Teilen und Mitteilen auf Facebook - How to... Bachelorarbeit
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4. Auswertung <strong>und</strong> Interpretation der Ergebnisse 69<br />
Filmprojekt dabei war, so geht es ihr doch darum die anderen in den Vordergr<strong>und</strong><br />
zu rücken <strong>und</strong> sich in der Rolle ebenjener Person darzustellen, die das ermöglicht:<br />
[…] wenn ich zum Beispiel SOS Kinderdorf Caldonazzo runter<br />
fahre, dann mache ich ein Album <strong>und</strong> da ist jeder dr<strong>auf</strong>, jeder vom<br />
Team, das sind fünfzig Leute, aber ich habe sie alle dr<strong>auf</strong>, also das.<br />
Oder beim Filmset. JEDEN. Den Koch bis zum Catering bis zum<br />
Regisseur, ich fo<strong>to</strong>grafiere sie alle durch, ich mache irgendwie " das<br />
Projekt haben wir jetzt gemacht" <strong>und</strong> das Titelbild, da sind sie alle<br />
no- ah da sind sie alle also alle markiert <strong>und</strong> dann sieht man die<br />
Fo<strong>to</strong>s. Also es ist keine Selbstins- also Selbstinszenierung von mir,<br />
schon von meinem Leben, von dem was ich tue, aber nicht von mir<br />
vom Optischen, in dem Sinne, ja. (ebd.)<br />
Auf <strong>Facebook</strong> zeigen die Informanten / Informantinnen keine virtuellen<br />
unabhängigen <strong>und</strong> abgeschlossenen Ich-Anteile, sondern ein Bild ihres idealen<br />
Selbst, welches sie auch offline von sich zeigen möchten. Caro erklärt, dass ihr<br />
bei der Auswahl der von ihr geteilten Inhalte wichtig ist, „wie ich mich selber<br />
sehe, ja sehen möchte. Nicht wie ich bin sondern wie ich mich sehen möchte oder<br />
nach außen hin ah gesehen werden will ja.“ (ebd.) Britta führt die Möglichkeit an,<br />
sich beispielsweise durch das Posten von Zeitungsartikeln oder jazzigen<br />
Musikvideos als besonders intellektuell darzustellen. Dies greift auch Elli <strong>auf</strong>,<br />
wenn sie über das Einstellen von Sinnsprüchen <strong>und</strong> berühmten Zitaten spricht,<br />
welche ein bestimmtes Bild des Users / der Userin erzeugen. Dabei merkt sie<br />
allerdings kritisch die Diskrepanz zwischen dem Idealbild <strong>und</strong> der von anderen<br />
Personen wahrnehmbaren Realität an:<br />
[O]der solche Zitate von irgendwelche Albert Einstein <strong>und</strong> so oder<br />
wo man meint man ist philosophisch großartig dr<strong>auf</strong> <strong>und</strong> wenn du<br />
ihn dann siehst, kann nicht einmal eins <strong>und</strong> eins zusammenzählen.<br />
Jetzt, es ist einfach eine Art Selbstdarstellung, wo jeder zitieren<br />
kann, irgendwelche großartigen Philosophen, ob er den Text<br />
verstanden hat, weiß man nicht, aber ja. (Elli im Interview 4)<br />
Die Einschätzung der <strong>Facebook</strong>-Beiträge <strong>und</strong> geteilten Inhalte in Hinblick <strong>auf</strong> die<br />
Identität der User / Userinnen wird durch den Kontext der Gesamtheit aller<br />
vorhandenen Informationen erleichtert. Wenn die Musikvideos, Statusmeldungen<br />
<strong>und</strong> eingestellten Fo<strong>to</strong>s der jeweiligen <strong>Facebook</strong>-Fre<strong>und</strong>e im Newsstream eines<br />
Users / einer Userin zwar einzeln <strong>auf</strong>tauchen, so werden sie doch nur als