Volltext Prokla 44
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mem polltologischen Theorien tiber neue autoritlire Staatstendenzen gegeben (Poulantzas<br />
1978, Fach 1978, Esser I Fach 1979);<br />
weitgehende Privatisierung der kollektiven Konsumbereiche bzw. Durchdringung mit<br />
Waren in den (noch staatlichen) Bereichen (Beispiel ist die .Maschinisierung« des Ge-<br />
.' sundheitswesens).<br />
'Bin solcher n~uer dominanter Produktions- und Reproduktionsprozefi ist bis heute noch<br />
in Sicht. Ein einsetzender Aufschwung wiirde bedeuten, eine stabile Strategie des<br />
der Massenarbeitslosigkeit zu entwickeln (vgl. Junne 1979).<br />
Theorie der Reproduktion der dominanten 6konomie muB m.E. in zwei Berei<br />
. chen weiterentwickelt werden:<br />
Die Krise des Arbeitsprozesses muB vertieft als Krise der produktiven Arbeit hergeleitet<br />
werden;<br />
die Staatsfunktionen sind von den franzosischen Polit-6konomen im Rahmen der Reproduktionstheorie<br />
nur rudimentiir infrastrukturell behandelt worden. Hier muBten<br />
die neueren wesentlichen staatstheoretischen Arbeiten (de Brunhoff 1976, Poulantzas<br />
1976, 1978) berucksichtigt werden.<br />
Verilnderungen in den kapitalistischen Konku"enzverhiiltnissen<br />
Ich werde im folgenden - thesenartig - die dem Fordismus adaquaten Regulationsmechanismen·darstellen.<br />
Veranderungen des Reproduktionsprozesses werden uber die. Konkurrenz<br />
.. als Bewegungsform vermittelt. Zentraler Ausgangspunkt ist bei Aglietta (1976) die Oberleguhg,<br />
daB Krisen durch eine massive Entwertung von flXem Kapital eine Voraussetzung fur<br />
die Restrukturierung des Produktionsapparates schaffen. Die Kapitalentwertung ist einer<br />
{leits ein wesentliches Instrument d~r Regulation und andererseits Ausdruck der verkehrten<br />
Form der Vergesellschaftung.<br />
(4) Konzentration und Zentralisation des Kapitals<br />
Konzentration und Zentralisation sind Folge der Entwicklung der Kapitalverwertung. Der<br />
Fordismus fuhrt durch den groBen Anteil von flXem Kapital zu folgenden Besonderheiten:<br />
Produktions- und Konsumweise rnussen in einern bestirnrnten AusrnaB stabil und kontinuierlich<br />
sein. Krisen wie die groBe Depression 1929 wiirden zu so tiefen Einbruchen<br />
fumen, ,daB die Reproduktion selbst infrage gestellt ware. Dernentsprechend entstand<br />
eine neue strukturelle Regulierung der Kapitalverwertung: die Kapitalentwertung wird<br />
geplant und - urn das ubereinstirnrnen irn Wachsturn von Abt. I und II zu erreichen -<br />
beschleunigt;<br />
die disponible Finanzrnasse eines Unternehrnens wird darnit die zentrale Waffe im<br />
Konkurrenzkampf.<br />
'<br />
b) Durchschnittsprofitrate und Konku"enz .<br />
Der Mehrwert wird unter den Bedingungen des Konkurrenzkapitalismus durch das Gesetz<br />
des tendenziellen Falls der Profitrate innerhalb der Branche und des Ausgleichs der Profitraten<br />
zwischen den Branchen unter bestimmten Annahmen verteilt (vgl. zu Profitratenproblematik<br />
Deleplace 1979). Durch die dem Fordismus entsprechende Form des GroB-Betriebs<br />
(horizoni:ale und vertikale Integration, Flexibilitat durch Zulieferung) wird tendenziell<br />
das Ausgleichs-Gesetz durch eine Differenzierung der Profitraten auBerkraft gesetzt.<br />
Utsachen dieser D#erenzierung sind:<br />
150 Marcel Buhler