üblich, neben<br />

der Tür dem Wirt anvertraut haben, stellen wir uns unbewaffnet dem Kampf. Da wir aber ohne Waffen nicht<br />

so gut kämpfen, stellen wir sehr schnell fest, wie scharf und schmerzhaft die einheimischen Schwertklingen<br />

sind. Ciara verlegt sich darauf, die Gegner mit unauffälligen Zaubern wie Verwirren auszuschalten. <strong>Das</strong><br />

funktioniert nicht so richtig gut, auch ein Schlaf auf die Schwertkämpfer führt nicht zur erwünschten<br />

Reaktion. Elijana versucht mit einem Heranholen an das Schwert ihres Gegners zu kommen, der hält aber<br />

fest. Zlatan zaubert nachdem er schwer getroffen wurde, eine Bärenwut auf sich.<br />

Lilith arbeitet sich derweil über die anderen Tische in Richtung der Tür, um dort ihre Waffen zu holen. Gloin<br />

stellt sich schützend vor das Mädchen, kann aber nicht verhindern, dass sie von einem Pfeil getroffen wird.<br />

Der Bogenschütze erkennt Lilith‘ Absichten und wendet sich ihr zu. Gloin steckt mehrere Schläge des<br />

Schwertkämpfers ein, wodurch das Mädchen nicht weiter verletzt wird. Zlatan und Elijana wälzen sich mit<br />

ihren Gegnern auf dem Boden herum. Lilith hat es bis in den Vorraum mit den dort abgelegten Waffen<br />

geschafft und schnappt sich ihre Dolche. Der Bogenschütze hat mittlerweile auch ein Schwert in der Hand<br />

und schlitzt damit die Lederrüstung von Lilith kaputt. Ciara schlingt ihren Gürtel um GyunYu und dreht den<br />

Edelstein an der Schnalle. Damit hat sie das Umkehrschild in Thalion’s Ciara´s Gürtel aktiviert. So wird das<br />

Mädchen keinen Schaden mehr bekommen.<br />

Elijana und Cyric raufen zusammen mit einem der Schwertkämpfer, Ming steht daneben. Lilith hat sich auch<br />

ins Handgemenge am Eingang gestürzt. Gloin muss sich nach mehreren Treffern verletzt zurückziehen.<br />

Sein Gegner schlägt auf das Mädchen, der Schlag prallt am Umkehrschild ab, was ihn sehr verwundert.<br />

Ciara bugsiert GyunYu vorsichtig aus dem Gefahrenbereich. Gloin zaubert einen Goldenen Panzer auf sich,<br />

bevor er sich wieder schützend vor Ciara und das Mädchen stellt. Am Eingang ersticht Lilith den<br />

Bogenschützen, Elijana und Cyric töten ihren Gegner ebenfalls.<br />

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Lilith kommt wieder zu unserem Tisch zurück und hilft Zlatan dabei, seinen Gegner zu erledigen. Ein<br />

glücklicher Treffer von Zlatan auf die Nase des KanThai bricht ihm das Nasenbein. Als Cyric ihm dann in den<br />

Hals beißt, ist es vorbei. Am Ende stürzen sich alle gemeinsam auf den Schwertkämpfer, der gegen Gloin<br />

kämpft. Ein großes Knäuel aus Menschen, Zwergen, Elfen und einem Wolf entsteht. Kurz bevor er tödlich<br />

verletzt wird, halten wir ihn fest und fesseln ihn.<br />

Nachdem sich das Kampfgetümmel gelegt hat, schauen wir nach unseren Verletzungen. Gloin kümmert sich<br />

darum. Leider ist das Mädchen immer noch apathisch, auch wenn wir den leuchtenden Stein abschirmen<br />

ändert sich daran nichts. Noch bevor Ming den Gefangenen befragen kann, kommen vier Bewaffnete herein.<br />

Es scheinen die Stadtwachen zu sein. Ming und der Wirt klären den Sachverhalt. Die drei Leichen und der<br />

Überlebende werden mitgenommen.<br />

GyunYu steckt ein Pfeil im Bein, es ist aber keine sehr schwere Verletzung. Als Elijana sich den Jadestein<br />

anschauen will, bemerkt sie, dass er mittlerweile nicht mehr leuchtet. <strong>Das</strong> könnte mit dem wohlig-warmen<br />

Gefühl zusammenhängen, dass sie beim Anfassen des Steins hatte.<br />

Während wir noch über die weitere Vorgehensweise nachdenken, kommen zehn weitere Stadtwachen. Sie<br />

werden GyunYu nach Hause begleiten. Dummerweise hat sie Ciaras Gürtel noch an. Als sie von den<br />

Wachen weggeführt wird, kommt sie langsam wieder zu sich. Wahrscheinlich stand sie unter Drogen meint<br />

Gloin. Der Wirt entschuldigt sich wegen der Unannehmlichkeiten bei uns und spendiert das Essen.<br />

Wir gehen zurück zu Mings Haus und versorgen unsere Wunden. Gloin zaubert Heilen von Wunden auf<br />

Lilith und Zlatan, Heilen schwerer Wunden auf sich selbst. Ming wird uns morgen mehr über diesen Vorfall<br />

sagen können.<br />

11.09.2405<br />

Nach dem Frühstück erklärt uns Ming, dass die Vorfälle von gestern auf das Jadesteinritual zurückzuführen<br />

sind. Die Familie Tchung hat dieses Ritual durchgeführt, bei dem die zukünftige Braut unter Drogen gesetzt<br />

wird, um sich von dem magischen Jadestein zu ihren Heiratsvermittlern führen zu lassen. Wir sind also<br />

auserwählt die Vermittler zu spielen. Eine große Ehre, sagt Ming, die nur ganz selten Ausländern zu Teil<br />

wird. Wir werden losziehen, um bei der befreundeten Familie Chi den Bräutigam auszusuchen. Vorher<br />

werden noch verschiedene Rituale durchgeführt, die uns helfen sollen, den richtigen Bräutigam zu finden.<br />

Eine Ahnenbefragung ist auch dabei. Die Ahnen geben Ratsschläge an die Vermittler sagt Ming, eine gute<br />

Sache findet Zlatan. Ming entschuldigt sich, denn er muss ein paar Vorbereitungen treffen. Er wird erst<br />

mittags wieder da sein.<br />

Mittags bringt ein Bote eine Einladung ins Fürstenhaus der Familie Tchung. Die erste Witwe und Hauptfrau<br />

Sui Tchung erwartet uns bereits heute Abend. Ming hat das schon erwartet und die entsprechende formelle<br />

Kleidung für uns gekauft. Lilith fängt an und lässt sich von Mings Frauen wie eine Mumie in feinsten Stoff<br />

einwickeln. Unzählige Male wird das Gewand um den Körper geschlungen und kunstvoll verknotet. Man<br />

kann sich dann nur noch mit tippelnden Schritten bewegen. Die Haare werden hochgesteckt und weiße<br />

Schminke im Gesicht aufgetragen. Die Prozedur dauert eineinhalb Stunden für Jeden von uns. Deswegen<br />

haben die beiden Frauen auch schon mittags damit angefangen.<br />

Am Abend kommen wir zum Palast der Familie Tchung im Zentrum der Stadt. Ein prächtiger Bau, der aus<br />

vielen Gebäuden und unzähligen Innenhöfen besteht. Viele Krieger säumen den Weg, den wir durch das<br />

Gewirr der Räume nehmen. An einer großen Doppeltür bittet Ming uns zu warten, denn er muss zuerst<br />

alleine mit der Witwe reden.<br />

Eine Stunde später werden wir auch vorgelassen. In einer Art Thronsaal sitzt Sui Tchung auf einem leicht<br />

erhöhten Podest. Sie ist eine elegante, ältere Frau in grauer Kleidung. Ming übersetzt für uns, was sie zu<br />

sagen hat. Auf mehreren Kissen liegen verschiedene Gegenstände. Ming erklärt, dass es sich um unsere<br />

Belohnung für den Auftrag als Vermittler und die Rettung von GyunYu handelt. Die wird, wie in KanThaiPan<br />

üblich, im Voraus bezahlt.<br />

• Eine Schwertscheide aus lackiertem Holz für Elijana. Sehr leicht (wiegt nur die Hälfte) und sehr<br />

schön verziert. <strong>Das</strong> Ziehen der Waffe geht auch sehr leicht.<br />

• Je ein Satz feiner Kleidung aus Seide für Lilith, Elijana und Zlatan. Bestehend aus einer Bluse /<br />

Hemd und einer leichten Hose. Sehr angenehm zu tragen und von feinster Qualität.<br />

• Jeder von uns bekommt eine kleine Schachtel. Ein Lackkästchen mit Schiebedeckel, unten ist die<br />

Schachtel sehr rau. Drinnen liegen Holzstäbchen mit einer roten Verdickung an einem Ende. Wenn<br />

man das dicke Ende auf der rauen Fläche reibt, brennt das Holzstäbchen zwei oder drei Minuten<br />

(HuoTschei = Streichhölzer).<br />

• Eine Jadestatue eines kleinen Wolfes, kunstvoll gearbeitet. Die smaragdgrüne und sehr seltene<br />

Kaiserjade ist sehr wertvoll, Gloin schätzt den Wert für seinen Zwergenschatz auf 150 GS.<br />

• Eine Heilwurzel namens RenSchen (=Ginseng) für Elijana. Damit kann man potentere Heil- und<br />

Krafttränke zubereiten.<br />

• Elijana erhält außerdem eine Kräutermischung aus vier Heilkräutern namens SiunTsiTang, die zu<br />

Pulver verarbeitet wurden. Wenn man das Pulver mit Leis kocht und es isst, ist man schon nach<br />

sechs Stunden Schlaf vollkommen ausgeruht. Außerdem kann man nicht so schnell krank werden.<br />

11


• In einer kleinen Schachtel sind 30 Papierkügelchen für Gloin. Diese XiauLei genannten Kügelchen<br />

explodieren und knallen, wenn man sie auf den Boden wirft (Knallerbsen).<br />

• Zlatan erhält eine Seidenspinnerraupe, mit der er eine neue Zucht anfangen kann. Aus den Fäden<br />

des Kokons dieser Raupen wird aufwendig die Seide, aus der die edle Kleidung ist, hergestellt. Es<br />

ist aber recht langwierig und kompliziert.<br />

• Lilith erhält ein 50m langes, sehr dünnes und leichtes Seil. Es ist aus Spinnenseide gefertigt, weiß<br />

mit einem violetten Schimmer und wiegt nur ein Fünftel eines normalen Seiles. Außerdem ist es<br />

doppelt so reißfest und hat einen speziell gefertigten Klebehaken (belastbar bis 80 kg). <strong>Das</strong> Seil ist<br />

besonders griffig in der Hand, gleitet aber mühelos und ohne Schaden anzurichten durch die Hände,<br />

wenn man daran herunter rutscht.<br />

• Die Pfeile mit dem gewellten Schaft sind so genannte Schlangenpfeile. Es ist sehr schwierig damit<br />

zu treffen (EW-4:Angriff). Wenn man jedoch einen schweren Treffer landet, schießt ein Blitz in das<br />

Opfer (zusätzlich 1W6 Schaden). Elijana steckt die magischen Pfeile in ihren Köcher.<br />

Morgen wird noch ein Ritual durchgeführt, an dem wir teilnehmen sollten. Es werden „die, die keine Zunge<br />

mehr haben“ befragt. Einer von uns wird unmittelbar mit den Ahnen in Verbindung treten. Nachdem die<br />

Formalitäten somit erledigt sind, schnappen wir uns die Geschenke und gehen. Ciara erhält auch ihren<br />

magischen Gürtel zurück.<br />

Wir gehen direkt zu Mings Haus. In unserem Schlafzimmer (3) angekommen, besprechen wir die<br />

Reihenfolge unserer Wache. Zlatan wird beginnen, dann folgen Lilith, Elijana, Gloin und die letzte Wache, so<br />

sie denn geweckt wird, hält Ciara.<br />

12.09.2405<br />

Früh am Morgen, noch während Ciara Wache hält, wachen wir Anderen auf. Draußen wird in der uns nicht<br />

verständlichen Sprache laut diskutiert. Elijana schaut nach und sieht Ming mit einer seiner Frauen sprechen.<br />

Beeindruckt stellt Elijana fest, dass die Beiden zwar heftig diskutieren, aber trotz erhobener Stimmen wirken<br />

Gestik und Mimik immer noch höflich im Umgang miteinander. Erstaunlich.<br />

Als die beiden die Zuschauerin bemerken lächeln und nicken sie freundlich. Elijana ist ein bisschen peinlich<br />

berührt, weil sie beim Lauschen ertappt wurde. Mings Frau eilt davon, während Ming geradewegs zu uns<br />

kommt. Er berichtet, dass er ein Tuschefass aus Alabaster vermisst. Kaum hat er die Worte ausgesprochen,<br />

hebt Lilith mit einer Unschuldsgeste beide Hände sichtbar in die Höhe und ruft wirklich sehr überzeugend:<br />

„Ich war´s nicht!“ Ein bisschen amüsiert wenden wir uns wieder Ming zu. Auf unsere Fragen hin teilt er mit,<br />

dass es sich nicht wirklich um ein besonderes Tuschefass handelt. Alabaster ist jedoch ein recht teures<br />

Material.<br />

Wir suchen in Mings Raum (3), in den Innenhöfen und im Hof der Dienerschaft nach Spuren. Erst im<br />

Lustgarten finden Zlatan und Elijana fast gleichzeitig eine Spur. Auf dem Boden liegen Stücke von<br />

zerbrochenen Ziegeln. Mings Diener eilen schnell mit einer Leiter herbei. Wir klettern hoch und können<br />

erkennen, dass der Schaden oben durch einen Wurfanker verursacht wurde. Weitere Spuren oder Hinweise<br />

auf den Dieb finden wir nicht. Merkwürdig ist jedoch, dass ein Dieb hier eindringen konnte, obwohl wir<br />

Wache hielten. In der nächsten Nacht werden wir also zu zweit Wache halten und viel aufmerksamer sein<br />

müssen.<br />

Etwas später am Morgen besucht Rodrego Ming und uns. Er berichtet, dass einer seiner Seeleute heute früh<br />

eine merkwürdige Szene beobachte. Ein in rot- und goldenfarbene Kleidung gehüllter Mann habe vor der<br />

Chamsin auf einer Dschunke merkwürdiges Zeug gemurmelt und dabei winzige Steinchen oder Leis ins<br />

Wasser geworfen. Vermutlich hat er etwas auf die Chamsin gezaubert. Nach den winzigen Steinchen tief am<br />

Meeresgrund zu suchen hat doch eher keinen Sinn. Uns fällt aber auch sonst nicht wirklich ein, wie wir dies<br />

herausfinden könnten. Wir wollen später den Seemann selbst befragen. Bevor Rodrego sich verabschiedet,<br />

wendet er sich mit den Worten: „Ich soll Dir von Nikon ausrichten, Du sollst nach dem Sand gucken!“ an<br />

Gloin. Der Zwerg nickt wissend.<br />

Nach dem Frühstück erhalten wir von Ming einige Informationen. Die Totenbeschwörung wird heute Abend<br />

stattfinden. Wir sollen Ming mitteilen, wer von uns den Rat der Ahnen einholen wird. Die Reise nach Norden<br />

zur Familie Chi wird 11 Tage andauern. Dort werden wir den Bräutigam und künftigen Fürsten treffen und<br />

nach KuenKung begleiten. Bis übernächsten Neumond, also spätestens am 14.10.2405 muss der Auftrag<br />

erledigt sein und die Hochzeit stattgefunden haben. Wenn nicht, fällt die Herrschaft an die Familie Xuan.<br />

Ming empfiehlt uns erst in zwei Tagen, also nach dem Neumondfest, abzureisen, da die Zeit kurz vor oder<br />

während des Neumondfestes für Fremde sehr gefährlich ist. Dann verabschiedet sich Ming von uns.<br />

Bevor wir zur Chamsin aufbrechen, möchte Gloin noch nach dem Sand schauen. Vorsichtig schüttet er ein<br />

wenig Sand aus dem Fläschchen in seine Hand. Wow! Von wegen Sand! Es ist feines, glänzendes<br />

Goldpulver. Er hält die Luft an und füllt das Gold zurück in die Flasche.<br />

Vor Mings Haus schauen wir uns von außen die Stelle an, die der Einbrecher als Einstieg nutzte. Dabei fällt<br />

uns auf, dass weit oben, jedoch nicht zu hoch, in einem Pfosten von Mings Haus ein Pfeil steckt. Ein<br />

merkwürdiger Pfeil mit weißem Schaft und <strong>schwarze</strong>n Federn. Was dies wohl zu bedeuten hat? Wir beraten,<br />

12


ob wir den Pfeil entfernen, entschließen uns aber dazu erst Ming zu fragen. Besser ist das, bei den oft<br />

seltsamen Sitten hier.<br />

Zlatan beschäftigt sich schon den ganzen Morgen mit Cruxy. Denn heute ist ihr großer Tag, erklärt er uns.<br />

Wie echte Freunde und Blutsschwestern das eben so machen, begleiten wir Zlatan, mit der Rabin auf der<br />

Schulter, in den großen öffentlichen Park. Dort findet heute das nur wenige Stunden andauernde, einmalige<br />

und nie wiederkehrende wahnsinnig spannende Finale von „Cruxy bring das Stöckchen!“ statt. „Gähn!“<br />

Die Menschen hier sind zu höflich, um einfach stehen zu bleiben und neugierig zuzuschauen. Fast<br />

unbemerkt schauen sie jedoch gerne im Vorbeigehen aus den Augenwinkeln zu. Aber als das Apportieren<br />

von kleinen Stöckchen klappt und Zlatan der Rabin lobend über die Federn streicht, klatschen manche<br />

angedeuteten, nicht hörbaren Beifall, lächeln und nicken immer wieder kurz aber oft mit dem Kopf. Um sich<br />

dann schnell abzuwenden und wieder ihres Weges zu gehen.<br />

Nachmittags treffen wir uns mit Ming zum Tee. Leckeren Tee haben die hier und so ungewöhnliche Sorten<br />

wie grüner Tee mit Jasmin oder Rosenblüten. Alles etwas blumig, aber sehr lecker in Geschmack und Duft.<br />

Ming fragt uns, wer denn das Ritual mit den Ahnen durchführen möchte. Zlatan würde das gerne<br />

übernehmen. Elijana findet jedoch, dass Lilith sich mehr in die Gruppe einbringen könnte. Dies wäre die<br />

perfekte Gelegenheit. Letztendlich stimmt Zlatan dem zu und Lilith erklärt sich einverstanden.<br />

Am frühen Abend begeben wir uns auf den Weg zur Fürstin. Als wir Mings Haus verlassen, deutet Elijana<br />

auf den Pfeil und fragt Ming, ob wir ihn entfernen sollen. Ach herrje, was hat sie denn da wieder Dummes<br />

gefragt. Ming schaut sie mit einem entsetzten Blick an, so als hätte sie eine Beleidigung ausgesprochen.<br />

Und doch, findet Elijana, spiegeln seine Augen eine große Trauer wieder. Merkwürdig, lassen wir dieses<br />

Thema. Vorerst.<br />

Wir werden durch den Palast geführt bis wir in einem herrlichen Garten stehen. Ach was, kein Garten, ein<br />

Park. Schön gepflegter sattgrüner Rasen, Büsche und Sträucher voller angenehm duftender Blüten und<br />

überall stehen winzige Bäumchen, als ob ein Verkleinern auf sie gewirkt worden wäre. Elijana schließt die<br />

Augen und atmet tief ein. Kurz wird sie traurig und vermisst ihr zu Hause. Doch wir werden gebeten weiter<br />

zu gehen, da man bereits auf uns wartet. Kurz darauf stehen wir in einem kleinen Teehaus mit Blick auf<br />

einen schön angelegten Teich. Inmitten des Teichs befindet sich eine künstlich angelegte Insel mit einem<br />

strahlend weißen Pavillon. Lilith wird mit einer Geste gebeten zum Teich zu gehen. Von dort wird sie mit<br />

einem Boot auf die Insel gebracht. Ein Beschwörer deutet auf das Tuschefässchen und das Pergament und<br />

verlässt dann die Insel. Lilith muss hier alleine verweilen. Sie schaut noch mal zu uns herüber und<br />

vergewissert sich, dass wir ihr im Notfall zu Hilfe eilen können. Wir haben sie im Blick.<br />

Dann dreht sie sich um und kurze Zeit später verfällt sie in Trance. Sie tunkt<br />

die Feder in das Fässchen und malt dann merkwürdige Zeichen auf ein<br />

Pergament. Dann wartet sie bis die Tusche trocken ist und faltet das Papier<br />

komplex zu einem kleinen Tier. Danach nimmt sie wieder die Feder in die<br />

Hand und zeichnet auf ein weiteres Blatt Pergament Felsen. Oben auf einem<br />

Berg stehen wenige kleine Häuser vor einer Felswand. Etwas weiter unten<br />

malt sie einen knienden, betenden Menschen.<br />

Leider können wir dem Ganzen überhaupt nicht folgen. Gerade als Lilith sich<br />

wieder von uns abwendet zieht ein undurchsichtiger grauer Nebel um den<br />

Pavillon über den Teich. Etwas beunruhigt schauen wir uns an. Doch Ming<br />

beruhigt uns. Unendlich lange Zeit später -etwa eine Stunde- verzieht sich der<br />

Nebel plötzlich in das Nichts, aus dem er herkam. Lilith verlässt den weißen<br />

Pavillon und wartet am Ufer des Sees bis sie abgeholt wird.<br />

Sie zeigt uns das Pergament mit den Häuschen und dem betenden<br />

Menschen. Diejenigen, die das Pergament ansehen dürfen, nicken wissend.<br />

Uns wird erklärt, dass sich die Burg der Familie Chi auf einem Berg befindet.<br />

Nicht viel später werden wir verabschiedet und wir kehren in Mings Haus<br />

zurück.<br />

Erst hier zeigt uns Lilith das gefaltete Pergament. Sie hatte bedenken dies vor der Fürstin zu zeigen, da sie<br />

nicht weiß, was sie auf das Pergament gezeichnet hat. Vorsichtig falten wir es auseinander. Schon jetzt ist<br />

klar, das werden wir nie wieder so zusammenfalten können. Lilith hat seltsame Zeichen auf das Pergament<br />

gemalt. Ming erklärt uns, dass dies die Schrift der KanThai ist und liest vor: „Folget diesem Tier und Ihr<br />

werdet den Bräutigam finden!“<br />

Dann sagt Lilith noch, dass sie auch eine Botschaft empfangen habe, aber sie sich bisher nicht traute dies<br />

laut auszusprechen. Wir schauen sie erwartungsvoll an. Sie sagt: „Nehmt dem ersten Mann aus der Familie<br />

Chi, dem ihr begegnet den Kopf!“ Erstaunt schauen wir Lilith an. Die daraufhin bestätigt: „Ja, wir sollen einen<br />

Chi-Mann köpfen.“ Alle schauen Elijana und ihre Schwerter an. „<strong>Das</strong> heißt ja nicht, dass wir ihm gleich den<br />

Kopf abschlagen müssen. Wir sollen ihm den Kopf nehmen. Wir können ja erst mal fragen, ob er vielleicht<br />

einen Kopf von beispielsweise einem Tier dabei hat.“, gibt Elijana zu Bedenken. <strong>Das</strong> lockert die Stimmung<br />

wieder etwas auf. Apropos Tier: Zlatan überlegt kurz und teilt uns dann mit, dass das gefaltete Tier ein<br />

Schmetterling gewesen sein könnte. Ja, wir sollten erst einmal dem Schmetterling folgen und entscheiden<br />

dann, was wir mit dem Kopf machen.<br />

13


Lilith äußert noch, dass sie vor unserer Abreise eine neue Rüstung benötigt, da ihre die besten Zeiten hinter<br />

sich hat. Im Laufe des nächsten Tages wird Ming mit ihr zu einem Rüstungsmacher gehen. Sie erhält eine<br />

Rüstung, ähnlich einer Lederrüstung. Sie ist etwas leichter und aus Stoff und Bambus gefertigt. Ming besorgt<br />

auch sonst alles Erforderliche für die Reise. Wir benötigen nichts mehr.<br />

Selbstverständlich halten wir diese Nacht Wache. Diesmal jedoch zu Zweit und am Besten im Wechsel! Lilith<br />

teilt die Wachen ein: Ciara beginnt mit Zlatan, der 4 Stunden Wache hält. Nach zwei Stunden tauscht Ciara<br />

mit Lilith, die ab jetzt 4 Stunden Wache hält. Zlatan weckt Gloin. Die weitere Reihenfolge ist unbedeutend,…<br />

13.09.2405<br />

…da sich während Gloins und Liliths Wache folgendes ereignet: Es ist schon fast 2 Uhr. Beide sind müde<br />

und nicht sehr aufmerksam. Lilith lehnt gerade an einer Außenwand von Mings Unterkunft und Gloin steht<br />

am Rande des Innenhofs nahe dem Eingang. Plötzlich, wie aus dem Nichts erscheint der Geist von<br />

HamaTuan vor Gloin. Wild gestikulierend zeigt er auf Mings Unterkunft, dann hält er sich 2 Finger vor´s<br />

Gesicht und fährt anschließend damit über seinen Hals. Er deutet Gloin an, dass Ming umgebracht werden<br />

soll. Dann winkt er wild mit seinen Händen, was Gloin richtig interpretiert und beeilt sich. Als Gloin an Mings<br />

Schlafgemach ankommt, findet er davor die schlafende Lilith. Er weckt sie sehr unsanft.<br />

Indessen wacht auch Zlatan auf, da er an seiner Schulter eine eisige Kälte spürt. Erschrocken schaut er in<br />

das durchscheinende Gesicht des Händlers HamaTuan. Dieser deutet schweigend in eine Ecke des Raums.<br />

Zlatan folgt dem Deuten und blickt in den dunklen Raum. Da er nichts sieht, schaut er zu HamaTuan zurück.<br />

Doch der ist nicht mehr da. Jetzt sieht Zlatan aus den Augenwinkeln, dass ein Schwert schnell auf ihn herab<br />

fährt. Gerade noch rechtzeitig kann er dem Hieb ausweichen. Wegen des Lärms wachen Zlatans Tiere und<br />

nach und nach auch Elijana und Ciara auf. Zlatan bemerkt, dass sich noch ein zweiter Fremder im Raum<br />

befindet. Während er mit einem der Gegner den Kampf aufnimmt, kümmert sich Cyric um den Anderen.<br />

Durch das metallische Klingen der aufeinander prallenden Waffen und Cyrics Knurren bemerkt auch Gloin,<br />

dass sich die Action in unserem Schlafzimmer abspielt.<br />

Zlatan muss einen schweren Treffer einstecken und sinkt mit hohem Blutverlust zu Boden. <strong>Das</strong> motiviert<br />

Cyric und ihm gelingt sogleich ein wolfstypischer Kehlbiss. Stark blutend bricht der Angreifer zusammen.<br />

Damit Gloin im Dunkeln etwas sehen kann, entzündet er das magische Feuer seines Hammers Feuermal.<br />

Durch Zlatans Niedergang ist Elijana von einer Sekunde auf die andere wach. Sie greift nach ihrem<br />

Thaumagral, steht auf und sucht mit den Augen den Gegner im Raum. Nur knapp verfehlt dieser sie mit<br />

seiner Waffe. Während Zlatan schwer verletzt nach seinem Heiltrank sucht, betritt Gloin den Raum. Cyric<br />

kämpft entschlossen weiter. Elijana sieht den Fremden und schlägt auf ihn. Doch der Kerl ist flink und<br />

entwaffnet sie in Nullkommanix, um sie dann selbst noch schwer zu verletzen. Zlatan hat endlich seinen<br />

Heiltrank gefunden und trinkt ihn. Dank Gloins Hilfe gelingt es Cyric, seinem Gegner den Gar aus zu<br />

machen. Jetzt können wir auch mit Ciara rechnen. Sofort zaubert sie Verwirren auf den noch stehenden<br />

Fremden. Gloin schlägt auf ihn ein. Lilith steht nun auch in der Tür, kann jedoch den kleinen Raum nicht<br />

betreten ohne selbst Opfer einer unserer Hiebe zu werden. Jetzt reicht´s aber! Elijana zaubert Fesselbann<br />

auf den Fremden. Zlatan zieht dem Fremden die Maske vom Kopf ab, damit der gerade eingetroffene Ming<br />

auf KanThaiTun mit ihm sprechen kann.<br />

Indessen machen Gloin und Lilith einen Rundgang und prüfen, ob noch mehr Fremde eingedrungen sind.<br />

Während Elijanas Fesselbann röchelt und würgt der Fremde merkwürdig, Mings Gerede ignoriert er. Gerade<br />

als Gloin wieder zurückkommt, zaubert Ciara Schlaf auf den Fremden und Elijana löst ihre Konzentration.<br />

Gloin und Zlatan fangen den Fremden, der gerade an etwas zu ersticken scheint, auf. Scheinbar konnte der<br />

Attentäter dem Schlaf widerstehen. Zlatan fesselt und Gloin knebelt ihn. Kurz darauf liegt er leblos am<br />

Boden. Gloin entfernt schnell den Knebel, doch zu spät. Der Mann hat sich tatsächlich selbst umgebracht,<br />

indem er seine Zunge verschluckte und daran erstickte. Unfassbar.<br />

Wir durchsuchen die beiden Männer. Ming erklärt uns, dass die beiden Schwerter mit den nach oben<br />

gebogenen Klingen hier Katana genannt werden. Sie haben keinerlei Wert, denn wer ehrenhaft mit diesen<br />

Schwertern kämpft bekommt diese sozusagen von seinem Herrn geliehen. Es ist nicht erforderlich sich ein<br />

Katana zu kaufen. Weiterhin finden wir jeweils sechs flache Metallsterne. Sie sind am Rand bzw. den<br />

Spitzen sehr scharf geschliffen und wie Lilith feststellt, mit einem klebrigen Zeug, vermutlich Gift, versehen.<br />

Ming erklärt, dass diese Scheiben geworfen werden. Aber ehrenhafte Kämpfer benutzen diese Waffe nicht.<br />

Weiter finden wir zwei etwa faustgroße Kugeln aus Ton. Beide sind mit einem Pfropfen aus Siegelwachs<br />

verschlossen. Einer der Beiden trug einen schön glänzenden, silber- und goldfarbenen Ring mit<br />

merkwürdigen Schriftzeichen. Elijana schaut sich das an und verneint die Frage nach Zauberschrift und<br />

Aura. Ciara teilt mit, dass der Ring magisch ist. Ming wird sich den Ring später ansehen, da die<br />

Schriftzeichen vermutlich in KanThaiTun sind.<br />

Gloin versorgt Elijana mit Erste Hilfe und zaubert Austreiben des Bösen auf Zlatan, da er ja von HamaTuans<br />

Geist berührt wurde. Ach ja, der Geist. Außer Gloin und Zlatan keiner der Anderen den Geist gesehen. Aber<br />

trotzdem sind wir alle besorgt, denn das würde ja bedeuten, dass der Kaufmann tot ist. Später, zu einer<br />

vernünftigen Uhrzeit, wollen wir mit Ming zur Unterkunft von Hamatuan und seiner Frau SchiuMai gehen.<br />

Am Morgen, nach dem Frühstück teilt uns Ming mit, dass im Ring der Name YenLen steht. Dies ist die<br />

Totengöttin der dunklen Dreiheit. <strong>Das</strong> genügt uns erstmal. Die Funktion können wir später in der örtlichen<br />

14


Magiergilde ausfindig machen lassen. Es wird sowieso Zeit endlich mal die Magiergilde von innen zu sehen,<br />

sind sich Ciara und Elijana einig.<br />

Zunächst hilft uns Ming HamaTuans Unterkunft zu finden. SchiuMai öffnet uns mit geröteten Augen die Tür.<br />

Sie begrüßt uns freundlich und beantwortet Mings Fragen nach HamaTuan. Ming verabschiedet sich schnell<br />

und die Tür wird geschlossen. Fragend schauen wir Ming an. Er fasst sich kurz und berichtet nur, dass<br />

HamaTuan vor zwei Tagen zu den Ahnen gegangen ist. Wir bedauern dies.<br />

Nach einer Schweigeminute in Gedenken an HamaTuan bitten wir Ming uns zur örtlichen Magiergilde zu<br />

begleiten. Doch er lehnt ab und wird uns später zu Hause mehr darüber berichten. Ming verlässt uns nun, da<br />

er noch Vorbereitungen für die Reise treffen muss und wir gehen zum Hafen. Dort fragen wir den Seemann<br />

Schakik auf der Chamsin nach seiner Beobachtung. Wir erfahren leider keine Neuigkeiten über das<br />

merkwürdige Zauberritual oder was auch immer der Kerl auf der Dschunke gemacht hat.<br />

Wir schauen uns noch etwas in KuenKung um und gehen dann zurück zu Mings Haus. Da er noch nicht da<br />

ist, vertreiben wir uns die Langeweile und wollen gemeinsam die Funktion des Rings herausfinden. Also<br />

Lilith findet heraus, Ciara dokumentiert dies und wir schauen zu. Zustimmend lächelnd und nickend - das<br />

haben wir uns schon ziemlich gut von den KanThai abgeschaut - und mit den Händen wild gestikulierend<br />

treiben wir Lilith zu mehr Mut an. Ob sie sich ein wenig als Opfer fühlt? Wohl kaum, wir verdrängen den<br />

Gedanken sofort. Wir haben einen respektvollen Abstand von Lilith, Ciara hält hochkonzentriert Feder und<br />

Pergament fest und Lilith verzieht das Gesicht, kneift die Augen zu und hält die Luft an als sie sich den Ring<br />

an einen Finger steckt. Nichts! Lilith löst die Anspannung in ihrem Gesicht. „Ja, was soll denn JETZT schon<br />

passieren? DREHEN musst Du ihn. DRE-HEN!“, hört Lilith uns im Chor sagen. Wieder verzieht sie das<br />

Gesicht, kneift die Augen zu, hält die Luft an und dreht dann den Ring wie ihr geheißen. Nichts! „Lilith,<br />

drehen und KONZENTRIEREN!“, hört sie uns wieder im Chor. Bevor sie wieder mit der Gesichtsakrobatik<br />

beginnen kann, folgt schnell ein „und locker bleiben!“ von uns.<br />

Sie dreht den Ring am Finger und verschwindet für einen kurzen Augenblick. Sie war durchsichtig, nein eher<br />

unsichtbar. Lilith kann es selbst kaum glauben, da sie sich gar nicht richtig konzentriert hat und anders hat<br />

es sich irgendwie auch nicht angefühlt. Erneut will sie den Ring drehen. Doch als sie diesen anschaut,<br />

entfleucht ihr ein kurzes „Oh!“. Der Ring ist nicht mehr schön silbern und golden. Mattschwarz und geziert<br />

von kleinen <strong>schwarze</strong>n Rissen ist er. Lilith hat unseren neuen Unsichtbarkeitsring kaputt gemacht. Geschickt<br />

mag sie ja grundsätzlich schon sein, aber von Magie lässt sie besser im wahrsten Sinne des Wortes die<br />

Finger weg. Wissend schauen wir uns an und einig nicken wir uns zu. Etwas bedröppelt und von<br />

Schuldgefühlen geplagt blickt Lilith mit gesenktem Kopf in die Runde.<br />

Gerade jetzt betritt Ming unser Zimmer und fragt, ob wir mit ihm einen Tee trinken wollen. Er würde uns<br />

gerne etwas über die politischen Verhältnisse in KanThaiPan erzählen. Natürlich nehmen wir dies gerne an.<br />

Wir saugen jedes bisschen Wissen um KanThaiPan wie ein längst ausgetrockneter Schwamm in uns auf.<br />

Ming erklärt, dass wir die hiesige Magiergilde namens <strong>Kurai</strong>-<strong>Anat</strong> nicht aufsuchen können. Die <strong>Kurai</strong><strong>Anat</strong><br />

wird von den <strong>schwarze</strong>n Adepten, einem gildenartigen Bund geführt. Die Adepten sind, so sagt man,<br />

magische Wesen, die sich vor vielen Jahren nach einem langen Kampf dem Jadekaiser unterworfen haben.<br />

Sie streben nicht nach Macht, sondern fungieren eher als Berater. Die Familie Tchung kommt ohne diese<br />

Berater aus. Aber man munkelt, dass die Familie Xuan die Dienste eines solchen Beraters in Anspruch<br />

nähme. Nicht nur, dass das öffentliche Zaubern Wenigen gestattet ist. Die <strong>schwarze</strong>n Adepten fordern<br />

außerdem seit jeher einen hohen Preis für ihre unterworfene Haltung. Sie verlangen Opfer, die am<br />

Neumondfest abgeholt werden und nach YenXuLu, der Festung im Norden, gebracht werden. So stellt sich<br />

also heraus, dass das Neumondfest, gar kein Fest, sondern eine für die Bewohner KanThaiPans traurige<br />

und unwiderrufliche Angelegenheit ist. Ming berichtet weiter, dass es für Fremde deshalb zu gefährlich ist<br />

kurz vor oder am Neumondfest zu reisen, da diese selbstverständlich lieber als eigene Familienangehörige<br />

oder Freunde geopfert werden. Wir verstehen.<br />

14.09.2405<br />

In der Nacht des Neumondfestes können wir das Ritual des weißen Wagens beobachten. Ein Wagen mit<br />

weißen Pferden fährt durch die Stadt. Der Kutscher wird von einem Bogenschützen begleitet. Er schießt<br />

Pfeile in das Haus, in dem die Familie wohnt, die das Opfer stellen muss. Ein ebensolcher Pfeil befindet sich<br />

im Pfosten vor Mings Haus. Als uns dies klar wird, empfinden wir Trauer und Mitgefühl für Ming. Ob er uns<br />

irgendwann anvertrauen wird, wen er opfern musste? Vielleicht seine Frau, Eltern oder gar sein Kind?<br />

Schnell ist er wieder gefasst und erklärt uns, dass es nur eine Chance gibt, sich diesem Ritual zu entziehen.<br />

Der Bogenschütze zielt nicht genau und schießt vorbei. Allerdings hat dies zur Folge, dass er selbst zum<br />

Opfer wird. Schießt er anschließend ein zweites Mal vorbei, so wird auch der Kutscher zum Opfer. Grausam.<br />

Am Stadttor werden dann die drei durch Losentscheid gewählten Opfer von Soldaten und<br />

menschenähnlichen Wesen mit rotglühenden Augen, den OrcaMurai, in Empfang genommen. Es wird<br />

vermutet, dass es sich bei den OrcaMurai um umgewandelte Opfer handelt.<br />

Nachdem die drei Opfer abgeholt wurden, zieht eine Prozession mit hell erleuchteten Fackeln durch die<br />

Stadt. Sie verbrennen den Wagen des Bogenschützen. Die Bewohner feiern und werfen singend mit<br />

Papierschnipseln um sich. Ob dies echte Freude ist? Oder einfach nur Erleichterung, dass jetzt erst mal für<br />

vier Wochen Ruhe herrscht?<br />

15


Den Tag genießen wir nichts tuend und schöpfen Kraft für die kommende Reise. Ming besorgt noch einige<br />

Dinge und erledigt letzte Reisevorbereitungen.<br />

15.09.2405<br />

Früh am Morgen reisen wir ab. Da es<br />

hier nicht üblich ist auf Pferden zu reiten<br />

oder Packesel mitzuführen, müssen wir<br />

alles selbst tragen. Unsere Reise nach<br />

Norden führt uns geradewegs ins<br />

Landesinnere. Die Bäume werden<br />

seltener und das satte Grün von<br />

Wiesen weicht schon bald grauen<br />

Steinen. Welch Glück ist diese<br />

ausgebaute Straße gepflastert, so<br />

kommen wir gut voran.<br />

Am Mittag stehen wir vor einer<br />

mittlerweile unterspülten Brücke, über<br />

die unser Weg führt. <strong>Das</strong> Durchqueren<br />

des reißenden Flusses erscheint uns<br />

ein zu waghalsiges Risiko und wir<br />

nehmen den etwas größeren Umweg<br />

gern in Kauf. Einige Mönche, die<br />

ebenfalls über die Brücke wollten,<br />

entscheiden sich auch für den Umweg<br />

und folgen uns nach wenigen Minuten.<br />

An der nächsten Brücke angekommen, schauen wir uns die Lage hier genau an. Die Stützpfeiler scheinen<br />

sehr zerbrechlich zu sein. Auch Arbeiter sind bereits mit Ausbesserungsarbeiten beschäftigt. Doch bevor wir<br />

uns für oder gegen eine Überquerung der Brücke festlegen, kommt von der anderen Flussseite ein schwer<br />

beladener Ochsenkarren über die Brücke gefahren. Wenn die Brücke das aushält, müssten wir sie doch<br />

ohne Probleme überqueren können. Vorsorglich zaubern Zlatan Schutzgeist und Elijana Macht über das<br />

Selbst während Gloin und Lilith uns an einem 20m langen Seil sichern. Cyric wird von Zlatan an einem extra<br />

Seil gesichert, das er an sich bindet. Vorsichtig betreten und überqueren wir die Brücke. Kaum haben Lilith,<br />

Elijana und dann auch Gloin wieder festen Boden unter den Füßen, schießen eine Menge Pfeile rechts und<br />

links an uns vorbei. Die feigen Bogenschützen treten aus ihren Verstecken hervor, um eine bessere Sicht zu<br />

haben. Dann zielen sie erneut auf uns, während wir die Waffen ziehen um das Seil zu durchtrennen.<br />

Als wir uns dem Kampf in hoher Unterzahl anschließen, ziehen die Gegner Katanas und wie wir später<br />

erfahren werden, auch Wakizashis. Längst haben die hinter uns reisenden Mönche den Kampflärm gehört<br />

und eilen uns rennend zu Hilfe. Ein langer und harter Kampf mit den Mönchen gegen 17 hinterhältige<br />

Gegner bahnt sich an. Einige der niederträchtigen Feinde schlagen wir in die Flucht. Aber der endlos<br />

andauernde Kampf fordert auch Opfer, darunter auch ein Mönch.<br />

Als der Kampf mehr oder weniger siegreich für uns verläuft, können wir ihn letztendlich beenden. Schnell<br />

verbindet Ming den Gegner, der sich während des Kampfes als Anführer zu erkennen gab, damit Ming mit<br />

ihm sprechen kann. Dann wendet sich Gloin Cyric zu, der auch einige Schläge hat einstecken müssen. Doch<br />

Cyric entzieht sich den Verbänden und leckt sich seine Wunden selbst.<br />

Eine berittene Patrouille trifft ca. 20 Minuten nach dem Überfall ein. Ming gibt zu Protokoll, dass uns keine<br />

Schuld trifft. Nach der üblichen Passkontrolle wird der Anführer der Straßenräuber auch befragt. Ming sagt,<br />

dass es Probleme geben könnte. Der Anführer heißt Yoru Xuan und gehört zur verfeindeten Familie.<br />

Nachdem aber hier Aussage gegen Aussage steht, wird er mitgenommen und wir dürfen weiter reisen. Gloin<br />

meint, es könnte durchaus sein, dass Yoru die Rückreise nicht überlebt. Die inneren Verletzungen, die er<br />

erlitten hat, sind sehr schwer. Aber das ist dann nicht unser Problem.<br />

Abends erreichen wir die Herberge „Glorreicher Sieg des HuTsan“. Wegen des Umwegs und des Kampfes<br />

etwas später als geplant. <strong>Das</strong> Abendessen ist schon vorbei, die Vorstellung von vier Schauspielerinnen<br />

auch. Die anderen Gäste begeben sich schon auf ihre Zimmer, als wir ein spätes Essen zu uns nehmen.<br />

Einfach, aber gut. Da die Schauspielerinnen auch noch da sind, stellt Ming sie uns vor: Ki, Yo, No und Ru.<br />

Sie reisen in dieselbe Richtung wie wir. Die Mädels wollen in den Gasthäusern an der Straße des Nordens<br />

auftreten und so ihr Einkommen verdienen. Sie haben auch eine Genehmigung dafür. Zu unserer Freude<br />

haben die Mädels ein paar rudimentäre Sprachkenntnisse, so dass wir uns ein wenig mit ihnen unterhalten<br />

können.<br />

Am Abend, auf unserem Zimmer, meditieren Gloin und Elijana. Ciara ist leider zu unkonzentriert. Danach<br />

zaubert Gloin je ein Heilen von Wunden auf Lilith und Cyric. Die Nacht verläuft ereignislos.<br />

16.09.2405<br />

Als wir zum Frühstück kommen, sind die vier netten Mädels schon unterwegs.<br />

16


Am Abend kommen wir durch hügeliges Gelände. Wir kehren in die Herberge „Blume des Ostens“ ein.<br />

Diesmal sind wir früh genug, so dass wir die Vorstellung der Schauspielerinnen genießen können. Sie tragen<br />

dabei Masken vor ihren weiß geschminkten Gesichtern. Die Frau, der Mann, der Clown und die Maske. Mit<br />

diesen vier Charakteren kann man fast alle Märchen und Theaterstücke der hiesigen Kultur darstellen. Die<br />

Vorstellung scheint die anderen Gäste zu begeistern. Ming hat auch sehr gute Laune. Da wir nichts<br />

verstehen, entgeht uns wahrscheinlich dabei so einiges. Da es heute sehr warm ist, hat der Wirt die Bühne<br />

draußen aufgebaut. Auch das Essen gibt es im Freien. Da Zlatan schon viel zu lange nicht mehr in der Natur<br />

geschlafen hat, bleibt er zusammen mit Elijana und seinen tierischen Gefährten heute Nacht mal draußen.<br />

17.09.2405<br />

Schon den ganzen Tag werden die Wolken immer dichter. Heute Abend wird es sicherlich regnen. Kurz vor<br />

unserem Tagesziel kommen wir an der Siedlung der Torfstecher vorbei. <strong>Das</strong> Gelände ist sumpfig, ein Bach<br />

schlängelt sich dahin und die Herberge liegt in der Nähe eines<br />

Teichs. Kurz vor der Herberge „Die geschwätzigen Eulen“<br />

treffen wir die vier Schauspielerinnen wieder. Sie üben Akrobatik<br />

für die Vorstellung heute Abend. Zlatan versucht mitzuhalten,<br />

muss aber erkennen, dass er einen Trainingsrückstand hat.<br />

Trotzdem macht es Spaß und eine Stunde geht wie im Flug<br />

vorbei.<br />

Die Herberge besteht aus einem ehemaligen Wehrgehöft, dass<br />

geschickt zur Herberge umgebaut wurde. Ming weist uns auf<br />

den wunderschönen Garten hin, in dem die nähere Umgebung<br />

in Miniatur dargestellt ist. Als das Essen serviert wird, fängt es<br />

draußen sehr stark an zu regnen. Danach beginnt die<br />

Vorstellung der vier Schauspielerinnen. Es gibt eine Pantomime,<br />

eine schwer zu verfolgende Geschichte. Keine Akrobatik, was<br />

uns ein wenig wundert. Gerade, als Gloin auffällt, dass die<br />

Mädels auch noch ziemlich kräftige Hände haben, springen die<br />

ins Publikum. Die anderen Gäste scheinen zu denken, das<br />

gehöre zur Vorstellung und finden es scheinbar ganz witzig. Der<br />

Wirt hat Angst um das Mobiliar.<br />

Noch bevor wir richtig mitbekommen, was eigentlich los ist,<br />

haben sich zwei der Darsteller Lilith geschnappt und halten sie<br />

fest. Lilith bemerkt, dass es gar nicht die Mädels sind, sondern<br />

eher kräftige Männer. Sie versucht sich loszureißen. Der dritte<br />

Darsteller stellt sich Gloin in den Weg und der Vierte steht<br />

neben dem Getümmel. um Lilith. Weil uns das irgendwie verdächtig vorkommt, zaubert Zlatan eine<br />

Schwingenkeule. Elijana versucht einen Wagemut zu zaubern, bekommt aber nur furchtbare<br />

Kopfschmerzen. Ciara bemerkt, dass der vierte Darsteller gerade zaubert. Er versucht Lilith, die beiden am<br />

Boden Liegenden und sich zu Versetzen. Ciara macht uns darauf aufmerksam. Zlatan springt auf und<br />

versucht den Zauberer mit seiner Wurfkeule zu treffen. Den Zauberer trifft er nicht, aber zufällig einen der<br />

anderen Darsteller. Gloin versucht, den Zauberer mit einer Feuerlanze aufzuhalten, wird aber von einem<br />

Faustschlag getroffen bevor er fertig gezaubert hat.<br />

Kurz darauf verschwinden die drei Darsteller und Lilith in einem Lichtblitz. Gloin wirft sich auf den<br />

verbliebenen Schauspieler und hält ihn fest. Nachdem er durch einen Schlaf von Ciara ausgeschaltet wurde,<br />

fesselt und knebelt Gloin ihn. Zlatan und Elijana rennen nach draußen, wo sie vom strömenden Regen<br />

begrüßt werden. Man kann fast nichts mehr sehen. Ciara ruft noch hinterher „500m Umkreis!“ Elijana weiß,<br />

dass ein Sechseck aus Kreide im Regen nicht lange hält. Deswegen ist das Ziel des Versetzens<br />

wahrscheinlich in einem Gebäude.<br />

Im Garten der Herberge schauen wir uns die Nachbildung der näheren Umgebung noch mal an. Die<br />

einzigen Örtlichkeiten, die trocken und nah genug sind, sind eine verlassene Zinnmine, eine Tempelruine<br />

und die Siedlung der Torfstecher. Wir teilen uns auf, während Ming auf den Gefangenen aufpasst. Ciara und<br />

Gloin sehen sich die Siedlung näher an, Zlatan und Elijana gehen zur Tempelruine, während Beshaba in der<br />

verlassenen Mine sucht.<br />

Zlatan und Ciara zaubern noch ein Sehen in Dunkelheit, bevor es losgeht. Bei Gloin und Elijana reicht die<br />

natürliche Nachtsicht noch aus, um genug zu erkennen. Auf dem Weg zur Tempelruine geht es durch<br />

sumpfiges Gelände, was aber für Elijana und Zlatan kein Problem darstellt. Kurz vor der Ruine kehrt<br />

Beshaba zurück, Zlatan zaubert Tiersprache. Die Fledermaus berichtet von viel Futter, aber keinen<br />

Menschen in der Mine.<br />

Ciara und Gloin gehen in die Siedlung. Bei zwei der ungefähr 20 Hütten brennt noch Licht. Es gibt nur eine<br />

größere Struktur, eigentlich nur ein großes Dach ohne Wände. Darunter ist der Torf zum Trocknen gelagert.<br />

Durch die mit Papier verschlossenen Fenster kann man nichts erkennen. Auch im Torflager ist nur Torf. Die<br />

Hütten sind aber eigentlich zu klein, als dass sich hier einige Leute mit einer Gefangenen aufhalten könnten.<br />

17


Ciara zaubert Zwiesprache und berichtet die Erkenntnisse an Elijana und Gloin. Elijana antwortet, dass in<br />

der Mine keine Menschen sind und Gloin und Ciara sich auf den Weg zur Tempelruine machen sollen.<br />

Kurz vor dem Tempel angelangt zaubert Elijana auch ein Sehen in Dunkelheit, da die Nachtsicht im<br />

strömenden Regen nicht mehr ausreicht. Durch ein Geräusche dämpfen von Elijana können sie sich nahezu<br />

lautlos der Ruine nähern. Die Tempelruine besteht aus vier Räumen, die um einen Innenhof angeordnet<br />

sind. Es gibt einen schmalen Zugang zu diesem Hof. Die Ruine ist schon ziemlich mitgenommen, der Wind<br />

pfeift durch die Wände. Zwei der Räume sind teilweise eingestürzt, die Außenmauern fehlen. Bei einer<br />

Runde um die Ruine kann Elijana im Innenhof eine Gestalt auf Wache stehen sehen. Durch die dünnen<br />

Wände der intakten Räume schaut Elijana mit einem Sehen von Verborgenem. Im ersten Raum sieht sie<br />

vier gefesselte kleine Personen. Es scheinen KanThai zu sein, wahrscheinlich die Schauspielerinnen, deren<br />

Platz die Entführer eingenommen haben.<br />

In dem anderen Raum sieht Elijana Lilith, die an einem Pfahl in der Mitte gefesselt ist. Drei der Entführer<br />

lehnen in einer Ecke an der Wand. Neben Lilith stehen der Zauberer und ein uns unbekannter KanThai. Der<br />

Zauberer redet immer wieder auf Lilith ein, die beim Antworten den Kopf schüttelt. Der andere, etwas<br />

breitere Mann mit einer Kettenrüstung streichelt Lilith mit den Federn eines Pfeilschaftes auf dem Kopf.<br />

Elijana gibt die Information an Ciara und Gloin weiter, die noch einige Minuten bis zur Ruine brauchen.<br />

Während Zlatan wartet, zaubert Elijana einen Schlaf auf die Wache im Innenhof. Die Wache lehnt sich an<br />

die Wand und schläft ein.<br />

Bis die Verstärkung ankommt, bereiten sich Elijana und Zlatan schon mal auf den Kampf vor. Elijana<br />

verzaubert ihr Thaumagral mit einer mächtigen Zauberschmiede. Zlatan hat weniger Glück. Beide Versuche,<br />

Cyric mit einer Rindenhaut zu schützen, scheitern. Dafür wachsen ihm die Finger- und Fußnägel um zehn<br />

Zentimeter. Außerdem hat er jetzt extrem lange Haare und einen Bart bis zu den Knien. Als Gloin und Ciara<br />

ankommen, zaubert Gloin noch ein Segnen und einen Goldenen Panzer auf sich. Elijana legt sich noch eine<br />

Marmorhaut zu, bevor wir den Raum mit Lilith und den Entführern stürmen. Für Zlatan geht der Kampf<br />

weiter, wie das Zaubern begonnen hat. Beim Versuch, durch die gegnerischen Reihen zu stürmen, fällt er<br />

auf die Nase. Elijana greift mit beiden Langschwertern den KanThai in der Ketterüstung an und schlägt ihm<br />

fast den Kopf ab. Der Zauberer, der hinter der gefesselten Lilith steht, zieht seinen Dolch und sticht zu.<br />

Glücklicherweise kann er die Lederrüstung nicht durchdringen, so dass Lilith keinen schweren Schaden<br />

nimmt.<br />

Gloin und Cyric kämpfen gegen zwei der Wachen während Zlatan wieder aufsteht. Ciara zaubert einen<br />

Donnerkeil, der eine Wache in Asche verwandelt. Zlatan kämpft sich bis zum Zauberer durch. Plötzlich wird<br />

es stockdunkel im Raum. Aber außer Gloin und Cyric stört das niemanden. Dumm für die Gegner, dass sie<br />

nicht auch im Dunkeln sehen können wie Elijana, Ciara und Zlatan. Bei nächster Gelegenheit ist auch wieder<br />

hell. Elijana schlägt die letzte der Wachen in Stücke, danach nimmt sie den Anführer zusammen mit Zlatan<br />

in die Zange. Der versucht mit seinem Katana einen Rundumschlag, trifft aber nur Lilith schwer am Arm.<br />

Zlatan und Elijana können ausweichen.<br />

Kurze Zeit später bricht er zusammen und liegt schwer verletzt am Boden. Wir befreien Lilith und die<br />

Schauspielerinnen. Gloin versorgt die Verletzten, Zlatan fesselt die überlebenden Gegner. Lilith erzählt<br />

währenddessen, was passiert ist. Nachdem sie hier mit dem Zauberer und den anderen Darstellern<br />

angekommen ist, wurde sie an den Pfahl gefesselt. Der KanThai mit der Kettenrüstung hat ihr eine Tonsur<br />

verpasst und der Zauberer hat eine gelbe Paste auf die kahle Stelle geschmiert. Nach wenigen Minuten hat<br />

der Gerüstete angefangen, sie mit den Federn eines Pfeils zu kitzeln. <strong>Das</strong> war extrem kitzelig, fast nicht<br />

auszuhalten. Der Zauberer hat noch einen Spruch gezaubert, worauf hin er mit Lilith in gebrochenem Neu-<br />

Vallinga geredet hat. Er hat gefragt, wo wir hinwollen und warum wir dorthin reisen. Lilith hat ihm die<br />

Wahrheit erzählt, weil sie einfach nicht widerstehen konnte. Der Zauberer scheint ihr aber nicht geglaubt zu<br />

haben, da er immer wieder dieselben Fragen nach Ziel und Zweck unserer Reise gestellt hat.<br />

Bevor wir den Zauberer zu Ming bringen, durchsuchen wir die Gegner. Neben Katana und Wakizashi finden<br />

wir noch einen Talisman und ein Fläschchen, das mit einem Lackkorken verschlossen ist. Weiterhin noch<br />

einen Tiegel mit der zähflüssigen Masse, die der Zauberer Lilith auf den Kopf gerieben hat. Ming wird uns<br />

später erklären, dieses Balsam wird „Salbe des siebenfachen Glücks“ genannt und sie für andere, intimere<br />

Zwecke bestimmt ist. Ganz zum Schluss finden wir noch ein ca. 2,5cm durchmessendes Auge aus einem<br />

keramikähnlichen Material. Auf der Rückseite stehen winzige Runen in Zauberschrift, aber auch<br />

Schriftzeichen, wie sie die KanThai nutzen. Elijana berichtet, dass sie diesen Gegenstand kennt. Da für den<br />

Zauber Zauberauge als Materialkomponente das Auge eines Toten benötigt wird, haben Elfen, zumindest<br />

die aus Ihrer Heimat, seit jeher diesen Zauber nicht lernen oder anwenden wollen. Daher haben die<br />

weltklugen, einfallsreichen und erfinderischen Elfen einen vergleichbaren Gegenstand erfunden, der als<br />

Materialkomponente für diesen Zauber dient. Kaum hat Elijana zu Ende gesprochen, wirft Ciara ein, dass<br />

der Gegenstand magisch ist. „<strong>Das</strong> habe ich doch gesagt.“, antwortet Elijana.<br />

Wir graben ein Loch für die vier Toten und werfen auch gleich die Waffen in deren Grab. Gloin als guter<br />

Priester spricht noch ein Gebet. Dann bringen wir den Zauberer zu Ming. Ming nimmt seinen Pass, liest und<br />

wird etwas bleich im Gesicht. Dann teilt er uns mit, dass wir nun ein Problem hätten. Bei dem schwer<br />

verletzten Gefangenen handelt es sich um Kasugi Xuan, einen höhergestellten Adeligen. Mit gleichem<br />

18


Atemzug erklärt er, dass dies unsere Angelegenheit sei und verabschiedet sich für die Nacht. Er hoffe, wir<br />

haben bis Morgen eine Lösung gefunden.<br />

So gut wir es eben können, oder auch nicht, verhören wir den Adeligen. Na ja, eigentlich doch eher Lilith,<br />

denn es stellt sich heraus, dass die einzige gemeinsame Sprache Neu-Valinga ist. Aber nur Lilith kann Neu-<br />

Valinga, da sie als einzige aus den Küstenstaaten stammt. <strong>Das</strong> Verhör läuft eher nicht so gut, nicht nur, dass<br />

wir enorme sprachliche Schwierigkeiten haben. Nein, wir müssen Lilith auch fast bei jedem Satz davon<br />

überzeugen, dass sie dies den Zauberer fragt. Immer wieder findet sie Ausflüchte, weshalb sich diese Frage<br />

nicht lohnt und er sie nicht beantworten wird. Wieder einmal könnte man meinen Lilith arbeitet gegen uns<br />

und steht nicht auf unserer Seite.<br />

Letztendlich diskutiert sie mit Kasugi darüber wer der Entführer ist, da er uns gerade in dieser Situation als<br />

Entführer, Mörder und Diebe beschimpft. Wir wollen eine Vereinbarung mit ihm treffen: Wir geben ihm seine<br />

Sachen zurück, lassen ihn gehen und im Gegenzug, behält er Stillschweigen über das Geschehene.<br />

Daraufhin entgegnet er nur, dass wir ihn freilassen und ihm seine Sachen zurückgeben. Den anderen Teil<br />

der Vereinbarung wird er doch eher nicht eingehen. Ganz im Gegenteil, er erklärt uns, dass wir keine Wahl<br />

haben. Wir müssen ihn freilassen und sein Wort als Adeliger wird zählen. Dann schaut er uns verächtlich<br />

von oben bis unten an, und entgegnet herablassend, dass uns sowieso niemand glauben wird. Damit hat er<br />

seine Freiheit und unsere wohlwollende Haltung verwirkt. Allerdings sind sich Gloin und Elijana einig, dass<br />

wir eine Möglichkeit finden müssen, ihn zu einem späteren Zeitpunkt freizulassen. Wir müssen erst etwas<br />

Abstand gewinnen, damit wir nicht zu einfach von berittenen Soldaten einzuholen sind. Lilith hält davon gar<br />

nichts und ist für kurzen Prozess. Zlatan stimmt eher Lilith als den Ehrenhaften unter uns zu und Ciara<br />

überlässt uns die Entscheidung.<br />

Elijana überlegt, ob wir ihn in einem der Räume der Tempelruine einsperren und ihn mit einem<br />

Zauberschloss, das nur 12 Stunden hält lange genug gefangen halten können. Doch Zlatan gibt zu<br />

bedenken, dass die Wände der Räume verwittert und sehr instabil sind. Dann fassen wir eine<br />

Vorgehensweise: Wir binden Kasugi und den anderen Gefangenen an den Pfahl, an dem Lilith angebunden<br />

war. <strong>Das</strong> Seil verzaubert Ciara mit Befestigen und löst es morgen Abend mit einem Willensakt wieder. <strong>Das</strong><br />

verschafft uns genug Vorsprung. Ciara nickt und scheint überzeugt, dass das funktioniert.<br />

Gesagt, getan. Der Zauberer und sein Gefährte werden an den Pfahl gefesselt und Ciara befestigt das Seil.<br />

Da wir keine Diebe sind, legen wir das Hab und Gut des Zauberers an eine trockene Stelle in den Raum, in<br />

dem die vier jungen Akrobatinnen gefangen gehalten wurden und informieren ihn entsprechend.<br />

Ciara, Lilith und Gloin gönnen sich eine ruhige Nacht in der Herberge. Während Gloin und Elijana bei den<br />

beiden Gefangenen Wache halten. Elijana versucht zweimal vergebens zu meditieren. Irgendwie fehlt ihr<br />

hier die innere Ruhe. Dann nimmt sie dankend das Handauflegen von Gloin an. Sie erklärt sich<br />

einverstanden die erste Wache zu übernehmen, er könne gern etwas schlafen. Nicht lange nachdem Gloin<br />

eingeschlafen ist, fallen auch Elijana die Augen zu.<br />

Was Ciara in der Nacht getan hat: Ciara übernimmt die erste Wache. Es lässt ihr keine Ruhe, dass die<br />

Anderen diesen hinterhältigen Kasugi einfach so laufen lassen wollen. Am meisten ärgert sie aber, dass sie<br />

ihm das magische Zauberauge wieder zurückgeben musste. Ein wahrlich faszinierendes magisches<br />

Artefakt. Nach einigem Grübeln beschließt sie sich das Zauberauge heimlich zu holen. Zunächst bereitet sie<br />

sich mit Zaubermacht und Sehen in Dunkelheit vor. Nach einem kurzen Blick in die wachen Augen von Cyric<br />

beschließt sie Zlatan und Gloin kurz alleine zu lassen. Nur mit ihrem Nachthemd und Stiefeln bekleidet und<br />

ihrem Magierstecken Abendstern in der Hand konzentriert sie sich und versetzt sich direkt zu Kasugis<br />

Sachen in die kleine Tempelruine. Schnell hat sie das kostbare Zauberauge gefunden und verstaut es<br />

provisorisch in ihrem Stiefel. Vorsichtig öffnet sie die Tür des kleinen Raumes. Alles ruhig. Sie sucht Kasugis<br />

restliche Sachen zusammen und entfernt sich etwas von der Tempelruine. Schnell hat sie ein kleines<br />

blubberndes Sumpfloch gefunden und lässt Kasugis Sachen leise hineingleiten. Mit einem letzten „Blubb“<br />

verschwinden die Sachen auf Nimmerwiedersehen. Leise geht sie wieder in die Tempelruine zurück, nicht<br />

jedoch ohne mit einem trockenen Zweig grob ihre Spuren zu verwischen. Vorsichtig schließt sie die Tür zu<br />

dem kleinen Raum von innen und versetzt sich zurück in die Herberge. Erschreckt hebt Cyric den Kopf als<br />

sie im Schlafgemach materialisiert, legt sich nach einem kurzen Schnuppern aber wieder neben Zlatan. Im<br />

Licht der kleinen Kerze bewundert und untersucht Ciara noch eine Weile ihr neustes magisches Artefakt,<br />

bevor sie Zlatan kurz vor Mitternacht zur Wachablösung weckt.<br />

18.09.2405<br />

Als Zlatan sicher ist, dass Ciara schläft, schickt er Cruxy zu uns. Die Rabin gibt Zlatan zu verstehen, dass wir<br />

eingeschlafen sind. Damit er zu uns kommen kann, heißt er Cyric und Beshaba auf Lilith und Ciara<br />

aufzupassen und zaubert Sehen in Dunkelheit. Wohl noch zu sehr mit seinen Tieren beschäftigt,<br />

verwechselt er wohl ein Wort. <strong>Das</strong> Zimmer ist über und über mit wohlriechenden Blüten bedeckt. Na, da<br />

werden sich die Mädels beim Aufwachen freuen, wenn´s blumig duftet. Noch einmal zaubert er Sehen in<br />

Dunkelheit. Dann begibt er sich durch den Sumpf zur Tempelruine.<br />

Zunächst möchte er Kasugis Sachen verschwinden lassen. Etwas überrascht schaut er, als er nur einen<br />

leeren Tempelraum vorfindet. Mit einem kurzen Schulterzucken wendet er sich Kasugis „Gefängnis“ zu.<br />

19


Leise zieht er den von Lilith geliehenen Dolch und öffnet vorsichtig die Tür. Doch er hat das alte Gemäuer<br />

unterschätzt und die alten Scharniere der Tür knarren und Quietschen ziemlich laut.<br />

Davon wacht Elijana auf und erschrickt als sie die halb offene Tür sieht. Auch Gloin ist plötzlich hellwach.<br />

Schnell springen Beide auf und greifen zu ihren Waffen. Enttäuscht steckt Zlatan den Dolch weg. Als Zlatan<br />

den Raum betritt, atmet Elijana erleichtert auf. Sie fragt, was Zlatan denn hier wolle. Er entgegnet, dass<br />

Cruxy sah, dass sie schlafen und daher wollte er besorgt nach ihnen sehen. Gloin glaubt Zlatan nicht.<br />

Elijana reagiert etwas schroff, weil sie nicht mag, wenn ihrem Blutsbruder, der sie nie anlügen würde,<br />

misstraut wird. Zlatan bietet uns an, dass er die Wache bis zum Morgen hält und wir weiterschlafen können.<br />

Gern nehmen Beide das Angebot an. Damit Elijana am Morgen noch einmal meditieren kann, weckt Zlatan<br />

sie frühzeitig. Diesmal gelingt es ihr. Dann wecken wir Gloin.<br />

Als Ciara und Lilith morgens in Blumen gebettet und vom zarten Duft frischer Blüten in der Nase gekitzelt<br />

werden, recken und strecken sie sich ausgiebig. Bis ihnen auffällt, dass Zlatan nicht da ist. Besorgt zaubert<br />

Ciara Zwiesprache und berichtet Gloin und Elijana vom Fehlen Zlatans. Gloin antwortet ihr, dass er bei ihnen<br />

ist und sie sich gleich vor der Herberge zum TaiTschi treffen. Nachdem Elijana die Gefangenen mit bereits<br />

am Abend mitgebrachtem Wasser und Nahrung versorgt hat, lassen wir sie bei geschlossener Tür zurück.<br />

Nach dem Frühstück stellen wir fest, dass die vier Akrobatinnen wohl schon früh vor uns die Herberge<br />

verlassen haben. Da Ming keine Fragen zu Kasugi stellt, geben wir keine Antworten, die er nicht verlangt.<br />

Wir setzen unseren Weg durch hügeliges Land voller Büsche fort. Nach einem ereignislosen Tag kehren wir<br />

abends in der Herberge „Morgentau“ ein. Enttäuscht müssen wir feststellen, dass Ki, Yo, No und Ru nicht<br />

hier sind. Schade, sie haben vermutlich eine der Abzweigungen zu den größeren Städten genommen.<br />

19.09.2405<br />

Nach einer ereignislosen Nacht setzen wir unsere Reise nach Norden fort. Am Tag müssen wir die üblichen<br />

Kontrollen über uns ergehen lassen, grüßen die Händler, die uns begegnen freundlich und kehren abends in<br />

der Herberge „Blauer Lotus“ ein. Als wir unsere Waffen abgeben, fällt uns ein alter Mann in verblasster<br />

Kleidung auf. Er sitzt an einem Tisch und verkauft kleine Figuren. Beim näheren Hinschauen erkennen wir,<br />

dass es sich um kleine, aus Papier gefaltete Figuren handelt. Tiere, Blumen, alles Erdenkliche kann man<br />

wohl aus Papier falten. Ming fragt für uns, ob der Mann das Blatt mit der exotischen Schrift wieder zu einem<br />

Schmetterling falten kann. Doch dieser verneint, er verkauft die Figuren nur, falten kann er sie leider nicht.<br />

Zlatan entdeckt eine hundeähnliche Figur, die einem Wolf sehr Nahe kommt. Er kauft sie dem Händler für<br />

drei KanThai´sche Silberstücke ab.<br />

20. bis 22.09.2405<br />

Die nächsten Tage und Nächte vergehen ereignislos. Wir übernachten nacheinander in den Herbergen<br />

„Weißer Kranich im Morgenrot“, „Hund des Jadekaisers“ und „Grauer Salamander“. Als wir am 22. morgens<br />

früh aufbrechen, sagt Ming, dass er nun doch sehr erleichtert sei und deutet auf die Kreuzung der Straße<br />

des Nordens und der Straße der Krebse. Die Straße der Krebse stünde unter der Herrschaft der Familie Chi.<br />

Der Weg sei ab hier wegen der Kontrollen einfacher für uns. Ob Ming sich das tatsächlich so einfach<br />

vorstellte? Uns begegnen kaum Händler und wenige Bauern. Scheinbar ist es gerade eine sehr friedliche<br />

Zeit, so dass die Familie Chi auf Kontrollen verzichtet.<br />

23.09.2405<br />

Auch an diesem Tag begegnen wir keinem Soldaten. Niemand kontrolliert uns und die Bauern und Händler,<br />

die wir treffen sind in Häufigkeit und Zahl noch geringer als am gestrigen Tag. Wir bemerken Mings<br />

Beunruhigung.<br />

Am Abend erreichen wir unsere Unterkunft „Wanderers Bambusmatte“. Wir bitten Ming mit dem Wirt zu<br />

sprechen und zu fragen, weshalb sich keine Soldaten und nur wenig Reisende auf der Straße der Krebse<br />

befinden. Der Wirt beugt sich zu uns an den Tisch herunter, hält sich die Hand vor den Mund, sodass die<br />

anderen wenigen Gäste sein Flüstern nicht hören: „Es geht das Gerücht um, dass die Familie Chi vor einer<br />

Weile von Rohin überfallen worden sein soll.“ Kaum hat er dies ausgesprochen, entfleucht Ming die<br />

Gesichtsfarbe und der Wirt geht, als wäre nichts gewesen, zurück zum Tresen. Ming übersetzt uns dies und<br />

erklärt, dass Rohin eine organisierte Räuberbande ist.<br />

24.09.2405<br />

Ein weiterer ereignisloser Tag folgt und wir verbringen eine ruhige Nacht in der Herberge „Tau der<br />

Seidenspinne“. In den letzten Tagen haben wir bemerkt, dass wir doch schon einige Sprachkenntnisse<br />

erworben haben. Wir unterhalten uns viel miteinander und üben mit Ming die Aussprache.<br />

25.09.2405<br />

Bei unserem Aufbruch erklärt Ming, dass wir vermutlich schon am Vormittag IwaChi, die Insel im Strom<br />

erreichen werden. Der Sitz der Familie Chi wird so genannt, da sich deren Burg auf einer Insel inmitten des<br />

breiten Stroms KungHo befindet. Erreichbar ist die Insel nur über eine 750m lange Brücke. <strong>Das</strong> Gewässer<br />

fließt tief unten in der Schlucht. Da die Wände der Insel somit aus steilen, nicht bekletterbaren Felsen<br />

20


estehen, ist das unwillkommene Eindringen schier ausgeschlossen. Zum IwaChi gehöre noch ein sich auf<br />

dem Festland befindendes Wehrgehöft im Osten. Größere Städte gäbe es nicht. Lediglich ein kleines<br />

Fischerdorf wäre noch westlich gelegen.<br />

Wir gehen durch schwer begehbares felsiges Gelände und bitten Ming uns rechtzeitig vor Ankunft Bescheid<br />

zu geben. Ming hält inne, als wir uns ca. 1,5km vor der Abzweigung zum Fischerdorf befinden. Ab hier<br />

wollen wir uns<br />

aufmerksam und<br />

vorsichtig auf der<br />

Straße bewegen.<br />

Daher gehen<br />

Zlatan und Elijana<br />

als Vorhut etwa<br />

100 Meter voraus.<br />

Elijana hört, dass<br />

sich von vorne<br />

viele Beine im<br />

Gleichschritt auf<br />

uns zu bewegen. Schnell gibt sie Zlatan Bescheid, beide gehen in Deckung und tarnen sich. Dann zaubert<br />

Elijana Zwiesprache und informiert Gloin und Ciara, die sich sogleich mit Ming und Lilith in Deckung<br />

begeben. Wir beobachten, wie vier gedrungene Männer (oder Frauen? Den bestienhaften Gesichtszügen ist<br />

das Geschlecht nicht zu entnehmen.) in Kettenrüstungen an uns vorbei marschieren. Sie sehen aus wir<br />

Orcs, riechen so und scheinen ebenso lichtscheu zu sein. Sie haben ihre Helme weit ins Gesicht gezogen<br />

und schauen mit zusammengekniffenen Augen auf den Boden. Sie tragen Stoßspeere und große Schilde<br />

bei sich. Ming wird uns später erklären, dass es sich hier um OrcaMurai handelt. Mittels Zwiesprache<br />

beschließen wir, dass das nicht die Guten sein können und wollen mit den Vieren die Stärke und<br />

Waffengeschicklichkeit dieser Art in Erfahrung bringen. Außerdem sagt ein altes moravisches Sprichwort:<br />

„Vier hin, weniger OrcaMurai im Sinn.“<br />

Elijanas Zauberschmiede misslingt, Zlatan zaubert Rindenhaut auf sich. Elijana und Zlatan rennen schnell<br />

und holen den Rest der Gruppe, der den OrcaMurai folgt bald ein. Ming hält sich etwas weiter hinter uns<br />

zurück. Als wir nahe genug sind, bleiben wir stehen und rufen laut nach der Gruppe vor uns. Irritiert drehen<br />

sich die OrcaMurai zu uns um, laufen zurück um wenige Augenblicke später vor uns zu stehen. Auf beiden<br />

Seiten entfacht lautes Gebrüll. Aus den hässlichen Fratzen hört sich das Sprechen eher wie Grunzen an.<br />

Wegen der doch deutlich hörbaren sprachlichen Schwierigkeiten auf beiden Seiten verstummt das Gebrüll<br />

nach kurzer Zeit. Beide Seiten schauen sich erwartungsvoll an. Es scheint als hätten wir uns<br />

missverstanden. Wir gehen davon aus, dass die OrcaMurai sich ergeben. Selbiges scheinen sie von uns zu<br />

denken. Da sich doch offensichtlich weder die eine noch die andere Seite ergeben wird, zaubert Elijana<br />

Beschleunigen auf sich. Gloin holt mit dem Hammer aus während ein OrcaMurai unerwartet auf den noch<br />

Befehle abwartenden Cyric einsticht. Der Wolf geht schwer verletzt mit einer stark blutenden Wunde zu<br />

Boden. Jetzt erwacht der Wolfserker in Zlatan. Was ein Wolfserker ist? So nennt man es, wenn unser<br />

Tiermeister berserkerartiges Verhalten annimmt, weil jemand oder etwas Cyric verletzte. Nicht witzig!<br />

Elijana, die den schweren Treffer auf Cyric beobachten konnte, ruft Gloin zu, dass er sich um den Wolf<br />

kümmern soll, sie übernimmt den Gegner. Gloin versucht in den nächsten Sekunden und Minuten sein<br />

Bestens mit Erste Hilfe und Heilen von Wunden um Cyrics junges Leben zu retten. Zlatan metzelt sich durch.<br />

Zwei OrcaMurai fliehen panisch. Doch Elijana kann ihnen Dank ihrer Beschleunigung den Weg abschneiden.<br />

Wir können unmöglich zulassen, dass einer der Gegner entkommt, andere alarmiert und Hilfe holt.<br />

Während Elijana es noch einmal mit: „Ergebt Euch!“ versucht, schlägt Zlatan unbarmherzig auf denjenigen<br />

ein, der seinen Wolf so schwer verletzt hat. Sogar als dieser zu Boden geht und schon tot ist, schlägt Zlatan<br />

im Blutrausch noch auf ihn ein, bis er mit seiner Axt einen der Arme abgehackt hat. Elijana hält den anderen<br />

in Schach und beobachtet ungläubig das Verhalten Zlatans. Der OrcaMurai vor Elijana erstarrt, als Zlatan<br />

sich mit unbändigem Zorn in den Augen zu ihm dreht und seine Axt erhebt. Elijana spricht ruhig aber<br />

bestimmt auf ihren Blutsbruder ein: „Zlatan, das ist nicht der richtige Weg, wir brauchen ihn lebend, zum<br />

Reden. Lass´ ihn bitte in Ruhe!“ Zlatan lässt die Axt sinken und eilt mit dem Arm des toten OrcaMurai zu<br />

Cyric.<br />

Gloin gelingt es in letzter Sekunde den Wolf vor dem Tod zu retten. Dennoch entging Gloin Zlatans wildes<br />

Verhalten nicht. Auch kann er es nicht gut heißen, dass Zlatan Cyric nun den abgeschlagenen Arm zum<br />

Fressen hinhält. Auch Gloin sagt Zlatan sehr eindringlich, dass dies nicht der richtige Weg und solch ein<br />

Verhalten völlig inakzeptabel ist. Die Beiden diskutieren über das tierische Verhalten von Bär und Wolf und<br />

Zlatans Verhalten, das nicht von Intelligenz, sondern von Rache gelenkt war.<br />

Nachdem Elijana den gefangenen OrcaMurai zu Lilith und Gloin zum Fesseln gebracht hat, schaut Gloin<br />

Elijana mit dem „Wir-müssen-reden-Blick“ an. Wir entfernen uns ein wenig von der Gruppe. Gloin sagt leise,<br />

dass wir Zlatans Verhalten nicht tolerieren dürfen und Elijana unbedingt mit Zlatan reden muss. Elijana<br />

flüstert genauso leise zurück, dass dieses Verhalten für sie selbst niemals in Betracht käme und sie Gloins<br />

Bedenken verstehen kann. Zlatan jedoch denkt nicht wie ein Priester oder ein Klingenmagier. Für ihn sind<br />

21


seine Tiere wie Familie, Freunde, Vertraute und treue Begleiter zugleich. Wir werden dieses Verhalten nie<br />

wirklich verstehen oder nachvollziehen können, daher dürfen wir nicht darüber urteilen. Zlatan handelt nach<br />

den Gesetzen der Natur: mal mild, mal wild, aber doch meist neutral. Deshalb enthält er sich oft und gibt<br />

seine Meinung nicht preis oder mischt sich in Diskussionen, die andere lösen oder für ihn lösen können nicht<br />

ein. Elijana fügt abschließend noch hinzu, dass sie mit ihrem Blutsbruder im Reinen ist, da er aufhörte sich<br />

wie eine wilde Bestie zu verhalten, nachdem sie ihn darum bat.<br />

Wir versammeln uns vor den beiden gefangenen OrcaMurai und reden mit ihnen. Die Intelligenz dieser<br />

Wesen lässt sich am Besten damit beschreiben, dass sie sitzend an Händen und Füßen gefesselt immer<br />

noch glauben, wir wären ihre Gefangenen. Auf unsere Fragen hin, antworten sie, dass im Lager vor der<br />

Brücke noch 2.000 weitere OrcaMurai warten. Ihr Anführer sei NanSchi. Vor einigen Tagen haben sie die<br />

Burg in Brand gesetzt. Mit einem höhnischen Lachen fügt er hinzu, dass alle Mitglieder der Familie Chi tot<br />

sind, alle verbrannt, weil sie in der Burg waren. Wir hören einen leisen Ausruf des Entsetzens von Ming und<br />

beobachten, wie er sich mit ungläubigem Blick auf einen Felsen setzt, weil ihn die Kraft in den Beinen<br />

verlässt. Wir verhören die beiden Gefangenen weiter und fragen, ob es im Lager stärkere oder schwächere<br />

Gegner als die beiden hier gibt. Sie antworten, dass im Lager wenige so stark sind wie sie. Viele sind LuSa.<br />

Wir wollen wissen, weshalb die OrcaMurai mit NanSchi ihr Lager vor der Brücke aufgeschlagen haben. Sie<br />

bewachen die Brücke damit der Geist nicht flieht. Nach dem Brand tauchte ein Geist in der Burg auf. Er<br />

spießt die Köpfe der OrcaMurai auf und stellt sie gut sichtbar für die Belagerer auf. Unzählige Köpfe könnte<br />

man von der Brücke aus sehen. Elijana löst mit der Frage, ob die OrcaMurai schwimmen können, etwas<br />

Entsetzen in den Gesichtern ihrer Freunde aus. Sie erläutert, dass sie die Frage aus Interesse stellte, nicht<br />

weil sie jemanden Ertränken möchte. Der OrcaMurai erklärt uns noch, dass wir mitkommen müssen, wir<br />

wären seine Gefangenen. Sie würden uns nach YenXuLu bringen. Dort würde uns der <strong>schwarze</strong>,<br />

furchterregende Mächtige, sie nennen ihn KuroKata, empfangen. Es scheint als haben sie große Angst vor<br />

ihm.<br />

Mit Freundesauge<br />

schickt Zlatan<br />

Cruxy zur Brücke.<br />

Während er durch<br />

ihre Augen schaut,<br />

berichtet er was er<br />

sieht. Im Lager,<br />

das sich ungefähr<br />

einen Kilometer<br />

vor der Brücke<br />

befindet, sind nicht<br />

2.000, sondern nur<br />

ca. 50 OrcaMurai.<br />

Zwei weitere<br />

dieser hässlichen<br />

Bestien stehen auf<br />

der Landseite der<br />

Brücke. <strong>Das</strong> Lager<br />

wurde auf einem<br />

großen freien Platz errichtet. Einige schmuddelige Zelte stehen dort und inmitten befindet sich eine Fahne<br />

mit einem grinsenden Vollmond. Dieses Wappen haben wir übrigens auch auf den großen Schilden der vier<br />

OrcaMurai gesehen. Dort wo sich nach Mings Beschreibung das Fischerdorf befinden soll, steigt Rauch aus<br />

einem Kamin. Die Chance, dass die Dorfbewohner noch leben, ist also groß. Dann fliegt Cruxy über die<br />

Insel. Sie ist ungefähr 8km lang und ca. 3km breit. Zlatan beschreibt die rußgeschwärzten Überreste der<br />

Burg. Einzig ein Turm scheint noch zu stehen und den Flammen trotzig standgehalten zu haben. Bei der<br />

Burg nahe der Brücke befinden sich zahlreiche bestienartige Köpfe, die deutlich sichtbar auf Spieße gesteckt<br />

wurden.<br />

Nach einigem Hin und Her sind wir uns einig, dass wir die OrcaMurai unmöglich lebend laufen lassen<br />

können. Ja, wenn die Legenden wahr sind, waren sie sicher mal gute Menschen, aber sie sind es eben jetzt<br />

nicht mehr. Auch in unserer Heimat können wir gegenüber Orcs keine Gnade walten lassen. Damit die<br />

Beiden zumindest einen schnellen und keinen qualvollen Tod haben, köpft Zlatan die Beiden schnell.<br />

Zur Warnung spießen wir die Köpfe auf die Stoßspeere auf und stellen diese an der Abzweigung zum<br />

Fischerdorf auf. <strong>Das</strong> Dorf besteht aus ärmlichen Hütten. Dazwischen haben die Fischer Netze gespannt. Im<br />

Wasser liegen ein paar Boote und die Männer tragen gerade schwere Eimer zu einem Platz inmitten des<br />

Dorfs. Dort befinden sich die Frauen und lösen die Schuppen und Gräten vom Fisch. Kleine Stücke des<br />

Fischs landen gemeinsam mit Süßkartoffeln in einem großen Topf über dem Feuer.<br />

Ming begrüßt die Bewohner und auch wir grüßen höflich in der Landessprache. Sie sind etwas irritiert, laden<br />

uns jedoch höflich zum Essen ein. Sie erzählen, dass die Burg und das dazugehörige Wehrgehöft zwei Tage<br />

nach dem Tod des Fürsten von Rohin überfallen und in Brand gesetzt wurde. <strong>Das</strong> haben zumindest die<br />

22


OrcaMurai berichtet, die gelegentlich vorbei kommen und sich umschauen. Sie fragen nach gesichteten<br />

Rohin, aber lassen die Bewohner in Ruhe, wenn sie die Frage dazu verneinen.<br />

Elijana schaut beim Essen immer wieder auf die Boote und fragt, ob es möglich wäre die Insel von der<br />

Rückseite mit einem Boot zu erreichen. Die Fischer haben dies zwar noch nie versucht. Raten aber dringend<br />

davon ab, da der KungHo gerade mehr Wasser als sonst führt. Dies könnte sehr gefährlich sein.<br />

Es ist schon spät am Abend und wir dürfen über Nacht im Fischerdorf bleiben. Wir bekommen eine eigene<br />

Hütte zur Verfügung gestellt. Höflich danken wir und ziehen uns zurück. Selbstverständlich halten wir<br />

Wache. Zlatan beginnt. Nach einer Stunde schaut er vorsichtig aus dem Fenster. Alle Hütten sind dunkel.<br />

Nur aus einer etwas entfernten Hütte dringt helles Licht aus allen Ritzen und Öffnungen. Er hält sich seine<br />

Seejungfrauen-Muschel ans Ohr, hört aber nicht, was gesprochen wird. Deshalb schickt er Beshaba mit<br />

Freundesauge los. Er hört etwa 5 bis 10 Stimmen. Genaue Worte versteht er nicht, aber es scheint wohl um<br />

uns zu gehen. Nach 10 Minuten soll Beshaba zurück zu ihm kommen. Durch die Augen seines großen<br />

Abendseglers sieht er, dass vier Gestalten ins Dorf kommen. Zlatan weckt Ming und er weckt uns. Zlatan<br />

berichtet. Elijana zaubert doppelte Unsichtbarkeit, denn sie weiß, dass die albischen Orcs im Infrarotbereich<br />

sehen können. Sicher ist sicher. Gloin öffnet ihr die Tür und sie verlässt die Hütte. Schnell schließt Gloin die<br />

Tür wieder. Draußen sieht sie wie vier OrcaMurai patrouillieren. Sie wartet hinter einer Hütte bis sie vorbei<br />

sind und geht dann zu der Hütte, aus der so viel Licht dringt. Von draußen kann sie die leise sprechenden<br />

Fischer nicht verstehen. Sie tut also so, als habe der Wind die Eingangstür aufgeschlagen und stellt sich<br />

schnell in eine Ecke innerhalb der Hütte. Beunruhigt schauen die Fischer zur Tür, doch als sie draußen<br />

niemanden sehen, schließt einer der Dorfbewohner die Tür wieder. Drinnen setzt der Rat dann seine<br />

Besprechung fort. Die Dorfbewohner scheinen sich uneins zu sein, ob sie uns nun den OrcaMurai aus<br />

Pflichtgefühl ausliefern sollen oder ob sie stillschweigen über uns bewahren wollen. Ein nicht leicht zu<br />

lösender Konflikt für die Fischer stellt Elijana fest. Als sie genug gehört hat, öffnet sie die Tür wieder schnell,<br />

so dass es wieder nach einem heftigen Windstoß aussieht und verlässt die Hütte eilig.<br />

Zurück in unserer Übernachtungsmöglichkeit angekommen, berichtet Elijana vom Zwiespalt der Fischer.<br />

Gerade als Zlatan mal wieder aus dem Fenster schaut, erkennt er, dass mehrere Patrouillen, bestehend aus<br />

vier OrcaMurai an die Türen der Fischerhütten klopfen. Wir bitten Ming sich als Fischer auszugeben und die<br />

Tür unserer Hütte zu öffnen. Kaum ausgesprochen, klopft es schon laut an der Tür. Ming öffnet und<br />

antwortet, dass er niemanden gesehen habe. Er berichtet anschließend, dass die OrcaMurai die<br />

aufgespießten Köpfe dabei haben.<br />

Jetzt wo so viele von den OrcaMurai unterwegs sind, müssen wir die Gelegenheit nutzen, ihr Lager in Brand<br />

zu stecken. Kurz vor Mitternacht nähern wir uns dem Lager. Ciara und Elijana wirken eine Zaubermacht,<br />

Elijana und Zlatan zaubern Sehen in Dunkelheit, Zlatan wirkt noch Schutzgeist. Nachdem Gloin Segnen und<br />

Goldener Panzer gewirkt hat, zaubert Elijana Geräusche dämpfen. Wir gehen an das Lager heran und<br />

Zlatan bereitet die Erdmeisterschaft aus seiner Streitaxt Steinherz vor.<br />

Aus der Entfernung sehen wir unzählige OrcaMurai und einen großen Kerl mit einer Hellebarde. An seiner<br />

rechten und linken Seite stehen zwei etwa 2,10m große Kerle mit je einem Stielhammer bewaffnet. Viele<br />

stürmen auf uns los. Zlatan konzentriert sich drei Runden und die Erdwelle rollt. Leider bringt sie nicht so<br />

viele Gegner zu Fall wie geplant. Aber uns gelingt es rechtzeitig und ohne Verletzungen abzuspringen. Cyric<br />

ist etwas überrascht und fällt beim Abspringen hin.<br />

Ein langer und harter Kampf in großer Überzahl der OrcaMurai beginnt. Haben wir eine Welle von Feinden<br />

niedergeschlagen, rollt die Nächste an. Unzählige Tote müssen wir bei Seite räumen, um in dem schmalen<br />

von Felsen gesäumten Weg überhaupt kämpfen zu können. Trotz unserer vielen Vorbereitungszauber, einer<br />

Eiswand und Eisiger Nebel von Ciara, die zunächst einige Gegner abhält, werden Gloin und Lilith schwer an<br />

ihren Beinen getroffen. Zlatan und Gloin mussten Heiltränke zu sich nehmen. Wir sind alle ganz oder fast<br />

kraftlos und erschöpft, als uns nur noch Ciaras rettender Zauber Versetzen aus dieser misslichen Lage<br />

verhilft.<br />

26.09.2405 (kurz nach Mitternacht)<br />

Als wir in der Fischerhütte, in der wir übernachtet haben angekommen sind, prüfen wir unsere Ausrüstung<br />

• Von Ciara fehlen zwei Krafttränke und ihr Schutzamulett gegen Feuerkugel.<br />

• Elijana vermisst einen magischen Pfeil, zwei der Schlangenpfeile und die Spruchrolle Wachsen.<br />

• Lilith steht ohne ihre Elfenstiefel und einen magischen Bolzen da.<br />

• Gloin hat seinen Talisman gegen Dämonen, Erde und Feuer nicht mehr.<br />

• Zlatan hat nichts verloren.<br />

Gloin’s Verletzung am Bein könnte mehrere Tage brauchen, um komplett zu heilen. Bis dahin bewegt er sich<br />

sehr langsam, benötigt dafür aber eine Krücke. Außerdem kann er sich nicht mehr so gut wehren, da er<br />

keinen Schild mehr tragen kann. <strong>Das</strong> Bein von Lilith ist auch angeschlagen, wird aber allem Anschein nach<br />

nicht so lange für die Heilung brauchen. Gloin packt das Verbandmaterial aus und leistet Erste Hilfe. Elijana<br />

und Gloin schaffen es, sich per Meditation zu regenerieren, Ciara und Zlatan leider nicht. Gloin wirkt noch<br />

ein Heilen von Wunden auf Lilith, Zlatan und sich selbst.<br />

23


Ming hat schlechte Laune. Sehr schlechte Laune. Er ist von unserer Vorgehensweise überhaupt nicht<br />

angetan. Wir wollen trotzdem weitermachen, auch wenn das noch ein paar OrcaMurai den Kopf kostet.<br />

Wir wollen als nächstes auf die Insel. Wir sprechen die verschiedenen Optionen durch. Sich neben dem<br />

Weg zur Brücke vorzuarbeiten fällt aufgrund des momentanen Zustands von Gloin und Lilith aus. Wir<br />

müssten durch sehr zerklüftetes Gelände klettern, das würde schon mit gesunden Extremitäten Stunden<br />

dauern. Der KungHo verläuft durch eine tiefe Schlucht und führt momentan Hochwasser. Die Insel hat eine<br />

sehr steile Küste, im Westen vor der Insel ragen Felsen aus dem Wasser. In einer Bucht an der Nordseite<br />

der Insel scheint es einfacher zu sein, an Land zu kommen. Zlatan erinnert sich daran, diese Bucht durch<br />

Gruxy’s Augen gesehen zu haben.<br />

Am Morgen will Elijana sich ein Ruderboot leihen. Nach anfänglichen Sprachschwierigkeiten holt sie Ming,<br />

damit er übersetzen kann. Der Fischer würde uns ein Boot leihen, ihm wäre es aber lieber, es uns zu<br />

verkaufen. Ming bezahlt. Der Fischer warnt uns noch vor zahlreichen gefährlichen Strudeln die sich um die<br />

Insel herum befinden. Nachdem wir von den Strudeln wissen, überlegen wir nach alternativen Lösungen.<br />

Vielleicht doch unsichtbar über die Brücke gehen? Dauert auch zu lange, da wir im Moment zu langsam<br />

sind. Elijana könnte mit ihrem Umhang auch herüber fliegen, das nützt uns aber nicht viel. Ein weiteres<br />

Versetzen fällt auch aus, da sehr wahrscheinlich wieder Teile unserer magischen Ausrüstung zurück<br />

bleiben. Kurz gesagt, alle Alternativen außer dem Boot liegen im Moment nicht innerhalb unserer (zurzeit<br />

sehr begrenzten) Möglichkeiten.<br />

Zlatan lässt Cyric an Land zurück. Gloin und Zlatan rudern, Elijana wird die Kommandos geben und der Rest<br />

fährt einfach nur mit. Eine Meditation der Energie sorgt dafür, dass Elijana konzentriert zur Tat schreitet. Wir<br />

machen einen großen Bogen um die Insel herum, dann biegen wir scharf ab, um durch möglichst wenige<br />

Strudel direkt in die Bucht zu fahren. Wir werden etwa 20 Minuten durch die Strudel rudern müssen. Einige<br />

Male kommt das Ruderboot ins Schlingern, die Passagiere und Ruderer werden herum geschleudert und<br />

erhalten schmerzhafte Prellungen. Zweimal ist das Boot kurz davor zu kentern, nur das Schicksal verhindert,<br />

dass wir untergehen.<br />

Nachdem wir auf der Insel sind, muss Gloin die Prellungen behandeln. Lilith ist sogar so schwer verletzt,<br />

dass Gloin ein Heilen schwerer Wunden zaubern muss. Währenddessen schauen sich Elijana und Zlatan in<br />

der näheren Umgebung um, nachdem sie das Boot festgebunden haben. Es gibt einen Hohlweg, der steil<br />

bergauf in Richtung der Burg verläuft. In mehreren Serpentinen ist der Weg in den steilen Hang gebettet, wie<br />

im Hochgebirge.<br />

Elijana und Zlatan gehen vor, um eventuelle Spuren zu<br />

entdecken. Auf dem felsigen Untergrund ist dies aber fast<br />

unmöglich. Auf halbem Weg, an einer sandigen Stelle, sind<br />

einige Stiefelabdrücke zu entdecken. Zwei bis drei Tage alt.<br />

Zwei der Spuren führen nach unten, eine Spur führt nach oben<br />

zur Burg. Erst kurz vor der Abzweigung in Richtung der Brücke<br />

finden sich wieder Spuren von mehreren Stiefelpaaren.<br />

Kurz nachdem wir an der Abzweigung in Richtung der Brücke<br />

abgebogen sind, bemerkt Gloin, dass von hinten jemand kommt.<br />

Mehrere Stiefelpaare im Laufschritt. Wir versuchen uns so<br />

schnell wie möglich zu verstecken. <strong>Das</strong> ist aber sehr schwierig,<br />

da wir dazu etwa sechs Meter Felsen überwinden müssen.<br />

Leider sind wir nicht schnell genug, denn die OrcaMurai<br />

entdecken uns. Während der Rest Deckung sucht, schnappt<br />

sich Elijana ihren Bogen, zielt gut und die OrcaMurai<br />

verschwinden hinter einer Biegung. Wir ziehen uns etwas weiter<br />

zurück. Trotzdem können wir einige Brocken der Unterhaltung<br />

auf der Straße hören. Die OrcaMurai streiten darüber, ob sie<br />

sofort zuschlagen sollen oder auf Verstärkung warten. Wir<br />

warten erst mal ab, was passiert.<br />

Ciara schlägt vor, sie mit einem Hauch der Betäubung, der von<br />

einem Windstoß aus Elijanas Schwert zu ihnen getragen wird,<br />

außer Gefecht zu setzen. Gesagt, getan. Wir hören keuchendes<br />

Husten vom Weg. Ein zweiter Hauch der Betäubung soll die restlichen OrcaMurai erledigen. Leider klappt<br />

das nicht ganz, aber wir können die letzten beiden nicht betäubten OrcaMurai den Weg herunter gehen<br />

sehen. Auf dem Weg liegen vier betäubte OrcaMurai. Wir seilen uns nach unten ab und Zlatan macht kurzen<br />

Prozess mit den betäubten OrcaMurai. Dann steckt er ihre abgeschlagenen Köpfe auf ihre Speere und stellt<br />

sie zur Abschreckung am Wegesrand auf. Wir stützen Gloin und Lilith und beeilen uns, zur Burg zu kommen.<br />

Dort angekommen sehen wir nicht mehr viel von der Burg. Alles ausgebrannt, nur die Grund- und<br />

Außenmauern stehen noch. Ein Turm, dessen Dach ebenfalls fehlt, steht außerhalb der Burg und ist mit<br />

einem Tunnel mit der Burg verbunden. <strong>Das</strong> Tor der Burg ist ebenfalls verbrannt, darum können wir<br />

ungehindert ins Innere gehen. Da der Turm die einzige halbwegs intakte Struktur ist, gehen wir durch den<br />

Tunnel. Kurz nachdem Zlatan und Elijana den Tunnel betreten haben, rauscht ein Fallgitter hinter ihnen<br />

24


herunter. Auf dem Wehrgang darüber erscheint ein Krieger mit langen weißen Haaren und zwei Schwertern.<br />

Seine Kleidung ist zerfetzt und er trägt eine Rüstung, die auch schon wesentlich bessere Tage gesehen hat.<br />

Er sagt (auf KanThaiTun): „Legt mich zur ewigen Ruhe, dann ist der Schlüssel Euch!“ Danach verschwindet<br />

er in Richtung des Turms.<br />

Elijana zaubert im Tunnel eine Marmorhaut und Zlatan eine Rindenhaut. Lilith sucht derweil außen am<br />

Fallgitter einen Mechanismus, um das Gitter wieder zu öffnen. Der Krieger springt vom Wehrgang in das<br />

Innere des Turms und wartet. Gloin versucht ihn mit einer Feuerlanze zu erwischen, der Krieger weicht aber<br />

aus. Danach zieht er sich aus dem Schussfeld zurück und ruft (auf KanThaiTun): „Kommt und kämpft ihr<br />

Feiglinge!“.<br />

Lilith hat derweil eine Kurbel gefunden und fängt an, das Fallgitter nach oben zu kurbeln. Elijana zaubert erst<br />

Beschleunigen auf Zlatan, dann auf sich selbst. Danach gehen die Beiden mit gezogenen Waffen vor, um<br />

sich dem Krieger zu stellen. Der wartet bereits direkt hinter dem Tunnel. Als Elijana und Zlatan den Turm<br />

betreten haben, zieht der Krieger an einem Hebel und ein weiteres Fallgitter rauscht hinter ihnen nach unten.<br />

<strong>Das</strong> mit der Verstärkung könnte noch dauern, denken sich die Beiden. Zlatan kann nicht viel ausrichten,<br />

denn nach einem sehr schweren Treffer durch die Katana des unbekannten Kriegers geht er schwer verletzt<br />

zu Boden. Elijana schlägt mit beiden Schwertern gezielt auf den Hals des Kriegers, um ihm den Kopf<br />

abzuschlagen. Der Krieger ist sehr gut, trotzdem fällt er auf die Nase, als Elijana einen seiner Schläge<br />

glücklich abwehrt. Elijana nutzt die Gelegenheit und gibt Zlatan ihren letzten Heiltrank.<br />

Gloin und Lilith haben es geschafft, das erste Fallgitter zu öffnen. Lilith sucht im Tunnel nach einer weiteren<br />

Kurbel, findet aber nichts. Der Rest der Gruppe kann sich das geschehen nur ansehen, aber nicht<br />

eingreifen. Elijana sagt: „Wir wollen nicht kämpfen!“ Der Krieger zieht sich zurück und scheint auf sie zu<br />

warten. Er winkt ihr, näher zu kommen, bevor er sein zweites Schwert zieht. Elijana beleidigt ihn noch wider<br />

besseres Wissen, die üblichen Kommunikationsprobleme. Der Kampf entbrennt erneut, Schwerter krachen<br />

aneinander. Ein kritischer Treffer von Elijana führt zu einer ungewöhnlichen Reaktion des Kriegers. Kurz<br />

bevor sein abgeschlagener Kopf abfällt, sagt er: „Danke.“<br />

Der Krieger trägt einen Schlüssel am Gürtel. Sieht sehr filigran aus, scheint also für ein sehr kompliziertes<br />

Schloss zu sein. Elijana nimmt den Schlüssel an sich. Zlatan ist währenddessen zur Kurbel gekrochen und<br />

öffnet das zweite Fallgitter. Ming schaut sich die Leiche des Kriegers näher an. Er sagt, es könnte sich um<br />

Huan Chi, den Hauptmann der Wache und einen der Söhne der Familie Chi handeln. Damit wäre die<br />

Prophezeiung, nach der wir dem ersten Chi-Mann, dem wir begegnen, den Kopf nehmen sollen, erfüllt.<br />

Wahrscheinlich wollte er sterben, sagt Ming. Elijana meint er habe sich nur halbherzig gewehrt. Da er als<br />

Hauptmann versagt hat, ist seine Ehre besudelt und das kann ein Krieger in KanThaiPan nicht ertragen.<br />

Lilith untersucht derweil den Schlüssel. Er ist zu groß für eine Tür und zu kompliziert für ein Tor. So fein, wie<br />

er gearbeitet ist, muss es etwas wichtiges sein. Wir schaufeln ein Grab für Huan Chi und begraben ihn vor<br />

der Burg mit seinen Schwertern. Gloin spricht ein kurzes Gebet zu Mahal. Den Schlüssel behalten wir.<br />

Nachdem Gloin Zlatan und Elijana verarztet hat, suchen Alle nach einem passenden Schloss für den<br />

Schlüssel von Huan. Im Rahmen unserer eingeschränkten Möglichkeiten bewegen wir den Schutt, der sich<br />

am Boden des Turms befindet zur Seite. Ciara zaubert ein Erkennen von Leben, kann aber nichts finden.<br />

Nach eineinhalb Stunden Wühlen, Räumen und Schutt beiseiteschaffen finden wir etwas Metallenes. Eine<br />

ungewöhnlich aussehende Luke im Boden. Sie sieht wie ein Schmetterling aus, dem ein Fühler fehlt. Statt<br />

dem zweiten Fühler gibt es ein Loch. Lilith probiert es aus. Sie steckt den Schlüssel in das Loch. Er scheint<br />

zu passen. Lilith dreht den Schlüssel und es macht „Klack“. Der Schmetterling dreht sich eine<br />

Viertelumdrehung nach rechts und klappt seinen linken Flügel nach oben. Darunter kommt ein Schacht zum<br />

Vorschein, ungefähr vier Meter tief. Unten schein es einen Gang zu geben, der abwärts in den Felsen führt.<br />

Da es schon dunkel wird, heben wir uns die Erkundung für den nächsten Tag auf. Wir verstecken uns so gut<br />

es geht in den Trümmern und lassen die Fallgitter wieder herunter. Ohne Feuer, aber mit Wachen ruhen wir<br />

uns aus.<br />

27.09.2405<br />

Am nächsten Morgen machen wir die Luke wieder auf. Elijana hält das Seil, an dem sich die Anderen<br />

herunterlassen. Sie klettert hinterher. Am unteren Ende des Schachtes schließt sich ein sehr steiler Gang<br />

an. Ciara und Elijana zaubern Macht über das Selbst, um das Seil, an dem sich alle festhalten mit der Kraft<br />

eines Ogers halten zu können.<br />

Am Ende des Ganges treffen wir auf einen runden Raum, der aus dem Felsen gehauen wurde. Der Boden<br />

besteht aus in sich verzahnten Holzdielen, was uns stutzig macht. Am gegenüber liegenden Ende des<br />

Raumes sieht man eine Tür. Lilith will sich das genauer ansehen, um eventuelle Fallen entdecken zu<br />

können. Elijana zaubert ein Erkennen der Aura, ohne brauchbares Resultat. Lilith entdeckt nichts<br />

Besonderes, es gibt auch keine Abnutzungsspuren auf dem Holzboden. Da es muffig riecht (wie<br />

ausgerechnet Elijana mit dem schlechtesten Geruchsinn von Allen bemerkt) und der Holzboden klamm ist,<br />

vermuten wir Wasser in der Nähe. Gloin schlägt mit seinem Hammer einfach ein Loch in den Boden.<br />

Darunter ist nach vier bis fünf Metern eine Wasseroberfläche zu erkennen. Gloin seilt sich an und geht vor<br />

während Elijana das Seil festhält. Wenn der Boden ihn trägt, können die Anderen auch darüber gehen.<br />

25


Kurz bevor er die gegenüberliegende Tür erreicht klappt der Boden über die Mittelachse nach vorne. <strong>Das</strong><br />

Seil hält glücklicherweise und Elijana kann Gloin, der über dem Wasser hängt, wieder vorsichtig<br />

zurückziehen. Alle anderen stellen sich auf die vordere Hälfte des Bodens, um ihn zu beschweren. Gloin<br />

geht wieder zur Tür und der Boden bewegt sich nicht. Trotzdem hat er noch das Seil um, man weiß ja nie.<br />

Gloin zieht am Türknopf, der viel zu leicht geht. Kurz bevor er sich den daraus hervor schnellenden Pfeil in<br />

den Bauch jagt, kann er ausweichen. Die Spitze ist klebrig. Gloin tauscht daraufhin seinen Platz mit Lilith, die<br />

sich die Sache genauer anschaut. Es ist gar keine Tür stellt sie fest, nur eine Falle.<br />

Wir durchsuchen die vordere Hälfte des Raums noch mal gründlich, finden aber keinen weiterführenden<br />

Weg. Elijana zaubert ein Sehen in Dunkelheit bevor sie mit Sehen von Verborgenem durch die vermeintliche<br />

Tür schaut. Dahinter ist nur Fels, kein Gang zu sehen. Danach bewegen wir uns wieder zum Schacht nach<br />

oben zurück und suchen dort, auch ohne Erfolg. Hier scheint es auch nicht weiter zu gehen. Vielleicht muss<br />

man die Luke schließen, was aber von hier unten nicht möglich ist. Um das auszuprobieren lässt sich Zlatan<br />

wieder nach oben bringen, Ciara kommt mit. Dort schließt er die Luke und zieht den Schlüssel ab.<br />

Nach wenigen Minuten öffnet er die Luke wieder, keine Veränderungen. Der Schmetterling hat zwei Fühler,<br />

wenn der Schlüssel steckt. Vielleicht sind es ja zwei Schlüssel und man kann den anderen auch drehen?<br />

Zlatan probiert es aus. Auch diesmal dreht sich der Schmetterling nach rechts und der linke Flügel klappt<br />

nach oben. Im Schacht hat sich nichts verändert. Wenn man jedoch beide Schlüssel gleichzeitig dreht,<br />

bewegt sich der Schmetterling in die andere Richtung und der rechte Flügel klappt nach oben. Darunter<br />

kommt auch ein Schacht zum Vorschein. In diesem Schacht sind eiserne Stiegen an der Wand und eine<br />

Treppe führt danach weiter nach unten.<br />

Nachdem alles wieder auf Anfang gedreht ist, können die<br />

Anderen auch aus dem ersten Schacht wieder nach oben.<br />

Danach öffnen wir die Luke wieder mit beiden Schlüsseln und<br />

nehmen die Treppe nach unten. An einer Biegung in der Treppe<br />

ist ein Loch in der Wand. Wenn man hindurch schaut, kann man<br />

die flussabwärts gewandte Seite inklusive des Hohlwegs<br />

überblicken. Wir gehen weiter hinunter.<br />

Am Ende der Treppe ist wieder ein runder Raum, ähnlich dem<br />

ersten. Nur in diesem befinden sich Menschen, ein Mann, zwei<br />

Frauen und ein Junge. Der Mann hält eine Katana und fuchtelt<br />

unsicher in unsere Richtung damit herum. Scheinbar scheint es<br />

einen Zugang zum Fluss zu geben, denn im Raum befindet sich<br />

ein Ruderboot. Außerdem gibt es Fässer mit Vorräten und<br />

Wasser sowie einige Ausrüstungsständer mit Waffen. Elijana<br />

holt den Jadestein heraus und zeigt ihn dem jungen Mann. Der<br />

fragt: „Wer seid ihr?“ Ming übersetzt und stellt uns vor, bevor wir uns wieder durch Sprachschwierigkeiten in<br />

unnötige Probleme reden. Die Erleichterung ist Usagi Chi und den Frauen anzusehen, als sie realisieren,<br />

dass wir zu ihrer Rettung hier sind. Die Frauen heißen MiNo Chi und HalakaMeili, der Junge ist Toschiro Chi.<br />

MiNo ist 17 Jahre alt und die zweite Tochter des Hauses Chi. Sie ist apathisch und scheint immer noch<br />

traumatisiert zu sein. Toschiro ist 11 Jahre alt und der jüngere Bruder vom 25 jährigen Usagi Chi.<br />

HalakaMeili ist die Zweitfrau des Burgherrn und schon älter. So wie es aussieht, sind die vier die einzigen<br />

Überlebenden des Angriffs der OrcaMurai. Sie wissen auch nicht viel darüber, was oben passiert ist.<br />

Usagi erzählt uns, was er weiß: Die Familie Chi wurde durch eine Brieftaube über den Tod des Fürsten<br />

Tchung informiert. Ein paar Tage später legte eine weiße Galeere an und ein <strong>schwarze</strong>r Adept kündigte<br />

seinen Besuch in der Burg an. Die Tore wurden, wie üblich, geöffnet, damit der <strong>schwarze</strong> Adept mit seinem<br />

Gefolge aus OrcaMurai die Burg betreten kann. Plötzlich und ohne jede Warnung gingen die OrcaMurai zum<br />

Angriff über. Der <strong>schwarze</strong> Adept hat sie mit seinen Zaubern unterstützt. Die Vier wurden in dieses Versteck<br />

gebracht, dass sie die ganze Zeit wegen des Hochwassers nicht verlassen konnten. Da die Luke<br />

verschlossen war, konnten sie auch dort nicht heraus.<br />

Zlatan meint, das Hochwasser wird noch einige Tage, aber weniger als eine Woche anhalten. Wir müssen<br />

uns trotzdem beeilen, um den Bräutigam pünktlich vor dem nächsten Neumondfest in KuenKung abzuliefern.<br />

Was die Frage aufwirft: Wer ist der Bräutigam? Der Junge Toschiro oder sein älterer Bruder Usagi? <strong>Das</strong><br />

werden wir später beantworten / entscheiden / fragen müssen.<br />

28.09.2405<br />

Bevor wir abreisen, wollen wir noch unsere verloren gegangene Ausrüstung aus dem Lager der OrcaMurai<br />

holen. Elijana und Ciara werden unsichtbar ins Lager gehen und die Sachen wiederbeschaffen.<br />

Ciara und Elijana verlassen den Schacht. Dann dreht Ciara die Schlüssel, sodass der Flügel sich schließt.<br />

Mit etwas Schutt verdecken wir den Schmetterling. Falls uns etwas zustoßen sollte, darf kein OrcaMurai<br />

dieses Versteck finden. Den Schlüssel verstecken wir draußen hinter einem lockeren Stein im Gemäuer.<br />

Natürlich prägen wir uns die Stelle gut ein. Zuletzt prüfen wir unsere Ausrüstung und entscheiden uns die<br />

Lederrüstungen hier zu lassen. Der Zauber Unsichtbarkeit schränkt uns zu sehr im mitgeführten Gewicht ein.<br />

Dann machen wir uns auf den Weg.<br />

26


Vorsichtig nähern wir uns der letzten Kurve vor der Brücke um zu prüfen, ob dort Wachen stehen.<br />

Tatsächlich zwei OrcaMurai stehen auf dieser und zwei auf der anderen Seite der Brücke. Da wir nur bis<br />

50m herankommen, können wir nicht auf sie zaubern. Über die höher gelegenen Felsen klettern wir näher<br />

heran. Leise besprechen wir unsere Vorgehensweise. Elijana und Ciara zaubern beide Zaubermacht. Elijana<br />

schützt sich mit einer Marmorhaut und zaubert noch Beschleunigen. Dann zaubert Ciara erfolgreich Schlaf<br />

auf die beiden Wachen auf unserer Seite der Brücke. Elijana rennt an den beiden Schlafenden vorbei auf die<br />

andere Seite der Brücke. Die dort stehenden Wachen sind sehr überrascht, weil sich Elijana so schnell<br />

näherte. Sie greifen zu ihren Waffen, doch gegen die beschleunigte, mit zwei Langschwertern kämpfende<br />

Elijana haben sie keine Chance. Ciara indessen hat den beiden anderen Wachen den Garaus gemacht und<br />

ist bei Elijana angekommen. Zur Warnung spießen wir deren Köpfe wieder auf.<br />

Wachsam und leise gehen wir den Weg zum Lager der OrcaMurai. Auf dem Weg dorthin besprechen wir,<br />

dass wir zunächst nur schauen wollen, ob sich unsere, beim Versetzen liegen gebliebenen Gegenstände, im<br />

Chefzelt befinden. Bevor wir unsere Sachen letztendlich holen, wollen wir unbedingt noch schauen, ob sich<br />

im Wehrgehöft Gefangene und OrcaMurai befinden.<br />

Am Eingang des Lagers stehen zwei OrcaMurai. Den Nachtaktiven ist anzusehen, dass sie sehr müde sind.<br />

Gelegentlich halten sie sich von der Sonne geblendet die flache Hand an die Stirn um besser gegen das für<br />

ihre Augen gleißende Sonnenlicht geschützt zu sein. Ciara und Elijana machen sich unsichtbar und gehen<br />

leise durch das Lager des Feindes. Umringt von vier Zelten befindet sich das Zelt des Anführers. Auf dem<br />

Weg erkennen wir zwei Wachen vor dem Chefzelt und zwei weitere Wachen stehen noch am Ausgang des<br />

Lagers. Wir vermuten, dass unsere Gegenstände im Chefzelt aufbewahrt werden. Wir hoffen allerdings<br />

auch, dass sich diese stinkenden Wesen nicht unseren Sachen angenommen haben. Besonders Lilith wäre<br />

es sicher nicht so angenehm, wenn ihre Stiefel von einem der stinkenden OrcaMurai Probe getragen<br />

wurden. Aber wir müssen es ihr ja nicht unbedingt verraten.<br />

Auf der Rückseite des Zeltes angekommen, wollen wir ein Guckloch in den Stoff stechen. Als Ciara die<br />

Rückwand einige Male wackeln sieht, erinnert sie sich an das nicht vorhandene Geschick Elijanas. Sie<br />

nimmt ihr den Pfeil ab und macht selbst mit der Spitze schnell ein Loch in den dünnen Stoff des Zeltes.<br />

Inmitten des Zeltes steht ein Tisch, Darum befinden sich drei Schlaflager, aber nur zwei schlafende<br />

OrcaMurai. Den Fehlenden haben wir wohl bei unserem Angriff getötet. Unter dem Tisch liegt ein Sack.<br />

Darin vermuten wir unser Hab und Gut. Auf dem Tisch liegen Überreste eines halben toten und rohen<br />

Tieres. Widerlich! Ekel überkommt uns. Darum kümmern wir uns später. Jetzt verlassen wir das Lager und<br />

hören aus den Zelten noch ein paar OrcaMurai laut schnarchen.<br />

Nach ungefähr einer viertel Stunde kommen wir am Wehrgehöft an. Langsam nähern wir uns. Wir hören<br />

nichts. Vorsichtig betreten wir den quadratischen Bau und schauen uns um. Die Wachkammern sind leer. In<br />

den Ställen liegen mehrere angenagte und längst übel riechende Pferdekadaver. Den Spuren können wir<br />

entnehmen, dass hier vor zwei bis drei Wochen ein Kampf stattgefunden hat. Wir finden im gesamten Gehöft<br />

Lager von zehn OrcaMurai. Sie haben vor etwa zwei Tagen das Lager und die Stellung hier verlassen.<br />

Vermutlich wurden sie nach unserem Angriff ins Hauptlager abgezogen. Elijana nutzt die Ruhe und meditiert<br />

eine Stunde. Danach zaubern Ciara und Elijana erneut Zaubermacht.<br />

Auf dem Rückweg zum Lager besprechen wir, dass schon ziemlich viele OrcaMurai den Weg des ewigen<br />

Friedens gefunden haben. So viele können also im Lager nicht mehr sein. Ein gefährliches Unterfangen,<br />

aber wir wollen es riskieren: Wir wagen einen Angriff, um die letzten OrcaMurai von ihrem <strong>Das</strong>ein zu<br />

befreien. Unsere Vorgehensweise beinhaltet in der Hauptsache den Zauber Hauch der Betäubung von Ciara<br />

und Elijanas zwei Langschwerter. Kurz vor dem Lager zaubert Elijana eine Marmorhaut auf sich selbst und<br />

die beste Marmorhaut ihres elfenlangen Lebens auf Ciara. Schnell zaubert sie noch eine Zauberschmiede<br />

auf ihr Thaumagral und nickt dann Ciara zu. Leise geht Elijana vor bis sie die beiden Wachen sieht und<br />

zaubert erfolgreich Schlaf auf sie. Dann kommt Ciara nach und zaubert den Hauch der Betäubung. Wir<br />

warten eine Minute bis der unsichtbare Nebel sich ausgebreitet und hoffentlich bei einigen OrcaMurai in den<br />

Zelten seine Wirkung entfaltet hat.<br />

Elijana beschleunigt Ciara und sich selbst. „Wow!“, bekundet Ciara das neue Gefühl einer Marmorhaut mit<br />

einer Beschleunigung. Schnell, im wahrsten Sinne des Wortes, eilen wir zu den schlafenden Wachen und<br />

sorgen für ihren Frieden. Die vier Wachen am Zelt des Anführers und die am anderen Ende des Lagers<br />

werden auf uns aufmerksam. Ciara und Elijana schützen sich mit einem Flammenkreis. Anschließend<br />

zaubert Ciara erneut einen Hauch der Betäubung und Elijana steigert ihren Kampfgeist noch mit Wagemut.<br />

Jetzt ertönt das Klingen von Schwertern auf der Metallrüstung einer Wache. Die anderen drei Wachen laufen<br />

direkt in Ciara´s Hauch der Betäubung und sinken zu Boden. Jetzt werden auch die anderen OrcaMurai vom<br />

Kampflärm wach und verlassen nach und nach ihre Zelte. Während Elijana sich um die drei Betäubten<br />

kümmert, geht Ciara etwas weiter in die Mitte des Lagers und zaubert erneut einen Hauch der Betäubung.<br />

Jetzt hat auch der Anführer bemerkt, dass mehr Kampfwille seiner Untergebenen erforderlich ist um uns<br />

aufzuhalten. Er brüllt sich die Seele aus dem Leib, sofern er noch eine hat. Die wenigen OrcaMurai, die noch<br />

das Lager bilden, machen sich auf den Weg zu ihrem Anführer. Elijana begibt sich aus der anderen Richtung<br />

auf den Anführer zu. Dank des Beschleunigen ist sie schnell da. Ein Anführer ohne Rüstung ist nicht wirklich<br />

eine Herausforderung für sie. Aber hier darf keine Gnade gelten! Zwei Hiebe und er hat seinen ewigen<br />

Frieden gefunden. Auch wenn die OrcaMurai hier als Heilige oder so was zählen, dürfen wir nicht vergessen,<br />

27


dass sie fast die gesamte Familie Chi grausam hingerichtet und deren Heim gewissenlos niedergebrannt<br />

haben.<br />

Ciara indessen erkundet vorsichtig, ob das Zelt des Anführers leer ist. Da sich kein Feind mehr darin<br />

befindet, holt sie den Sack unter dem Tisch hervor. Gespannt schaut sie hinein, gleicht die Gegenstände<br />

flüchtig mit ihrer Liste ab, grinst zufrieden und ruft: „Alles da!“. Draußen muss Elijana einen leichten Treffer<br />

vom Leibwächter des toten Oberbosses einstecken. Eifrig rechnet er wohl schon mit seiner Nachfolge. Doch<br />

wenige Sekunden später ist sein Schicksal bestimmt. Er gesellt sich zu seinem Anführer. Gerade jetzt<br />

kommen zwei weitere OrcaMurai hinter den Zelten hervor. Doch als sie die beiden Toten vor Elijana liegen<br />

sehen, halten sie inne, schauen sie entsetzt an, drehen um und flüchten aus dem Lager in die felsige Weite<br />

KanThaiPans. Ciara und Elijana sind sich einig: „Lassen wir sie laufen, eine Armee bestehend aus zwei<br />

feigen OrcaMurai kann uns nicht gefährlich werden.“ (Elijana: „Jetzt, da ich <strong>Journal</strong> schreibe, bin ich mir<br />

sicher, unser Hochmut wird uns einholen!“)<br />

Gemeinsam schauen wir, ob sich in den Zelten noch betäubte OrcaMurai befinden. „Hah! Von wegen<br />

betäubt!“, erschrickt Ciara als aus dem letzten Zelt plötzlich noch zwei mit Stoßspeeren bewaffneten<br />

OrcaMurai kommen: „Elijaaanaaaaaaaaa!“ Es wäre Schicksalsgunsthascherei mehr zu erwähnen, als dass<br />

auch die Beiden das Zeitliche segnen. Apropos Segnen: Wir sollten allmählich zurück zu den Anderen<br />

gehen. Wir suchen kurz nach Brauchbarem. Doch schnell stellen wir fest, dass sich diese Mühe nicht lohnt.<br />

Wir nehmen den Sack mit unseren Gegenständen, die Pergamente und die Tusche aus dem Chefzelt und<br />

auch den schweren Käfig mit den Brieftauben. Darum soll sich Zlatan kümmern.<br />

28.09.2405<br />

Nachdem die Gruppe wieder zusammen ist, überlegen wir gemeinsam, welche Route wir für die Rückreise<br />

bevorzugen. Am einfachsten, aber auch sichersten für die weniger in Abenteuer erfahrenen Chis erscheint<br />

uns die Reise mit dem Ruderboot über den KungHo nach MiniKin und von dort mit einem Ochsenkarren auf<br />

dem Landweg nach KuenKung.<br />

Als wir durch die Luke nach oben steigen, hören wir den lauten, rhythmischen Gleichklang von Trommeln.<br />

Durch das Guckloch in der Mauer erkennen wir ein weißes Schiff mit unzähligen Ruderern. Schnell flüchten<br />

wir alle über die Brücke. Dann zerstört Elijana die Befestigung, sodass die Brücke nur noch von den Tauen<br />

an der gegenüber liegenden Insel befestigt ist. Ciara zaubert Versetzen und reist auf diesem schnellen Weg<br />

28km mit den verletzten oder zu langsamen Gefährten Gloin, Zlatan und Lilith voraus. Ciaras<br />

zurückgebliebenes Kurzschwert und den Heiltrank sammelt Elijana ebenso auf wie Liliths magischen Bolzen<br />

und Unsichtbarkeitstrank, Zlatans Wolfsfetisch (unendlicher Dank ist ihr gewiss) und Gloins Schnellkraut. Mit<br />

Ming, den drei Chis und HalakaMeili reist sie zu Fuß hinterher. Am Abend erreichen wir alle die Herberge<br />

„Tau der Seidenspinne“.<br />

01.10.2405<br />

Welch Glück war Zlatan nicht so schwer verletzt, denn seine Wunden heilen über Nacht, so dass er mit<br />

Elijana und den KanThais zu Fuß reisen kann. Ciara versetzt sich, Gloin und Lilith wieder 28km gen Süden.<br />

Auch diesmal sammeln wir die liegen gebliebenen Gegenstände, nämlich Ciaras Krafttrank, schon wieder<br />

Liliths magischen Bolzen und Gloins Schildamulett gegen Zombies auf. Abends treffen wir uns in der<br />

Herberge „Wanderers Bambushütte“.<br />

02.10.2405<br />

In dieser Nacht heilen Liliths und Gloins Wunden vollständig, so dass sie nach einer erholsamen Nacht gut<br />

erholt aufwachen. Als wir aufwachen bemerken wir doch sofort die unheimliche Stille. Wir suchen nach dem<br />

Wirt, doch dieser ist nicht auffindbar. Wenige Minuten später hören wir wieder den rhythmischen Gleichklang<br />

von Trommeln. Wir ahnen nichts Gutes.<br />

Ciara versetzt sich sofort mit Ming, HalakaMeili und den Chis. Nichts bleibt zurück. Zlatan holt mit Cyric und<br />

Lilith, die ihren Parierdolch schon bereithält, die Waffen. Indessen zaubert Elijana eine Marmorhaut und<br />

Gloin einen Goldenen Panzer. Dann treffen wir uns gemeinsam in Innenhof. Schnell aktiviert Gloin Feuermal<br />

und Elijana die Sturmhand von Wirbelwind.<br />

Etwas überrascht sind wir als drei 2,50m große Dämonen mit Stielhämmern den Innenhof aus Richtung der<br />

Herbergstür stürmen und ein Höllenhund uns aus dem Gemeinschaftsschlafsaal entgegen springt. Schnell<br />

attackiert Elijana einen der Dämonen mit der Sturmhand. Hart getroffen schmettert diese ihn in den<br />

Eingangsraum zurück. Zlatan ist etwas überrascht, dass er den vor ihm stehenden Dämonen verfehlt und<br />

lässt seine Waffe fallen. Gloin trifft den dritten Dämon und Cyric und Lilith kämpfen Seite an Seite gegen den<br />

Höllenhund. Als Lilith den Höllenhund verletzt, tropft heiße, zischende Lava statt Blut aus seinen Innereien.<br />

Etwas zu gewagt schwingt Elijana die Schwerter, stürzt zu Boden und muss dabei einen gut gezielten Hieb<br />

einstecken. Doch sie rappelt sich wieder auf. Indessen besiegen Zlatan, Cyric und Lilith den Höllenhund.<br />

Elijana wird erneut getroffen und geht erschöpft mit schweren inneren Verletzungen zu Boden. Sofort spürt<br />

Zlatan die Angeschlagenheit seiner Blutsschwester und eilt zu Hilfe. Mit wenigen gekonnt platzierten Hieben<br />

rammt er die Axt in seinen Feind.<br />

28


Lilith kämpft schon gegen den nächsten Höllenhund, während Ciara versucht einen der Gegner zu<br />

Verwirren. Nun mischt sich auch ein OgraMurai in das Kampfgeschehen ein. Er legt seine Armbrust an und<br />

schießt in atemberaubender Geschwindigkeit 4 Pfeile auf Cyric. Kein Wunder, dass Zlatans tierischer<br />

Gefährte danach blutend und jaulend zu Boden sinkt.<br />

Ciara aktiviert den Spiegelschildgürtel und rennt in den Innenhof. Laut ruft sie, dass wir ihr folgen und uns<br />

um sie versammeln sollen. Ja, Ciara! Versetzen ist in dieser aussichtslosen Situation, eine hervorragende<br />

Idee! Sie macht sich bereit, doch schon steht einer der Dämonen neben ihr, setzt den Stielhammer zum<br />

Schlag an und lenkt ihn schwer auf Ciaras zarten Körper. Doch welcher dieser geistesarmen Dämonen hätte<br />

damit gerechnet? Der Stielhammer prallt am Spiegelschild ab und trifft den Dämon mit enormer Wucht.<br />

Ebenso prallen die Armbrustbolzen der verdutzten OgraMurais ab.<br />

Lilith und Gloin kämpfen sich gemeinsam zu Ciara durch und bringen dabei noch einen Dämon zur Strecke.<br />

Elijana robbt angestrengt zu Ciara und hält sich an Cyric fest. Als wir uns alle um Ciara versammelt haben,<br />

warten wir auf ihren befreienden Zauber.<br />

Gerade in diesem Augenblick kommt ein gelbgrünes, 2,50m großes, geschupptes Wesen mit gelb<br />

leuchtenden Augen durch die Tür. Diese widerwärtig anzuschauende Kreatur benötigt keine Waffen. Sie hat<br />

Klauen, die einem beim bloßen Anblick den Angstschweiß auf die Stirn treiben. Dahinter kommt eine<br />

menschengroße Gestalt, gehüllt in einen <strong>schwarze</strong>n Umhang zum Vorschein. Trügt uns der Anblick oder<br />

blitzt unter der dunklen Kapuze wirklich ein Totenschädel hervor? Wir werden es wohl (hoffentlich) nie<br />

erfahren. Doch es spricht zu uns: „Ergebt Euch, sonst ist das Euer Ende!“ Als hätten wir jemals auf diese Art<br />

Befehle gehorcht.<br />

Blubb weg! Ciaras Versetzen war keine Sekunde zu spät gezaubert. Doch entsetzen macht sich breit. Ciara<br />

war schon zu erschöpft, als dass sie Cyric hätte mitnehmen können. So ist Cyric zurückgeblieben mit Gloins<br />

Amulett der Wundheilung und seiner Spruchrolle Wasseratmen, Zlatans Schuppenhemd, Elijanas<br />

Runenklinge Wirbelwind, 2 Schlangenpfeile und einem der guten magischen Pfeile (+1/+1) sowie Liliths<br />

magischer leichter Armbrust, ihrem Unsichtbarkeitstrank und (wer hätte nicht schon daran gedacht?) dem<br />

einen besagten magischen Bolzen.<br />

Zuerst vergewissert sich Gloin, dass unsere Schützlinge Wohlauf sind. Dann versorgt er Zlatan und sich<br />

selbst mit Erster Hilfe. Die Ursache von Liliths und Elijanas Verletzungen kann er nicht feststellen und somit<br />

auch nicht versorgen. Elijana ist so schwer verletzt, dass Zlatan sie tragen muss. Gloin trägt ihren Schild und<br />

das Thaumagral.<br />

Noch an diesem Tag kommen wir im „Grauen Salamander“ an. Erschöpft meditieren Gloin und Zlatan. Ciara<br />

ist so erschöpft, dass ihr die Meditation erst beim zweiten Mal gelingt. Da die schwer verletzte Elijana die<br />

Gruppe nur aufhält und langsames Vorankommen nur das Leben Mings, der Chis und natürlich auch<br />

HalakaMeilis gefährdet, beschließen wir Folgendes:<br />

Ciara, Lilith und Gloin reisen gemeinsam mit den KanThais weiter nach KuenKung. Zlatan und Elijana laufen<br />

ein Stück zurück und verstecken sich in der Wildnis. Beide sind so erfahren, dass sie ohne Nöte mehrere<br />

Tage im Wald leben können. Außerdem wollen wir nach Cyric und nachrangig auch nach den<br />

zurückgebliebenen Gegenständen schauen. Wir versorgen uns mit Vorräten und brechen auf.<br />

In nördliche Richtung gehen Zlatan und Elijana, während die Anderen auf der Straße des Nordens so lange<br />

laufen bis sie im „Hund des Jadekaisers“ ankommen.<br />

03.10.2405<br />

Zlatan und Elijana haben sich in den Wald zurückgezogen und hoffen, dass es den Anderen gut geht. Zlatan<br />

spürt, dass Cyric unverletzt ist. Der Rest der Gruppe erreicht ohne Zwischenfälle die Herberge „Weißer<br />

Kranich im Morgentau“.<br />

04.10.2405<br />

Heute fühlt sich Elijana wieder richtig gut und sie kann mit ihrem Blutsbruder zu deren letztem Nachtquartier<br />

„Wanderers Bambusmatte“ gehen. Die Anderen erreichen den „Blauen Lotus“.<br />

05.10.2405<br />

Die Gruppe erreicht im Laufe des Nachmittags die Herberge „Morgentau“. Zlatan und Elijana erreichen das,<br />

was von der „Wanderers Bambusmatte“ noch übrig ist: Nach verbranntem Holz riechende Überreste des<br />

niedergebrannten Gasthofs. Klar ist, dass unsere zurückgebliebenen Gegenstände nicht fein säuberlich<br />

aufgebart auf unsere Abholung warten.<br />

Elijana spürt, dass sich ihre Runenklinge nordöstlich, inmitten von Gewässer befindet. Scheinbar befinden<br />

sich unsere Feinde wieder auf dem Seeweg. Um dies zu bestätigen zaubert Zlatan Freundesauge. Doch es<br />

gelingt ihm nicht durch Cyrics gelbe Wolfsaugen zu sehen.<br />

In einem Gewaltmarsch laufen Beide zurück zum „Grauen Salamander“. Dort schaut Elijana erneut nach<br />

Wirbelwind. Sie vermutet das Schwert noch immer im Nordosten. Tatsächlich befindet es sich schon deutlich<br />

weiter südlich, nämlich schon im Osten. Abends erreichen die Beiden den „Hund des Jadekaisers“.<br />

Wirbelwind befindet sich nun schon weiter westlich.<br />

29


06.10.2405<br />

Die Blutsgeschwister schlafen 8 Stunden. Als sie noch vor dem Morgengrauen aufwachen, schaut Elijana<br />

nach Wirbelwind. <strong>Das</strong> Schwert befindet sich mit ziemlicher Sicherheit in KuenKung. Schnell schreiben sie<br />

eine Nachricht für Gloin: „Weiße Galeere mit Wirbelwind ist in KuenKung! Schwarzer Adept wird<br />

wahrscheinlich beweisen, dass wir die Burg vernichtet haben. Chis müssen unsere Unschuld beweisen.<br />

Lebendig ankommen! Wir folgen Euch mit doppelter Geschwindigkeit. E+Z“<br />

Zlatans „Brief“rabe Gruxy soll die Nachricht auf schnellstem Weg zu Gloin bringen. Zlatan und Elijana<br />

begehen erneut einen 16stündigen Gewaltmarsch.<br />

Gruxy erreicht die Gruppe, die am Abend in der „Geschwätzigen Eule“ ankommt. Sie hüpft aufgeregt vor<br />

Gloin hin und her, auf und ab und ruft sogar mehrmals: „Gloin, Gloin, Gloin!“, dabei schüttelt sie immer<br />

wieder das Bein, an dem die Nachricht befestigt ist. Elijana und Zlatan kommen im „Blauen Lotus“ an.<br />

07.10.2405<br />

Zlatan und Elijana erreichen an diesem Tag die „Geschwätzige Eule“, der Rest die „Blume des Ostens“. Die<br />

Runenklinge befindet sich unverändert in KuenKung.<br />

08.10.2405<br />

Die Blutsgeschwister schlafen gerade mal 8 Stunden und bringen dann wieder einen Gewaltmarsch hinter<br />

sich. Am Abend treffen sich somit alle im „Glorreicher Sieg des HuTsan“.<br />

09.10.2405<br />

Der ersten Patrouille im Tchung-Hoheitsgebiet, der wir begegnen, berichtet Ming kurz von unserem Bedarf<br />

nach Begleitschutz. Somit nähern wir uns in Begleitung von offiziellen Soldaten bis auf 20, 30m den<br />

Stadttoren KuenKungs.<br />

Vor dem Stadttor steht ein <strong>schwarze</strong>r Adept mit ca. 20 OrcaMurais und wartet scheinbar sehnsüchtig nur auf<br />

uns. Woran wir dies erkennen? Nun, wenn die 20 OrcaMurais als Beweis nicht ausreichen, wäre da noch<br />

Wirbelwind, welches metallisch in der Sonne am Rücken des <strong>schwarze</strong>n Adepten aufblitzt.<br />

Langsam nähern wir uns der wenig friedlich aussehenden Meute bis auf 10m. Dann tritt der <strong>schwarze</strong> Adept<br />

unsanft nach Cyric, der erschrocken schmerzerfüllt aufheult. Geistesgegenwärtig hält Elijana ihren<br />

Blutsbruder fest. Doch das ist gar nicht erforderlich, denn Zlatan ist die Ruhe selbst. Wo nimmt er plötzlich<br />

diese Selbstbeherrschung her?<br />

Wir nehmen die Chis und HalakaMeili in unsere Mitte und gehen langsam an dem <strong>schwarze</strong>n Adepten<br />

vorbei, allerdings ohne ihn aus den Augen zu lassen. Er provoziert einen Angriff, doch wir wissen, dass<br />

darauf die Todesstrafe steht. Mit zusammengekniffenen Augen (sofern man dies bei den mandelförmigen<br />

Augen einer Elfe erkennen mag) und zähneknirschend lässt Elijana ihr Schwert dort wo es gerade ist. Auch<br />

wenn es auf dem Rücken dieses <strong>schwarze</strong>n Abschaums wahrlich nichts zu suchen hat.<br />

Ming, die Chis und HalakaMeili erhalten sicheren Begleitschutz zur Familie Tchung. Elijana prüft nach<br />

einigen Minuten noch mal in welcher Richtung sich ihr Schwert befindet. Der Fundort wäre im Norden des<br />

westlichen Stadtteils. Da die Chis nun in Sicherheit sind, folgen wir der Spur des Schwertes nach Westen bis<br />

wir vor dem Tempel der Düsternis stehen. Ach nee, war ja klar!<br />

Wir ziehen uns zur nächsten Hausecke zurück. Dort beraten wir, dass es besser wäre, wenn wir den<br />

Tchungs berichten, dass dieser <strong>schwarze</strong> Adept für das Schleifen der Burg der Chis verantwortlich sind. So<br />

machen sich Gloin und Lilith mit Ciara auf den Weg zum Wohnsitz der Tchungs. Dort erzählen die Chis<br />

gerade, was ihnen in den letzten Wochen widerfahren ist. Lilith rundet durch ihren Bericht das Ganze zu<br />

einem passenden Bild ab, denn die Chis stimmen bei den ihnen bekannten Dingen voll und ganz zu.<br />

Die Witwe des Fürsten lässt nach der Berichterstattung sofort den obersten Richter informieren. Nach nicht<br />

allzu langer Zeit betritt der 1,90m große, ca. 40 bis 50 Jahre alte Mann, der einen langen, <strong>schwarze</strong>n und<br />

glatten Bart trägt das Gebäude. Begleitet wird dieser Eindruck hinterlassende Mann von 6 Konstablern, die<br />

alle spitze Helme, eine Lederrüstung, eine rote Schärpe tragen und mit Knüppeln bewaffnet sind.<br />

Wenige Zeit später sehen Elijana und Zlatan, dass die eben beschriebene Gruppe in den Tempel der<br />

Düsternis marschieren. Wir jedoch bleiben erst mal im Hintergrund und warten ab. Nach erstaunlich kurzer<br />

Zeit marschiert die Truppe wieder aus dem Tempel. Wirbelwind und auch der angeleinte Wolf werden<br />

heraus und direkt ins Gerichtsgebäude gebracht.<br />

Schnell laufen Zlatan und Elijana in den Palast, um Gloin und Lilith zu berichten. Dort wird uns sogleich ein<br />

Zimmer zugewiesen. Frische Kleidung liegt bereit und wir bekommen auf eine wirklich sehr höfliche, aber<br />

doch unmissverständliche Art zu verstehen, dass wir ein Bad in Anspruch nehmen dürfen. Ja, gleich!<br />

Sozusagen: jetzt! Nein, nicht später!<br />

Am Abend bekommen wir zahlreiche Speisen, teils unbekannte, aber doch wohl riechende und<br />

schmeckende Leckereien serviert. Wir führen eine freundliche und unterhaltsame Konversation, ja<br />

manchmal mit Händen und ähm, nein, bei Tisch keine Füße. Doch über Cyric und Wirbelwind erfahren wir<br />

nichts. In gewohnt höflichem und dennoch alles sagendem Ton werden wir auf Morgen vertröstet.<br />

30


10.10.2405<br />

Am nächsten Morgen kommt Ming schon früh in den Palast. Er berichtet von den Anklagen gegen Kasugi<br />

und YoruXuan. Da Beide tot sind, handelt es sich nur um ein formelles Urteil. Man munkelt, Versagen wird<br />

bei den Xuans sehr hart bestraft. Doch eine Anklage gegen den <strong>schwarze</strong>n Adepten TsueTchen kann nicht<br />

erfolgen, da er der Gerichtsbarkeit der <strong>schwarze</strong>n Adepten selbst untersteht.<br />

Nun erfahren wir, dass es sich bei dem stattlichen Mann, der gestern Wirbelwind wieder beschafft und Cyric<br />

lebend aus dem Tempel der Düsternis führte, um den ehrenwerten und obersten Richter DiYung handelt. Er<br />

hat eine Untersuchung zum Überfall auf Mings Haus, der Tochter der Tchungs und auf uns auf der Brücke<br />

vor der Stadt eingeleitet.<br />

Als Vertrauensbeweis erweist man uns die Ehre, unsere Waffen auch dort tragen zu dürfen, wo dies<br />

üblicherweise nicht gestattet ist, wie beispielsweise im Palast.<br />

Gerade als Ming den letzten Satz beendet, hört man von draußen stumpfes, unregelmäßiges Klopfen. Als<br />

die Tür geöffnet wird, um das Einkehren von Ruhe zu befehlen, erkennen wir die Quelle des Lärms. Einige<br />

Wachen sind mit Besenstielen bewaffnet und schlagen sie auf dem Boden um den knurrenden Wolf im<br />

Zaum zu halten. Erst als Zlatan: „Aus! Cyric, aus!“ ruft, jault der plötzlich gar nicht mehr gefährlich<br />

dreinblickende Wolf Mitleid erregend auf, legt sich auf den Boden und legt seine Pfote schützend über<br />

Etwas.<br />

Aufgeregt fuchteln die Wachen immer noch mit den Besenstielen umher und rufen Verständnis suchend:<br />

„Riesenratte!“ oder „Der Wolf hat die größte Ratte der Welt!“ Oh, schnell wird uns klar, dass Cyric gerade<br />

seine Pfote über Fennek hält. Zlatan klärt das Missverständnis auf. Würden wir behaupten, im Palast wäre<br />

man begeistert über Zlatans Riesenratte, würden wir lügen. Die Ratte wird, ob der Höflichkeit der KanThais,<br />

geduldet.<br />

Im Laufe der nächsten Tage erhalten wir natürlich Wirbelwind wieder und als Ersatz für unsere verlorene<br />

Ausrüstung auch andere gut brauchbare Gegenstände. Elijana erhält 20 Schlangenpfeile. Zwar trifft man mit<br />

diesen Pfeilen etwas schwieriger (EW-4:Angriff), aber dafür machen sie bei einem schweren Treffer 1W6<br />

Blitzschaden zusätzlich. Weiterhin erhält sie für die beiden Langschwerter Schwertscheiden aus Lack. Diese<br />

besonders gearbeiteten Schwertscheiden ermöglichen ein einfaches Schnellziehen der Waffen, wenn man<br />

die entsprechende Fertigkeit erlernt hat. Wir erhalten ebenfalls noch 2 Rüstungen aus Stoff mit<br />

eingearbeiteten Bambusstäben. Sie sind sehr leicht und schützen ebenso wie die uns bekannten<br />

Lederrüstungen.<br />

Lilith erhält ein besonders leichtes Spinnenseidenseil (50m) und eine Do. Es handelt sich hierbei um eine<br />

leichte Stoffrüstung, in die Metallplättchen eingearbeitet sind. Diese verstärkte Rüstung schützt ebenso wie<br />

eine Kettenrüstung. Vielleicht wäre es noch möglich für Gloin eine ebensolche Rüstung zu erhalten. Einen<br />

Ersatz für den verlorenen Gürtel und das Amulett der Wundheilung kann man uns nicht zur Verfügung<br />

stellen. Dafür erhalten wir hiesige Heilwurzeln bzw. –kräuter: SiunTsiTang und RenSchen.<br />

Arm- und Beinschienen erhalten wir außerdem noch und einen Kyu. Es handelt sich hier um einen 3m<br />

langen Bogen, der nicht auseinander genommen werden kann. Dieser Bogen ist für unsere Reisen zu<br />

unhandlich, daher lehnt Elijana diesen dankend ab.<br />

Doch Lilith ist ganz begeistert von einer leichten Armbrust. Als sie diese näher in Augenschein nimmt,<br />

flüstert man ihr zu, dass es sich um eine ChuKoNu, eine magische leichte Armbrust handelt. Die Bauweise<br />

ist ein stark gehütetes Geheimnis der <strong>schwarze</strong>n Adepten. Da man zwar mit Abzügen, aber dennoch<br />

immerhin viermal in wenigen Sekunden schießen kann, tragen diese Waffe nur die Haustruppen in YenXuLu<br />

oder deren Spezialeinheiten. Üblicherweise wird der Besitz dieser Waffe als Diebstahl angesehen und daher<br />

mit der Todesstrafe bestraft. Lilith nickt und sieht sich wohl als so etwas wie ein Mitglied unserer<br />

Spezialeinheit und daher durchaus berechtigt diese Waffe zu besitzen. Natürlich nicht offiziell und<br />

offensichtlich!<br />

Letztendlich bietet man den Zauberkundigen unter uns an, Mitglied im <strong>Kurai</strong><strong>Anat</strong> zu werden. Zunächst<br />

reagieren wir etwas ablehnend und irritiert. Dann klärt sich das Missverständnis auf. Wir dachten die<br />

<strong>schwarze</strong>n Adepten bilden das <strong>Kurai</strong><strong>Anat</strong>. Tatsächlich ist es jedoch so, dass das <strong>Kurai</strong><strong>Anat</strong> die einzige, wie<br />

wir es ausdrücken würden: Magiergilde ist. Somit sind die <strong>schwarze</strong>n Adepten Mitglied dieser Magiergilde.<br />

Ebenso wie in unseren Landen unbemerkt <strong>schwarze</strong> Hexer oder finstere Zauberer Mitglied einer Magiergilde<br />

sein können. Allerdings ist solch eine Mitgliedschaft in der <strong>Kurai</strong><strong>Anat</strong> für Auswärtige nicht ganz ungefährlich.<br />

Benötigt man einen Schuldigen, so müssen oft Ausländer herhalten. Der Vorteil ist jedoch, dass Mitglieder<br />

der <strong>Kurai</strong><strong>Anat</strong> offiziell Magie anwenden und daher auch auf offener Straße zaubern dürfen. Ciara und Elijana<br />

entscheiden sich für eine Mitgliedschaft in der <strong>Kurai</strong><strong>Anat</strong>. Sicher wird uns dies das ein oder andere Mal sehr<br />

nützlich sein.<br />

Am Ende der Trauerzeit beginnen die Vorbereitungen zur Hochzeit von ToschiroChi und GyunYuTchung.<br />

Sobald die Ehe geschlossen sein wird, erfolgt die Ernennung Toschiros zum neuen Fürsten und Herrscher<br />

über KuenKung. Weiterhin findet das Abkommen zwischen der Weißen Schlangengilde und Nervan die<br />

Unterstützung und wohlwollenden Worte der Familie Tchung.<br />

In den nächsten Tagen werden uns Lehrmeister aller Art zur Verfügung gestellt. Wir erlernen sogar einige<br />

spezifische Fähigkeiten KanThaiPan. Wir dürfen die Sprache KanThaiTun lesen und schreiben lernen, wenn<br />

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auch nicht offiziell, da wir immer noch keine Erlaubnis des Jadekaisers haben. Da dies so umfangreich ist,<br />

erwerben wir auch geringe, aber doch brauchbare Kenntnisse der 5 Klassiker.<br />

Statistik<br />

Charaktere Spieler Spieltage Spielzeit<br />

Elijana Valînn Alexandra 07.01.2012 10 Stunden<br />

Gloin Eisenhand Christian 14.01.2012 10 Stunden<br />

Zlatan Bajramovic Andreas 21.01.2012 9 Stunden<br />

Lilith Daniela 29.01.2012 9 Stunden<br />

Ciara Eala Jens 31.01.2012 5 Stunden<br />

04.02.2012 13 Stunden<br />

11.02.2012 9 Stunden<br />

12.02.2012 2 Stunden<br />

18.02.2012 9 Stunden<br />

25.02.2012 1 Stunde<br />

Gesamt<br />

77 Stunden<br />

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