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Eingangssignal Realteil Imaginärteil Amplitude 1 0 -1 a) 0 32 64 96 Zeit (Abtastpunkte) Eingangssignal Realteil Imaginärteil Amplitude 1 0 -1 b) 0 32 64 96 Zeit (Abtastpunkte) Abb. 25: Analytische Signale fur ein sinusformiges Eingangssignal erzeugt durch diskrete Hilbert Transformation a) bei 3,0 Signalperioden im Abtastfenster und b) bei 3,3 Signalperioden im Abtastfenster (N=128). 55

aus, bei dem die zeitabhangige Amplitude durchdieFunktion s 0 (t)reprasentiert wird und die Phase durch (t). Die zeitabhangige Frequenz f(t) ist proportional zur zeitlichen Ableitung der Phasenfunktion: f(t) = 1 d 2 dt : (83) Ein cosinusformiger Signalverlauf, wie er durch Gl.(74) beschrieben wird, setzt voraus, da die Phasenfunktion (t) linear von der Zeit abhangt. Ist die Phasenfunktion durch gegeben, so resultiert wegen f (t) =2f 0 t 1+ 2 t + 0 (84) f(t) = 1 2 d dt = f 0 (1 + f t) (85) eine lineare zeitliche Frequenzabhangigkeit (vgl. Abb. 26 a) und b)). Das zu einem frequenzmodulierten Signal gehorende Leistungsdichtespektrum erstreckt sich i. allg. uber einen groeren Frequenzbereich, wie Abb. 26 c) zeigt. In dem dargestellten Leistungsdichtespektrum ist zwar zu erkennen, da die niederfrequenten Signalanteile eine geringere Amplitude haben als die hoherfrequenten, allerdings lat sich nichtunterscheiden, ob es sich um ein frequenzmoduliertes oder um ein breitbandiges stationares Signal handelt. Unter der Voraussetzung, da das betrachtete Signal ein Single-Tone-Signal ist, kann diese Problematik auf der Grundlage der aus dem analytischen Signal resultierenden Phasenfunktion ~ n gelost werden. Der gema Gl.(76) bestimmte Phasenverlauf fur das Signal aus Abb. 26 a) ist in Abb. 27 a) dargestellt. Es zeigt sich, da das Zeitintervall, in dem sich die Signalphase um 2 andert, immer geringer wird. Durch Phase-Unwraping\ erhalt man den " in Abb. 27 b) gezeigten, stetigen Verlauf der Signalphase n , der sich oensichtlich durch eine Parabel beschreiben lat. Numerisches Dierenzieren der diskreten Funktion n liefert den gesuchten zeitlichen Frequenzverlauf. Da in praktischen Anwendungsfallen dem reinen Nutzsignal i. allg. ein mehr oder weniger groer Rauschanteil uberlagert ist, stot man bei der numerischen Dierentiation vielfach auf das Problem, da die Resultate, die das zeitliche Frequenzverhalten widerspiegeln sollen, extrem stark stochastisch uktuieren. Abhilfe kann in diesem Zusammenhang geschaen werden, wenn man davon ausgehen kann, da die zeitliche Frequenzanderung langsam erfolgt. In solchen Fallen kann der resultierende Verlauf von n z.B. durch einPolynom zweiter Ordnung approximiert werden, welches auf analytischem Wege zu dierenzieren ist. Fur das linear frequenzmodulierte Signal aus Abb. 26 a) wurde man bei dieser Vorgehensweise ebenfalls den linearen Frequenzanstieg ermitteln. Probleme sind hier allerdings z.B. bei cosinusformig frequenzmodulierten Signalen zu erwarten. Eine Alternative stellt in diesem Zusammenhang eine Methode dar, die unter dem Begri Kurzzeit-Fouriertransformation bzw. Short Time Fourier Transform (STFT) bekannt ist. Das zu analysierende, aus N Abtastwerten bestehende Signal s n wird hierbei zunachst mit einer Fensterfunktion multipliziert, die lediglich in einem Intervall M t (M N) Werte ungleich null annimmt. Das resultierende Produkt dient als Eingangsfunktion eines FFT-Algorithmus, mit dem z.B. die spektrale Leistungsdichte ermittelt wird. 56

Eingangssignal Realteil Imaginärteil<br />

Amplitude<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

a)<br />

0 32 64 96<br />

Zeit (Abtastpunkte)<br />

Eingangssignal Realteil Imaginärteil<br />

Amplitude<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

b)<br />

0 32 64 96<br />

Zeit (Abtastpunkte)<br />

Abb. 25: Analytische Signale fur ein sinusformiges Eingangssignal erzeugt durch diskrete<br />

Hilbert Transformation a) bei 3,0 Signalperioden im Abtastfenster und b) bei 3,3 Signalperioden<br />

im Abtastfenster (N=128).<br />

55

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