Teilen und Mitteilen auf Facebook - How to... Bachelorarbeit
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4. Auswertung und Interpretation der Ergebnisse 72 entsprechend professionell darstellen, jedoch auch persönlich sein sollte, folgendermaßen: […] wo ich mich auch damit identifizieren kann und ein lässiges, tolles Foto, und irgendwie habe ich mir dann immer gedacht, was denken da die anderen davon, weil ich es hauptsächlich eben aus beruflichen Zwecken und ich wollte nicht "das nette Mädchen" aber auch nicht die "unsympathische Tussi", also es war für mich schwierig. (Caro im Interview 3) Da sie berufsbedingt eine ausgesprochen große Anzahl von Facebook-Kontakten hat, mit welchen sie persönlich nicht allzu gut bekannt ist, überlegt Caro sich äußerst sorgfältig, welche Inhalte sie teilt oder mit „Gefällt mir“ markiert, „weil es kann einfach missverstanden werden und es wirft ein falsches Licht auf dich und es [Anm. SM: Facebook] ist immer noch eine öffentliche Sache.“ (ebd.) Andi, welcher ein öffentliches Profil führt, hat sich gezielt dafür entschieden, möglichst wenige Informationen bereitzustellen und agiert beim Teilen ebenfalls sehr überlegt. Er beschreibt Facebook als „Visitenkarte mit Extras“, welche vor allem dazu dient, etwas über Personen in Erfahrung zu bringen, wenn man mit diesen Kontakt aufnehmen möchte. Seiner Ansicht nach ist es daher sinnvoll, sich in erster Linie auf „Basisinformationen“ zu beschränken, welche man auf Facebook zur Verfügung stellt und die jeder sehen kann. Die „Extras“ bestehen in Form seiner Beiträge und den Inhalten, welche er teilt in Dingen, mit denen er sich beschäftigt oder die ihn beschäftigen, die er befürwortet oder, entsprechend kommentiert, grundsätzlich ablehnt (vgl. Interviewgespräch mit Andi). Andi stellt so sicher, dass trotz der unterschiedlichen Beziehungen, welche er zu den einzelnen Usern / Userinnen hat, die Gefahr minimiert ist, dass diese einen falschen bzw. nicht erwünschten Eindruck von ihm bekommen. Britta hingegen schränkt die Leserschaft ihrer Beiträge auf Facebook über die Nutzung von Gruppen ein. Indem sie in kleinen, geschlossenen Gruppen postet, welche aus gemeinsamen Freizeitaktivitäten entstanden sind, sind ihre Inhalte nur einem bestimmten Teil von Facebook-Usern / -Userinnen zugänglich, deren Erwartungen und Interessen sie leichter einschätzen kann. So beschreibt sie
4. Auswertung und Interpretation der Ergebnisse 73 beispielsweise, dass das gezielte Teilen von Zeitungsartikeln und anderen Inhalten im Hinblick auf anschließende Diskussionen in Gruppen eher erfolgreich ist als im Zuge öffentlicher Statusmeldungen. Als Beispiel führt sie das öffentlich gepostete Rezept einer Freundin an, welches in den Kommentaren zu einer nicht erwünschten, grundsätzlichen Auseinandersetzung zwischen Vegetariern und Personen, welche diese Ernährungsweise belächeln oder ablehnen, geführt hat. Abgesehen von solch polarisierenden Themen, bemerkt Britta im öffentlichen Profilbereich eher geringe Rückmeldungen, in den Gruppen geht es angesichts geteilter Interessen dagegen wesentlich angeregter zu. Aus diesem Grund hat sie ihre Facebook-Aktivitäten mittlerweile nahezu vollständig auf diese Gruppen verlagert. Als weitere Möglichkeit der Differenzierung des angenommenen Publikums führen David und Elli die Möglichkeit an, im Bereich der Privatsphäre- Einstellung auf Facebook die eigenen Facebook-Freunde / -Freundinnen nach Gruppen mit unterschiedlichen Berechtigungen der Sichtbarkeit z.B. von Profilinformationen, Fotoalben etc. zu sortieren. Dabei werden im Gegensatz zur Nutzung von öffentlichen bzw. geschlossenen Gruppen keine getrennten Bereiche genutzt, um verschiedenen Nutzergruppen / Nutzerinnengruppen unterschiedliche Beiträge zukommen zu lassen, sondern das je eigene Facebook-Umfeld nach Enge der Beziehung abgestuft um den jeweiligen Kontakten entsprechend viele oder wenige Inhalte zugänglich zu machen. Auch Britta nutzt diese Einstellungsmöglichkeiten. „Und ich kümmere mich jetzt, wenn ich etwas poste, eigentlich nicht mehr darum, weil ich das ja sowieso eingestellt habe, wer meine Posts lesen darf und wer nicht.“ (Britta im Interview 2) In Bezug auf das antizipierte Publikum kommt ein weiteres Element hinzu. Sobald jemand als Freund / Freundin bestätigt wird, kann diese Person auch alle vor der Facebook-Freundschaft liegenden Beiträge lesen. Zu dem Zeitpunkt an dem ein User / eine Userin also etwas auf schreibt oder teilt, kann er / sie die Gesamtheit der Leserschaft und ihre Reaktion auf den Beitrag noch gar nicht mit Sicherheit einschätzen. Unter anderem aus diesem Grund taucht vermutlich bei
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4. Auswertung <strong>und</strong> Interpretation der Ergebnisse 72<br />
entsprechend professionell darstellen, jedoch auch persönlich sein sollte,<br />
folgendermaßen:<br />
[…] wo ich mich auch damit identifizieren kann <strong>und</strong> ein lässiges,<br />
<strong>to</strong>lles Fo<strong>to</strong>, <strong>und</strong> irgendwie habe ich mir dann immer gedacht, was<br />
denken da die anderen davon, weil ich es hauptsächlich eben aus<br />
beruflichen Zwecken <strong>und</strong> ich wollte nicht "das nette Mädchen" aber<br />
auch nicht die "unsympathische Tussi", also es war für mich<br />
schwierig. (Caro im Interview 3)<br />
Da sie berufsbedingt eine ausgesprochen große Anzahl von <strong>Facebook</strong>-Kontakten<br />
hat, mit welchen sie persönlich nicht allzu gut bekannt ist, überlegt Caro sich<br />
äußerst sorgfältig, welche Inhalte sie teilt oder mit „Gefällt mir“ markiert, „weil es<br />
kann einfach missverstanden werden <strong>und</strong> es wirft ein falsches Licht <strong>auf</strong> dich <strong>und</strong><br />
es [Anm. SM: <strong>Facebook</strong>] ist immer noch eine öffentliche Sache.“ (ebd.)<br />
Andi, welcher ein öffentliches Profil führt, hat sich gezielt dafür entschieden,<br />
möglichst wenige Informationen bereitzustellen <strong>und</strong> agiert beim <strong>Teilen</strong> ebenfalls<br />
sehr überlegt. Er beschreibt <strong>Facebook</strong> als „Visitenkarte mit Extras“, welche vor<br />
allem dazu dient, etwas über Personen in Erfahrung zu bringen, wenn man mit<br />
diesen Kontakt <strong>auf</strong>nehmen möchte. Seiner Ansicht nach ist es daher sinnvoll, sich<br />
in erster Linie <strong>auf</strong> „Basisinformationen“ zu beschränken, welche man <strong>auf</strong><br />
<strong>Facebook</strong> zur Verfügung stellt <strong>und</strong> die jeder sehen kann. Die „Extras“ bestehen<br />
in Form seiner Beiträge <strong>und</strong> den Inhalten, welche er teilt in Dingen, mit denen er<br />
sich beschäftigt oder die ihn beschäftigen, die er befürwortet oder, entsprechend<br />
kommentiert, gr<strong>und</strong>sätzlich ablehnt (vgl. Interviewgespräch mit Andi). Andi stellt<br />
so sicher, dass trotz der unterschiedlichen Beziehungen, welche er zu den<br />
einzelnen Usern / Userinnen hat, die Gefahr minimiert ist, dass diese einen<br />
falschen bzw. nicht erwünschten Eindruck von ihm bekommen.<br />
Britta hingegen schränkt die Leserschaft ihrer Beiträge <strong>auf</strong> <strong>Facebook</strong> über die<br />
Nutzung von Gruppen ein. Indem sie in kleinen, geschlossenen Gruppen postet,<br />
welche aus gemeinsamen Freizeitaktivitäten entstanden sind, sind ihre Inhalte nur<br />
einem bestimmten Teil von <strong>Facebook</strong>-Usern / -Userinnen zugänglich, deren<br />
Erwartungen <strong>und</strong> Interessen sie leichter einschätzen kann. So beschreibt sie