Teilen und Mitteilen auf Facebook - How to... Bachelorarbeit
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4. Auswertung <strong>und</strong> Interpretation der Ergebnisse 77<br />
[G]ewisse Fo<strong>to</strong>s halt oder eben Politik also politische Einstellung,<br />
religiöse Ansichten, so etwas lass ich weg. Weil ich habe meine<br />
Ansicht <strong>und</strong> ich habe meine Einstellung aber ich weiß nie mit wem<br />
ich irgendwann zu tun habe <strong>und</strong> ob mir das zum Verhängnis wird.<br />
(Caro im Interview 3)<br />
Als wichtiges Argument für den zurückhaltenden Umgang beim Einstellen <strong>und</strong><br />
<strong>Teilen</strong> bestimmter Inhalte verweisen die Informanten / Informantinnen <strong>auf</strong> die<br />
Permanenz von Interneteinträgen.<br />
es ist halt so mit <strong>Facebook</strong>, das das Internet vergisst nicht, da hast<br />
du das halt schriftlich. (Britta im Interview 2)<br />
„Was liegt, das pickt!“ sagt man so schön, oder? […] was einmal<br />
geschrieben ist <strong>und</strong> was einmal feststeht das ist das ist fix <strong>und</strong> <strong>auf</strong><br />
das kann man dich festnageln auch. Also da sollte man schon mit<br />
Bedacht vorgehen. (Andi im Interview 1)<br />
Hierbei ist anzumerken, dass die beschrieben „Klebrigkeit“ von Interneteinträgen<br />
vor allem dann zum Problem wird, wenn die einmal gemachten Äußerungen mit<br />
den aktuellen Überzeugungen nicht mehr übereinstimmen oder verhindern, dass<br />
man situationsbezogen seine Ansichten <strong>und</strong> Interessen verschleiern kann. Es<br />
entsteht auch ein Konflikt dazwischen, dass schriftlichen Äußerungen zumeist<br />
besonders geglaubt wird, <strong>und</strong> dass <strong>Facebook</strong> selbst aber dazu verlockt durchaus<br />
auch spontan <strong>und</strong> ohne lang Überlegungen Aussagen zu tätigen, Bilder<br />
einzustellen oder andere Inhalte zu teilen <strong>und</strong> etwaige sich daraus ergebende<br />
Konsequenzen gar nicht erst abzuschätzen.<br />
Einige der Informanten / Informantinnen machen deutlich, dass es für sie eine<br />
klare Linie zwischen privaten Angelegenheiten gibt, welche sie nicht <strong>auf</strong><br />
<strong>Facebook</strong> thematisieren, <strong>und</strong> jenen Dingen <strong>und</strong> Themen, welche sie als<br />
unverfänglich erachten <strong>und</strong> daher auch gegebenenfalls online stellen würden.<br />
Neben den bereits genannten Themen Religion <strong>und</strong> Politik, gehört vor allem auch<br />
Sexualität <strong>und</strong> Beziehungsleben in diesen privaten Bereich. Andi findet es<br />
unpassend, dass der sogenannte Beziehungsstatus <strong>auf</strong> <strong>Facebook</strong> ein sehr<br />
markantes Element ist <strong>und</strong> äußert sich genervt über Personen, welche diesen<br />
ständig ändern. Caro erklärt, dass sie sich dabei unwohl fühlt, wenn jemand als<br />
Kommentar zu einem ihrer Fo<strong>to</strong>s schreibt, dass es bzw. sie „sexy“ sei, da sie nicht