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02.11.2013 Aufrufe

1. „Facebook-Generation“ 18 Veränderungen mit sich. Insbesondere in der Betrachtung des Internets lassen sich im Vergleich zur früheren Netzkultur wesentliche Unterschiede feststellen. Lovink (2011) spricht davon, dass „[der] Krieg gegen den Terror […] das Verlangen nach einer ernsthaften Parallelkultur eines ‚zweiten Selbst‘ ab[würgte] und […] stattdessen eine globale Überwachungs- und Kontrollindustrie entstehen [ließ]“ (a.a.O., S. 185). Während der / die Einzelne im Internet der 1990er noch relativ anonym war und die Verwendung von Nicknames das übliche Vorgehen darstellte, gehört Anonymität seit der Verpflichtung von Usern / Userinnen sich bei sogenannten Social Networking Services mit dem bürgerlichen Namen zu registrieren der Vergangenheit an (vgl. Leistert / Röhle 2011, S. 23). Mit dem Bild des in näherer Vergangenheit liegenden sogenannten „Arabischen Frühlings“ findet sich ein weiteres historisches Ereignis, welches sich auf das Selbstverständnis in der Nutzung des Internets insbesondere von Social Networking Services bei starken Nutzern / Nutzerinnen auszuwirken. Vor allem die Rolle, welchen digitalen Medien und darunter insbesondere auch dem Anbieter Facebook, im Rahmen der Berichterstattung zugeschrieben wurde, sorgte dafür, dass die Hoffnung auf das demokratische Potenzial des Internets, welche bereits im Ursprungsmythos des Internets angelegt ist (vgl. Leistert / Röhle, S. 16) erneut erstarkte. Darüber hinaus ließen sich weitere Beispiele wie die sich häufenden Krisen des Finanzmarktes, der Banken aber auch der Nationalökonomien anführen, welche in den vergangen Jahren zu einer gemeinsamen Generationenlagerung heutiger Twens geführt haben könnten. Dazu kommt die bereits weiter oben angeführte allgemeine Individualisierungstendenz der letzten Jahrzehnte welche ebenfalls als eine potenzielle kollektive Generationenlagerung gesehen werden kann. Auch die Vorerfahrungen mit digitalen Medien sollte in der Untersuchung einer „Facebook Generation“ bedacht werden. Wie die oben angeführten Zahlen der Statistik Austria (2012) zeigen, kann man zwar nicht davon ausgehen, dass alle Angehörigen der Geburtsjahrgänge ab den 1980er Jahren bereits in Kindheit und

1. „Facebook-Generation“ 19 Jugend Zugang zum Internet hatten oder überhaupt über einen Computer verfügen konnten, jedoch führten die Informanten / Informantinnen der Untersuchung jeweils an, dass sie bereits über spezifische Vorerfahrungen mit dem Internet und der Webkultur verfügten, ehe sie sich bei Facebook anmeldeten, wodurch ihnen der Einstieg bei diesem Social Networking Service kaum Schwierigkeiten bereitete. Am Rande der eigentlichen Informationsgespräche konnte die Verfasserin von den befragten Informanten / Informantinnen einige Hinweise auf deren „Medienbiographie in Bezug auf das Internet“ erhalten und gewann daraus den Eindruck, dass alle Befragten durchaus bereits über einige Web-Erfahrung beispielsweise in Form der Nutzung von Chats und Foren verfügten, ehe sie zu Facebook kamen. Der daraus resultierende scheinbar „natürliche“ Zugang zu der Handhabung des Social Networking Service lässt sich ebenfalls als eine spezifische Gemeinsamkeit und als Indiz für einen generationellen Zusammenhang verstehen. Die gemeinsame Lagerung und eine Ähnlichkeit in Bezug auf die jeweiligen Erlebnisschichtungen von Facebook-Usern, welche aktuell gerade in den Zwanzigern sind, kann zwar nicht klar bewiesen werden, jedoch aufgrund der angeführten Indizien grundsätzlich ein Generationenzusammenhang angenommen werden. Es erscheint daher plausibel, in Abgrenzung von älteren und jüngeren Generationen, hier von einer „Generation Facebook“ sprechen zu können. Dabei sei noch betont, dass dies eben nicht als ein Synonym für bestimmte Geburtsjahrgänge zu sehen ist, sondern dies eben nur für jene Personen gilt, welche aufgrund ihrer je spezifischen Medienbiographie und ihres Zugangs zu Facebook auf sich gleichende Erfahrungen zugreifen. Nachfolgend soll die Entstehung und Entwicklung von Facebook betrachtet sowie ein Überblick über die zentralen Funktionen als Grundlage der weiteren Beschäftigung mit diesem konkreten Vertreter von Social Networking Services und den damit verbundenen Medienpraxiskulturen gegeben werden.

1. „<strong>Facebook</strong>-Generation“ 18<br />

Veränderungen mit sich. Insbesondere in der Betrachtung des Internets lassen sich<br />

im Vergleich zur früheren Netzkultur wesentliche Unterschiede feststellen.<br />

Lovink (2011) spricht davon, dass „[der] Krieg gegen den Terror […] das<br />

Verlangen nach einer ernsthaften Parallelkultur eines ‚zweiten Selbst‘ ab[würgte]<br />

<strong>und</strong> […] stattdessen eine globale Überwachungs- <strong>und</strong> Kontrollindustrie entstehen<br />

[ließ]“ (a.a.O., S. 185). Während der / die Einzelne im Internet der 1990er noch<br />

relativ anonym war <strong>und</strong> die Verwendung von Nicknames das übliche Vorgehen<br />

darstellte, gehört Anonymität seit der Verpflichtung von Usern / Userinnen sich<br />

bei sogenannten Social Networking Services mit dem bürgerlichen Namen zu<br />

registrieren der Vergangenheit an (vgl. Leistert / Röhle 2011, S. 23).<br />

Mit dem Bild des in näherer Vergangenheit liegenden sogenannten „Arabischen<br />

Frühlings“ findet sich ein weiteres his<strong>to</strong>risches Ereignis, welches sich <strong>auf</strong> das<br />

Selbstverständnis in der Nutzung des Internets insbesondere von Social<br />

Networking Services bei starken Nutzern / Nutzerinnen auszuwirken. Vor allem<br />

die Rolle, welchen digitalen Medien <strong>und</strong> darunter insbesondere auch dem<br />

Anbieter <strong>Facebook</strong>, im Rahmen der Berichterstattung zugeschrieben wurde,<br />

sorgte dafür, dass die Hoffnung <strong>auf</strong> das demokratische Potenzial des Internets,<br />

welche bereits im Ursprungsmythos des Internets angelegt ist (vgl. Leistert /<br />

Röhle, S. 16) erneut erstarkte.<br />

Darüber hinaus ließen sich weitere Beispiele wie die sich häufenden Krisen des<br />

Finanzmarktes, der Banken aber auch der Nationalökonomien anführen, welche in<br />

den vergangen Jahren zu einer gemeinsamen Generationenlagerung heutiger<br />

Twens geführt haben könnten. Dazu kommt die bereits weiter oben angeführte<br />

allgemeine Individualisierungstendenz der letzten Jahrzehnte welche ebenfalls als<br />

eine potenzielle kollektive Generationenlagerung gesehen werden kann.<br />

Auch die Vorerfahrungen mit digitalen Medien sollte in der Untersuchung einer<br />

„<strong>Facebook</strong> Generation“ bedacht werden. Wie die oben angeführten Zahlen der<br />

Statistik Austria (2012) zeigen, kann man zwar nicht davon ausgehen, dass alle<br />

Angehörigen der Geburtsjahrgänge ab den 1980er Jahren bereits in Kindheit <strong>und</strong>

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