Volltext Prokla 44
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Weltmarkt reguliert nicht nur den Tauschwert der Ware (Computer), sondern auch die Produktivitat der vorgelagerten Produktlonsprozesse, da diese in den Tauschwert als Bestandrei! einflieBen. Zulieferungen, die mit tiner unter-durchschnittlichen Produktivitat hergestellt wurden, erhOhen den (End)Tauschwert. In gleicher Weise wird das Lohnniveau aIs weiterer Kostenbestandteil der vorgelagerten Stufen tiber den Weltmarkt mitbestimmt. Lohn- und ArbeitsprozeB eines Produktionssegments aus def vorgelagerten Produktionskette werden somit auch internationalisiert. Zur Extraprofiterzielung kann das multinationale Kapital in def Internationalisierung des Produktivkapitals nationale Produktivitatsund Lohnunterschiede ausntitzen, dieser Zusammenhang erklart die Strategie des Eim:elkapitals. Diese Moglichkeit wird vergroBert dutch die moglichst weitgehende Kontrolle der einzelnen Produktionsstufen. Hier wird ersichtlich, daB das Phanomen »MNK« nicht alleine aus den GesetzmaBigkeiten def Akkumulation abgeleitet werden sondern daB samtliche Kategorien def marxschen Analyse sowie neue, die die reale historische Entwicklung erfassen, zu dieser Form des Einzelkapitals fUhren. d) Mit dem produktiven Kapital sind aIle moglichen Ansatzpunkte der Internationalisierung des Kreislaufs des Einzelkapitals erschopft. Damit wird aber das Entstehen neuer Internationalisierungsformen keineswegs ausgeschlossen. Diese konnen z.B. aus der Veranderung def kapitalistischen Arbeitsteilung entstehen. Der tayloristische ProduktionsprozeB vertieft die Trennung einfache/komplexe Arbeit und institutionalisiert sie in der Fabrik in der Trennung Planung und Kontrolle des Produktionsprozesses I DurchfUhrung des unmittelbaren Produktionsprozesses. Diese Trennung hat sich international verselbstandigt und in einer neuen hochgradig internationalisierten Kapitalfraktion, dem Engineering-Kapital niedergeschlagen. Dieses plant und koordiniert das Erstellen schltisselfertiger Fabriken, mit def FoIge, daB def unmittelbare ProduktionsprozeB nlcht mehr yom gleichen Kapital kontrolliert wird. Diese dynamische Branche in den KIL konzentriert das technische Wissen, und def unmittelbare ProduktionsprozeB wird aus der Kapitalvetwertung abgesto" Ben. Diese spezifische Sttategie ist nicht zuletzt die Antwort des Finanzkapitals auf die Verstaatlichungen in def Dritten Welt und die Entwicklungsstrategie einiger Lander wie z.B. Algerien. 1m Gegensatz zur Direktinvestition entfallt das Verstaatlichungsrisiko, die Finanzierung ist gesichert, da meistens nationale Regierungen die schltisselfertigen Fabriken kaufen. In den KIL beschaftigt das Engineering-Kapital dne schmale Schicht von hochqualifizierten Kopf- ode! Reillbrettarbeitern, wogegen die besonders kampffreudigen Facharbeiter nicht mehr Tei! des unmittelbaren Arbeitsprozesses innerhalb des Engineering-Kapitals sind. Durch die Kontrolle def Konzeption des Produktionsprozesses tiberwacht das Engineering-Kapital die »Technologie«, d.h. denjenigen Bereich, def die Abhangigkeit wesentlich schafft. Diese Kapitalfraktion ist die Antwort des Kapitals auf die Veranderung def Weltmarktinverstitionsbedingungen und verkorpert gleichzeitig optima Ie Verwertungsbedingungen (vgl. wm Engineering-Kapital die lREP Untersuchung, nach Palloh 1975). Zentrale Stelle fUr die Bestimmung der T iefe der heu tigen Weltwirtschaftskrise ist die Krise des vorherrschenden industriellen Produktionsprozesses - des Taylorismus. Erst ein neuer, die Kapitalverwertungsbedingungen strukturell verandernder ProduktionsprozeB konnte einen relativ stabilen Aufschwung mit sich Ob sich daraus auch neue Internationalisierungsformen ergeben kann noch nicht gesagt werden. 144 Marcel Buhler
- Seite 240: desLuxuskonsums als persOnlicheOien
- Seite 244: die hausliche Gebrauchswertprodukti
- Seite 248: schaftlichen Produktion vor, erst d
- Seite 252: so in eine die Erkenntnis hemmende
- Seite 256: dieses Klassenkompromisses, war die
- Seite 260: gillt auch nicht, daB er an Nahrung
- Seite 264: scher Expottokonomien und englische
- Seite 268: 18 Dieter Senghaas, Weltwirtschafts
- Seite 272: 60 Vgl. Ernest Mandel, Der Spatkapi
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- Seite 280: Marcel Buhler: * Weltmarkt, interna
- Seite 284: E. Maire (1978), Generalsekretar de
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- Seite 318: Palloix, Christian (1978 I): Travai
- Seite 322: RblbllCh' Mary Kaldot Riistungsbaro
Weltmarkt reguliert nicht nur den Tauschwert der Ware (Computer), sondern auch die<br />
Produktivitat der vorgelagerten Produktlonsprozesse, da diese in den Tauschwert als Bestandrei!<br />
einflieBen. Zulieferungen, die mit tiner unter-durchschnittlichen Produktivitat<br />
hergestellt wurden, erhOhen den (End)Tauschwert. In gleicher Weise wird das Lohnniveau<br />
aIs weiterer Kostenbestandteil der vorgelagerten Stufen tiber den Weltmarkt mitbestimmt.<br />
Lohn- und ArbeitsprozeB eines Produktionssegments aus def vorgelagerten Produktionskette<br />
werden somit auch internationalisiert. Zur Extraprofiterzielung kann das multinationale<br />
Kapital in def Internationalisierung des Produktivkapitals nationale Produktivitatsund<br />
Lohnunterschiede ausntitzen, dieser Zusammenhang erklart die Strategie des Eim:elkapitals.<br />
Diese Moglichkeit wird vergroBert dutch die moglichst weitgehende Kontrolle der<br />
einzelnen Produktionsstufen. Hier wird ersichtlich, daB das Phanomen »MNK« nicht alleine<br />
aus den GesetzmaBigkeiten def Akkumulation abgeleitet werden sondern daB<br />
samtliche Kategorien def marxschen Analyse sowie neue, die die reale historische Entwicklung<br />
erfassen, zu dieser Form des Einzelkapitals fUhren.<br />
d) Mit dem produktiven Kapital sind aIle moglichen Ansatzpunkte der Internationalisierung<br />
des Kreislaufs des Einzelkapitals erschopft. Damit wird aber das Entstehen neuer Internationalisierungsformen<br />
keineswegs ausgeschlossen. Diese konnen z.B. aus der Veranderung<br />
def kapitalistischen Arbeitsteilung entstehen. Der tayloristische ProduktionsprozeB<br />
vertieft die Trennung einfache/komplexe Arbeit und institutionalisiert sie in der Fabrik in<br />
der Trennung Planung und Kontrolle des Produktionsprozesses I DurchfUhrung des unmittelbaren<br />
Produktionsprozesses. Diese Trennung hat sich international verselbstandigt<br />
und in einer neuen hochgradig internationalisierten Kapitalfraktion, dem Engineering-Kapital<br />
niedergeschlagen. Dieses plant und koordiniert das Erstellen schltisselfertiger Fabriken,<br />
mit def FoIge, daB def unmittelbare ProduktionsprozeB nlcht mehr yom gleichen Kapital<br />
kontrolliert wird. Diese dynamische Branche in den KIL konzentriert das technische<br />
Wissen, und def unmittelbare ProduktionsprozeB wird aus der Kapitalvetwertung abgesto"<br />
Ben. Diese spezifische Sttategie ist nicht zuletzt die Antwort des Finanzkapitals auf die<br />
Verstaatlichungen in def Dritten Welt und die Entwicklungsstrategie einiger Lander wie<br />
z.B. Algerien. 1m Gegensatz zur Direktinvestition entfallt das Verstaatlichungsrisiko, die<br />
Finanzierung ist gesichert, da meistens nationale Regierungen die schltisselfertigen Fabriken<br />
kaufen. In den KIL beschaftigt das Engineering-Kapital dne schmale Schicht von<br />
hochqualifizierten Kopf- ode! Reillbrettarbeitern, wogegen die besonders kampffreudigen<br />
Facharbeiter nicht mehr Tei! des unmittelbaren Arbeitsprozesses innerhalb des Engineering-Kapitals<br />
sind. Durch die Kontrolle def Konzeption des Produktionsprozesses tiberwacht<br />
das Engineering-Kapital die »Technologie«, d.h. denjenigen Bereich, def die Abhangigkeit<br />
wesentlich schafft. Diese Kapitalfraktion ist die Antwort des Kapitals auf die<br />
Veranderung def Weltmarktinverstitionsbedingungen und verkorpert gleichzeitig optima<br />
Ie Verwertungsbedingungen (vgl. wm Engineering-Kapital die lREP Untersuchung, nach<br />
Palloh 1975).<br />
Zentrale Stelle fUr die Bestimmung der T iefe der heu tigen Weltwirtschaftskrise ist die Krise<br />
des vorherrschenden industriellen Produktionsprozesses - des Taylorismus. Erst ein neuer,<br />
die Kapitalverwertungsbedingungen strukturell verandernder ProduktionsprozeB konnte<br />
einen relativ stabilen Aufschwung mit sich Ob sich daraus auch neue Internationalisierungsformen<br />
ergeben kann noch nicht gesagt werden.<br />
1<strong>44</strong> Marcel Buhler