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Geschriebener Text - Thomasfleiner.ch

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ausgetrunken wurde, weil die älteren Herren sol<strong>ch</strong> geistigen Getränken offenbar<br />

weniger zugetan waren.<br />

Lieber Thomas, Du hast ni<strong>ch</strong>t nur damals s<strong>ch</strong>on einen grossen Eindruck auf mi<strong>ch</strong><br />

gema<strong>ch</strong>t, sondern mir au<strong>ch</strong> später sehr geholfen. Denn Du warst es, der unser Föderalismusinstitut<br />

in Hannover aus der Taufe gehoben hat. Du bist sozusagen viellei<strong>ch</strong>t<br />

ni<strong>ch</strong>t mein geistiger, aber do<strong>ch</strong> meine institutioneller Ziehvater. Und da will i<strong>ch</strong> hier<br />

als Ziehsohn ni<strong>ch</strong>t nur no<strong>ch</strong> einmal herzli<strong>ch</strong> Dank sagen, sondern – da das Institut<br />

no<strong>ch</strong> besteht und weiter von mir geleitet wird (man weiss nie wie lange, aber immerhin)<br />

– Di<strong>ch</strong> herzli<strong>ch</strong> einladen, au<strong>ch</strong> künftig eine intensive Zusammenarbeit mit<br />

uns zu pflegen und weiterhin aktiv zu bleiben, wie das bisher der Fall war.<br />

Du bist ja in gewisser Weise ein ganz ungewöhnli<strong>ch</strong>er S<strong>ch</strong>weizer, besser no<strong>ch</strong>: ein<br />

aussergewöhnli<strong>ch</strong>er. Die Deuts<strong>ch</strong>en haben von den S<strong>ch</strong>weizern immer die Vorstellung,<br />

dass sie sehr heimatverbunden sind, sehr häusli<strong>ch</strong>, also eher Friedri<strong>ch</strong> Rückert<br />

folgend, der ja gesagt hat: „Bleibet im Lande und nähret eu<strong>ch</strong> redli<strong>ch</strong>“. Nein, Thomas,<br />

das war ni<strong>ch</strong>t Deine Maxime. Du hast eigentli<strong>ch</strong> im Grunde eher die Aufforderung<br />

S<strong>ch</strong>illers befolgt - S<strong>ch</strong>iller, der den Tell ges<strong>ch</strong>rieben hat, lag Dir si<strong>ch</strong>er au<strong>ch</strong> näher -<br />

er sagt in der „Glocke“: „Der Mann muss hinaus ins feindli<strong>ch</strong>e Leben“. I<strong>ch</strong> glaube,<br />

das passt au<strong>ch</strong> auf Di<strong>ch</strong>. Du bist immer hinausgezogen ins feindli<strong>ch</strong>e Leben, Du<br />

warst immer ein Kämpfer, der Widerstände zu überwinden verstand, und Du bleibst,<br />

wie i<strong>ch</strong> hoffe, au<strong>ch</strong> künftig ein „Antagonist“.<br />

Aus Deiner vielfältigen Tätigkeit, vor allem im internationalen Rahmen, mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong><br />

jetzt ni<strong>ch</strong>t im Einzelnen alle Aufgaben und Verpfli<strong>ch</strong>tungen erwähnen, die Du übernommen<br />

hast. Imposant fand i<strong>ch</strong> aber: Du hast neun Gastprofessuren wahrgenommen.<br />

Angefangen – das will i<strong>ch</strong> viellei<strong>ch</strong>t aufzählen - mit der Hebrew University in<br />

Jerusalem, über Rouen, wo du den Ehrendoktor bekommen hast, Belgrad, Trier,<br />

Leuwen, Brügge, New York (Cardoso Law S<strong>ch</strong>ool), Istanbul und s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong><br />

no<strong>ch</strong> Lucca. Also, i<strong>ch</strong> habe es nur auf drei Gastprofessuren gebra<strong>ch</strong>t. Du hast die<br />

Zahl sozusagen verdreifa<strong>ch</strong>t und s<strong>ch</strong>on das zeigt, wie aktiv Du gerade au<strong>ch</strong> mit<br />

Deiner Lehrtätigkeit im Ausland gewesen bist und, wie i<strong>ch</strong> hoffe, au<strong>ch</strong> weiterhin tätig<br />

sein wirst.

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