Teilen und Mitteilen auf Facebook - How to... Bachelorarbeit

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Abstract 4 Abstract Diese empirische Arbeit geht der Frage nach, wie die Funktion des Teilens in der Identitätsarbeit der „Facebook-Generation“ eingesetzt wird. Im ersten Teil unternimmt die Autorin dabei den Versuch, anhand der Systematisierung von Karl Mannheim die „Generation Facebook" greifbar zu machen. Daraufhin werden im zweiten Teil ausgewählte Identitätstheorien, insbesondere die Herstellung von Identität in der Postmoderne und in Verbindung mit der Nutzung digitaler Medien, betrachtet. Im Anschluss daran stellt die Autorin das Vorgehen der Untersuchung dar, deren Ergebnisse im letzten Teil der Arbeit diskutiert werden. Im Rahmen der ethnographischen Untersuchung wurden mit fünf Informanten / Informantinnen Interviews zu ihrer Nutzung der Facebook-Funktion "Teilen" sowie teilnehmende Beobachtungen auf Facebook geführt und basierend auf der Grounded Theory ausgewertet. Es zeigt sich, dass die User / Userinnen beim Teilen von Inhalten darauf achten, ein authentisches Bild ihrer selbst zu liefern. Bei diesem handelt es sich nicht um eine virtuelle Rolle, sondern vielmehr um einen im schönen Licht dargestellten Ausdruck dessen, was sie auch in ihrem Offline-Leben als ihr wahres oder eigentliches Ich erkannt haben möchten. Nicht zuletzt ist für die Nutzer / Nutzerinnen aufgrund der Permanenz von Internet-Daten wichtig, das Einstellen bestimmter Inhalte zu vermeiden, da diese im Falle persönlicher Veränderungen künftig für unerwünschte Zuschreibungen und negative Konsequenzen sorgen könnten.

Einleitung 5 Einleitung Unsere Lebenswelt ist durchdrungen von digitalen Medien. Mehr noch, soziale Interaktion scheint immer häufiger auch computervermittelte Kommunikation zu beinhalten. Eine Internet-Plattform, welche in besonderer Hinsicht mit der Vorstellung verknüpft wird, mit anderen Personen in Kontakt zu treten, Kontakt zu halten oder in irgendeiner anderen Form eine Beziehung zu diesen zu pflegen, ist „Facebook“, als exemplarischer und derzeit höchst populärer Vertreter des im deutschsprachigen Raum als „Soziale Netzwerke“ (treffender ist die englische Bezeichnung der „Social Networking Services“ 1 ) bekannten Internetphänomens. Im Zuge der unten näher ausgeführten Untersuchung erläuterte einer der Informanten die besondere Verbindung, welche seiner Ansicht nach zwischen der Nutzung von Facebook und dem Umgang mit Personen besteht, welche man gerade erst kennen gelernt hat oder kennen lernen möchte: Facebook ist für mich eine erste Plattform, wo Leute, die mich vielleicht nicht persönlich kennen, sondern man lernt sich auf einer Party oder wo kennen. Das ist interessant. Heute tauscht man doch viel weniger Telefonnummern, man fragt schneller nach dem Namen, weil den kann ich mir besser merken und dann schaue ich einfach auf Facebook nach und dann e ich die Person als Freund. Das machen viele. Facebook ist die erste Anlaufstelle oft um jemanden kennen zu lernen. 2 (Andi im Interview 1) Zur Beantwortung der Frage nach dem „Wer bist du?“ reicht heute mitunter ein Name. Alle übrigen interessanten, wesentlichen und unwesentlichen Informationen rund um eine Person können anhand des Namens über Facebook in Erfahrung gebracht werden. Und da man dazu zumeist mit derjenigen Person eine „Facebook-Freundschaft“ aufnehmen muss, bietet man über die Verbindung mit dem eigenen Account dem Gegenüber im Austausch ebenfalls entsprechende Informationen zur eigenen Person an. Man könnte es so formulieren, dass 1 Die Verwendung von „Networking“ anstelle von „Network“ betont die Handlung/den Prozess des „Netzwerkens“ anstelle eines Ergebnisses, und der Begriff des „Service“ weist auf den Dienstleistungscharakter hin 2 Zitate aus den Gesprächen mit den Informanten / Informantinnen werden durch kursiven Andruck hervor gehoben

Einleitung 5<br />

Einleitung<br />

Unsere Lebenswelt ist durchdrungen von digitalen Medien. Mehr noch, soziale<br />

Interaktion scheint immer häufiger auch computervermittelte Kommunikation zu<br />

beinhalten. Eine Internet-Plattform, welche in besonderer Hinsicht mit der<br />

Vorstellung verknüpft wird, mit anderen Personen in Kontakt zu treten, Kontakt<br />

zu halten oder in irgendeiner anderen Form eine Beziehung zu diesen zu pflegen,<br />

ist „<strong>Facebook</strong>“, als exemplarischer <strong>und</strong> derzeit höchst populärer Vertreter des im<br />

deutschsprachigen Raum als „Soziale Netzwerke“ (treffender ist die englische<br />

Bezeichnung der „Social Networking Services“ 1 ) bekannten Internetphänomens.<br />

Im Zuge der unten näher ausgeführten Untersuchung erläuterte einer der<br />

Informanten die besondere Verbindung, welche seiner Ansicht nach zwischen der<br />

Nutzung von <strong>Facebook</strong> <strong>und</strong> dem Umgang mit Personen besteht, welche man<br />

gerade erst kennen gelernt hat oder kennen lernen möchte:<br />

<strong>Facebook</strong> ist für mich eine erste Plattform, wo Leute, die mich<br />

vielleicht nicht persönlich kennen, sondern man lernt sich <strong>auf</strong> einer<br />

Party oder wo kennen. Das ist interessant. Heute tauscht man doch<br />

viel weniger Telefonnummern, man fragt schneller nach dem Namen,<br />

weil den kann ich mir besser merken <strong>und</strong> dann schaue ich einfach<br />

<strong>auf</strong> <strong>Facebook</strong> nach <strong>und</strong> dann e ich die Person als Fre<strong>und</strong>.<br />

Das machen viele. <strong>Facebook</strong> ist die erste Anl<strong>auf</strong>stelle oft um<br />

jemanden kennen zu lernen. 2 (Andi im Interview 1)<br />

Zur Beantwortung der Frage nach dem „Wer bist du?“ reicht heute mitunter ein<br />

Name. Alle übrigen interessanten, wesentlichen <strong>und</strong> unwesentlichen Informationen<br />

r<strong>und</strong> um eine Person können anhand des Namens über <strong>Facebook</strong> in<br />

Erfahrung gebracht werden. Und da man dazu zumeist mit derjenigen Person eine<br />

„<strong>Facebook</strong>-Fre<strong>und</strong>schaft“ <strong>auf</strong>nehmen muss, bietet man über die Verbindung mit<br />

dem eigenen Account dem Gegenüber im Austausch ebenfalls entsprechende<br />

Informationen zur eigenen Person an. Man könnte es so formulieren, dass<br />

1 Die Verwendung von „Networking“ anstelle von „Network“ be<strong>to</strong>nt die Handlung/den Prozess<br />

des „Netzwerkens“ anstelle eines Ergebnisses, <strong>und</strong> der Begriff des „Service“ weist <strong>auf</strong> den Dienstleistungscharakter<br />

hin<br />

2 Zitate aus den Gesprächen mit den Informanten / Informantinnen werden durch kursiven<br />

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