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Projektbericht (1.714 KB, pdf) - wiener wohnbau forschung

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Baugemeinschaften in der Wiener Seestadt Aspern<br />

das teuerste der fünf, und dem entsprechend wird auch bei den Gemeinschaftseinrichtungen<br />

stark auf Wirtschaftlichkeit geachtet. Im Erdgeschoß ist eine öffentlich<br />

orientierte Nutzung in relativ großzügiger Dimension geplant, die sicherlich deutlich<br />

über den pragmatischen Selbstbezug der Berliner Baugruppen hinausgeht und<br />

für die ein wirtschaftlich vertretbares Betriebskonzept entwickelt wird. Mit ein<br />

Grund für diese öffentlich orientierte Nutzung war die Vorgabe der Wien 3420<br />

AG, an dieser Straße Gastronomie anzubieten. Die Ökologischen (ÖK) sind weiters<br />

neben den Pragmatischen (PR) die einzige Gruppe, die ein Drittel der Wohnungen<br />

über das Wohnservice Wien anbieten muss, in diesem Fall als Wohnungseigentum.<br />

3.3.4 Die Engagierten (EN)<br />

Die Engagierten (EN) wurden von neu etablierten, also wenig erfahrenen „Baubetreuern“<br />

initiiert, eine in Wien kaum bekannte Dienstleistung: Baubetreuerinnen<br />

steuern und moderieren Baugemeinschaftsprojekte, das heißt sie stehen zwischen<br />

der jeweiligen Gruppe und deren anderen Dienstleistern, zum Beispiel den Architektinnen.<br />

In diesem Fall standen deswegen die Architekten nicht von Beginn an<br />

fest, sondern wurden mitten im Verfahren, nach Fertigstellung der Phase 1, unter<br />

Zeitdruck aus einigen Alternativen ausgewählt. Die Architekten besitzen in diesem<br />

Fall Baugemeinschaftserfahrung und bringen vergleichsweise stark strukturierte,<br />

effiziente und demokratische Entscheidungsprozeduren mit, die den sonstigen Pilotcharakter<br />

des Projektes ein wenig ausgleichen.<br />

Da die Gruppe anfangs wenig strukturiert und mit wenig Verbindlichkeit<br />

ausgestattet war, blieb das Projekt vergleichsweise lange relativ offen und es fand<br />

noch spät im Projektverlauf ein größerer Mitgliederwechsel statt; mittlerweile ist<br />

die Struktur und Verbindlichkeit jedoch hergestellt. Dieselbe Offenheit bestand<br />

anfangs auch hinsichtlich der zentralen Eckpunkte des Projektes (Rechtsform,<br />

Partnerinnen, Größe, Leitkonzept); diesbezügliche Entscheidungen fielen großteils<br />

erst nach Phase 1 des Verfahrens. Mittlerweile sind diese Rahmenbedingungen<br />

durch gutes Informationsmaterial auch nach außen deutlich, was der Gruppe nach<br />

der langen Phase der Offenheit nun eine deutliche Identität gibt. Die Gruppe besitzt<br />

im Kontext der fünf Asperner Projekte trotzdem (noch) keine klar definierte<br />

Leitidee, sie ist nicht so klar einer Position zuordenbar wie etwa die Solidarischen<br />

(SO) oder die Spirituellen (SP), diese Position wird wohl erst im Laufe der weite-<br />

36<br />

Robert Temel

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