Volltext Prokla 44
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uberzeugenden SchluB: »Die Schwierigkeit def liberalen Demokratie ist, dafi def Liberalismus die Logik def Demokratie und die Demokratie die Logik des Liberalismus bestreitet, aber keiner von beiden ohne den anderen existieren kann.«4 In Zeiten des Wachstums konnte ein soIcher Widerspruch mehr oder weniger gut bewaltigt werden, aber die Zeit ist gekommen, in der es notwendig geworden 1st, das Ideal des Liberalismus von den Gefahren der Demokratie zu trennen. In seinem Bericht fur die Trilaterale Kommission sprkht Huntington sehr offen uber diese Notwendigkeit und fuhrt aus, dafi es heute zum Schutz def Realisierung des amerikanischen Liberalismus notwendig ist, dafi die Liberalen sich dem Konservatisv1smus zuwenden. Es gehoft tatsachlich zum konservativen Gedankengut, daB der Liberalismus die Waffen find en wird, die er braucht, urn seinen lastigen Partner zu eliminieren oder zumindest zu neutralisieren, indem er die beiden Stiitzpfeiler, auf denen das Ideal def Demokratie aushOhlt: Die soziale Gldchheit und die politische Pattizipation. I. Von der liberalen Demokratie zum libera/en Konservatismus Was auf dem Spiel steht 1st die Neuorganisierung der herrschenden Theorie, deren Ziel es ist, die ideologischen Parameter def entwickelten kapitalistischen Gesellschaften zu verandem, urn sie an die neue soziale und politische Strategie, die dUTch die Krise erforderlich wird, anzupassen, und urn ein neues Gemeinschaftsgefuhl bei den Massen zu erwecken, das sie besser auf die bevorstehenden harten Zeiten vorbereitet. Diese Neuorganisierung findet statt durch eine neue Definition def existierenden Elemente der vorherrschenden Diskurse und dutch die Gegenuberstellung fundamentaler Thesen des Liberalismus mit speziell ausgesuchten konservativen Thesen, woraus sich eine neue Zusammensetzung ergibt, die wir als »Liberalen Konservatismus« bezeichnen konnen. 1m Verlauf def Herausarbeitung und Weiterentwicklung dieser neuen Ideologie konnen wir in def Hauptsache drei ideologische Quellen unterscheiden: Die Neo-Liberalen, die Neokonservativen und die Neue Rechte. Diese Kategorisierung ist ziemlich ungenau und wird von den Betroffenen nicht immer sie ist aber sehr nutzlich zut Differenzierung von drei Bewegungen, deren Thesen und Orientierung in vielen Punkten spezifisch und manchmal sogar entgegengesetzt sind, die aber die Hauptthesen einer neuen Problematik darstellen. Die Neo/iberalen Die erste ist die einer neuen des LHJCl:"W.'HI'" seiner Verbindung mit Demokratie einige erhalten hat. Hier die neoliberalen Schule def sozialen Marktwirtschaft aus. Diese als Reaktion auf den Aufstieg von Kommunismus und Faschismus und ihre aus alIef Welt sich urn die Zeitschrift »Ordo« und die »Mont Pelerin Society«.5 Einer ihrer Mitglieder ist Friedrich dessen Arbeit besonders zur Neuauflage def def liberalen Seiner Auffassung nach ist def Liberalismus die auf eine bis auf das Minimum reduzierte Macht des Staates urn das hochstmogliche Zid zu erreichen: Die Freiheit. Dnter ode! »Freedom« Demokratie tmd neue Rechte 43
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uberzeugenden SchluB: »Die Schwierigkeit def liberalen Demokratie ist, dafi def Liberalismus<br />
die Logik def Demokratie und die Demokratie die Logik des Liberalismus bestreitet,<br />
aber keiner von beiden ohne den anderen existieren kann.«4 In Zeiten des Wachstums<br />
konnte ein soIcher Widerspruch mehr oder weniger gut bewaltigt werden, aber die Zeit ist<br />
gekommen, in der es notwendig geworden 1st, das Ideal des Liberalismus von den Gefahren<br />
der Demokratie zu trennen. In seinem Bericht fur die Trilaterale Kommission sprkht<br />
Huntington sehr offen uber diese Notwendigkeit und fuhrt aus, dafi es heute zum Schutz<br />
def Realisierung des amerikanischen Liberalismus notwendig ist, dafi die Liberalen sich<br />
dem Konservatisv1smus zuwenden. Es gehoft tatsachlich zum konservativen Gedankengut,<br />
daB der Liberalismus die Waffen find en wird, die er braucht, urn seinen lastigen Partner zu<br />
eliminieren oder zumindest zu neutralisieren, indem er die beiden Stiitzpfeiler, auf denen<br />
das Ideal def Demokratie aushOhlt: Die soziale Gldchheit und die politische Pattizipation.<br />
I. Von der liberalen Demokratie zum libera/en Konservatismus<br />
Was auf dem Spiel steht 1st die Neuorganisierung der herrschenden Theorie, deren Ziel es<br />
ist, die ideologischen Parameter def entwickelten kapitalistischen Gesellschaften zu verandem,<br />
urn sie an die neue soziale und politische Strategie, die dUTch die Krise erforderlich<br />
wird, anzupassen, und urn ein neues Gemeinschaftsgefuhl bei den Massen zu erwecken,<br />
das sie besser auf die bevorstehenden harten Zeiten vorbereitet. Diese Neuorganisierung<br />
findet statt durch eine neue Definition def existierenden Elemente der vorherrschenden<br />
Diskurse und dutch die Gegenuberstellung fundamentaler Thesen des Liberalismus mit<br />
speziell ausgesuchten konservativen Thesen, woraus sich eine neue Zusammensetzung ergibt,<br />
die wir als »Liberalen Konservatismus« bezeichnen konnen. 1m Verlauf def Herausarbeitung<br />
und Weiterentwicklung dieser neuen Ideologie konnen wir in def Hauptsache drei<br />
ideologische Quellen unterscheiden: Die Neo-Liberalen, die Neokonservativen und die<br />
Neue Rechte. Diese Kategorisierung ist ziemlich ungenau und wird von den Betroffenen<br />
nicht immer<br />
sie ist aber sehr nutzlich zut Differenzierung von drei Bewegungen,<br />
deren Thesen und Orientierung in vielen Punkten spezifisch und manchmal sogar<br />
entgegengesetzt sind, die aber die Hauptthesen einer neuen Problematik darstellen.<br />
Die Neo/iberalen<br />
Die erste ist die einer neuen des LHJCl:"W.'HI'"<br />
seiner Verbindung mit Demokratie einige<br />
erhalten<br />
hat. Hier die neoliberalen Schule def sozialen Marktwirtschaft<br />
aus. Diese<br />
als Reaktion auf den Aufstieg von<br />
Kommunismus und Faschismus und ihre aus alIef Welt sich urn<br />
die Zeitschrift »Ordo« und die »Mont Pelerin Society«.5 Einer ihrer<br />
Mitglieder<br />
ist Friedrich dessen Arbeit besonders zur Neuauflage def def liberalen<br />
Seiner Auffassung nach ist def Liberalismus die<br />
auf eine bis auf das Minimum reduzierte Macht des Staates urn das<br />
hochstmogliche Zid zu erreichen: Die Freiheit. Dnter ode! »Freedom«<br />
Demokratie tmd neue Rechte 43