Geschriebener Text - Thomasfleiner.ch
Geschriebener Text - Thomasfleiner.ch
Geschriebener Text - Thomasfleiner.ch
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
nur 19 der Mitgliedstaaten den Kosovo anerkannt und nur 35 oder 36 Staaten von<br />
knapp 200 in aller Welt. Das S<strong>ch</strong>eitern wird inzwis<strong>ch</strong>en sogar offen eingestanden.<br />
Und „Wehret den Anfängen!“ Man stelle si<strong>ch</strong> nur vor, was ges<strong>ch</strong>ehen würde, wenn<br />
das Beispiel S<strong>ch</strong>ule ma<strong>ch</strong>t. Was würde aus dem Baskenland, wenn es si<strong>ch</strong> für unabhängig<br />
erklärte? Was würde aus Flandern, wenn es si<strong>ch</strong> für unabhängig erklärte?<br />
Und - i<strong>ch</strong> wage es gar ni<strong>ch</strong>t auszuspre<strong>ch</strong>en - was würde aus dem Tessin, wenn es<br />
si<strong>ch</strong> für unabhängig erklärte oder per Volksents<strong>ch</strong>eid Italien ans<strong>ch</strong>liessen wollte? Wie<br />
würde man in der S<strong>ch</strong>weiz darauf reagieren? Natürli<strong>ch</strong> genau so, wie in Deuts<strong>ch</strong>land,<br />
wenn si<strong>ch</strong> Bayern für unabhängig erklärte. Uns würde das ni<strong>ch</strong>t gefallen. Also, no<strong>ch</strong><br />
einmal, Thomas: I<strong>ch</strong> habe di<strong>ch</strong> bewundert, habe an Deiner Seite gekämpft, wir beide<br />
haben leider verloren. Aber das darf und ni<strong>ch</strong>t entmutigen.<br />
Lieber Thomas: Du s<strong>ch</strong>eidest zwar aus dem Lehramt, aber dass Du weiterhin au<strong>ch</strong><br />
international tätig sein wirst, ist ni<strong>ch</strong>t nur meine grosse Hoffnung, sondern für mi<strong>ch</strong><br />
Gewissheit. I<strong>ch</strong> habe mi<strong>ch</strong> immer gern an den Satz von Friedri<strong>ch</strong> Dürrenmatt ni<strong>ch</strong>t<br />
nur erinnert, sondern daran au<strong>ch</strong> erbaut, der in seinem Roman „Justiz“ ges<strong>ch</strong>rieben<br />
hat: „Die Welt wird entweder untergehen oder vers<strong>ch</strong>weizern!“ Lieber Thomas: Weil<br />
und solange i<strong>ch</strong> di<strong>ch</strong> hier in Fribourg an der Spitze deines Instituts wusste, war mir<br />
klar: Die Welt würde ni<strong>ch</strong>t zuletzt dank Deiner globalen Aktivitäten früher oder später<br />
vers<strong>ch</strong>weizern. Und i<strong>ch</strong> war sehr froh! Jetzt, wo das ni<strong>ch</strong>t mehr der Fall ist, würde i<strong>ch</strong><br />
fast sagen, i<strong>ch</strong> überlege mir, ob i<strong>ch</strong> den Weltuntergang ni<strong>ch</strong>t vorziehen würde. Aber<br />
da wir beide zusammen mit vielen anderen Glei<strong>ch</strong>gesinnten immer no<strong>ch</strong> aktiv sein<br />
werden und den Weltuntergang verhindern müssen, bin i<strong>ch</strong> jetzt do<strong>ch</strong> dafür, dass die<br />
Welt in Zukunft na<strong>ch</strong> dem unübertroffenen Vorbild von Thomas Fleiner „vers<strong>ch</strong>weizert“.<br />
Vielen Dank.