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ein Ursprungsvolk in Schweden - Samer.se

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Foto: Anna-St<strong>in</strong>a L<strong>in</strong>dén Ivarsson<br />

Monica L Edmondson<br />

WINTERMENSCH MIT<br />

DEM GEFÜHL FÜR GLAS<br />

Die Technik ist italienisch und Monica L Edmondson ist die E<strong>in</strong>zige <strong>in</strong> <strong>Schweden</strong>, die sie anwendet. Aus dem Samischen holt sie ihre Inspiration, nicht zum<br />

Wenigesten für die Farben.<br />

In <strong>e<strong>in</strong></strong>em kl<strong>e<strong>in</strong></strong>en Detail im Nacken der<br />

lulesamischen Tracht, <strong>e<strong>in</strong></strong>em mehrfarbigen<br />

Viereck aus Tuch, Gávlos, liegt die Quelle<br />

zu Monica L Edmondsons mächtiger Glaskunst.<br />

Hier hat sie ihre Farben hergeholt:<br />

das glühende Rot, Gelb und Blau.<br />

Der Rest ist W<strong>in</strong>ter, W<strong>in</strong>ter, W<strong>in</strong>ter.<br />

– M<strong>e<strong>in</strong></strong> australischer Mann ist auch <strong>e<strong>in</strong></strong><br />

W<strong>in</strong>termensch, sagt Monica L Edmondson<br />

wie <strong>se</strong>lbstverständlich, und erzählt die<br />

Geschichte ihrer schl<strong>in</strong>gernden Karriere,<br />

die sie im Alter von dreiunddreißig Jahren<br />

zur vierjährigen Kunst- und Glasausbildung<br />

an der Canberra School of Arts <strong>in</strong> Australien<br />

führte. Und danach zu <strong>e<strong>in</strong></strong>em Kavalierstart<br />

als Künstler<strong>in</strong>.<br />

– Der W<strong>in</strong>ter war immer wichtig für<br />

mich.<br />

Im Glas habe ich das Material gefunden,<br />

das das Gefühl, sich <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong></strong>em W<strong>in</strong>terraum<br />

zu bef<strong>in</strong>den, ausdrücken kann.<br />

Heute s<strong>in</strong>d ihre großen Glasschalen und<br />

geschlos<strong>se</strong>ne Gefäße gesuchte Kunstobjekte<br />

auf <strong>e<strong>in</strong></strong>em globalen Markt. Sie arbeitet<br />

fast nur mit Galerien und auf Bestellung.<br />

Und die Warteschlange ist lang.<br />

Samischule <strong>in</strong> Tärnaby<br />

Lehrer<strong>in</strong> für die Anfängerklas<strong>se</strong>n war ihre<br />

erste Berufswahl, aber nach <strong>e<strong>in</strong></strong>igen Jahren,<br />

unter anderem an der Samischule <strong>in</strong><br />

Tärnaby, brach sie auf. Die Welt lockte.<br />

Viele Jahre lang suchte sie den W<strong>in</strong>ter<br />

das ganze Jahr. Als Skitra<strong>in</strong>er<strong>in</strong> und<br />

Instrukteur<strong>in</strong> auf professioneller Ebene<br />

pendelte sie zwischen Japan, Australien<br />

und <strong>Schweden</strong>. Dann traf sie Simon, fand<br />

Geschmack an Glas und absolvierte ihre<br />

Ausbildung <strong>in</strong> Canberra.<br />

Seit dem Jahr 2000 wohnt sie wieder <strong>in</strong><br />

Tärnaby, hat <strong>e<strong>in</strong></strong> Atelier und <strong>e<strong>in</strong></strong>e Werkstatt<br />

<strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong></strong>er früheren Scheune <strong>in</strong> Bäcknäs direkt<br />

außerhalb des Dorfes mit Aussicht über den<br />

See Gäutan und den dah<strong>in</strong>terliegenden<br />

Fjäll. Ihr Mann Simon wohnt auch hier, und<br />

natürlich ihre vierjährige Tochter Aana.<br />

Nach Västerbotten zurückzukehren war<br />

schon immer der Plan der Familie.<br />

– Ohne Simon hätte ich niemals gewagt<br />

so groß anzulegen, sagt sie. Da hätte ich vielleicht<br />

<strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong></strong>er Garage ge<strong>se</strong>s<strong>se</strong>n mit <strong>e<strong>in</strong></strong>em<br />

kl<strong>e<strong>in</strong></strong>en Ofen und <strong>e<strong>in</strong></strong>er Hobbytätigkeit.<br />

Australier s<strong>in</strong>d anders, die <strong>se</strong>tzen voll und<br />

ganz und machen Sachen „ordentlich“, m<strong>e<strong>in</strong></strong>t<br />

Monica und denkt auch an den großen<br />

Masch<strong>in</strong>enpark, den sie nach gründlichem<br />

Suchen für ihre Werkstatt angeschafft hat.<br />

Italienische Technik<br />

Drei Öfen und <strong>e<strong>in</strong></strong>ige kräftige Schleifmasch<strong>in</strong>en<br />

s<strong>in</strong>d die erforderlichen Werkzeuge<br />

bei ihrer <strong>se</strong>hr speziellen Art, mit Glas<br />

zu arbeiten. Sie macht sowohl die Hüttenarbeit<br />

als auch das Ofenformen und das<br />

Schleifen. Der Ausgangspunkt s<strong>in</strong>d sog.<br />

Murr<strong>in</strong>is, kl<strong>e<strong>in</strong></strong>e Glasstücke, die sie <strong>se</strong>lbst<br />

herstellt.<br />

Zuerst schmilzt sie gehärtetes Planglas <strong>in</strong><br />

ausgewählten Farben zu <strong>e<strong>in</strong></strong>em großen<br />

Block zusammen. Der Block wird zu <strong>e<strong>in</strong></strong>er<br />

langen Glasstange gezogen. Die Glasstange<br />

schneidet sie dann <strong>in</strong> kl<strong>e<strong>in</strong></strong>ere, lakritzenkonfektähnliche<br />

Stücke. Murr<strong>in</strong>is herzustellen<br />

ist <strong>e<strong>in</strong></strong>e <strong>se</strong>hr alte italienische Technik,<br />

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